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Training U 20/Frauen - Druckversion

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Training U 20/Frauen - nico - 24.07.2016

In einem Vorbericht zur U20-WM gab es eine U20-Bestenliste in der über 100m und 200m mehr als 50%
aus USA-Sportlerinnen aufgeführt waren. Mich würde interessieren wo Trainingspläne dieser Sportlerinnen
zu erfahren sind. Die Siegerin über 100m gehört noch dem Jg. 99 an. Mit 17 sind sie bei uns gerade aus DU Kinderleichtathletik
entlassen worden Smile
hn


RE: Training U 20/Frauen - dominikk85 - 25.07.2016

Viel. In ein paar Jahren sind sie dann Mary Cain.


RE: Training U 20/Frauen - Sprunggott - 28.07.2016

(24.07.2016, 21:27)nico schrieb: In einem Vorbericht zur U20-WM gab es eine U20-Bestenliste in der über 100m und 200m mehr als 50%
aus USA-Sportlerinnen aufgeführt waren. Mich würde interessieren wo Trainingspläne dieser Sportlerinnen
zu erfahren sind. Die Siegerin über 100m gehört noch dem Jg. 99 an. Mit 17 sind sie bei uns gerade aus DU Kinderleichtathletik
entlassen worden Smile
hn

Im normalfall wird täglich trainiert also 5-6x die Woche, und ich meine Training (nicht Kistenhüpfen oder Ringe werfen)
Es gibt eine einfache "gideline" nach der die meisten US Coaches arbeten ....
kannst du alles einsehen hier der link, da kannst du in den rubriken alles anklicken- und du kommst zu den Plänen. Ist ein einfaches "on-Off" system - die Tage werden dann mit GYM Training gefüllt (ausser bei full recover oder off day) 
http://www.teachpe.com/track_and_field/sprints/


RE: Training U 20/Frauen - -running- - 28.07.2016

Zitat:http://www.teachpe.com/track_and_field/sprints/

Danke für den Link:
In Deutschland gibt es immer Trainingspläne nach "Alter"  - diese Pläne hier sind nach "Leistungen" sortiert.
Bzw. die deutschen Rahmentrainingspläne orientieren sich für mein Gefühl immer an den Top 10% des Jahrgangs - Ziel ist ja der Leistungssport.

Von daher finde ich den Ansatz mir den Plänen nach Leistung sehr gut - ist halt nur in der Umsetzung dann spannend wie ich Trainingsgruppen zusammen setzte. Talentierte junge Athleten würden dann mit den weniger "guten" Ältern zusammen trainieren ?

Irgendwo dazwischen ist wohl die Wahrheit ... bei diesem US System würde ich in meinen Augen bei den talentieren Athleten zu viele Inhalte vorweg nehmen. Wo soll denn dann die Steigerung noch her kommen.
Wobei ein US Coach evtl. einen kürzeren zeitlichen Horizont hat, es ist evtl. nur an  den Leistungen während des Aufenthalts an der Schule interessiert.

-running-


RE: Training U 20/Frauen - icheinfachma - 28.07.2016

Komplett das Alter unberücksichtigt zu lassen und nur den Leistungsstand heranzuziehen ist aber aus meiner Sicht auch nicht richtig:

-Austrainierte Athleten und Nachwuchsathleten müssen unterschiedlich trainieren, gemäß dem Prinzip "vom Allgemeinen zum Speziellen", wenn zu früh speziell trianiert wird, kommt es zwar kurzfristig zu einer guten Leistungssteigerung, aber dann zu einer STagnation, während man sich bei allmählicher Spezialisierung zwar langsamer, dafür aber langanhaltender steigert und dann (das ist wohl das Wichtigste daran) auch weniger verletzungsanfällig ist, weil die Zeit dann für Sehnen, Knorpel, Bänder, Knochen, die sich ja nunmal langsamer anpassen als Nervensystem, Muskulatur und Herz-Kreislauf-System, ausreicht, um sich mitanzupassen

-Athleten vor und in der Pubertät reagieren noch anders auf Training: Anaerobes Ausdauertraining bringt hier noch niht so große Adaptionen hervor wie nach der Pubertät, belastet aber den passiven Bewegungsapparat sogar stärker als nach der Pubertät, weil durch das Wachstum alles noch weich ist (Wachstumsfugen, Knochen, Sehnen, Knorpel). Demnach kann das anaerobe Training erst allmählich einsetzten und intensiviert werden, während man im Jugendbereich noch Sprintleistungen über die Schnelligkeit erbringen muss und die aerobe Leistungsfähigkeit aufbaut (Regenerationszwecke), kann man dann mit intensivem Intervalltraining, später mit Schnelligkeitsausdauertrianing und speziellem Ausdauertraining weitermachen und das auch intensivieren.

-Wenn man mit den USA mithalten möchte und darum deren Training übernehmen will, sollte man sich zu Kopfe steigen lasse, dass man dann auch das Dopingsystem und das afroamerikanische Talent mit braucht. Die "weißen" Sprinterinnen und Sprinter in den USA sind so gut wie die in Deutschland. Man kann den Unterschied vermutlich fast ausschließlich mit Talent erklären. Ich glaube, wenn an die US-amerikanischen Tempotabellen nach Gary Winkler benutzt und sich ander US-amerikanischen Lehre der Sprinttechnik und den biomechanischen Erkenntnissen orientiert, sich aber in Sachen spezielles Krafttraining (in Orientierung an die muskuläre Biomechanik der Zielbewegung) und Leistungsaufbau über die Altersklassen hinweg seine eigenen Gedanken macht, ist man auf dem richtigen Weg.


RE: Training U 20/Frauen - hkrueger - 28.07.2016

(28.07.2016, 13:15)icheinfachma schrieb: ... wenn zu früh speziell trianiert wird, kommt es zwar kurzfristig zu einer guten Leistungssteigerung, aber dann zu einer STagnation, während man sich bei allmählicher Spezialisierung zwar langsamer, dafür aber langanhaltender steigert...

Wer sagt das? Gibt es hierfür Belege?
Ich habe das zwar schon hundertemal gelesen, aber noch nie einen Beleg dazu gesehen


RE: Training U 20/Frauen - icheinfachma - 28.07.2016

(28.07.2016, 15:22)hkrueger schrieb:
(28.07.2016, 13:15)icheinfachma schrieb: ... wenn zu früh speziell trianiert wird, kommt es zwar kurzfristig zu einer guten Leistungssteigerung, aber dann zu einer STagnation, während man sich bei allmählicher Spezialisierung zwar langsamer, dafür aber langanhaltender steigert...


Wer sagt das? Gibt es hierfür Belege?
Ich habe das zwar schon hundertemal gelesen, aber noch nie einen Beleg dazu gesehen

Jeder vernünftige Trainer; es gibt in der Sportwissenschaft ein Trainingsprinzip, das das besagt; es wurde im dlv-buch "Aufbautraining sprint" lang und breit beschrieben, das vom Bundesjugendtrainer Sprint und vom wissenschaftlichen Leiter des DLVgeschrieben wurde


RE: Training U 20/Frauen - MZPTLK - 28.07.2016

(28.07.2016, 16:14)icheinfachma schrieb:
(28.07.2016, 15:22)hkrueger schrieb:
(28.07.2016, 13:15)icheinfachma schrieb: ... wenn zu früh speziell trianiert wird, kommt es zwar kurzfristig zu einer guten Leistungssteigerung, aber dann zu einer STagnation, während man sich bei allmählicher Spezialisierung zwar langsamer, dafür aber langanhaltender steigert...

Wer sagt das? Gibt es hierfür Belege?
Ich habe das zwar schon hundertemal gelesen, aber noch nie einen Beleg dazu gesehen

Jeder vernünftige Trainer; es gibt in der Sportwissenschaft ein Trainingsprinzip, das das besagt; es wurde im dlv-buch "Aufbautraining sprint" lang und breit beschrieben, das vom Bundesjugendtrainer Sprint und vom wissenschaftlichen Leiter des DLVgeschrieben wurde
Ich glaube auch, das gehört eher in die Kategorie Alte Zöpfe.
Eine wirklich fundierte Begründung habe ich dafür noch nicht gelesen.


RE: Training U 20/Frauen - -running- - 28.07.2016

(28.07.2016, 16:21)MZPTLK schrieb: Ich glaube auch, das gehört eher in die Kategorie Alte Zöpfe.
Eine wirklich fundierte Begründung habe ich dafür noch nicht gelesen.

Vielleich liegt auch hier eins unsere "Probleme" in Deutschland ... wir sind zu Vorsichtig

- kein Krafttraining im Jugendbereich
- ja nicht zu viel trainieren im Schüler/Jugendbereich
- Sprünge ? Drop Jumps ... uuuh Gefahr

-running-


RE: Training U 20/Frauen - dominikk85 - 28.07.2016

Das frühes hochleistungstraining zu früherer Stagnation führt ist ja logisch, allerdings muss das nicht heißen, dass der später spezialisierte ein höheres Niveau erreicht.

Es kann auch einfach sein, dass beide ein ähnliches Niveau erreichen, aber der früher hochtrainierte sein genetisches limit einfach früher erreicht.

Daphne schippers ist natürlich ein prominentes Beispiel für späte Spezialisierung, aber es gibt auch andere Beispiele.