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Hochsprungtechnik - Druckversion

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RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 07.04.2015

(07.04.2015, 16:03)Gertrud schrieb: Also müsste es doch danach besser ein, die Arme nach hinten unten zu nehmen, um den KSP zu senken, wenn sich der Körper über der Latte befindet. (???)
Wie soll das denn gehen?
Hast Du Steuerungsdüsen an Bord?

Der KSP kann in der Luft nicht verändert werden, nur die Körperteile können verlagert werden, um der Latte auszuweichen.
Das meinst Du ja auch, wenn Du empfiehlst, die Arme nach hinten unten zu nehmen.


RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 07.04.2015

(07.04.2015, 11:07)sewi schrieb: Die Technik für diese Variante (Flopüberquerung) müsste auf dem sog. "Jagodin" aufbauen. In den Achtzigern haben Konstantin Wolkow und (Vorname?) Poljakow vorgeführt, wie man sich mittels Jagoding "abschießen" lassen kann. Beide waren in gerader Haltung mit der Hüfte auf geschätzten 5,40 m.
Danke sewi für deine interessante Ergänzung.
Allerdings sagt mir "Jagodin" gar nichts. Ist's ein damals kreiertes Turnelement? Wink

Einer der Russen (2.Wolkow, 8.Kulibaba; oder gar der dritte russ. Teinehmer?) hatte damals die hier erwähnten Straddle-ähnliche Lattenüberquerung gezeigt. Ich erinnere mich daran, weil ich unmittelbar nach den OS in Moskau die Aufnahmen auszuwerten hatte und überrascht diese Lattenüberquerung sah.
(Die mMn eine überlegenswerte Neuerung darstellende Ausführung fand aber bei meinem beauftragenden Prof kein Gehör. Sad )

H. Klimmer / sen.


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 07.04.2015

(07.04.2015, 17:44)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(07.04.2015, 11:07)sewi schrieb: Die Technik für diese Variante (Flopüberquerung) müsste auf dem sog. "Jagodin" aufbauen. In den Achtzigern haben Konstantin Wolkow und (Vorname?) Poljakow vorgeführt, wie man sich mittels Jagoding "abschießen" lassen kann. Beide waren in gerader Haltung mit der Hüfte auf geschätzten 5,40 m.
Danke sewi für deine interessante Ergänzung.
Allerdings sagt mir "Jagodin" gar nichts. Ist's ein damals kreiertes Turnelement? Wink
Stab(hoch)sprung ohne Aufrollen.
Der Stab wird im oberen Fünftel gegriffen.
Schneller Anlauf, volles Hineingehen in den Stab, Biegung.
Unterkörper schwingt nach vorn, bleibt aber unter Kopfhöhe.
Der Springer steigt mit der Stabenergie im Klimmgriff nach oben
und landet auf den Füssen auf der Matte.
Ähnelt ein wenig dem Stabweitsprung.

Sinn der Sache ist vor allem, das Umsetzen und Biegen aus dem vollen Lauf zu erlernen.
Auch gut, um Timing, Balance und Sicherheitsgefühl zu schulen.


RE: Hochsprungtechnik - Gertrud - 07.04.2015

(07.04.2015, 17:44)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(07.04.2015, 11:07)sewi schrieb: Die Technik für diese Variante (Flopüberquerung) müsste auf dem sog. "Jagodin" aufbauen. In den Achtzigern haben Konstantin Wolkow und (Vorname?) Poljakow vorgeführt, wie man sich mittels Jagoding "abschießen" lassen kann. Beide waren in gerader Haltung mit der Hüfte auf geschätzten 5,40 m.
Danke sewi für deine interessante Ergänzung.
Allerdings sagt mir "Jagodin" gar nichts. Ist's ein damals kreiertes Turnelement? Wink

H. Klimmer / sen.

https://www.youtube.com/watch?v=CI-lhhA4Jko

Das ist eine sehr gebräuchliche Übung.

Gertrud


RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 07.04.2015

J e t z t  weiß ich was "Jagodin" ist. Mensch, MZPTLK, was du (als Hammerwerfer?) alles weißt.

Obwohl's bestimmt ein russischer Ausdruck ist, kannte ich ihn bis 1993 in Leipzig nicht. (Evtl. wurde sie erst viel später [zu Bubkas Zeiten]  s o  genannt?). Die Übung als solche aber ist mir natürlich bekannt, obwohl ich selbst nie eine solche "Beule" zustande brachte. Blush

H. Klimmer / sen.

PS.: GERTRUDE! Die Demonstration durch den Springer auf YouTube ist eindrucksvoll. Und die Landung nach hohem Einrollen(!) in einer Sand(!)grube beängstigend. Angry

H. Klimmer / sen.


RE: Hochsprungtechnik - Gertrud - 07.04.2015

(07.04.2015, 16:10)MZPTLK schrieb: Wie soll das denn gehen?
Hast Du Steuerungsdüsen an Bord?

Der KSP kann in der Luft nicht verändert werden, nur die Körperteile können verlagert werden, um der Latte auszuweichen.
Das meinst Du ja auch, wenn Du empfiehlst, die Arme nach hinten unten zu nehmen.

Folgendes machte mich stutzig: Wenn man aufrecht mit angelegten Händen steht, befindet sich der KSP vor dem Kreuzbein. Wenn man aber die Hände in die Waagerechte hebt, soll es eine KSP-Verlagerung nach vorne geben. Es müsste folglich auch eine KSP-Verlagerung nach hinten durch Rückführung der Arme (in unserem Fall nach unten unter Einbeziehung der segmentalen Schwerpunkte, die vektoriell addiert werden) Ich meine, dass ich das mit dem Zurückführen der Arme auch schon mal bei einem Vortrag eines deutschen Sportprofessors gehört habe. 

https://www.youtube.com/watch?v=8NcRuVMSQLs

Gertrud 


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 07.04.2015

(07.04.2015, 18:12)Hellmuth K l i m m e r schrieb: J e t z t  weiß ich was "Jagodin" ist. Mensch, MZPTLK, was du (als Hammerwerfer?) alles weißt.
Wer Hammerwerfen kann, kann auch Stabhoch...Big Grin

Ausserdem habe ich das Ostfriesenabitur, dafür  muss man u.a. mit einem Stab übern Graben springen.


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 07.04.2015

(07.04.2015, 18:16)Gertrud schrieb: Folgendes machte mich stutzig: Wenn man aufrecht mit angelegten Händen steht, befindet sich der KSP vor dem Kreuzbein. Wenn man aber die Hände in die Waagerechte hebt, soll es eine KSP-Verlagerung nach vorne geben. Es müsste folglich auch eine KSP-Verlagerung nach hinten durch Rückführung der Arme (in unserem Fall nach unten unter Einbeziehung der segmentalen Schwerpunkte, die vektoriell addiert werden) Ich meine, dass ich das mit dem Zurückführen der Arme auch schon mal bei einem Vortrag eines deutschen Sportprofessors gehört habe.
Bestimmt ein Missverständnis.
Der KSP ist im kraftneutralen Raum IN DER LUFT IMMER an derselben Stelle.
Dabei kann sich der Körper und seine Teile natürlich so konfigurieren, wie es zum Beispiel bei der Lattenüberquerung für eine geringstmögliche Überhöhung optimal ist.

Bei Berührungen mit anderen Körpern(Erdboden, etc.) ist es ein anderes Spiel.

Wenn wir den KSP in der Luft 'korrigieren' könnten, würde ich sofort aufn Platz gehen und WR springen. Big Grin

Bisher hat das nur einer geschafft: der Lügenbaron Münchhausen,
als er sich am eigenen Schopf hochzog...


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 07.04.2015

Hay und Stabhoch erlauben keinesfalls mit dem KSP unter der Latte durchzufliegen ohne zu reißen.
Das ist alles längst erschöpfend erörtert. Aber hier wird einfach nicht genug gelernt und zu viel vermutet, behauptet und geglaubt.

Ihr vergesst in Euren (Wahn-)Vorstellungen vom realen Geschehen, dass der KSP-Weg eine Parabel beschreibt.
Das bedeutet, dass der Gipfel nur für ein hundertstel erreicht wird. Eine Zehtel Sek. vor und nach dem Gipfel ist der KSP schon 5cm tiefer.
Zwei zehntel Sek. vorher und nachher ist er 20cm tiefer! (10cm bei 0,14s) Das ist nach Schwerkraft-Formel verbindlich errechenbar.
Und einmal abgesprungen ist an dieser Parabel nichts mehr zu ändern. 

Wenn also bei einem perfekten Stabhochsprung die Beine bis zur Hüfte die Lattenhöhe passiert haben und hier der Gipfel der Parabel
erreicht ist, dann hat der Rumpf keine Chance mehr zu überqueren, weil er sich noch unterhalb der Latte befindet, also noch steigen muss.
Das ganze System ist aber schon in den Sturzflug übergegangen. Die Rotation kann nur beschleunigt werden, indem der Springer
eine Bücke macht und dabei möglichst auch noch die Knie anbeugt. Damit drückt er aber die Beine oder die Brust auf die Latte.
Der Oberkörper kann also nur überqueren wenn der KSP auf dieser Höhe verharrt (was er nicht kann) oder eben
über die Lattenhöhe hinaus weiter steigt. 

Hay = Hochsprung als gebückter Hecht ist nur Stabhoch umgekehrt. Wenn der Rumpf knapp überquert und der KSP nicht höher als Latte fliegt,
können die Beine nicht über die Latte gebracht werden. Hay und Stabhoch ermöglichen H3 minimum = 12cm, Flop und Straddle = +3.
Als der HAy-Artikel Anfang der 70er erschien, habe ich an die Zeitschrift "Leistungssport" einen empörten Brief geschrieben. Keine Antwort.
Man hat die Peinlichkeit einfach unter den Teppich gekehrt. Und so laufen noch heute immer wieder Leute herum und behaupten das ginge.
Wer es ncht versteht, der scheitert spätestens in der Praxis. Garantiert!

Warum wohl fliegt ein 6-Meterspringer bei 5m80 dermaßen imposant rüber dass man 40cm Luft vermutet und scheitert dann bei 6m01? Hm?
Weil man sich täuscht!


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 07.04.2015

Und aus solchem Unfug ist der normale Hochsprungexperte gebastelt.
Selber schuld wenn die Leute mein Buch nicht lesen. Sie bleiben eben ahnungslos.
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