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Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt (/showthread.php?tid=6242) |
RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - MikeStar - 13.07.2025 (Gestern, 12:59)Reichtathletik schrieb: Mir wird hier auch zu viel in theoretischen Täterschutz und "wenn es andere doch okay fänden" angestiftet. Ich reagiere da auch sehr sensibel drauf, weil es meiner Erfahrung nach Menschen gibt, die Interesse daran haben, solche Diskussionen so abdriften zu lassen (meist nicht Täter sondern Leute, die Aufklärung scheuen). Es geht nicht um "theoretischen Täterschutz" sondern um Sensibilisierung und Prävention, da oftmals auch unterschiedliche Generationen und Interessen aufeinandertreffen, die aufgrund der Erziehung und Prägung unterschiedliche Ansichten darüber haben, was in Ordnung ist / sein sollte und was nicht. Meiner Erfahrung nach gibt es Menschen, die sich bei solchen Diskussionen nicht mit allen Aspekten befassen wollen, sondern nur damit, was ihnen zum Vorteil gereicht und dann versuchen Diskussionen und Aufarbeitungen mit Whataboutism oder Verweise auf Täterschutz abzuwürgen. Um Opfer zu schützen, muss man nun mal auch verstehen, wie Täter ticken und warum sie zu Tätern werden. Will man ein Konzept zum Opferschutz erstellen, muss man potentielle Schwachstellen und Risiken bewerten, z.B. welches Potential es bietet, das vermeintliche Opfer das Konzept ausnutzen können um unliebsamen Personen eins auszuwischen. Ich denke wir sind uns einig, dass in funktionierenden zwischenmenschlichen Beziehungen viele Fälle per direkter Kommunikation gelöst werden können (sollten). Andere Fälle könnten aber oftmals nur dann gelöst werden, wenn das Umfeld das gleiche Verständnis hat. Um Grenzen zu respektieren muss man die Grenzen kennen und wenn die Grenzen individuell gesteckt sind und unterschiedliche Vorstellungen aufeinandertreffen sind Konflikte vorprogrammiert. Nicht jeder ist gebildet / geschult / erfahren / kompetent /... genug um mit solchen zwischenmenschlichen Nuancen umzugehen und mancher läuft daher Gefahr unbeabsichtigt zum Täter zu werden. Diese Personen müssen / können durch Sensibilisierung / Schulung / klar definierte Richtlinien etc. geschützt werden. Das vermeidet auch Opfer. Denjenigen, die bewußt Grenzen missachten, muss man mit harten Konsequenzen entgegentreten, keine Frage, aber diese Personen sind auch nur eine Teilmenge in der Gesamtmenge alle Täter-Opfer-Beziehungen. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - muffman - 13.07.2025 Du versuchst die Diskussion in eine falsche Richtung zu lenken. Das ist das Problem. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - MikeStar - 13.07.2025 Ich versuche gar nichts zu lenken. Aber erleuchte mich, welches ist denn die "richtige" Richtung? RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 13.07.2025 (Gestern, 19:54)MikeStar schrieb: Ich versuche gar nichts zu lenken. Was können wir tun, damit Menschen, die ihre Machtposition als Trainer oder Funktionär missbrauchen, nicht dies ständig aufs neue tun, die Opfer schweigen (müssen), Täter gedeckt werden und – Ausgangsfrage von Dethloff – Vereine/Athleten/Eltern bisweilen nicht wissen, dass sie sich jemanden ran holen der/die aus guten Gründen woanders rausgeflogen ist. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - MikeStar - 13.07.2025 (Gestern, 19:59)Reichtathletik schrieb:(Gestern, 19:54)MikeStar schrieb: Ich versuche gar nichts zu lenken. - Grenzen verbindlich definieren - Opfer ermutigen die Stimme zu erheben, d.h. zuhören, Themen ernst nehmen. - Analysieren, ob der Missbrauch böswillig erfolgte oder aufgrund z.B. unterschiedlicher Auffassungen / Missverständnissen - Täter konfrontieren, schulen, sensibilisieren, Möglichkeit geben Fehlverhalten zu korrigieren - Sofern möglich und sinnvoll Täter-Opfer-Aussprache - Sofern nicht möglich oder in schwerwiegenden Fällen / Wiederholungen => Täter sperren. - Konsequenzen für Mittäter/Mitwisser - Vereine über Sperren informieren (wie läuft das heute, wenn jemand gesperrt wird?) Aber was macht man, wenn z.B. Trainer X wegen Fehlverhaltens aus Verein A ausgeschlossen (aber nicht gesperrt) wird, Verein B weiß darum aber die Verantwortlichen erachten das Verhalten als nicht so schlimm und stellen den Trainer ein. Auch die Eltern in Verein B werten das Verhalten als nicht so schlimm und haben mit den Methoden des Trainers kein Problem. Auch die Sportler sind damit d'accord. Solange kein Konsens darüber besteht was OK ist und was nicht, wird man keine zufriedenstellende Lösung finden. Das ist meine Meinung. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 13.07.2025 Ich Frage mich wirklich ob du ahnungslos/naiv tust, boshaft die Diskussion in Eventualitäten und schon wieder Kleinkram wie "Aussprachen" oder "war vielleicht nicht bös gemeint" steuerst oder es echt nicht besser weißt. Bitte hinterfrage dich selbst, sofern einiges mehr bekannt werden wird. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - gelpi - 13.07.2025 (Gestern, 20:21)MikeStar schrieb:(Gestern, 19:59)Reichtathletik schrieb:(Gestern, 19:54)MikeStar schrieb: Ich versuche gar nichts zu lenken. Ok, aber ich verstehe nicht, warum der Schwerpunkt auf einigen hypothetischen „Grauzonen“-Fällen liegt, wenn die Fälle, die in Kürze vorgestellt werden, ziemlich eindeutig schrecklich und inakzeptabel sind. Vielleicht ist es etwas ungerecht, weil es eine gewisse Informationsasymmetrie gibt, da einige Leute mehr über den Inhalt dieser Fälle wissen als andere. Der Grund dafür, dass diese Dinge nur schwer vor Gericht zu bringen sind, liegt in der Schwierigkeit, Beweise zu sammeln. Nicht jeder Trainer ist so dumm, einem Athleten Nacktbilder zu schicken. Aus diesem Grund üben investigative Journalisten über die Zahl der Opfer Druck aus. Aber ein einzelnes Opfer, selbst wenn sein Fall unter §176 StGB oder §174 StGB fällt, könnte es schwierig finden, rechtliche Schritte einzuleiten. Denkt auch daran, dass ein Minderjähriger oder ein junger Mensch möglicherweise nicht allein an einem mehrjährigen Gerichtsverfahren teilnehmen möchte. Und genau hier ist mehr Schutz für Sportler erforderlich. RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - MikeStar - 13.07.2025 (Gestern, 20:26)Reichtathletik schrieb: Ich Frage mich wirklich ob du ahnungslos/naiv tust, boshaft die Diskussion in Eventualitäten und schon wieder Kleinkram wie "Aussprachen" oder "war vielleicht nicht bös gemeint" steuerst oder es echt nicht besser weißt. Ich frage mich eher, ob es dir um Konfliktlösung oder um Polemik geht?! Ich habe als langjährige Vertrauensperson (nicht im Sport) in der Thematik leider mehr Erfahrung als mir lieb ist und kenne sehr viele Nuancen und auch wie der Umgang mit Opfern/Tätern scheitern kann, wenn man nicht alle Aspekte berücksichtigt. Und ich habe mit Personen zu tun gehabt, die vordergründig vorgegeben haben nach Lösungen zu suchen, aber eigentlich nur Aktionismus auf dem Rücken der Opfer betrieben haben. Und ich weiß, was es bedeutet als Vertrauensperson zu scheitern, weil man einen Fall für "Glasklar" gehalten hat, der sich dann doch anders herausgestellt hat. Wenn du meine Aussagen bewußt so (falsch) interpretieren willst, wie du es tust... bitte, ich werde dich nicht daran hindern! Aber ich lasse mir nicht in solch' einer Diskussion über ein solch' ernstes und sensibles Thema Naivität oder Boshaftigkeit unterstellen, nur weil jemand meint mit Schwarz-Weiß-Denken ließe sich so etwas lösen oder weil vielleicht ein umfassender Ansatz nicht in ein eingeschränktes Weltbild passt! RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 13.07.2025 Würdest du bei den Missbrauchsfällen in den Kirchen auch sagen, da hätte es nur Gespräche und interne Aufklärung gebraucht? RE: Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - MikeStar - 13.07.2025 (Gestern, 20:59)Reichtathletik schrieb: Würdest du bei den Missbrauchsfällen in den Kirchen auch sagen, da hätte es nur Gespräche und interne Aufklärung gebraucht? Ok, du bist nur auf Polemik aus. Danke für den eindeutigen Beweis. @gelpi: Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass die "Grauzonen" die am komplexesten zu klärenden Konflikte sind, aber auch jene, die "Potential" bieten, die Situation progressiv zu lösen. Dort, wo Böswilligkeit die Motivation ist, bedarf es natürlich ausdrücklicher Härte gegenüber den Tätern. Bei Missbrauch ggü. Minderjährigen sowieso. |