Leichtathletikforum.com
ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik (/showthread.php?tid=1228)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - MZPTLK - 05.08.2015

(04.08.2015, 18:31)W. Kronhard schrieb: Man kann auch andersrum mein lieber Friese.
Bin kein Friese, habe nur das Ostfriesenabitur.Idea Fahne
Das kann jeder machen, der einen Obulus bezahlt,
Krabben pulen, Bosseln, ein paar Brocken auf Platt stammeln, stabweit übern Bach hüpfen kann, usw.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 05.08.2015

Die Antwort von Robin Parisotto und Michael Ashenden auf die Vorwürfe der IAAF, sie hätten "unwissenschaftlich" gearbeitet, hat nicht lange auf sich warten lassen: Klick

Zitat:The pre-2009 data is reliable, in fact by their own admission the IAAF has relied on those data to extend sanctions against athletes. We followed the same procedure as IAAF expert panelists when reviewing ABP profiles, classifying results as ‘likely doping’ when we were able to confidently exclude all other potential causes or instead ‘suspicious’ when there was genuine evidence of blood manipulation however further investigation such as target testing would have been required. And for the avoidance of doubt, we based our judgments on the entire blood test profile for the athlete not just on individual scores. We stand by the evaluations we submitted to Sunday Times and ARD/WDR.

Ich glaube, dass die Werte auf Doping hinweisen, sollte auch gar nicht der große Streitpunkt sein.
Die Frage ist: was hätte die IAAF vor 2011 (Einführung des biologischen Passes) tun können/sollen außer dem (verstärkte Zielkontrollen) was sie ohnehin schon getan hat.
Die Unterstellung von ARD/ST ist ja, dass die IAAF untätig war. War sie das wirklich?


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - runner24 - 05.08.2015

Ich keine Unterstellung erkennen, wenn simple Fakten berichtet werden. Wenn man im Zusammenhang mit der Dokumentation der IAAF etwas vorwerfen will, dann wäre es doch erstmal, warum sie jetzt nach der Ausstrahlung mit den ganzen Statements rausrücken, aber während der Produktion jegliche Zusammenarbeit und Interviews verweigert hat, ja mit der prophylaktischen Androhung von rechtlichen Schritten sogar torpediert hat.

Viel wichtiger ist doch aber wie immer, darauf zu achten, wozu keine oder nur verschleiernde Stellungnahmen kommen. Keine Meinung zur offenen Nicht-Anwendung der Anti-Doping-Bestimmungen in verschiedenen Ländern? Oder warum hat es der Radsport Anfang 2008 geschafft, den Biologischen Pass einzuführen, während die Leichtathletik bis Mai 2012 brauchte, um den ersten Dopingtäter (Hélder Ornelas) per Pass zu überführen?


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 05.08.2015

Gute Fragen (besonders zum Zeitpunkt der Einführung des Blutpasses), die hoffentlich in den nächsten Tagen gestellt werden.

Die verzögerte Einführung von besseren Mitteln zur Anti-Doping-Bekämpfung scheint sich ja nach den Worten von Sergej Litvinow beim Steroid-Pass zu wiederholen.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 05.08.2015

Sehr unterschiedliche Reaktionen der beiden IAAF-Präsidentschaftskandidaten:

Sebastian Coe sieht in der ARD/ST-Dokumentation eine Kriegserklärung an die Leichtathletik und stellt die Ergebnisse "sogenannter Experten" in Frage (s. hier)

Sergej Bubka hingegen verlangt eine proaktivere und transparentere Vorgehensweise bei der Verfolgung einer Null-Toleranz-Politik gegen Dopingsünder (s. hier)

(Allerdings ist Bubkas Statement erst erfolgt, nachdem die ersten (sehr negativen) Reaktionen auf Coes Statement veröffentlicht waren Wink )


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Robb - 05.08.2015

Mir gehts in der Diskussion zuviel um die IAAF.
Hat die WADA schon was zu den fehlenden Aufenthaltsmeldungen aus der Doku gesagt?
Hat irgendjemand schon was zur Aussage Shurovas gesagt, dass russische Athleten vor Auslandsreisen getestet werden, etc?


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Astra - 05.08.2015

Es ist doch Politik, sich an den kleinen Fehlern aufzuhängen und die bis zum Platzen aufzuplustern.
Keiner sieht dann die wirklichen Probleme und das Fehlverhalten von IAAF und WADA.
Und schon haben wird wieder das Gefühl vermittelt, dass es keine Doping gibt aber ganz hart dagegen gekämpft wird.Wink


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Atanvarno - 05.08.2015

(05.08.2015, 19:23)Robb schrieb: Hat irgendjemand schon was zur Aussage Shurovas gesagt, dass russische Athleten vor Auslandsreisen getestet werden, etc?
Das darauf niemand "anspringt" wundert mich auch. Wäre gut, wenn mal ein Russisch verstehender (Mica?) auf das Originalinterview schaut, ob da wirklich diese hochbrisanten Aussagen gemacht werden (ich komme mit Google Translate nicht wirklich weiter).


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - Robb - 06.08.2015

(05.08.2015, 20:08)Atanvarno schrieb: Das darauf niemand "anspringt" wundert mich auch. Wäre gut, wenn mal ein Russisch verstehender (Mica?) auf das Originalinterview schaut, ob da wirklich diese hochbrisanten Aussagen gemacht werden (ich komme mit Google Translate nicht wirklich weiter).
So eindeutig sind die Aussagen Shurowas nicht, sie könnte auch was anderes gemeint haben:
Zitat:First I have to say that I'm not a native Russian speaker so my language skills are far from good , had Russian classes in school long time ago . Anyway, I see she really mentioned that but she gives few examples such as if someone used nose drops on their own , was on a vacation and was treating any kind of illness or injury without consulting a doctor while there and something like that.
She says that athletes are tested before leaving the country and if the results show the presence of doping (in this context it might be ephedrine nose drops for example) they would have to stay "on the bench" or be subjected to some individual regime in order to neutralize the effects of the drug.
She doesn't say until the certain drug is not detectable or eliminated from the body, she says until the effects of the drug are neutralized/nullified . I think there is a difference. She says prohibited drug but with these examples it looks like she talks about some drugs taken by athletes acting their own doctors due tu an objective reason.
Es geht bei den Tests also nicht unbedingt um PEDs, allerdings wäre auch ein positiver Test auf Medizin ein Dopingfall, der gemeldet und bestraft werden müßte. Das heißt also, auch wenn sie keine PEDs meinte, geht es trotzdem um die Vermeidung von Dopingsperren.


RE: ARD: Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik - maz - 06.08.2015

Bitte Rolleyes Klar, die Nasentropfen sollen doch bloß in Ihrer Wirkung nachlassen.

Sie bestätigt, dass es angemeldete Kontrolltests seitens RUSADA vor Meisterschaften gibt, bei denen positive Proben nicht weiterverfolgt werden, sondern die Sportler zur Sicherheit auf der Seitenlinie geparkt werden (die auffälligen Sportler müssen nicht mal die Meisterschaft aussetzen, die Trainer können ihm einen "individuellen Trainingsplan" verpassen). Ihre Charakterisierung des Dualismus zwischen RUSADA und WADA verrät auch die Auffassung von RUSADA als Dienstleister in nationalem Interesse:
Zitat:Einerseits gibt es die RUSADA, die dafür verantwortlich ist, dass Sportler, die Rußland bei internationalen Wettbewerben vertreten "sauber" sind. [dann beschreibt sie das besprochene Prozedere]...
Andererseits, sind internationale Tester, natürlich, nicht um das Image eines Landes besorgt, sondern um das Feststellen von Dopingvergehen.
Das sagt jemand, der im Beirat der RUSADA sitzt, und diese Auffassung lese ich dauernd in Interviews, Artikeln etc. Die RUSADA ist dazu da, Imageschaden abzuwenden und Dopingskandale bei großen Meisterschaften zu verhindern. Dass deckt sich dann auch damit, dass sie sich bereitstellt, die vorhandenen Testtechnologien im Probedurchlauf ohne Konsequenzen laufen zu lassen: Wer dann von der RUSADA nicht erwischt wird, kann mit einiger Konfidenz davon ausgehen auch durch die internationalen Kontrollen zu kommen. So ein Frühwarnsystem erleichtert natürlich das Ausprobieren und Austarieren neuer Methoden ungemein.