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Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Druckversion

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RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - MZPTLK - 23.05.2018

@Robb: Das ist mein voller Ernst.
Der DLV kann keine hochmotivierten Rennpferde basteln,
nur Angebote zur Unterstützung/Förderung machen.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - MZPTLK - 23.05.2018

(23.05.2018, 11:47)TranceNation 2k14 schrieb:
(23.05.2018, 10:40)MZPTLK schrieb: Laufen müssen die Kerls schon selbst.
Und trainieren/konzipieren/weiterbilden auch?
Bei 400 ist das nicht sehr schwierig.
Im Gegensatz zu der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts gibt es überall verfügbare Trainingstips.
Mündige Athleten oder solche, die es werden wollen, kommen damit gut zurecht,
um sehr gute Leistungen erreichen zu können.
Bei den technischen Disziplinen sieht es natürlich anders aus, aber auch da kenne ich Athleten,
die weitestgehend in Eigenregie sehr gute Niveaus ereicht haben.

Wenn das Meiste vom DLV oder dem Glück/Zufall von Trainer(in-)Kompetenz vor Ort abhängen sollte,
dann gute Nacht!



RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Atanvarno - 23.05.2018

(23.05.2018, 16:50)MZPTLK schrieb:
(23.05.2018, 11:47)TranceNation 2k14 schrieb:
(23.05.2018, 10:40)MZPTLK schrieb: Laufen müssen die Kerls schon selbst.
Und trainieren/konzipieren/weiterbilden auch?
Bei 400 ist das nicht sehr schwierig.
Im Gegensatz zu der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts gibt es überall verfügbare Trainingstips.
Mündige Athleten oder solche, die es werden wollen, kommen damit gut zurecht,
um sehr gute Leistungen erreichen zu können.

Dann wäre das, was der DLV tun könnte, mündige Athleten anzuerkennen und bspw. ihren Wunsch nach eigenständiger (oder zumindest abseits der vom DLV vorgegebenen Pfade stattfindender) Trainingsgestaltung zu fördern - ich habe nicht das Gefühl dass das im DLV möglich ist.
Klar, ich kann es selbst und ohne Förderung versuchen und mir vornehmen "Denen zeig ich's" - aber es wäre doch ohne Reibungsverluste viel einfacher.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Robb - 23.05.2018

Liebe Nachwuchstalente, wenn ihr Weltklasse über 400m werden wollt, hört nicht auf eure Trainer oder den DLV. Googled stattdessen nach "400m Trainingstipps", dann kann nichts schiefgehen. Rolleyes
Auf welcher Webpage sich wohl Carl Kaufmann 1960 seine Trainingstipps runtergeladen hatte?


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - MZPTLK - 23.05.2018

Das eine schliesst das andere nicht aus, ausserdem wäre der DLV ganz schlecht beraten bis blöd, wenn er leistungsstarke Individualisten vom Wettkampfgeschehen ausschlösse(
was juristisch nicht geht, es sei denn, man hat komische Verträge unterschrieben).

Das meinte ich ja gerade, dass die heutigen Athleten es viieeeel einfacher haben als Kaufmann.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - dominikk85 - 24.05.2018

Der dlv kann sicher die Voraussetzungen verbessern, aber garantieren kann er den erfolg natürlich nicht. Der damen sprint hat ja gezeigt das man verlorenen anschluss durchaus wieder gewinnen kann.

allerdings kann der dlv natürlich keine Leute zwingen 400m zu laufen, wenn jemand lieber 10.35/11.35 läuft anstatt sich über die 400m zu quälen um eventuell weiter zu kommen kann der dlv nicht viel machen.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Jo498 - 24.05.2018

Zwingen nicht. Aber z.B. durch Kaderaufnahme und Förderungen natürlich Einfluss nehmen, ob es sich für einen Athleten "lohnt" auf einer Strecke/Disziplin zu bleiben oder eher nicht. Natürlich ist das schwierig, weil man ja auch niemanden vertreiben will und immer eine Basis von etwas weniger starken Athleten haben wird.  Wenn jemand mit Mitte 20 knapp unter 47 läuft, kann man ihn als erweiterten Staffelkandidaten nehmen/fördern, man hätte aber auch längst sagen können, nein, Du bist zu langsam und kommst in absehbarer Zeit nicht an/unter 46, mach besser was anderes, z.B. 800m. (Entsprechend für 100/200 -> 400.) Oder weniger harsch, jemandem nahelegen, Nachbardisziplinen zu probieren. Wie gesagt, das Dilemma ist, dass man natürlich gerne noch eine 400m-Staffel haben will und daher nicht zu harte Kriterien anlegen kann. Es muss halt eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche sein.

Man sieht ja, wie schwer es manchen fällt, noch viel üblichere und naheliegendere Nebenstrecken auszuprobieren. Wäre Denise Krebs vor 2 oder 3 Jahren schon mal 5000m gelaufen, hätte sie vielleicht letztes Jahr, als sie es über 1500m nicht geschafft hat, über 5000m ein WM-Ticket lösen können.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - RalfM - 24.05.2018

(23.05.2018, 20:04)MZPTLK schrieb: Das meinte ich ja gerade, dass die heutigen Athleten es viieeeel einfacher haben als Kaufmann.
Stimmt nicht! Kaufmann hatte kein Smartphone.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - krebsan - 25.05.2018

(24.05.2018, 14:43)Jo498 schrieb: Zwingen nicht. Aber z.B. durch Kaderaufnahme und Förderungen natürlich Einfluss nehmen, ob es sich für einen Athleten "lohnt" auf einer Strecke/Disziplin zu bleiben oder eher nicht. Natürlich ist das schwierig, weil man ja auch niemanden vertreiben will und immer eine Basis von etwas weniger starken Athleten haben wird.  Wenn jemand mit Mitte 20 knapp unter 47 läuft, kann man ihn als erweiterten Staffelkandidaten nehmen/fördern, man hätte aber auch längst sagen können, nein, Du bist zu langsam und kommst in absehbarer Zeit nicht an/unter 46, mach besser was anderes, z.B. 800m. (Entsprechend für 100/200 -> 400.) Oder weniger harsch, jemandem nahelegen, Nachbardisziplinen zu probieren. Wie gesagt, das Dilemma ist, dass man natürlich gerne noch eine 400m-Staffel haben will und daher nicht zu harte Kriterien anlegen kann. Es muss halt eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche sein.

Man sieht ja, wie schwer es manchen fällt, noch viel üblichere und naheliegendere Nebenstrecken auszuprobieren. Wäre Denise Krebs vor 2 oder 3 Jahren schon mal 5000m gelaufen, hätte sie vielleicht letztes Jahr, als sie es über 1500m nicht geschafft hat, über 5000m ein WM-Ticket lösen können.
Wie soll denn das gehen? Darf dann ein 400m-Läufer im Kader verbleiben, wenn er bereit ist, künftig 800m zu laufen?


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Jo498 - 25.05.2018

So geht es vermutlich nicht.
Aber die erste Stufe wäre, Leute zu ermutigen, Nebendiszplinen (hier Strecken) im WK zu laufen, erstmal ganz unverbindlich, selbst wenn sie in ihrer Hauptsdisziplin sehr erfolgreich sind. Dass jemand wie Krebs nach vermutlich etwa 15 Jahren Leistungssport und fast 10 Jahren erweiterte deutsche Spitze, wenn auch mit einigen Auf-und-Abs letzte Woche mit fast 31 zum ersten Mal ein ernstgemeintes 5000m-Rennen bestritten hat, finde ich kaum zu glauben.

Dann käme "gutmütiges Drängeln", dass man Athleten, wenn es, sagen wir während der u23-Phase keine entsprechende Leistungsentwicklung gegeben hat, deutlicher macht, dass mit dieser Zeit kein Blumentopf zu gewinnen ist und sie andere Optionen ernsthaft ausprobieren sollen. [Für den Altersrahmen kommt es natürlich auf die Disziplin an. Bei 5000m kann man noch eher positive Entwicklungen mit 23-25 erwarten als bei 100-400.]

Danach erst käme eine Drohung mit Kaderauschluss. Natürlich nicht aufgrund einer Weigerung, 800m zu laufen, sondern aufgrund einer Verschärfung der 400m-Normen, weil eben mit einer Zeit um 46,5-47 kein Blumentopf zu gewinnen ist. Wobei das tatsächlich schwer mit einer positiven Perspektive zu verknüpfen ist. Denn um statt über 200m in den 400m oder statt 400 in den 800-Kader aufgenommen zu werden, muss man natürlich erstmal eine aussichtsreiche Leistung auf der neuen Strecke bringen.
Ob das nach den üblichen Regeln für Kader usw. geht, keine Ahnung. Aber solche Regeln kann man ja ändern.