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ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Druckversion

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RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Harvey - 03.08.2015

Euer Versuch, die deutschen Athleten in diesem Bereich auf eine Stufe mit den russischen Athleten zu stellen nervt mich ungemein und ich finde es eine bodenlose Frechheit. 415!!! verdächtige Bluttest von russischen Athleten und - gem. letztem Kenntnisstand - kein einziger eines deutschen Leichtathleten...
Da würde eine "vorsichtige Wortwahl" doch gar nichts nützen.
Hier liegen Fakten auf dem Tisch, welchen ihr entweder ausweicht oder krampfhaft versucht zu verdrehen.
Akzeptiert doch bitte einfach mal die Tatsachen, welche in der Doku umfangreich genannt wurden.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Sergej Litvinov - 03.08.2015

Kannst du bitte deine Emotionen auschalten ganz kurz?

Ich stelle hier nichts auf eine Stufe.
Der Sport ist im Dopingsumpf. Russland ist mitten drin.
So wie ich das sehe, Deutschland ist in der Masse sicherlich viel sauberer, doch die Spitze ist genau so gefaerdet. 
Wieso nur die Spitze? Ich denke weil sich der DLV von Doping distanziert hatt nach der Wende. Die Athleten sind auf sich selbst gestellt und hier hatt sich glaube ich ein kapitalismus freundliches Tuerchen geofnet. Aerzte haben gemerkt wieviel man damit verdienen kann und haben es ausgenutzt. Das kostet Geld ist aber viel profesionaeler und deswegen nur die Spitze.

So sehe ich das. Ist dieses Szenario so unrealistisch fuer dich?  


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Robb - 03.08.2015

(03.08.2015, 19:54)Harvey schrieb: Euer Versuch, die deutschen Athleten in diesem Bereich auf eine Stufe mit den russischen Athleten zu stellen nervt mich ungemein und ich finde es eine bodenlose Frechheit. 415!!! verdächtige Bluttest von russischen Athleten und - gem. letztem Kenntnisstand - kein einziger eines deutschen Leichtathleten...
Da würde eine "vorsichtige Wortwahl" doch gar nichts nützen.
Hier liegen Fakten auf dem Tisch, welchen ihr entweder ausweicht oder krampfhaft versucht zu verdrehen.
Akzeptiert doch bitte einfach mal die Tatsachen, welche in der Doku umfangreich genannt wurden.
Gemäß letztem Stand waren 6% aller Tests von deutschen Athleten verdächtig, im Vergleich dazu waren es 30% aller russischen Tests.
Das Problem daran ist, ein verdächtiger Test heißt nicht, dass jemand dopt. Der Fall Pechstein hat gezeigt, dass es dafür auch andere Erklärungen geben kann.
Ich glaube auch, dass in Rußland immer noch viel gedopt wird, aber weniger als vor zwei Jahren. Die Leistungen heute bei den russischen Meisterschaften waren ein klares Indiz dafür. 400m die schnellste in den Vorläufen 51.8, über 800m keine unter 2 Minuten, mit 2:03 erreichte man das Finale.
Ich glaube genauso, dass deutsche Athleten sehr viel sauberer sind, dazu sind die Leistungen in vielen Disziplinen zu schlecht, aber gibt sicher auch in Deutschland Doper.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Sergej Litvinov - 03.08.2015

Deutschland ist aber auch kein Land der Langstreckler. Was wirklich interesant ist fuer mich, der Steriod Pass der immer noch nicht funktioniert. Die WADA tut sich sowas von laaangsam bei sammeln der Proben. 
Ratet mal, wan werden diese Proben genommen (man braucht glaube ich 3-5 davon)? Nur bei Weltmeisterschaften. 
Mir wurden nur 2011 und 2013 Blut abgenommen fuer diesen Pass. 

Aber die WADA hatt berichtet das der Pass naechstes Jahr die Wirkung zeigt.
Werden wir mal glauben.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - gera - 04.08.2015

Der neuerliche Dopingskandal - und es wird nicht der letzte sein - zeigt doch wieder einmal , dass die Fachverbände bis zur IAAF hoch nicht in der Lage und vielleicht auch nicht Willens sind, die Sache in den Griff zu bekommen.
Das sehen immer mehr so, z.B. auch Frank Busemann ( leider nicht R.Harting )
Hier muss die gesetzliche Unterstützung durch den Staat her, aber das haben wir schon genug debattiert.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - hkrueger - 04.08.2015

Mich hat immer schon irritiert, dass der Pharma-Riese BAYER Sponsor eines Leichtathletikvereins (und Fußballvereins) ist.

Ist der Gedanke abwegig, dass der Verein und seine Athleten früher (und heute) von der Forschung und Entwicklung von leistungssteigernden Mitteln profitiert hat? 
Sind irgend jemanden Geschichten (oder auch nur Gerüchte) bekannt, in denen konkret Doping Vorwürfen von BAYER-Athleten thematisiert sind?

Danke schon mal im Voraus!


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - MZPTLK - 04.08.2015

Warum irritiert?
Warum soll Dein Gedanke abwegig sein?

Wenn  jemand was erzählt, muss er es beweisen können.
Also Vorsicht!


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 04.08.2015

Stellungnahme der IAAF:Klick

Wichtige Punkte:

- eine detaillierte Analyse der angeblich geheimen Blutwerte wurde von der IAAF bereits vor vier Jahren veröffentlicht (s. auch Beitrag von Delta weiter oben), die entsprechende Studie kann hier eingesehen werden
- große Teile der Daten wurden vor Einführung des biologischen Passes gesammelt und konnten daher nicht als Beweis für Doping verwendet werden. Die IAAF hat die Daten gesammelt, um trotzdem Zielkontrollen bei verdächtigen Athleten durchführen zu können, was auch in mehreren Fällen passiert ist und zu Sperren geführt hat
- aus Sicht der IAAF wäre es nach Veröffentlichung der Studie 2011 die Aufgabe der WADA gewesen, dafür zu sorgen, dass in den besonders betroffenen Ländern ein funktionierendes Anti-Doping-System aufgebaut wird. Die Reaktion der WADA auf den Seppelt-Bericht überrascht die IAAF, da die Fakten seit 2011 auch der WADA bekannt waren
- Die IAAF sieht sich als Vorreiter was die Doping-Bekampfung durch Verfolgung von Blutprofilen angeht

Interessanterweise geht die IAAF nur auf die Blutprofildatenbank ein. Zu den Dingen, die Seppelt in Russland und Kenia aufgedeckt hat keine Silbe.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - W. Kronhard - 04.08.2015

(04.08.2015, 15:39)MZPTLK schrieb: Wenn  jemand was erzählt, muss er es beweisen können.
Also Vorsicht!
Man kann auch andersrum mein lieber Friese. 
Man erzählt was einem anderen über jemanden, dessen Körper von Ana...misbrauch schreit, dazu noch was in der nächsten Zeit dadurch passiert. Dann wartet man ab, und die Zeit beweist, dass die Erkenntnis richtig war. Und der Zukunftsverlauf auch wie vorgesagt gelaufen ist.
Das macht im engen Kreis richtig Spaß! 
Und diese Person kann mittlerweile 2 Jahre nicht mehr sprinten.

Ich sagte ja schon: Anabolika ist ein Mittel für dumme Sportler und dumme Trainer! 
Und davon gibt es leider ne Menge in jedem Land.
Das richtige Wissen ersetz immer mit Erfolg den Doping, schadet den Sportlern nicht und erlaubt lange Leistungszeit.

PS. Wie man Doping am EKG 6 Monate zurück erkennen kann interessiert auch niemanden bislang. Wird nur weiter Wind von der effektiven Bekämpfung durch leeres Quatschen erzeugt. 
Es lebe die schöne verlogene Welt. 

Ich will einen sauberen Sport!!!!!!

So nä!


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 05.08.2015

Lord Coe ist nicht amüsiert

Zitat:"It is a declaration of war on my sport," Coe, an IAAF vice president, told the AP. "I take pretty grave exception to that. This, for me, is a fairly seminal moment. There is nothing in our history of competence and integrity in drug-testing that warrants this kind of attack. We should not be cowering. We should come out fighting."

James Morgan vom Guardian sieht die Sunday Times durch die IAAF-Antwort diskreditiert

Zitat:The quality of the International Association of Athletics Federation's forensic and comprehensive rebuttal would appear to turn the tables on tormentors, even discrediting them.

Hier ist eine noch etwas ausführlichere Version des IAAF-Statements. Wenn man das liest, erscheint der Vorwurf der Untätigkeit tatsächlich unfair.
So wurden bspw. die vier Russinnen, die im 1500m-WM-Endlauf 2005 sehr auffällige Blutwerte hatten, gezielt in Helsinki kontrolliert. Aufgrund der Blutwerte allein konnte man sie nicht sperren, weil es noch keinen biologischen Pass gab. Also hat man Urin-Kontrollen genommen (die negativ auf EPO waren). Daraufhin hat man sie in einen Risikopool zur besonderen Beobachtung genommen was 2009 zur Sperre führte, da man ihnen mittels DNA-Analyse nachweisen konnte, dass sie Proben manipuliert hatten.