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5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Druckversion

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RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Halloo - 13.11.2016

(13.11.2016, 10:36)Thor schrieb: Der Rückschluss, dass durch das Wettkampfangebot Trainer/Athleten beginnen Einbeinsprünge aus höherer Geschwindigkeit durchzuführen ist solch ein Hirngespinnst, dass sich weiterer Zeitaufwand hier zu antworten nicht lohnt.

Nahezu alle Athleten springen einen Fünfersprunglauf aus mittlerer Geschwindigkeit.Genau das trainieren sie auch.Die, die anders springen sind meist wesentlich besser vorbereitet, oder von erfahrenen Trainern betreut.
Wer aus Unwissenheit und Erfahrungsmangel Eure Horrorszenarien exerziert merkt ganz fix(innerhalb eines Trainings), dass er es nicht vermag.

Schaut es Euch doch wenigstens mal an, bevor Eure Phantasie mit Euch durchgeht.

Von mir war das genug........

Grüße.

Du tust als Hirngespinste ab, was der Verband anbietet und erwähnst, dass sich ein weiterer Zeitaufwand, sich damit zu befassen, nicht lohnt. Ich "bewundere" diese Einstellung.
Wenn ein(e) Aktive® etwas nicht kann (weil es die körperlichen Möglichkeiten überschreitet, zudem gesundheitlich riskant ist), gehört es nicht ins Wettkampfprogramm. Was ist an dieser  Argumentation auszusetzen?
Weder mein Gehirn spinnt, noch geht meine Phantasie durch und befeuert Horrorszenarien. 
Geht das Ganze von dir aus, weil Du es so vehement verteidigst?


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - gera - 13.11.2016

@ thor ,

Unser user  halloo  sprang unter den damilgen Verhältnissen 1967 , also vor 50 Jahren,  16,29 m weit .
Die Vorteile der heutigen Bahnen  summieren sich im Dreisprung sicher auf etwa 50 cm , dass wären dann vergleichbare 16,80 m, heute.
Dieses Jahr sprang in Deutschland nur Max Heß  weiter.

So toll kann es also mit der zur Zeit im DLV  betriebenen Dreisprungphilosophie nicht sein !


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Gertrud - 14.11.2016

Die Frage ist immer wieder, ob diejenigen Personen, die gerade am Ruder sind, die Situation vor allem in diesem Fall hinsichtlich Verletzungsträchtigkeit voll beherrschen. Nicht was am meisten vordergründig bringt, ist unbedingt nachhaltig. Hier tut sich eine Welt zwischen Mechanik und Biomechanik auf, die es sicherlich zu bewältigen gilt. Da sind Personen in der Beratung gefragt, die wirklich tiefgründiges Wissen und eine Menge Erfahrung mitbringen. 

Dass man etwas anschieben möchte, halte ich für durchaus positiv! Insgesamt stelle ich eine Tendenz fest, dass die Talenterfassung immer weiter nach unten verschoben wird. Da gilt es vor allem, die vulnerablen Körperstellen exakt zu kennen, damit die Karrieren nicht vorzeitig limitiert werden. Auch das sollte eine sehr intensive Aufgabe der DLV-Fortbildungsschiene sein.

Gertrud


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - gera - 14.11.2016

Talente frühzeitig erkennen und fördern, ist sicher völlig richtig.
Doch wie dann mit ihnen umgehen?
Den vordergründigen,schnellen Erfolg forcieren oder den jungen Athleten vor allem ganzheitlich aufbauen ?
Deutschland hat meist gute U ... - Athleten , beim Übergang zu den Erwachsenen sind dann andere Länder besser.
Hat das vielleicht auch damit zu tun, das die talentierten Jugendlichen zu früh zu intensiv trainieren ?


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Halloo - 18.11.2016

(13.11.2016, 11:23)Halloo schrieb:
(13.11.2016, 10:36)Thor schrieb: Der Rückschluss, dass durch das Wettkampfangebot Trainer/Athleten beginnen Einbeinsprünge aus höherer Geschwindigkeit durchzuführen ist solch ein Hirngespinnst, dass sich weiterer Zeitaufwand hier zu antworten nicht lohnt.

Nahezu alle Athleten springen einen Fünfersprunglauf aus mittlerer Geschwindigkeit.Genau das trainieren sie auch.Die, die anders springen sind meist wesentlich besser vorbereitet, oder von erfahrenen Trainern betreut.
Wer aus Unwissenheit und Erfahrungsmangel Eure Horrorszenarien exerziert merkt ganz fix(innerhalb eines Trainings), dass er es nicht vermag.

Schaut es Euch doch wenigstens mal an, bevor Eure Phantasie mit Euch durchgeht.

Von mir war das genug........

Grüße.


Du tust als Hirngespinste ab, was der Verband anbietet und erwähnst, dass sich ein weiterer Zeitaufwand, sich damit zu befassen, nicht lohnt. Ich "bewundere" diese Einstellung.
Wenn ein(e) Aktive® etwas nicht kann (weil es die körperlichen Möglichkeiten überschreitet, zudem gesundheitlich riskant ist), gehört es nicht ins Wettkampfprogramm. Was ist an dieser  Argumentation auszusetzen?
Weder mein Gehirn spinnt, noch geht meine Phantasie durch und befeuert Horrorszenarien. 
Geht das Ganze von dir aus, weil Du es so vehement verteidigst?
Der Leitende Landestrainer von Hessen argumentiert haargenau wie Thor hier in seinen Beiträgen. Ein Bekanner, mehrfacher Deutscher Seniorenmeister im Weit- und Dreisprung und im Kadertraining involviert, hat mit mir zusammen den HLV angeschrieben und unsere Bedenken dargelegt. Wie vermutet, wurden diese als nicht stichhaltig angesehen, wobei  verschiede Literaturhinweise angeführt wurden. Man kann es immer so drehen, wie es gerade passt. Was vor 20 Jahren gesundheitlich bedenklich war, soll jetzt genau das Opimale sein??  Aus  Fürsorgegründen haben wir  versucht, ein Nachdenken mit dem Ziel von Korrekturen zu Gunsten unseres Nachwuchses zu erzeugen. Dabei haben wir vorher  versäumt zu realisieren, dass wir als erfahrene Dreispringer und Übungsleiter (ich war selbst einige Jahre HLV-Trainer)  von der Materie aus der Sicht der "Macher" zu wenig Ahnung  haben.Also was solle es. Die überwiegende  Masse nimmt sowieso alles als von oben gegeben  hin, wie es auch in der Kinderleichtathletik der Fall ist. Kinderleichtathletik einerseits und die neue HLV-Regelung nach DLV-Vorstellung  beißen sich wie Hund und Katze. Confused


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Gertrud - 18.11.2016

(18.11.2016, 20:42)Halloo schrieb: Der Leitende Landestrainer von Hessen argumentiert haargenau wie Thor hier in seinen Beiträgen. Ein Bekanner, mehrfacher Deutscher Seniorenmeister im Weit- und Dreisprung und im Kadertraining involviert, hat mit mir zusammen den HLV angeschrieben und unsere Bedenken dargelegt. Wie vermutet, wurden diese als nicht stichhaltig angesehen, wobei  verschiede Literaturhinweise angeführt wurden. Man kann es immer so drehen, wie es gerade passt. Was vor 20 Jahren gesundheitlich bedenklich war, soll jetzt genau das Opimale sein??  Aus  Fürsorgegründen haben wir  versucht, ein Nachdenken mit dem Ziel von Korrekturen zu Gunsten unseres Nachwuchses zu erzeugen. Dabei haben wir vorher  versäumt zu realisieren, dass wir als erfahrene Dreispringer und Übungsleiter (ich war selbst einige Jahre HLV-Trainer)  von der Materie aus der Sicht der "Macher" zu wenig Ahnung  haben.Also was solle es. Die überwiegende  Masse nimmt sowieso alles als von oben gegeben  hin, wie es auch in der Kinderleichtathletik der Fall ist. Kinderleichtathletik einerseits und die neue HLV-Regelung nach DLV-Vorstellung  beißen sich wie Hund und Katze. Confused

Wir beide machen doch eh´, was wir für richtig halten und begründen können, ganz gleichgültig, was von oben vorgegeben wird. Mit jedem neuen Trainer wechseln meistens auch die Strukturen. Wenn mir irgendeine/r z. B. im Training meiner jetzigen Mehrkämpferin Vorschriften machen will, gerät er an die Falsche. Wir dosieren die Sprünge so, wie wir es als gesund empfinden und auch fachlich einordnen. Da kann mir vom DLV aus mit der Verletztenstatistik keiner Vorschriften machen oder raten - basta!!! Ich bin in der Hinsicht zu absolut keinem Kompromiss bereit, weil ich voll und ganz die Verantwortung habe.

Gertrud


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Halloo - 19.11.2016

(18.11.2016, 22:58)Gertrud schrieb:
(18.11.2016, 20:42)Halloo schrieb: ...Aus  Fürsorgegründen haben wir  versucht, ein Nachdenken mit dem Ziel von Korrekturen zu Gunsten unseres Nachwuchses zu erzeugen. Dabei haben wir vorher  versäumt zu realisieren, dass wir als erfahrene Dreispringer und Übungsleiter (ich war selbst einige Jahre HLV-Trainer)  von der Materie aus der Sicht der "Macher" zu wenig Ahnung  haben.....Also was solle es. Die überwiegende  Masse nimmt sowieso alles als von oben gegeben hin....

....Wir beide machen doch eh´, was wir für richtig halten und begründen können, ganz gleichgültig, was von oben vorgegeben wird. Mit jedem neuen Trainer wechseln meistens auch die Strukturen.....

Gertrud
Schön, dass wir auch mal vollkommen gleicher Meinung sind Frau Schäfer und uns nicht fetzen Big Grin Es stimmt, dass ich mir keine Vorschriften vom Verband machen lasse, wie ich mit meinen Aktiven trainiere  - muss aber gestehen, dass ich in der Regel die vorherrschende Lehrmeinung beachte. Eigene Erfahrung lasse ich aber einfließen.
Gerade bei der so ansprúchsvollen und belastenden Disziplin Dreisprung (und beim Krafttraining) kann soviel kaputt gemacht werden. Leider gibt es zu wenig wirklich profilierte Trainer, die sich im Hop Step Jump richtig gut aúskennen, was verständlich ist. Erst einmal wird im allgemeinen Trainingsbetrieb mehr auf die klassischen Disziplinen hingearbeitet.  Dreisprung, Hammerwurf, Stabhochsprung u.ä. sind sehr speziell. Da sollte man genaue Kenntnisse haben, wobei es hilfreich ist, wenn man als Trainer in dieser Richtung selbst aktiv war. Deshalb ist  die Fürsorge des Verbandes, die meiner Meinung nach durch die neue Fünfsprungregelung mit Füßen getreten wird, so wichtig.


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - sewi - 19.11.2016

Der HLV hat uns Trainern die neue Regelung erst kürzlich auf einer Tagung präsentiert. Es wurden sofort die gleichen Bedenken geäußert wie hier von Euch. Leider muss ich sagen, dass diese Bedenken - auch ein wenig unter dem Zeitdiktat der Gesamtverstaltung - regelrecht "abgebügelt" wurden. Dies mit dem Hinweis, dass man hier eine offensichtliche Lücke (in der Hinführung zum späteren Dreisprung) schließen wolle, erst einmal Erfahrung sammeln könne etc. pp. und dass zudem ja jeder Trainer und Athlet (die Kinder?) auch einen großen Gestaltungsspielraum hätte, etwa welche Sprünge sie bevorzugen und wieviele Anlaufschritte sie machen. Der Einwand, dass eine unbegrenzte Anlauflänge in einem Personenkreis gefährlich ist,  der sich (in der Breite) wohl weniger gut mit den entstehenden Belastungen und richtigen Techniken auskennt, dass Kinder die körperlichen und technischen Voraussetzungen nicht haben, um solche Sprünge (schon gar mit hohem Tempo) ungefährdet ausführen zu können, und dass schließlich hier auch ein problematischer Anreiz gesetzt wird (mehr Anlauflänge = bessere Weite = bessere Platzierung), wurde schlicht übergangen. Ich persönlich finde das schade, wenngleich es mich altersgruppenmäßig nicht betrifft. Würde es mich betreffen, ließe ich von der Wettkampfform die Finger weg, sondern ich würde diese Geschichten im Training sukzessive vorbereiten. Bleibt wie immer der Appell an die verantwortlichen Trainer: Denkt nach, was ihr tut, wofür und mit welchen Folgen.


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - Halloo - 19.11.2016

(19.11.2016, 18:09)sewi schrieb: Der HLV hat uns Trainern die neue Regelung erst kürzlich auf einer Tagung präsentiert. Es wurden sofort die gleichen Bedenken geäußert wie hier von Euch. Leider muss ich sagen, dass diese Bedenken - auch ein wenig unter dem Zeitdiktat der Gesamtverstaltung - regelrecht "abgebügelt" wurden. Dies mit dem Hinweis, dass man hier eine offensichtliche Lücke (in der Hinführung zum späteren Dreisprung) schließen wolle, erst einmal Erfahrung sammeln könne etc. pp. und dass zudem ja jeder Trainer und Athlet (die Kinder?) auch einen großen Gestaltungsspielraum hätte, etwa welche Sprünge sie bevorzugen und wieviele Anlaufschritte sie machen. Der Einwand, dass eine unbegrenzte Anlauflänge in einem Personenkreis gefährlich ist,  der sich (in der Breite) wohl weniger gut mit den entstehenden Belastungen und richtigen Techniken auskennt, dass Kinder die körperlichen und technischen Voraussetzungen nicht haben, um solche Sprünge (schon gar mit hohem Tempo) ungefährdet ausführen zu können, und dass schließlich hier auch ein problematischer Anreiz gesetzt wird (mehr Anlauflänge = bessere Weite = bessere Platzierung), wurde schlicht übergangen. Ich persönlich finde das schade, wenngleich es mich altersgruppenmäßig nicht betrifft. Würde es mich betreffen, ließe ich von der Wettkampfform die Finger weg, sondern ich würde diese Geschichten im Training sukzessive vorbereiten. Bleibt wie immer der Appell an die verantwortlichen Trainer: Denkt nach, was ihr tut, wofür und mit welchen Folgen.
Wann war das denn? 
Leider sind nicht alle Trainer verantwortungbewußt - entweder durch fehlende Kennnisse oder falschen Ehrgeiz. Ich bin auch z.B. auch nicht als Stabhochsprungtrainer ein Spezialist.  Wenn ich mir Dreisprungwettbewerbe der SchülerInnen oder Jugendlichen ansehe, kriege ich manchmal das kalte Grausen und frage mich, warum manche Trainer ihren Schützlingen das antun, ohne an mögliche Schäden zu denken. Ich spüre förmlich den Schmerz, wenn unfertige SpringerInnen beim Hop landen ( sehr oft sogar mit Sprintspikes) und leide mit. Humpelnd gehen sie dann oft daher.  Meist ist außerdem die Relation zwischen Weit- und Dreisprung nicht im geringsten vorhanden, aber die bessere Platzierung ist die Motivation. Leider.
Das Antwortschreiben des HLV stammt vom Landes- und Blocktrainer Sprung/Mehrkampf - Landeskader Sieben- und Zehnkampf. Dachte, dass er Leitender Landestrainer ist, steht aber so nicht auf der HLV-Seite.
Dann soll man nach dem abbügeln  mal Erfahrungen sammeln, hoffentlich keine gar zu leidvollen. Angry


RE: 5er Mehrfachsprung im Wettkampfangebot - sewi - 19.11.2016

Die Sache ist gut gemeint, aber ungenügend vorbereitet und es haftet ihr m. E. zu viel Aktionismus an. Ich sage es mal etwas überspitzt: Unser Nachwuchs sollte - auch bei berechtigten Bedenken gegen "Überbehütetheit" - nicht dazu dienen, "Laborrattenerfahrungen" mit ihm sammeln zu können. Es muss ja irgendetwas bedeuten, wenn Trainer, die z. T. jahrzehntelange Erfahrungen mit den entsprechenden Disziplinen haben, ihre Zweifel und Einwände äußern. 

Ein kleines Beispiel zur Auffassung "viel hilft viel", "die Besten kommen durch": C-Kader, Dragan Tancic, Hochsprung vor vielen Jahren: im Training in EINER Einheit: 1000 Sprünge (davon diverse mit 5-10 kg Gewichtsweste als Prellsprünge vom hohen Kasten auf den hohen Kasten - DIREKT! danach Hochsprung!...) - Ergebnis: 3-4 potentielle 2,30+ Hochspringer "geschlachtet", Dietmar Mögenburg kam durch (er ist nach einem Drittel de Programms zusammengeklappt und hat aufgehört, zum Glück, kann man wohl sagen).

Soll nun diese Logik, in sozialverträgliche Formeln verkleidet, wieder an der "Front" eingeführt werden, also bei den Kindern?