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Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? (Update: Ersteres) - Druckversion

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RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Reichtathletik - 01.02.2024

(01.02.2024, 09:10)longbottom schrieb:
(31.01.2024, 23:33)Chirurg schrieb: Ich finde den französischen Artikel nicht in sich fachlich schlüssig - wie schon in meinem vorherigen Beitrag geschrieben: die Diagnose "Knochenkrebs" ist keine eindeutig definierte Diagnose und eine sehr ungenaue Formulierung...die korrekte fachlich-medizinische Diagnose wurde bisher öffentlich nicht von der Familie mitgeteilt und ohne diese Klarstellung wird sie inhaltlich in der Akzeptanz ihres Verhaltens nicht weiterkommen.

Vorneweg: Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich von der Sache generell halten soll und was glaubhaft ist oder nicht. Deshalb äußere ich mich dazu nicht.

Aber zu diesem Punkt speziell möchte ich etwas sagen:

Die Familie ist beim besten Willen nicht verpflichtet, mögliche Details über Benfares' Krankheit zu veröffentlichen. Der Artikel ist außerdem nicht für eine Ärztezeitschrift geschrieben, sondern für die Öffentlichkeit und soll einen groben Eindruck der Geschehnisse aus Sicht der Familie darstellen. Knochenkrebs ist etwas, unter dem sich die meisten Menschen etwas vorstellen können. Und der Begriff als solcher wird auch von Fachleuten verwendet, zum Beispiel hier vom Personal des Universitätsklinikums in Ulm:  https://www.uniklinik-ulm.de/comprehensive-cancer-center-ulm-cccu/fuer-patienten-und-angehoerige/krebserkrankungen/knochentumoren.html

Zu schreiben, dass die Familie von Benfares beim Krankheitsbild mehr ins Detail gehen sollte, um sich glaubwürdiger zu machen, finde ich daher nicht korrekt. Zumal wir nicht wissen, ob sie das bei der NADA oder an anderen Stellen nicht getan hat.

Sollte eine schwere Krankheit vorliegen, hat jeder Patient das Recht, dass seine Daten nicht noch bis ins kleinste Detail veröffentlicht werden. Wenn sie das wollen, gut. Wenn nicht, gibt es aber keinen Grund, das zu kritisieren.
Ich gebe dir hier weitestgehend recht. Allerdings frage ich mich, ob wir speziell in Deutschland beim "Schutz der persönlichen Daten" mit Blick auf die Krankeninformationen nicht das falsche Schützen. Wie ich schon zuvor erwähnt habe, gäbe es durchau formulierungen, die zulassen, dass man nicht in die Details geht, aber kommuniziert, dass es etwas gibt. So wie es aktuell der Fall ist, sind sowohl der Sport als solches, der DLV, die Athleten und insbesondere ihre Schwester diejenigen, die doof dar stehen. Da frage ich mich wirklich was schlimmer daran sein soll, öffentlich als krank (kann ja keiner was für) zu gelten, denn als Doping-Sünder.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Chirurg - 01.02.2024

(01.02.2024, 09:10)longbottom schrieb:
(31.01.2024, 23:33)Chirurg schrieb: Ich finde den französischen Artikel nicht in sich fachlich schlüssig - wie schon in meinem vorherigen Beitrag geschrieben: die Diagnose "Knochenkrebs" ist keine eindeutig definierte Diagnose und eine sehr ungenaue Formulierung...die korrekte fachlich-medizinische Diagnose wurde bisher öffentlich nicht von der Familie mitgeteilt und ohne diese Klarstellung wird sie inhaltlich in der Akzeptanz ihres Verhaltens nicht weiterkommen.

Vorneweg: Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich von der Sache generell halten soll und was glaubhaft ist oder nicht. Deshalb äußere ich mich dazu nicht.

Aber zu diesem Punkt speziell möchte ich etwas sagen:

Die Familie ist beim besten Willen nicht verpflichtet, die exakte Diagnose über Benfares' Krankheit zu veröffentlichen. Der Artikel ist außerdem nicht für eine Ärztezeitschrift geschrieben, sondern für die Öffentlichkeit und soll einen groben Eindruck der Geschehnisse aus Sicht der Familie darstellen. Knochenkrebs ist etwas, unter dem sich die meisten Menschen etwas vorstellen können. Und der Begriff als solcher wird auch von Fachleuten verwendet, zum Beispiel hier vom Personal des Universitätsklinikums in Ulm:  https://www.uniklinik-ulm.de/comprehensive-cancer-center-ulm-cccu/fuer-patienten-und-angehoerige/krebserkrankungen/knochentumoren.html

Zu schreiben, dass die Familie von Benfares beim Krankheitsbild mehr ins Detail gehen sollte, um sich glaubwürdiger zu machen, finde ich daher nicht korrekt. Zumal wir nicht wissen, ob sie das bei der NADA oder an anderen Stellen nicht getan hat.

Sollte eine schwere Krankheit vorliegen, hat jeder Patient das Recht, dass seine genaue Diagnos enicht veröffentlicht wird. Wenn sie das wollen, gut. Wenn nicht, auch gut.

Der Artikel den Sie verlinken, beschreibt neben dem Osteosarkom und Ewing-Sarkom noch das Chondrosarkom als 3. Sarkom-Entität, von einer möglichen Knochenmetastase oder Leukämie/Lymphom oder Myelom ganz zu schweigen...in meinem ersten Beitrag habe ich dazu schon einiges gesagt und will mich nicht wiederholen - "Knochenkrebs" sagt genauso wenig wie zum Beispiel das Wort "Hirntumor" aus: es gibt welche, an denen stirbt man innerhalb von wenigen Wochen und andere können gut behandelt werden und stellen keine lebensverkürzende Prognose dar. 

Außerdem habe ich nie verlangt, dass die Athletin oder die Familie eine exakte Diagnose veröffentlicht - ich habe nur geschrieben, dass wenn eine offizielle Erlaubnis für die Einnahme von Testosteron und EPO ggü. der NADA/Verein/DLV verlangt wird, dann wird sie selbstverständlich ihre exakte Diagnose mitteilen. Und wenn dann sekundär eine Akzeptanz im schwerwiegenden Erkrankungsfall in Medien/Öffentlichkeit von der Familie gewünscht wird, dann wäre das die einzige Möglichkeit sich vom Doping-Vorwurf korrekterweise zu distanzieren, wenn man an die sportliche und z.B. Marketing-Zukunft letztlich aller drei Schwestern in den nächsten 10 Jahren denkt - und das Wort "Knochenkrebs" hilft da inhaltlich aus mehrfach genannten Gründen eben nicht weiter, weil sonst nur ungeklärte Fragen zurückbleiben...ich finde es auch nicht unproblematisch, die CT-Bilder auf Instagram zu posten, weil ich zum Beispiel selbstverständlich damit inhaltlich etwas anfangen kann. Ihren Namen am Bildrand kann man aber, wie ich schon geschrieben hatte nicht lesen, deswegen werde ich mich dazu nie im Forum äußern - vielleicht sind diese CT-Bilder nicht von ihr und sollten nur beispielhaft für ihre Klinikbesuche und erforderlichen radiologischen Untersuchungen stehen.

So ganz nebenbei, der französische Artikel ist insgesamt eine fachliche Katastrophe - das finde ich auch u.a. so extrem eigenartig in dem gesamten Fall.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Atanvarno - 01.02.2024

(01.02.2024, 09:53)Chirurg schrieb: So ganz nebenbei, der französische Artikel ist insgesamt eine fachliche Katastrophe - das finde ich auch u.a. so extrem eigenartig in dem gesamten Fall.

Weil es kein Fachartikel ist?!

Der Artikel ist ein Interview mit Benfares Vater' (einem medizinischen Laien), geführt von vermutlich einem weiteren medizinischen Laien. Ist doch klar, dass da keine deinen fachlichen Ansprüchen genügende Darstellung bei rauskommen kann.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Gertrud - 01.02.2024

Wir Trainer/innen sind selbstverständlich Laien auf diesem Gebiet und sollten die fachlichen Artikel von Chirurg, einem der besten deutschen Fachkräfte, Glauben schenken. Ich maße mir nicht an, auch nur ansatzweise auf dem Gebiet mithalten zu können und nehme die Fachartikel gerne auf.

Mich irritiert sehr, dass man in einer solchen Lage noch an Wettkämpfen teilnimmt. Stehen Ärzte hinter einen derartigen Entscheidung??? 

Gertrud


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Delta - 01.02.2024

Kochenkrebs ist für den Laien durchaus ein Begriff wenn der Arzt Ihn da nicht mit Latein erschlägt. Für ein TUE muss der Arzt dann eine kurze Zusammenfassung abliefern inklusive Begründung warum das nicht vorher passiert ist. Das ist kein Problem wenn das von einem seriösen Mediziner kommt, bevorzugt aus Deutschland. Da Benfares französischen Hintergrund hat wäre das theoretisch möglich.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Delta - 02.02.2024

(31.01.2024, 20:41)Atanvarno schrieb:
(31.01.2024, 20:36)Delta schrieb: Benfares hatte nur 1 Wettkampf im Mai 2023.

Nein, wie im Beitrag vor dir geschrieben ist sie am 3. Dezember beim Course de l'Escalade in Genf gestartet.

Dieser Volkslauf zählt bei mir nicht als Wettkampf im klassischen Sinn.


Zentral sind die Monate vor dem Test im (Seprember). Dopingtechnisch zählt der Lauf in Gennf natürlich.

Ganz allgemein habe ich aus weit entfernter Sicht den Eindruck dass die Kommunikation zwischen Benfares und dem DLV alles andere als gut ist und nicht nur auf den Dopingfall bezogen.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - OldSchoolRunner - 02.02.2024

Du bist echt drollig.
Wenn Benfares bei einem Sportfest ihres Vaters im Mai 2023 die 3000m läuft, ist es ein richtiger Wettampf. Wenn sie bei einem seit Jahrzehnten international renommierten Straßenlauf mit ordentlich Preisgeld in Deiner geliebten Schweiz läuft, ist es nur ein Volkslauf?


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - Delta - 02.02.2024

Der Lauf in Genf ist bei der EAA nicht eingetragen soweit ersichtlich.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - vedo - 02.02.2024

(02.02.2024, 20:45)Delta schrieb: Der Lauf in Genf ist bei der EAA nicht eingetragen soweit ersichtlich.
Mach dich doch mal zur Abwechslung nicht lächerlich sondern streng dich vielleicht mal ein wenig an bei der Recherche. Bei den 3000m hat sie für ihre Schwester Tempo gemacht, in Genf ist sie u. a. gegen die Marathonweltmeisterin gelaufen. War natürlich auch ein Label Road Races von Word Athletics.


RE: Sara Benfares - Dopingfall oder Kommunikationsdesaster? - runner5000 - 02.02.2024

(02.02.2024, 20:45)Delta schrieb: Der Lauf in Genf ist bei der EAA nicht eingetragen soweit ersichtlich.

Wo schaust du eigentlich nach bzw. nicht nach? Das Rennen war WA kategorisiert E.