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Physikalische Werte, ihre Auslegung und Trainingsfolgerungen - Druckversion

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Physikalische Werte, ihre Auslegung und Trainingsfolgerungen - Gertrud - 05.06.2016

Ich habe letztens einen Artikel gelesen, in dem es um Bolt im Vergleich zu anderen im Maxabschnitt ging. Fazit war, dass seine Stiffness geringer sei, er mit 41 Schritten etwa vier Schritte weniger als die Konkurrenz brauche und sein Körperschwerpunkt bei jedem Sprintschritt mehr Weg zurücklege. Sein Maxschritt liegt wohl bei 2,95m. 

Außerdem stand im Artikel von Ronald Stein, dass der Sprint von Reus und Schippers schrittlängenorientiert sei. Mir haben in dem Artikel als kurzer Hinweis für den Lerneffekt der Trainer/innen der Grund und die Trainingsmittel dazu gefehlt!!!

Es gibt die beiden physikalischen Begriffe von Winkelmaß und Bogengrad (DEG und RAD). Man kann gut die Relationen von Punkten auf den Schenkeln bei demselben Winkel erkennen. Wenn man die "nackten" Zahlen: Absenken des KSP und Schrittlänge vergleicht, hat Bolt bei denselben Winkeln stark unterschiedliche Werte zu kleineren Sprintern. Ich würde immer zu Aussagen die prozentualen Angaben bevorzugen, weil dann die Körperproportionen in die Bewertung einfließen. Mich würden die Zahlen im Vergleich Bolt vs Powell interessieren (mit 1,96m zu 1,90m Körpergröße annähernd gleich), um zu vernünftigen  Vergleichen zu kommen. Ansonsten vergleicht man aus meiner Sicht Äpfel mit Birnen. Würde Bolt eine erhöhte Stiffness haben, würde er mit fast gestreckten Beinen sprinten.

Wenn man nun Reus mit anderen Sprintern seiner Körpergröße vergleicht, würde mich der Vergleich der Schrittlänge und Stiffness interessieren (Angaben bitte!!!). Es macht keinen Sinn, die Schrittlänge durch erhöhte Bremskräfte vor dem Körper anhand von Aufsetzen in weiter Entfernung vor dem KSP zu erreichen. Es ist aus meiner Sicht ein Trugschluss, eine bessere Sprintgeschwindigkeit durch eine geringere Stiffness in Verbindung mit einer größeren Schrittlänge trainingsmäßig erreichen zu wollen.

Gertrud