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Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Druckversion

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RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - frontrunner800 - 17.08.2018

(17.08.2018, 16:42)longbottom schrieb: Der Punkt ist doch eher, wie hier schon völlig zurecht geschrieben wurde, dass es auch in Ländern mit schnelleren 400 Meter Läufern Smartphones und Social Media gibt. Es ist ja nicht so, dass das ein Monopol der Deutschen wäre.


In den Ländern herrscht aber ein teilweise anderes Männlichkeitsbild.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - beity - 17.08.2018

(17.08.2018, 16:54)frontrunner800 schrieb:
(17.08.2018, 16:42)longbottom schrieb: Der Punkt ist doch eher, wie hier schon völlig zurecht geschrieben wurde, dass es auch in Ländern mit schnelleren 400 Meter Läufern Smartphones und Social Media gibt. Es ist ja nicht so, dass das ein Monopol der Deutschen wäre.


In den Ländern herrscht aber ein teilweise anderes Männlichkeitsbild.

Oha, daher weht der Wind.
Aber Du hast Dein obligatorisches Ausrufezeichen vergessen. Nicht das Du anfängst zu schwächeln


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - icheinfachma - 17.08.2018

Wir haben hier im Forum in der Vergangenheit eine Menge plausible Gründe für die 400m-Leistungen in Deutschland zur Zeit zusammengetragen.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - nico - 17.08.2018

Leider ging mein gestriger Beitrag irgenwie verloren, ich hatte mich gerade in Rage geschrieben. Zum Thema daher nur einige Punkte noch:
1. frontrunner800: zu 90-95% hast du aus meiner Sicht recht.
2. Ich habe noch nie einen Werfer gesehen, der während, anschließend auf dem Boden lag, über Geländer hing und k... auch nicht bei den Gewinnern in
Berlin, ist auch i.O. und hat mich auch gefreut. Fragt mal die 400m Läufer Ende
der 70er anfang der 80er Jahre wie die 400/800m trainiert haben. Klotzen und
ko... 3. nach einer USA-Studie: Männlich:41% aerob/59% anaerob; weibl: 45%
aerob/55% anaerob. 1% mehr oder weniger ist nicht das 400m Problem.


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Jo498 - 18.08.2018

400m-Training und WK mag in manchen Hinsichten härter als das sein, was Werfer so machen. Aber auch härter als Zehnkampf, wo es in Deutschland nach wie vor genügend "echte Männer" zu geben scheint (viele davon mit relativ sehr guten 400m-Leistungen)?


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - UliH. - 18.08.2018

(18.08.2018, 09:11)Jo498 schrieb: 400m-Training und WK mag in manchen Hinsichten härter als das sein, was Werfer so machen. Aber auch härter als Zehnkampf, wo es in Deutschland nach wie vor genügend "echte Männer" zu geben scheint (viele davon mit relativ sehr guten 400m-Leistungen)?

Das Strapaziöse (und viele abschreckende) bei den 400m ist ja in erster Linie das Training und nicht der Wetkampf an sich.
Wieviele Stunden in der Woche trainiert ein Zehnkämpfer denn speziell die 400m?


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Jo498 - 18.08.2018

Natürlich ist reines 400m-Training strapaziös und natürlich trainiert ein Zehnkämpfer nicht unbedingt so viel für die 400m. Aber ich vermute stark, dass die überproportional guten wie Kazmirek oder Kaul (dessen Haupttrainer als Athleten 400m Hürden bzw. 800m gelaufen sind) das durchaus in gewissem Umfang trainieren. Es ist vermutlich auch kein Zufall, dass Zehnkämpfer (wie Warholm, es gab noch einige, fällt mir gerade nur nicht mehr ein) mitunter auf Langhürden wechseln (die noch strapaziöser sind als 400 flach). Aber sie müssen ja auch noch eine ganze Menge anderes trainieren, d.h. das Training verlangt in jedem Fall ungewöhnliche Disziplin.

Auch 800/1500m und (Bahn)langstrecken ist sowohl körperlich als auch mental fordernd, dazu mit typischerweise höherem Umfängen als Langsprinter (wenn auch weniger Intensität).

Angesichts der unterschiedlichen Disziplinen, in denen D (oder bes. die deutschen Männer) eher gut bzw. eher schwach sind, greifen vulgärsoziologische Erklärungen (Memmen statt Männer) sicher zu kurz. (Warum ist Dreisprung M (außer Hess) so viel schwächer als die anderen Sprungdisziplinen, warum Hammer ein Totalausfall ggü. starkem Diskus und Speer?)

Übrigens sind die deutschen Frauen über 400m zwar besser als die Männer aber ebenfalls deutlich schwächer als die 100/200m bzw. ab 1500m-Läuferinnen. Den Unterschied kann man wohl kaum gender-soziologisch erklären, oder? Wink


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - dominikk85 - 18.08.2018

(18.08.2018, 09:48)UliH. schrieb:
(18.08.2018, 09:11)Jo498 schrieb: 400m-Training und WK mag in manchen Hinsichten härter als das sein, was Werfer so machen. Aber auch härter als Zehnkampf, wo es in Deutschland nach wie vor genügend "echte Männer" zu geben scheint (viele davon mit relativ sehr guten 400m-Leistungen)?

Das Strapaziöse (und viele abschreckende) bei den 400m ist ja in erster Linie das Training und nicht der Wetkampf an sich.
Wieviele Stunden in der Woche trainiert ein Zehnkämpfer denn speziell die 400m?
Dafür sind viele 10k aber ziemlich gut über 400m. Eaton ist natürlich eine Ausnahme (die 45 war ja glaube ich auch in seinem 400h Jahr, oder?) aber auch in Deutschland laufen ja einige 10k 47-48s (KK 46.8, kaul 48.4, abele 48.0, freimuth 47.5, brugger 47.3)


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Diak - 18.08.2018

Gerade im Mehrkampf geht cleveres Training vor Knüppelei. Bucht Jörg Roos für eine Fortbildung, der erklärt Euch gern, wie man mit einer moderaten TL-Einheit die Woche hervorragende 400 läuft (Stichwort: Beipackläufe). Niklas läuft mehr, hat ja aber auch eine gänzlich andere Trainingskonzeption.

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Was könnte der DLV tun?
Wir sprechen hier munter über aerobe vs. anaerobe Komponente - mag ich übersehen haben, aber auf den letzten Seiten dieses Threads wurde überhaupt nicht zwischen den verschiedenen anaeroben Systhemen differenziert - das scheint mir aber extrem entscheidend, um schneller zu werden und trotzdem auch im Langsprint erfolgreich zu sein. Ich kenne keine sorgfältige Zusammenfassung, welche Intensitäten und Pausen für KP-Speicher, welche für die Glycolyse und welche für die aerobe Resynthese des KP (Enymkonzentration) sinnvoll sind und wie die im Mikrozyklus zusammenpassen. Alle wissen, dass das alte System (n.I.I3 usw) zu kurz greift, aber wer schlägt hier mal die Brücke von Wissenschaft zur Praxis? Das könnte der Verband durchaus mal leisten (oder hat es und ich kenn es nicht), dagegen, dass schon auf Landesebene kaum noch jemand ne vernüntige 400 läuft, wohl nicht so viel machen...


RE: Was tut der DLV gegen die schlechten 400m-Leistungen? - Gertrud - 19.08.2018

(18.08.2018, 12:35)Diak schrieb: ... aber wer schlägt hier mal die Brücke von Wissenschaft zur Praxis? Das könnte der Verband durchaus mal leisten (oder hat es und ich kenn es nicht), dagegen, dass schon auf Landesebene kaum noch jemand ne vernüntige 400 läuft, wohl nicht so viel machen...

Eine breite Offensive mit sehr guten Trainern, die auch vor allem Ahnung vom Energiesystem haben, wäre mehr als angebracht. Ich habe vor gar nicht langer Zeit mal einem Vortrag in sehr kleinem Kreis beigewohnt, wo ein Trainer mit chemischer Vorbildung diesen Energieereich eindeutig unter die Lupe genommen hat und zu sehr konträren Ergebnissen zum DLV gekommen ist. Solche Aktionen kann ich nur dringend empfehlen. Entsprechende Paper habe ich mir zigmal durchgelesen.

Gertrud