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Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Druckversion

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RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Kyascaily95 - 12.02.2025

(12.02.2025, 08:51)marathoni schrieb: Ist die Strecke eigentlich schnell? Von den Elite Läufern würde man ja erwarten, dass sie Top-Performen aber gleichzeitig müssen sie ja auch schon, dass sie irgendwo die Kadernorm laufen. Das macht man dann doch eher wo, wo noch ein Antrittsgeld rausspringt und man nicht die Anreise zahlen muss.

264Hm auf dem Marathon, 56Hm auf dem HM und 53Hm auf 10km klingen jetzt erstmal nicht nach der schnellsten Strecke, die Europa so zu bieten hätte.

https://europeanrunningchampionships.com/course/


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - OldSchoolRunner - 12.02.2025

Und die Marathonstrecke nicht einmal bestenlistenfäig als Punkt zu Punkt-Strecke mit großem Abstand zwischen Start und Ziel? Und noch 264 HM. Wer soll da ernsthaft antreten?


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - S_J - 12.02.2025

Schauen wir doch auch mal zwischendurch wen es überhaupt betrifft.

Die Anforderungsnormen haben bislang (laut Deutscher Bestenliste):

Marathon (2:08:30 / 2:26:40)
Fitwi, Ringer, Petros, Pfeiffer, Hendel, Welday (6)
Kejeta, Mayer, Schöneborn, Steinruck (4)

Halbmarathon (1:01:40 / 1:10:00)
Motschmann, Bienenfeld, Petros, Boch, Fitwi (5)
Dattke, Mayer, Klosterhalfen, Kejeta, Dieterich, Königstein, Pfeiffer (7)

10km (28:20 / 32:00)
Motschmann, Abdilaahi, Boch (3)
Klosterhalfen, Mayer, Dieterich (3)

Kursiv diejenigen mit zwei oder mehr Normen. Wobei alle drei Normen nur Domenika Mayer hat.

Insbesondere abzüglich der Doppelnormerfüller ein sehr überschaubares Grüppchen.


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - OldSchoolRunner - 12.02.2025

Ich machte meine Anmerkung zur Marathonstrecke generell - nicht nur auf die potentiellen deutschen Kandidaten bezogen. 
Die ganzen Rahmenbedingungen für diese europäischen Straßenlaufmeisterschaften stimmen irgendwie nicht und der DLV setzt dann mit seiner Intransparenz, späten Kommunikation und harten Normen noch einen drauf.


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - S_J - 12.02.2025

Ich finde vor allem die Kombination sehr unsinnig.

Sehr harte Nominierungsrichtlinien und eine Halbierung des möglichen Teams? Okay, aber dann bitte mit Reisekostenübernahme etc, die eine solche Einschränkung rechtfertigt.

Eigenkostenanteil? Okay, aber dann schickt man doch die 6-8 besten, die das wollen.

Arbiträr etwas entscheiden und dann kurzfristig noch ein paar pseudo-Kriterien veröffentlichen? Finde ich weniger okay.


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Kyascaily95 - 12.02.2025

(12.02.2025, 10:11)S_J schrieb: Ich finde vor allem die Kombination sehr unsinnig.

Sehr harte Nominierungsrichtlinien und eine Halbierung des möglichen Teams? Okay, aber dann bitte mit Reisekostenübernahme etc, die eine solche Einschränkung rechtfertigt.

Eigenkostenanteil? Okay, aber dann schickt man doch die 6-8 besten, die das wollen.

Arbiträr etwas entscheiden und dann kurzfristig noch ein paar pseudo-Kriterien veröffentlichen? Finde ich weniger okay.

Danke  Thumb_up


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - h3inz_h4rtm4nn - 12.02.2025

(12.02.2025, 09:44)OldSchoolRunner schrieb: Und die Marathonstrecke nicht einmal bestenlistenfäig als Punkt zu Punkt-Strecke mit großem Abstand zwischen Start und Ziel? Und noch 264 HM. Wer soll da ernsthaft antreten?

Für Marathonis bietet diese Veranstaltung keinen Mehrwert. Dass der DLV dort Einsparungen machen möchte und die Richtlinien verschärft, ist nachvollziehbar. Für den Halbmarathon und vor allem für den 10km-Lauf verstehe ich es allerdings nicht. Man darf sich rein theoretisch auf der Straße auch für die WM über 10.000m qualifizieren. Auch wenn die Strecke es vermutlich nicht hergeben wird, ist es von der Papierform her möglich. Zudem steckt man so einen 10er locker weg und gefährdet nicht gleich den Saisonaufbau, der auf die Höhepunkte DM und WM ausgerichtet sein muss. Ich verstehe nicht, warum der DLV da in den Nominierungsrichtlinien nicht differenziert auf die angebotenen Distanzen geschaut hat.


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Reichtathletik - 12.02.2025

Was mir nicht in den Kopf geht: Warum denkt man so eindimensional bei Kosten etc.?
Wie viel kann An- und Abfahrt nach Brüssel wirklich kosten? 200 Euro pro Person? Die gibt es nicht?
Gut möglich, dass die Zuschüsse vom BMI weniger geworden sind, aber es kann doch nicht sein, dass dies die einzige Einnahmequelle des Sports ist: Steuergelder?
Sitzt denn im gesamten Verband niemand der darauf angesetzt werden kann, ein Team aus X Straßenläufern, dass zu einer Europameisterschaft fährt, zu vermarkten?
Anruf: Hallo Nike, sind eure tollen Wunderschuhe so gut? Lasst uns mal eine Social Media Reihe dazu machen, wie "unsere" von euch ausgerüsteten Athleten sich auf die EM vorbereiten und mit den tollen Schuhen laufen, die danach jeder Hobbyläufer kaufen sollte?
GLS? Sagt mal, habt ihr noch 2000 Euro und wir machen was cooles zusammen?
Novafon? Shokz? Cewe?

Vielleicht auch noch neue Partner?
Das ist doch Basic Vermarktungs Einmaleins!

Das ist Aufgabe jedes Sportlers (auch hier würde ich sagen: Die Präsentationsfläche EM für die Athleten muss auch eingepreist werden. Gut möglich, dass deren private Sponsoren oder Ausrüster einen Teil der Kosten übernehmen, vielleicht sollte man sogar diskutieren ob sie das nicht auch stets sollten) und Vereins: Schauen, dass der Erfolg und die Athleten Vermarktet werden.

Und das geschieht ja nicht, indem man sie versteckt (= nicht antreten lässt!)!!!

Ich sehe hier auch abseits vom unmittelbaren Return-of-Invest die wichtige Frage des Marketings für die Gesamtsportart! Wir müssen doch schuen, möglichst viele Athleten in die Vereine, den Leistungssport zu bekommen.
Dafür ist es nötig, dass die Leichtathletik so oft wir möglich existiert. Selbst wenn es nur kleine Presseartikel nach der EM sind, dass man was geholt hat (und im Regionalteil der Teilnehmer nochmal mehr, was vielleicht wieder 3-4 Kids in den Sport bringt).

Stattdessen haben wir nun Negativ-PR wenn die Runde macht: "EM-Teilnehmer in der Leichtathletik müssen Anreise selber bezahlen."

Leider ist die Aufmerksamkeitsspanne bei vielen auch sehr gering. Was dann bei nicht wenigen hängen bleibt: "Leichtathletik musst du noch drauf zahlen, Fußball und Handball zahlen dir in der Jugend sogar das Trikot und 20 Euro Handgeld."

Auf die lange Sicht machen wir uns so kaputt und ich verstehe nicht, warum diejenigen, die für die lange Sicht verantwortlich/zuständig sind bei solchen Dingen nciht mitreden können/dürfen/gehört werden. Oder gibt es die gar nicht (mehr)?


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Kyascaily95 - 12.02.2025

(12.02.2025, 12:16)Reichtathletik schrieb: Was mir nicht in den Kopf geht: Warum denkt man so eindimensional bei Kosten etc.?
Wie viel kann An- und Abfahrt nach Brüssel wirklich kosten? 200 Euro pro Person? Die gibt es nicht?

Doch doch, die gibt es schon. Nur eben nicht für Läufer. Die haben ja alle genügend private Sponsoren, die ihnen die Reise dorthin finanzieren könnten.

Ok, jetzt weniger ironisch: Wenn man eine, sagen wir, "Innovation" ins Leben ruft mit einer schwachen U23-Norm für die 20km der Team-EM der Geher, so muss ein Budget da sein. Ich lese dort nämlich nicht, daß diese sich in irgendeiner Form auch finanziell beteiligen müssen. In den vorigen neun (!) Jahren, in denen es dem DLV vermeintlich besser ging aus finanzieller Sicht, war dies nicht möglich, obwohl eine abgeschwächte Norm für die U23 von mehreren Heimtrainern mit Nachdruck angefordert wurde. Die Begründung des DLV gegen eine solche Norm war, daß die Team-EM immer in die Jahre fällt, in denen es ohnehin eine U23-Europameisterschaft gibt. Dieses Event sei geradezu geschaffen, um jungen Athleten eine Bühne und wertvolle Erfahrungen zu geben. Eine Team-EM der Geher, bei der es ausschließlich eine Wertung für Aktive gibt, sei nicht der richtige Ort dafür. 2025 wird plötzlich eine Änderung herbeigerufen, trotz der finanziell schwierigen Situation?

Bitte nicht falsch verstehen: Nachwuchsförderung ist nichts, was ich kategorisch ablehne. Da darf man als Verband den Athleten und Trainern, die sich z.T. ohne jegliche Unterstützung abmühen, schon entgegenkommen. Aber im Dezember bei der Cross-EM zu lesen, daß drei junge Männer Zuhause gelassen werden wegen mangelnden Erfolgschancen IN IHRER ALTERSKLASSE, während in dem Fall Sondernormen ausgeschrieben werden, mit denen eine Top-30-Platzierung das äußerste Optimum ist, hat ein Geschmäckle. Hier fehlt einfach wieder eine klare Linie, Verschärfungen der Richtlinien in allen oder in keinen Bereichen/Disziplinen/Veranstaltungen durchzuziehen. Auch fehlt es an transparenten Begründungen für jene Entscheidungen.

Vor der Cross-EM gab es hier und an anderen Stellen hitzige Diskussionen, bei denen sich fast alle einig waren. Das Thema wurde in einem Sport1-Artikel aufgearbeitet und dennoch wartete man vergebens auf eine offizielle Stellungnahme des DLV. Gestern wurde im letzten Flash-News-Beitrag am Seitenende auf eine Ergänzung der Nominierungsrichtlinien hingewiesen. Ist das ein Zufall, daß gerade die Richtlinien für diese beiden Events nicht groß publik gemacht wurden? Es schürt die Hoffnung, daß es überlesen und sich nicht weiter damit beschäftigt wird.


RE: Nominierungsrichtlinien EM-Straßenlauf 2025 - Reichtathletik - 12.02.2025

(12.02.2025, 16:56)Kyascaily95 schrieb: Vor der Cross-EM gab es hier und an anderen Stellen hitzige Diskussionen, bei denen sich fast alle einig waren. Das Thema wurde in einem Sport1-Artikel aufgearbeitet und dennoch wartete man vergebens auf eine offizielle Stellungnahme des DLV. Gestern wurde im letzten Flash-News-Beitrag am Seitenende auf eine Ergänzung der Nominierungsrichtlinien hingewiesen. Ist das ein Zufall, daß gerade die Richtlinien für diese beiden Events nicht groß publik gemacht wurden? Es schürt die Hoffnung, daß es überlesen und sich nicht weiter damit beschäftigt wird.

Ich denke, das ist kein Zufall. Genauso wie die tendenziell positiven Aussagen von Mihambo zum Zonen-Weitsprung groß gemacht werden und die kritischen Aussagen von bayer, Metzler, Assani weggeschwiegen werden.
Aber es ist auch kein Weltuntergang.

Was ich nicht verstehe: Die U23 bei den Gehern kann nach-nach-rangig nominiert werden, wenn nicht genug andere zusammenkommen. Ohnehin könnte ein U23er auch bei den Männern einfach die normale Norm holen. Das einzige "schlechte" daran ist doch, dass es nicht stringend zur Cross (und ggf Straße) ist. Von daher ist es doch fahrlässig, das jetzt zu kritisieren, sondern man sollte es eher als Eingeständnis und Korrektur in die richtige Richtung sehen.