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Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Druckversion

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RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Hellmuth K l i m m e r - 21.10.2015

(20.10.2015, 23:22)RalfM schrieb: Du, Hellmuth, und dein Kumpel MZP... willst dich als ein deutscher demokratischer Staatsbürger darstellen, der in der DDR ja schon immer dagegen war, aber du klingst immer noch wie Ulbricht und Honecker.
Mein lieber zugereister Wessi RalfM, das kränkt mich arg.
Nur eine Korrektur zu deiner obigen Behauptung:
Ich kann dir versichern, dass ich nie einer Partei angehörte, nie Mitglied der sog. Einheitspartei SED war, dafür aber zeitweise unter genauer Beobachtung der Stasi stand.
Dem Leipziger Ulbricht allerdings zollte ich ein klein wenig Achtung. Er war sportbegeistert und initiierte mit seinem Vorbild manche Sportaktion - und er war die fördernde Kraft für den Aufbau der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig in den 50er Jahren. :danke:

H. Klimmer / sen.


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Adonis1 - 21.10.2015

(21.10.2015, 08:42)Gertrud schrieb: Ich war dabei, als es in Gegenwart von Charles um ein hier geläufiges Spiel: "Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Manne" ging, als er sehr hart reagiert hat. Wir denken darüber nicht so nach. Er fühlt sich zurecht aber sehr angegriffen. Manchmal fehlt es uns da vielleicht an Feingefühl.

Aber Herr Klimmer hat das nicht abwertend, sondern eher lobend erwähnt. 

Gertrud

Ich weiß, das führt vom Thema weg, aber eine kurze Belehrung ist mir wichtig: Gertrud (und evtl. C. Friedek vor ihr) sitzt hier derselben Verirrung auf wie viele unserer allzu sehr auf political correctness setzenden Politiker, Pädagogen, Zeitgenossen... Das Spiel "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" hatte nie etwas mit schwarz im Sinne von schwarzafrikanisch zu tun!!
Es ist die Kinderschreckfigur des Schwarzen Mannes gemeint, die im ganzen deutschsprachigen Gebiet bekannt war. Je nach Region und Zeit verstand man darunter verschiedene Wesen: eine dunkle schattenhafte Gestalt oder einen Mann mit schwarzer Kleidung. Manche führen den Begriff auch auf den „Schwarzen Tod“ (die Pest um 1348) zurück.
Wer allerdings ein dogmatischer Multikulturalist ist, der erkennt in allen Äußerungen, Verhaltensweisen, Sitten, Traditionen,...vermeintlichen Rassismus.


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - lor-olli - 21.10.2015

Im Netz wird so eine etymologisch diachrone Klärung mit der Bezeichung "smart-ass" oder "grammar nazi" ("latürnich" fälschlich, weil oft auf alle Verbessungerungen angewandt)  gekontert. Wink

Andererseits spielt es für den Empfindenden überhaupt eine Rolle, wenn er diese Kenntnis nicht hat? Dieses Thema ist echtes "Fettnäpchenland", besonders in GB, USA aber auch in Frankreich. Führt aber ein wenig sehr weit vom Thema weg, oder? Generell lässt sich aber die Tendenz in vielen Themen feststellen, dass der "Gegner" einfach diskreditiert werden soll, unabhängig vom Inhalt. (Kann man hier im thread auch schön nachvollziehen)

Dabei ging es doch nur um die Frage, ob Friedeck im Recht ist. Juristisch definitiv, ist es also vertretbar die "Moralkanone" abzufeuern? Ich hätte anders als Friedeck gehandelt, akzeptiere sein Vorgehen aber absolut! (Geht ja auch für einen Leichtathleten nicht um peanuts)


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Javeling - 21.10.2015

Zitat:http://www.leichtathletik.de/fileadmin/user_upload/05_Nationalmannschaft/Nominierungsrichtlinien/2015_Stand_07_sep_NomRL-EF_FH_HG_Staffel_Cross_NEU.pdf
Aufgrund der letzten Beiträge muss ich doch noch einmal darauf hinweisen :
Oben (im Link) sind die Nominierungsrichtlinien 2015. Ein Vergleich mit den N.-Richtlinien 2006 (warscheinlich identisch mit 2008) zeigen zusätzliche, damalige Forderungen (!) im Absatz (Grundsätzlich.......) 2: .....Dabei werden die absolute Jahresbestleistung, die Leistungsentwicklung in der Saison, die Konstanz der Leistungen und  -(hier stimmig mit 2015) der unmittelbare Vergleich mit den Konkurrenten bei den festgelegten Nominierungswettkämpfen - sowie die Platzierung in der aktuellen Welt- bzw. europäischen Bestenliste zum Nominierungszeitpunkt bewertet.

2. Nominierungsvoraussetzungen  - entspricht 2015 Abs. (6) -  2006 Abs. 2.3 : ......
Der Bundesausschussvorsitzende Leistungssport kann Athleten/innen ggf. unter Vorbehalt nominieren und einen Wettkampf oder eine Trainingseinheit unter Beaufsichtigung des Bundestrainers im unmittelbaren Vorfeld der internationlen Meisterschaft zum Formaufbau bzw. zur Formüberprüfung bestimmen. Sollte dabei der/die Athlet/in weit von den Nominierungsleistungen und Aufgaben entfernt sein, kann die Nominierung zurückgezogen werden.

2006 Abs. 2.2
: Nach Beratung im Bundesausschuss Leistungssport trifft dessen Vorsitzender oder sein Stellvertreter sämtliche Nominierungsentscheidungen. - Also niemand außerhalb des sportlichen Bereiches ! -

>>>>Auch wenn eine geforderte Nominierungsleistung bei den vorgeschriebenen N.-Wettkämpfen erbracht wurde, so konnte nach der damals gültigen Fassung 2006 Abs. 2.2 (2008?) unter diesen Umständen eine Nominierung zurückgezogen werden.
Da erübrigt sich eigentlich jede Klage vor Gericht.....nach meiner Meinung.

Heinz Engels, Mainz


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - MZPTLK - 22.10.2015

(21.10.2015, 18:09)Javeling schrieb: Da erübrigt sich eigentlich jede Klage vor Gericht.....nach meiner Meinung.
Eigentlich schon, weil die Athleten sich diesen Richtlininien informell per Mitmachen unterwerfen.
Aber DLV+DOSB sind Subsysteme eines Rechtssystems, das gefragt ist oder gefragt werden kann, wenn höherrangige Rechte tangiert sein könnten.
Darum sind die Verbände ja auch beim Thema Doping chronisch überfordert, weswegen dringendst vorvorgestern staatliche Verantwortung her muss.


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - dominikk85 - 22.10.2015

natürlich hat friedek da ein juristisches Schlupfloch gesucht, aber wirklich verdenken kann man es ihm nicht, so viele Gelegenheiten Geld zu machen hat ein Leichtathlet nunmal nicht in seinem leben. wenn es völlig absurd gewesen wäre hätte er ja auch nicht recht bekommen, auch der DLV hat ja gesagt, dass es da ein Schlupfloch gab was beseitigt wurde.


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Gertrud - 22.10.2015

(22.10.2015, 12:33)dominikk85 schrieb: natürlich hat friedek da ein juristisches Schlupfloch gesucht, aber wirklich verdenken kann man es ihm nicht, so viele Gelegenheiten Geld zu machen hat ein Leichtathlet nunmal nicht in seinem leben. wenn es völlig absurd gewesen wäre hätte er ja auch nicht recht bekommen, auch der DLV hat ja gesagt, dass es da ein Schlupfloch gab was beseitigt wurde.

Es war einfach ein Formulierungsfehler, der juristische Spitzfindigkeiten zuließ.

Gertrud


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Javeling - 22.10.2015

Zitat:dominikk85 schrieb:  natürlich hat friedek da ein juristisches Schlupfloch gesucht, aber wirklich verdenken kann man es ihm nicht, so viele Gelegenheiten Geld zu machen hat ein Leichtathlet nunmal nicht in seinem leben. wenn es völlig absurd gewesen wäre hätte er ja auch nicht recht bekommen, auch der DLV hat ja gesagt, dass es da ein Schlupfloch gab was beseitigt wurde.

 Gertrud :  Es war einfach ein Formulierungsfehler, der juristische Spitzfindigkeiten zuließ.

 
Auch wenn es ein Formulierungsfehler - der juristische Spitzfindigkeiten zuließ - war, auch wenn man in einem oder zwei aufeinanderfolgenden N.-Wettkämpfen die geforderte Leistung erzielt hätte, dann gilt immer noch die damals gültige N.-Fassung 2006 Abs. 2.2 : Nach Beratung im Bundesausschuss Leistungssport trifft dessen Vorsitzender oder sein Stellvertreter sämtliche Nominierungsentscheidungen und 2006 Abs. 2.3 : ......

Darüber hinaus gibt es eine Athletenvereinbarung - 1.5.1.1 Regelanerkennungsvertrag -, die von Kader-AthletenInnen unterschrieben werden müssen, wenn sie für eine Nominierung vorgeschlagen werden möchten. 2006 Abs. 2.1 : Die in den Vereinen/Landesverbänden organisierten Mitglieder können zur Nominierung für den Einsatz in die Nationalmannschaften vorgeschlagen werden, wenn sie :
1) die durch den DLV vorzulegende Athletenvereinbarung unterzeichnet haben.

>>>>>Sollte ein Athlet/eine Athletin diese (damalige) Athletenvereinbarung nicht unterschrieben haben, dann waren die Nominierungsvoraussetzungen /Modalitäten - 2) - nicht erfüllt. Das müsste dann auch juristisch wasserdicht sein.........nach meiner Meinung.

Jedenfalls hat hier niemand anderes das Recht, eine Nominierung anzuerkennen oder abzulehnen, als der DLV-Bundesausschutzvorsitzende Leistungssport oder dessen Stellvertreter. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob der Grund berechtigt oder nicht berechtigt ist. - Irgendjemand fühlt sich immer benachteiligt, das wissen wir doch aus vielen Nominierungsangelegenheiten.

Übrigens, ich habe nirgendwo gelesen, dass derjenige, der die N.-Leistung erbracht hat, in die DLV-Mannschaft aufgenommen werden MUSS. Dann müssten u.U. mehr AthletenInnen nominiert werden, als nach den Rahmenvorgaben der IAAF und den Erfordernissen und Möglichkeiten des DLV zulässig.

Heinz Engels, Mainz - nach bestem Wissen und Gewissen -Cool


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - MZPTLK - 22.10.2015

Es ist so, dass Vereinbarungen, ob es sich um formelle(unterschriebene Athletenvereinbarungen) oder informelle(demgemäss handeln) handelt, rechtsunwirksam sein können, wenn sie nicht konform gehen mit höherstehenden Rechten.

Zum Beispiel brechen Menschenrechte Religionsrechte, zumal in den Staaten, die die UN Charta ratifiziert haben.
Die Praxis sieht manchmal anders aus, wie wir leider immer wider erleben müssen.


RE: Charles Friedek, eine unendliche Geschichte ? - Atanvarno - 22.10.2015

(22.10.2015, 17:51)Javeling schrieb: Darüber hinaus gibt es eine Athletenvereinbarung - 1.5.1.1 Regelanerkennungsvertrag -, die von Kader-AthletenInnen unterschrieben werden müssen, wenn sie für eine Nominierung vorgeschlagen werden möchten.

Glücklicherweise werden diese rechtswidrigen Knebelverträge (auch beschönigend Athletenvereinbarung genannt) von ordentlichen Gerichten zunehmen in Frage gestellt, so bspw. in Teilen im Fall Pechstein, s. hier