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RE: Leichtathletik Podcasts (David Corell) - Gertrud - 19.04.2020 Danke euch für die Lösungen mit den Wörtern! Es gab im DLV wirklich einen Hype um die NHC, ohne die minimalen Übereinstimmungen in die Waagschale zu werfen, was daran liegt, dass man eben nicht genügend analysiert und technisch hinterfragt. Es kann sich hier sicher jeder daran erinnern, was ich gegen die NHC als Zielübung für den Sprint gewettert habe. Die Argumente, die er aufzählt, haben HjH und ich teilweise schon vor vielen Jahren vorgeschlagen und auch trainieren lassen; nur waren diese Inhalte im DLV nicht präsent. Wie gesagt - diese Dinge kommen hier meistens erst 20 Jahre später an. Ich habe zu Sabine Brauns Zeiten im DLV in Mainz bereits referiert, dass sie keine beidbeinige Tiefkniebeuge absolviert und auch kein Reißen, also keine aus dem Gewichtheberlager bekannten Übungen. Bei Corell wird das jetzt so als Novum dargestellt, was für mich "olle Kamellen" sind. Man sollte die Übungen bis ins Detail durchdenken. Da fehlen noch viele kleine Puzzlesteine aus meiner Sicht. Entscheidend ist, dass man ein- und beidbeinig in der Beanspruchung wirklich abgrenzt und genau anwendet, wann man begründet ein- oder beidbeinig trainieren lässt. Ich habe in der Zwischenzeit z.B. Kraftübungen entwickelt, die den Disziplinbedingungen sehr nahe kommen, keine Verletzungen produzieren und die funktionelle Seite verinnerlichen. Es kommen im Laufe eines Jahres oft Modifizierungen anhand neuer Erkenntnisse hinzu. Dass man die Gewichtheberübungen nicht anwenden sollte, ergibt sich auch aus den spezifischen ischiocruralen Verletzungen. Wenn man mich teilweise im DLV auch verflucht, so muss ich doch ob der Veränderungen, die ich alle hier eingeleitet habe, schmunzeln: Inhalte im Krafttraining, bei den Drills, in der Athletik, im Energiesystem. Da scheint man nur im Langsprint noch auf dem Holzweg zu sein. ![]() ![]() ![]() Es kommt noch dazu, dass L. Seagrave sich beim DLV-Lehrgang in Kienbaum gegen das Blocktraining gewandt hat. Hier prallen östliche und westliche Welten aufeinander. Wer ist erfolgreicher z.B. im Sprintbereich? ![]() ![]() ![]() Nehmt doch nur mich! Ich habe alle Zeit der Welt für die autodidaktische Fortbildung. Wenn ich heute in Krafträume gehe oder mir die Übungen von Protagonisten anschaue, kann ich auf Anhieb die Fehler erkennen. Ich habe ganze Tage für meine Fortbildung investiert, wo andere Trainer diese Zeit nicht investieren können und teilweise auch nicht wollen. Wenn man wie ich mit Kopf und Herz die Sache betreibt, geht die Schere hinsichtlich Wissen immer weiter auseinander. Dann sind AuA bei mir eben besser in der Verletzungsprophylaxe aufgehoben. Ich würde mir gerne noch einen Traum erfüllen und eine/ AuA mit ungeheurem Potential trainieren, wo ich alle Bereiche autark in völliger Unabhängigkeit (auch finanziell: Daran arbeite ich noch. ![]() ![]() ![]() Gertrud RE: David Corell - Gertrud - 20.04.2020 (18.10.2019, 13:28)Atanvarno schrieb: Interview mit David Corell, Teil 3 Ich denke auch bei Kraftübungen über Details nach und hasse es, Übungen ohne Reflexion und im Prinzip "von der Stange" zu übernehmen. Zudem denke ich permanent darüber nach, wie man die Belastungen vor allem im Druck "richtig" strukturell omnipotent platziert. 1. Einbeziehung von assoziierten Bewegungen 2. Betrachtung von variablen Beckenpositionen (siehe Usain Bolt im Sprint - seine ossären Beckenbewegungen liegen mir im Detail vor) 3. Kontrolle der Veränderung des KSP 4. Einbeziehung der Strukturbewegungen in der Disziplin 5. Umgang mit den sechs Freiheitsgraden in der Kraftübungsbewegung 6. Kontext der Kraftentwicklung nur im Verbund und nicht in der isolierten Dominanz außer bei singulären Defiziten 7. Einbeziehung von oszillatorischen Bewegungen 8. Platzierung der Hantelstange unter gesunden Kriterien 9. Übungsausführung unter Betrachtung aller Strukturen im gesunden Gleichgewicht Man bedenke, dass man sogar schon im Gehen dreidimensionale Beckenbewegungen in der Beckenabsenkung, dem anterioren Tilt und in der transversalen Beckenrotation durchführt. Beim Sprint kommt es im Wesentlichen auch auf Schrittlänge (siehe Bolt im Maximum bei 2,95m!!!) an, wo die Beckenrotation eine sehr große Rolle spielt, aber durch die zygapophysialen Gelenke gesund in diesen Bewegungen segmental begrenzt ist (Grund für die vielen LWS-Krankheitsbilder!) . Also sollten wir uns von den gewichtheberischen Varianten im "Betonbereich" absolut verabschieden. Unter den Kriterien solte man sich mal die einbeinige Kniebeuge in der Führungsschiene ansehen. ![]() ![]() Auch die beiden plantaren Akteure soleus und gastrocnemius wirken vornehmlich in der Kippung der Tibia beim Bodenkontakt in unterschiedliche Pushoff-Phasen und sollten auch mal in der Form trainiert werden. Ich stelle immer wieder fest, dass flächendeckend auch im Topbereich noch sehr defizitär trainiert wird. Mich würden bei einer Athletin im Mehrkampf- oder Kugelstoßbereich unter meiner Führung nur die gesunden Krafttrainingsvarianten interessieren, die wissenschaftlich bis ins Detail abgeklärt würden. In solchen Netzwerken kann und möchte ich arbeiten. Alle anderen Varianten halte ich für Zeitverschwendung!!! Dazu sind teilweise AuA nicht bereit, weil sie durch andere Versuchungen "geködert" werden: Geld, TL im Ausland, Nachteile bei Förderungen, wenn man den offiziell vorgegebenen Weg nicht geht... Ich bin für Klartext von vorneherein und einen optimalen Weg von Beginn einer Karriere an. Kompromisse sind meistens faul. Gertrud RE: David Corell - Gertrud - 20.04.2020 (20.04.2020, 07:14)Gertrud schrieb:(18.10.2019, 13:28)Atanvarno schrieb: Interview mit David Corell, Teil 3 RE: David Corell - Gertrud - 20.04.2020 Man muss doch als Trainer/in in der Lage sein, z.B. die Ursachen für einen verkürzten Schritt zu finden und übungsmäßig umzusetzen und zu verändern. Der DLV-Sprint machte mal bekannt, dass man jetzt mehr auf Schrittlänge als auf Schrittfrequenz aus sei. Es kommt vor allem darauf an, wie man das Übungspotential in den unterschiedlichen Facetten umgestaltet. Gertrud RE: David Corell - Gertrud - 22.04.2020 Das Wichtigste ist, ob man den Hebel z.B für eine Schrittverlängerung an die entscheidende Stelle setzt. Das hat man wohl bei Usain Bolt gemacht, auch wenn ihm viel dafür in die Wiege gelegt worden ist. Übrigens ist das auch ein orthopädisches Früherkennungszeichen bei der Parkinson-Krankheit, weshalb man dort gezielt an dem Manko arbeitet. Die Frage nach dem Wie kann man den Schritt in die richtige Richtung verändern? ist essentiell. Es ist ist aus meiner Sicht absolut falsch, dass Sprungläufe für eine Schrittverlängerung das beste Mittel der Wahl bedeuten!!! Gertrud |