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Hochsprungfehler - Druckversion

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RE: Hochsprungfehler - Piroschka - 25.07.2014

Wie sieht eigentlich der korrekte Fußaufsatz beim Absprung (Flop) aus?

Setzt der Absprungfuß in Richtung des Landepunktes auf oder setzt der Fuß parallel zur Latte auf?


RE: Hochsprungfehler - matthias.prenzlau - 27.07.2014

(25.07.2014, 13:00)Piroschka schrieb: Wie sieht eigentlich der korrekte Fußaufsatz beim Absprung (Flop) aus?

Setzt der Absprungfuß in Richtung des Landepunktes auf oder setzt der Fuß parallel zur Latte auf?

Der Fußaufsatz erfolgt in Laufrichtung.
(Nach Absprung in Laufrichtung folgt ein Seitwärtssalto mit etwas Rückwärtsabweichung).

Nach einer engen Kurve setze ich den Fuß relativ parallel zur Latte auf und fahre damit sehr gut (gesund).

Ein Fußaufsatz in Landerichtung ist theoretisch effektiver (Kraftpfeile),
aber anatomisch ungünstig und führt zwangsläufig zu einer falsch eingeleiteten Rotation (siehe Flop!Invers).

Ich hole noch etwas weiter aus: Viel wichtiger als der korrekte Fußaufsatz ist die Absprungvorbeitung. Nur wenn man im vorletzten Schritt den Körperschwerpunkt tief senkt, kann man beim Absprung von "unten" nach "oben" steigen. So erreicht man beim Absprung einen gesunden (!) Kniewinkel (Ohne Bremsstoß + Sehen, Bänder, Gelenke werden geschont) und man hat dauerhaft Spaß an diesem Sport.

Gruß


RE: Hochsprungfehler - HHKp - 04.08.2014

Dies ist mein erster Eintrag und meinem bisweilen jugendlichen Eifer bitte ich zu entschuldigen, 
aber eine gewollte sehr tiefe Absenkung im vorletzten Schritt ist meines Erachtens einer der größten Fehler, die man im Hochsprung begehen kann. 
Meist ist der Körperschwerpunkt bereits im Anlauf zu tief, da "richtiges" Laufen nicht ausführlich genug trainiert wird. Eine weitere Senkung ist nun kontraproduktiv. Einher geht eine zu lange Stützzeit, wodurch ein Schwungbeineinsatz unmöglich ist.
Der Absprungfuß darf nie parallel zur Latte gesetzt werden, neben den eindeutigen Gesundheitlichen Problemen, die durch mehrere Beispiele belegbar sind, rutscht der Fuß bei hohen Anlaufgeschwindigkeiten über den Schuh und die Zeit, in der der Fuß sich nach innen neigt bedeutet eine wesentlich höhere Bodenkontaktzeit.


RE: Hochsprungfehler - matthias.prenzlau - 04.08.2014

(04.08.2014, 11:53)HHKp schrieb: ...aber eine gewollte sehr tiefe Absenkung im vorletzten Schritt ist meines Erachtens einer der größten Fehler, die man im Hochsprung begehen kann. 
Meist ist der Körperschwerpunkt bereits im Anlauf zu tief, da "richtiges" Laufen nicht ausführlich genug trainiert wird. Eine weitere Senkung ist nun kontraproduktiv. Einher geht eine zu lange Stützzeit, wodurch ein Schwungbeineinsatz unmöglich ist.
Der Absprungfuß darf nie parallel zur Latte gesetzt werden, neben den eindeutigen Gesundheitlichen Problemen, die durch mehrere Beispiele belegbar sind, rutscht der Fuß bei hohen Anlaufgeschwindigkeiten über den Schuh und die Zeit, in der der Fuß sich nach innen neigt bedeutet eine wesentlich höhere Bodenkontaktzeit.

Hallo und Willkommen im Forum!

Mache einmal den Selbsttest. Ein einfacher Schersprung reicht dafür aus.

Einmal versuchst du es so, wie du es beschrieben hast:
Versuche "richtig" anzulaufen und halte den KSP hoch.
Bringe den KSP schön hoch im vorletzten Schritt und mache einen "schnellen" Absprung (kurze Stützzeit). Versuche bei dieser kurzen Bodenkontaktzeit Schwungelemente effektiv einzusetzen.
Setze den Absprungfuß in Laufrichtung auf. Versuche dabei den Fuß nicht parallel zur Latte auf zusetzen.

Danach machst du es so, wie ich es beschrieben habe, inkl. längerer Bodenkontaktzeit und raumgreifenden Schwungelementen (vor allem Doppelarmschwung).

Du wirst staunen! Wink

Gruß


RE: Hochsprungfehler - HHKp - 05.08.2014

Ok ich habe mich vielleicht ein wenig verrant...

drastisch gesagt, es ist unmöglich, ohne unlautere Hilfsmittel, aus einem Doppelarmschwung mit sehr tiefer Körperschwerpunktssenkung an die Weltspitze ranzuspringen. 
Für einen Laien oder eine etwas weniger trainierte Person ist der Sprungstil um einiges einfacher und es ist schneller eine Steigerung zu erlangen.
Von daher muss ich da Ihnen Recht geben, im jungen Jugendalter oder im Seniorenalter ist Ihre Ausführung sinnvoller, nicht jedoch, wenn man auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit ist und hohe Höhen erlangen möchte.

Alleine wieso versucht nahezu jeder Topathlet kurze Bodenkontaktzeiten zu haben.


RE: Hochsprungfehler - matthias.prenzlau - 05.08.2014

(05.08.2014, 13:11)HHKp schrieb: Alleine wieso versucht nahezu jeder Topathlet kurze Bodenkontaktzeiten zu haben.

Die Topathleten versuchen hohe Anlaufgeschwindigkeiten in Höhe umzusetzen. Daraus folgt eine realtiv Exclamation kurze Bodenkontaktzeit.

Trotz der hohen Anlaufgeschwindigkeiten sind die Topathleten bestrebt möglichst lange Bodenkontaktzeiten zu erreichen, denn ein zu kurzer Bodenkontakt kostet Kräfte, die für den Abstoß verloren gehen.

Eine Verlängerung der Bodenkontaktzeit erreicht man z.B. durch ein Absenken des KSP im vorletzten Schritt. Danach setzt man den letzten Schritt bewußt kurz. Man hat einen frühen Bodenkontakt und steigt von "unten" nach "oben" in den Absprung.

Nahezu alle Ü2,40m-Springer bedienen sich diesem technischen Kniff.
Besonders schön bei Ivan Ukhov zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=ZDVzYYK2UB4

Gruß


RE: Hochsprungfehler - HHKp - 06.08.2014

Über sowas zu diskutieren ist sehr schwierig, es gibt verschiedene Sprungstile, verschiedene Meinungen und schnell redet man aneinander vorbei.

Der vorletzte Bodenkontakt sollte möglichst kurz sein, ebenso müssen auf dem letzten Bodenkontakt Verzögerungen vermieden werden, setzt man zuerst mit der Außenkante auf und rollt dann auf die Innekante ab, oder zuerst mit der Ferse und rollt dann auf die Fußspitze ab, ist dies verschwendete Zeit und kann einem sehr viel Höhe kosten. 
Auch den Fuß "Hinstellen" ist fragwürdig, der letzte Fußaufsatz ist ein aktives Abspringen aus dem Fußgelenk, mit einer unter den Körper ziehenden Bewegung.
Trainierbar in der Übung Straightlegs, Russenschritt, Bismarck... es gibt verschieden Bezeichnungen.

Die Kräfte, die Auszuhalten sind bei einem gebeugten Knie können nur Athleten realisieren, die nicht in der Weltspitze sind oder genetische Vorteile haben (Donald Thomas) oder die nicht "sauber" sind (Ukhov, natürlich nur eine Vermutung, aber bei dem Kiefer).
Sehr gut dargestellt in der Doku "Im Körper der Topathleten", nicht alles ist richtig in der Doku aber gut zu sehen, wieso Donald Thomas so hoch springt(Talent, über diesen Begriff lässt sich wieder Streiten) und Stefan Holm (Training, Training, Training).

Da "Talent" und genetische Veranlagung nicht trainierbar sind bleibt nur der Weg von Holm.

Zurück zum eigentlichen Thema: 

1. Hantelstange(vielleicht noch zu schwer) oder einen kurzen Stab bei gestreckten Armen in hochhalte nehmen. Damit Gerade und die Kurve ausführen, dabei die Beine gestreckt unter den Körper ziehen (Straightlegs) 

2. Die letzen 2 bis 3 Schritte langsam bei geschlossenen Augen ausführen und sich einfach nur vorstellen wie diese zu setzen sind.

3. Sprintkoordination über Hütchen

4. 2 Technikeinheiten pro Woche sind das absolute Maximum, ebenso eine zu frühe Spezialisierung vermeiden.

5. Hürdentraining schult die Rhytmisierung

6. Der letzte Schritt wird vor die gegenüberliegende Schulter gesetzt


RE: Hochsprungfehler - ThomZach - 06.08.2014

Zum Thema ist alles gesagt. Also von mir nur dies:
HHKp vertritt genau die Ansichten, die den Dt. Hochsprung in die Misere getrieben haben.
Offenbar sind sie nicht auszurotten.
Der Meinungsfreiheit sei :danke:
40 Jahre Mühe im Eimer. Ich geb's auf. Thumb_downPuuhhh!


RE: Hochsprungfehler - HHKp - 06.08.2014

Nach wenigen Tagen und 2 Beiträgen habe ich die Forenlegende schon besiegt...Cool

Das überrascht mich doch.
Dann gleich aufgeben, nun gut, vielleicht sollte ich doch noch weitermachen, dass ich die paar Zenimeter zu 2,20m bzw 2,22m noch schaffe, um einen Beweis für meine Theorie zu haben.Teufel


RE: Hochsprungfehler - matthias.prenzlau - 06.08.2014

Der Beweis für deine Theorie endet in Verletzungen, die alle deutschen Spitzenspringer in der letzten Zeit erleiden mussten.

Deine Weise zu springen ist höchst bedenklich.

Nur ein gut gemeinter Rat von einem (gesunden) Sub2m-Springer.

Mache den von mir vorgeschlagenen Selbsttest im Schersprung.
Du wirst mit der "richtigen" Technik höher kommen!

Gruß