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Perspektivathleten für Paris 2024? - Druckversion

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RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Nanobot - 08.08.2021

(08.08.2021, 10:50)dominikk85 schrieb:
(08.08.2021, 09:20)Atanvarno schrieb: Ich würde sagen Erfolg in der Jugend ist eine notwendige aber keine hinreichende Bedingung für Erfolg im Aktivenbereich. Wobei Erfolg in der Jugend nicht notwendigerweise Titel oder Medaille bedeutet. Aber Athleten, die in der Jugend nicht mindestens einen internationalen Einsatz geschafft haben erreichen nur selten im Aktivenbereich die Weltspitze.

Bin mal nur die Medaillengewinner auf den Mittel- und Langstrecken durchgegangen
Eliud Kipchoge - U20 Weltmeister Cross
Kalkidan Gezahegne - 2. U20 WM 1500m
Letesenbet Gidey - U20 Weltmeisterin Cross
Selemon Barega - U20 Weltmeister 5000m
Joshua Cheptegei - U20 Weltmeister 10000m
Jacob Kiplimo - U20 Weltmeister Crosslauf
Mo Ahmed - 4. U20 WM 10000m
Gudaf Tsegay - 2. U20 WM 1500m
Jakob Ingebrigtsen - 2. U20 WM 1500m
Josh Kerr -.U20 Europameister 1500m
Faith Kipyegon - U20 Weltmeisterin 1500m
Laura Muir - 3. U23 EM 1500m
Patryk Dobek - 2. U20 WM 4x4
Keely Hodgkinson - U18 Europameisterin 800m
Raevyn Rodgers - U18 Weltmeisterin Medley Staffel
Soufiane El Bakkali - 4. U20 WM 3000m Hindernis
Lamecha Girma - 3. U20 Afrikameisterschaften 3000m Hindernis
Peruth Chemutai - 2. U20 WM 3000m Hindernis

ich glaube das die top Leute in der jugend erfolgreich waren liegt vor allem auch daran das sie mehr Talent haben und gar nicht mal unbedingt am Training.

Der Idealfall wäre das ein Athlet auch ohne extrem forciertes Training im U bereich vorne dabei ist und dann im Training richtig loslegt und dann noch mal einen fetten sprung nach vorne macht. 

Sprich ein 18 jähriger läuft mit unter 10 Stunden Training 10.40 und verbessert sich danach durch forciertes Training auf 10.0. 

Wer schon mit 15 forciertes Training braucht um mit 20 auf 10.60 zu kommen wird nicht mehr so weit kommen, aber wer ohne forciertes Training 11.5 läuft wird ebenfalls mit forciertem Training nicht auf 10.0 kommen. Am Ende zählt halt das Talent und aus einem ackergaul macht man kein rennpferd, aber schlechtes Training kann umgekehrt ein Talent kaputtmachen. 

Es geht also weniger darum top Athleten zu "machen", sondern darum top Talente nicht zu ruinierenSmile.

Wäre natürlich gut, wenn man die körperlich/genetisch am besten veranlagten Talente möglichst früh identifizieren könnte, aber das ist in Deutschland wohl nicht möglich. Größerer Talentpool & Bessere Talentauswahl = Bessere Ergebnisse?


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Atanvarno - 08.08.2021

(08.08.2021, 10:50)dominikk85 schrieb: Der Idealfall wäre das ein Athlet auch ohne extrem forciertes Training im U bereich vorne dabei ist und dann im Training richtig loslegt und dann noch mal einen fetten sprung nach vorne macht. 

Nur verleitet das aktuelle Fördersystem dazu, im Zweifelsfall beim Talent doch ein paar Einheiten draufzupacken, damit es nicht nur vorne dabei ist, sondern die U Medaille holt. Altersgerechter Einsatz von Trainingsmitteln müsste da bei den Förderkriterien auch irgendwie berücksichtigt werden.


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - runner5000 - 08.08.2021

(08.08.2021, 09:44)Nanobot schrieb:
(08.08.2021, 08:39)runner5000 schrieb:
(08.08.2021, 08:35)Jo498 schrieb: Drängt sich angesichts der oft erstaunlich guten DLV-Bilanzen in u20/u23 EM/WM nicht die umgekehrte Frage auf, ob nicht zu viele "Frühentwickler" verheizt oder nicht überzeugend langfristig entwickelt werden?

Das ist aber nicht nur in Deutschland so. Schaut man mal die TOP 8 Ergebnisse der Nachwuchsmeisterschaften in den letzten 10 Jahren durch, fallen einem kaum Leute auf, die sich in europäische oder Weltspitze vorgearbeitet haben.

Hast du meinen vorherigen Beitrag nicht gelesen? Fast alle deutschen Medaillengewinner bei einer WM/Olympia seit 2010 haben im bei einer Nachwuchs EM/WM mindestens die Top 6 erreicht. Es gibt nur sehr selten Athleten (zumindest in Deutschland), die weltklasse werden ohne im Nachwuchsbereich vorne gewesen zu sein. Umgekehrt entwickeln sich natürlich viele Athleten die im Nachwuchsbereich vorne sind nie zur Weltklasse (liegt in der Natur der Sache ... gibt deutlich mehr Medaillen bei Nachwuchsmeisterschaften (da Vorgänger zu alt) als im Seniorenbereich).

Die Beiträge oben bezogen sich nur auf den umgekehrten Fall. Darum, dass fast alle, die jetzt Spitze sind auch in der Jugend schon Spitze waren, ging es gar nicht. Es ging darum, dass ganz viele, die in der Jugend Spitze waren, jetzt nicht mehr da sind.


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - dominikk85 - 08.08.2021

(08.08.2021, 11:26)Atanvarno schrieb:
(08.08.2021, 10:50)dominikk85 schrieb: Der Idealfall wäre das ein Athlet auch ohne extrem forciertes Training im U bereich vorne dabei ist und dann im Training richtig loslegt und dann noch mal einen fetten sprung nach vorne macht. 

Nur verleitet das aktuelle Fördersystem dazu, im Zweifelsfall beim Talent doch ein paar Einheiten draufzupacken, damit es nicht nur vorne dabei ist, sondern die U Medaille holt. Altersgerechter Einsatz von Trainingsmitteln müsste da bei den Förderkriterien auch irgendwie berücksichtigt werden.

das ist halt nur sehr schwer umzusetzen und lädt geradezu zum beschiss ein.

Klar, man könnte sagen Leistung zählt, aber bestimmte trainingsmethoden sind erst ab einem bestimmten Alter erlaubt und die gesamtstundenzahl pro Woche ist auch begrenzt, aber das würde natürlich die Athlet Trainer Gespanne die knapp außerhalb der leistungsnormen liegen verleiten heimliche extraschichten zu machen. 

Und eine gewisse grundleistung muss im u Bereich halt auch gegeben sein, ein Junge der mit 18 über 11 läuft wird nicht mehr top werden. 

Das heißt Leistung muss ein Teil des Pakets sein und reglementierungen im Training sind schwer zu kontrollieren.  

​​Aber klar, ein Trainer der regelmäßig U medaillen produziert wo dann aber sehr viele mit Anfang 20 stagnieren oder sich verletzen sollte natürlich nicht belohnt werden, dazu muss man aber über mehrere Jahre auswerten.


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Solos - 08.08.2021

Das fast alle dt. Medaillengewinner bei Nachwuchsmeisterschaften waren, ist unserem System geschuldet und wenig aussagekräftig. Wie Diak bereits anmerkte, findet bei uns weder ein geregelter Transfer innerhalb der Disziplinen hat, noch haben Quereinsteiger eine reelle Chance.

Schaut auch mal, wieviele von unseren Teilnehmern später irgendwo angekommen sind. Oder noch besser, schau dir die Grundgesamheit Weltspitze an, von der dt. Athleten nur einen Bruchteil ausmachen. Dort wirst du vielfältige und bei uns nicht denkbare Karriereverläufe finden. Früh gut sein ist da nicht der Regefall. Es ist von allem etwas dabei.


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Astra - 08.08.2021

Es mussa doch nicht immer mit der stagnierenden Leistung zu tun haben.
Es gibt doch sehr viele Sportler/innen, die ganz bewusst nach der U20/23 aufhören, z.B. weil sie merken, dass Sport auf hohem Niveau und Studium nicht zusammen passen und sie nicht - wie einige der erfolgreichen Leichtathlen ihr Studium und den Abschluss aufs Spiel setzten wollen - und die keine Lust auf Polizei oder Bundeswehr haben.
Auch von denjenigen, die in die USA gehen, haben anschließend nur wenige Karriere im Sport gemacht.


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Atanvarno - 13.08.2024

Kleines Fundstück, ganz interessant, das mit drei Jahre Abstand zu lesen


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - Delta - 13.08.2024

Ich rate allen die U20 WM in Barcelona 2012 zu nehmen und dann zu schauen wer da 10 Jahre später mit etwa 28 immer noch dabei ist oder nicht.

100/200 Domogala Halbfinale
800 m Dennis Krüger (Nie gehört 8 Finale)

400 H Felix Franz den kennen wir

Hoch Falk Wendrich Rang 2 Finale (Brandon Stark und Iwanjuk  im gleichen Final 2.21, 2.17 heute aber 2.35 beide)

Weit Stefan Hartmann 7.54 5 Finale

Kugel Bodo Göder, Rang 7 Finale)  Jan Jeuschede Qualifikation

Diskus. Van Dijck Sebastian Scheffel

Speer Bernhard Seifert 5 Finale


100 m IdaMeyer Finale (nie gehört)
200 m Lückenkemper Vorlauf
800 m Christine Gees
110 H Franziska Hofmann Finale 5

3000 H. Maja Rehberg

Hoch Alexandra Plaza Finale 4
Weit. Malkus Finale 2, 6.80, Mihambo Vorkampf 6.15
(Malkus gewann so ziemlich alles was mit U beginnt aber bei den Aktiven funktionierte nichts mehr)
Stab Knäsche. Finale 4
Kugel Craft Rang 1

Speer Hussong Finale 7


RE: Perspektivathleten für Paris 2024? - dominikk85 - 14.08.2024

Interessant zu lesen. Leider sind sehr viele der dort genannten jungen Athleten "geplatzt" und konnten sich nicht weiter entwickeln, umgekehrt gibt es aber auch den einen oder anderen "pop up" Athleten wie neugebauer oder ogunleye die einen unerwarteten Sprung gemacht haben (sie waren natürlich trotzdem gute junioren, aber halt noch nicht unbedingt absehbar weltklasse).

Olivia gürth könnte man auch noch erwähnen, zwar keine Weltspitze wie die beiden erstgenannten, aber doch gut dabei und wurde im thread nicht einmal erwähnt).

Insgesamt aber leider doch mehr "busts" von Talenten als positive Überraschungen, aber das ist wohl auch Natur der Sache.