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Russland bleibt gesperrt (Aktuell: Suspendierung nach neun Jahren aufgehoben) - Druckversion

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RE: Russland bleibt gesperrt - lor-olli - 20.06.2016

Lieber gera,

das Problem ist doch, dass wenn ein Verband systematisch Dopingproben manipuliert, unterschlägt oder trickst (Sotchi, und der “Verräter" sollte sich als Laborleiter ja wohl auskennen) die Unschuldsvermutung so nicht mehr besteht, sondern beim Ausmaß und der Vorgehensweise eben so umfänglich betrogen wurde, dass es kaum saubere Athleten gibt! (Gibt es sicher, aber sogar die Kronzeugen haben zugegeben gedopt worden zu sein)

So ein System ist ein sich selbst stabilisierender Kreisel, der stoppt nicht von innen sondern wird von außen gebremst. Die Zeit abzuwarten bis ihm der Schwung ausgeht haben wir nämlich nicht, dieses System läuft viel länger als nur ein paar Athletengenerationen. Ist es "fairer" den nicht betrügenden Athleten gegenüber nicht zu handeln als einen ganzen Verband zu bestrafen? Rechnet man hier nur die Opfer gegeneinander auf? Kriminelle Organisationen werden auch im Zivilrecht verboten, selbst wenn einzelne sich nichts haben zu schulden kommen lassen. (Ist diese Analogie zulässig?) Die Organisation wird verboten um das Gesamtsystem zu schützen!

Auch die IAAF erkennt, dass sie letztlich selbst auf dem Spiel steht und bewahrt sich ein wenig "Restglaubwürdigkeit"


RE: Russland bleibt gesperrt - gera - 20.06.2016

lieber lor-olli,

wir sind gleich im Wunsch nach sauberer LA.
Aber wie dies erreichen ?
Hartes Vorgehen gegen dopende Athleten und Beteligte aus dem Umfeld, da sind wir uns alle einig.
Du forderst Fairnis für die nicht dopenden Athleten deranderen Länder , auch selbstverständlich.
Aber wer ist denn der nicht dopende Athlet ? Für mich ( trotz aller Bedenken bei manchem indivd. Athletn ) ist es der Athlet, der keine positive A +B -Probe vorliegen hat.
Ich bleibe bei  meinem Beispiel des gedopten Athleten eines Trainers einer ganzen Trainingsgruppe, wo ja auch nur- richtiger weise -der einzelne Athlet bestraft  wird . ( fast alle Sprinter der Weltklasse waren schon gedopt )
Die aufgedeckte Dopingpraxis in Russland hat natürlich eine andere Dimension, trotzdem denke ich , auch hier sollten keine Sanktionen gegen alle Athleten , also ohne Feststellung der individuellen Schuld , ausgesprochen werden.
Die IAAF hat andere Möglichkeiten zu reagieren, das gebietet m.E. die Fairnis auch gegenüber den nicht dopenden russ.LA.


RE: Russland bleibt gesperrt - lor-olli - 20.06.2016

Gut, wenn alles an den positiven oder negativen Proben hängt muss man aber auch in Rechnung stellen, dass in Russland in Sotchi z.B. systematisch Dopingproben ausgetauscht wurden - die Beweiskraft der jetzt eingelagerten ist also nichtig. Es ist auch nicht so, dass wir nicht nur keine Dopingproben haben sondern gezielt gefälschte. Wenn diese Methode sogar bei Olympia funktioniert hat, ist es dann nicht naiv zu glauben alle anderen Proben wären korrekt? Müssen damit letztlich nicht alle in Russland gemachten Proben angezweifelt werden?

Die sauberen russischen Athleten haben letztlich auszubaden, dass der russische Verband eine korrekte Überprüfung systematisch sabotiert hat, ihnen gehört mein aufrichtiges Mitgefühl. ABER sollte sich zeigen, dass ein Verband damit ungestraft durch kommt, werden andere daraus ihre Schlüsse ziehen - wir könnten die Dopingfahndung gleich aufgeben. Es gibt keine echte Handhabe direkt in alle nationalen Kontrollsysteme einzugreifen.

Hört man sich die Stimmen russischer Athleten an ist die Empörung natürlich groß, interessant ist hierbei festzustellen, dass zu den besonders Empörten auch Athleten gehören, deren nachuntersuchte Proben von 2008 und 2012 auffällig waren ( Ich nenne mal Abakumova und Lysenko stellvertretend). Lernprozeß? Jedenfalls sehe ich den nicht ohne den Druck den die Athleten JETZT im Verband erzeugen werden.

wlad führte den Begriff "besissene Stuation" ein - passender geht es nicht, denn es gibt hier keine “gerechte“ Lösung! Entweder sind die sauberen Athleten in Russland letztlich die Betrogenen, oder die sauberen Athleten aus anderen Ländern. Sie sind es sowieso, denn Athleten wie etwa Gatlin traue ich überhaupt nicht. Ohne Doping schneller als mit Doping? Und wenn es tatsächlich so ist, muss man dann nicht davon ausgehen, dass die “Nachwirkungen" weiner Doping Vergangenheit ihn jetzt immer noch über sein tatsächliches Niveau heben und er allein deswegen gesperrt werden müsste? > besissene Situation. Dennoch ist ein konsequentes Handeln erforderlich. Im IAAF sind sicher die Fetzen geflogen, wenn man sich trotzdem zu so einer Maßnahme durchgerungen hat, dürfte die Lage mehr als ernst sein (und ich gehe mal von Fakten aus die dem IAAF vorliegen, die bisher aber nicht öffentlich mitgeteilt wurden)


RE: Russland bleibt gesperrt - gera - 20.06.2016

Ja, " besissene Situation " , und das nicht erst seit heute und das nicht nur in Russland.


RE: Russland bleibt gesperrt - apfelschorle - 21.06.2016

http://www.focus.de/sport/olympia-2016/trotz-iaaf-sanktionen-ioc-will-saubere-russische-leichtathleten-bei-olympia-starten-lassen_id_5655361.html
Laut obigem Bericht will der IOC "saubere" russische Leichtathleten bei Olympia starten lassen, ausserdem zieht Russland vor den CAS.


RE: Russland bleibt gesperrt - Astra - 21.06.2016

Hätte mich auch gewundert, wenn die nicht eingeknickt wären.


RE: Russland bleibt gesperrt - MZPTLK - 21.06.2016

Dann sehen wir Sergej in Rio!
Danke


RE: Russland bleibt gesperrt - Astra - 21.06.2016

Ich denke, dass wir dann eine recht große Gruppe russischer Leichtathleten sehen werden - incl. den einen oder anderen Geher und eine gewisse Stabhochspringerin, die alle ganz sicher regelmäßig getestet worden sind.


RE: Russland bleibt gesperrt - Sergej Litvinov - 21.06.2016

Wer versteht denn überhaupt was er gesagt hat? Die IAAF soll einzelt entscheiden und das Athleten die nie den Anti-Doping Code gebrochen haben und genug getestet wurden mitgenommen sollten und jeder kann zum CAS gehen und CAS wird entscheiden... aber er steht anz zur IAAF Entscheidung.

[Bild: Wat8.jpg?1315930535]


RE: Russland bleibt gesperrt - Robb - 21.06.2016

Es hat sich nichts geändert. Die IAAF hatte ja schon gesagt, dass russische Athleten, die regelmäßig außerhalb des russischen Systems getestet wurden, einen Start beantragen können.
Ich glaube nicht, dass das CAS für die russischen Athleten entscheiden wird, die bulgarischen Gewichtheber wurden nach zahlreichen Dopingvorfällen komplett für Rio gesperrt und das CAS hatte diese Entscheidung bestätigt.