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Hochsprungtechnik - Druckversion

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RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 21.03.2014

(21.03.2014, 10:39)ThomZach schrieb:  Also lautet die richtige Anweisung in meinem Verständnis:
„Stelle das Sprungbein sofort, ja plötzlich Deinem Lauf in den Weg, so dass
Dein Körper dagegen prallt, ja beinahe darüber stolpert. Und dann drück ab,
also drück das Brett mit aller Kraft in den Boden. Brich es in der Mitte durch!“
Oder um in der Küche zu bleiben: „Drück Deinen Ballen gegen den Boden
wie ein Steak in die heiße Pfanne; so, dass das Fett darin zischt und spritzt.“ Teufel
Mir scheint,  d u   bist ohne körperliche Spätschäden davon gekommen. Confused Gertrude würde deine verbale technische Empfehlung als bestens geeignet für die "Produktion von körperlichen Schrott" bezeichnen.
Das was du für den Weitsprungabsprung forderst, das machte zwar Beamon wirklich - aber der leichte Springer konnte sich das leisten.

Ansonsten glaube ich jetzt nach deinen vielen Empfehlungen / Behauptungen (!), du weißt tatsächlich alles besser. Keiner kann dir das Wasser reichen, kein Wissenschaftler, kein Bundestrainer, nicht Killing - und ich schon gar nicht ... Sad


H. Klimmer / sen.


RE: Hochsprungtechnik - Solos - 21.03.2014

Hey Thomas!

Gelesen?

Dort ging es offenbar auch um Hochsprung:

Zitat:LA-de:

.....

Große Bewegungsfreiräume für Hochspringer


Ultraschallaufnahmen der sich bewegenden Sehne, dreidimensionale Animationen der am Vortag absolvierten Sprünge und biomechanische Vergleiche verschiedener Springer sorgten für größte Aufmerksamkeit bei den teilnehmenden Trainern. Es bestätigte sich einmal mehr, dass der Hochsprung die Disziplin der Leichtathletik mit den größten Bewegungsfreiräumen, aber auch unterschiedlichsten Athletentypen ist.

......


Bundestrainer, persönliche Trainer, Athleten und Wissenschaftler in gebündelter Anwesenheit. Wäre das nicht die Gelegenheit gewesen, der Fachwelt deine Hochsprungtheorien zu präsentieren und mit den deinserseits angeprangerten Missverständnissen bzgl. Flop und Straddle aufzuräumen? Oder bist du gar vor Ort gewesen?Smile

Gruß


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 21.03.2014

@Sotomenor. Soto heißt erst mal nicht Salto, also Sprung, sondern Gebüsch
oder kleiner Wald, Gehölz. Dich selbst mit Deinem Nicknamen zu verkleinern
passt wohl zu der Bescheidenheit, mit der Du Dich und Dein Wissen einschätzt
oder mit der Du andere vielleicht überschätzt. Jedenfalls ist beides eine gute
Voraussetzung dafür, vernünftige Fragen zu stellen, also Probleme zu erkennen
und für Lösungsvorschläge und Begründungen offen zu sein. Das muss man auch,
wenn man begreifen will, was ich hier dazu vortragen möchte.
 
Als erstes herrschen große Missverständnisse um den Begriff der Fliehkraft.
Selbst studierte Physiker haben Schwierigkeiten damit, da sie zwar die Formeln
zur Berechnung von Fliehkräften beherrschen, aber nicht alle das nötige
Vorstellungsvermögen besitzen, um die realen Vorgänge richtig zu erklären.
Und so geht es auch der Mehrzahl der Hochsprungexperten, die den Begriff
verwenden um sich die Biomechanik des Absprungs zu erklären und dabei
leider entscheidende Fehler begehen.
Aufgrund verschieden zuverlässiger Vorstellungen von der physischen Realität
können selbst Fachleute untereinander sich manchmal nicht richtig verständigen.
Und so muss ich damit rechnen, von vielen Kollegen missverstanden zu werden,
wenn ich hier lapidar erklären muss, dass die Fliehkraft gar keine Kraft ist,
sondern nur eine Erscheinung anderer Kräfte und Trägheiten. Und dass sie
mithin auch nicht als Beitrag zum Absprungimpuls des Hochspringers
angesehen werden kann. Wer das anders sieht, steht vergleichsweise auf einer
Stufe mit Ptolemäus und seinem geozentrischen Weltbild. So intelligent und
mathematisch vertretbar es auch war.
 
Wenn ich zB mit meinem Auto in eine Kurve fahre, ohne zu bremsen oder
zu beschleunigen, dann sorgt das Trägheitsgesetz dafür, dass mein Körper
weiter geradeaus „wegt“. Er bewegt sich nicht selbst (aus eigener Kraft) und
er wird auch nicht von fremden Kräften bewegt, sondern er wegt einfach nur.
Und zwar weil er vorher von der Motorkraft in Bewegung versetzt wurde.
An dieser Fortsetzung seiner „Geradeauswegung“ wird er nun aber dadurch
gehindert,
dass das Auto ihm in den Weg gestellt wird, weil es durch die Reibung
der
schrägstehenden Vorderräder (Querkräfte) zur Seite bewegt wird. Also
fühle ich, wie mein Körper seitlich gegen die Tür gedrückt wird und
empfinde
dies subjektiv als eine Kraft, die dies bewirkt. Objektiv ist es aber nur

die Trägheit meiner eigenen „Wegung“, die auf die Autotür stößt, welche
meiner Wegung in den Weg gestellt wird. Was ich also tatsächlich spüre, ist
nicht eine ominöse Fliehkraft sondern die Reibung der Vorderräder mit dem Boden,
die das mich umgebende Auto querstellt und meinen Körper dadurch
an seiner trägheitsbedingten „Vorwärtswegung“ hindert.
 
Auf einem Fahrrad wird es noch komplizierter. Denn da es keine Tür hat,
gegen die ich mich lehnen kann und keine auf vier Räder verteilte Masse,
die es im Gleichgewicht hält, würde ich beim Querstellen des Vorderrades
geradeaus weiter wegen, also zu Boden stürzen, wenn ich mich nicht vorher
absichtlich in die Kurve lehnen würde.
Mit der Kurvenneigung verhindere ich, dass ich als Radfahrer oder eben auch
als Flopspringer von meiner Trägheit auf meiner Geradeauswegung gehalten werde
und von dem eine Kurve fahrenden Rad oder den eine Kurve laufenden Beinen kippe.
Auf dem Rad scheint mich nun eine seltsame Kraft in den Sattel und auf die Pedale
zu drücken. Und im Laufen empfinde ich meinen Körper als schwerer und muss
mehr Muskelkraft aufwenden, um mich aufrecht zu halten und weiterlaufen zu können.
Das liegt aber nicht an einer rätselhaften Zentrifugalkraft (Fuga = Flucht) sondern
an der Zentripetalkraft (petere = streben), die durch die Reibung am Boden
gegen die Trägheit der Wegung wirkt.

Wenn ich dann aus der Kurve wieder in eine Gerade einlenke, werde ich wieder
aufgerichtet. Und zwar ebenfalls von der Trägheit meiner Wegung und
vom Widerstand (Reibung) zwischen Boden und Rädern/Fußsohlen.
Dieses Aufrichten ist auf keine weitere äußere Kraft zurückzuführen und ist
meinem Impuls, also meiner Geschwindigkeit nicht zuträglich. Im Gegenteil:
Die Reibung am Boden und das Ansteigen meiner Körpermasse gegen die Schwerkraft
machen meine Wegung langsamer. Und um dies zu vermeiden muss ich sogar
eigene Kräfte aufbringen, mich also beschleunigen.
 
Kurz: Um den mit Anlauf und Absprung erzeugten Abflugimpuls zu maximieren,
ist das Durchlaufen einer Kurve nicht erforderlich und nicht von Nutzen.
Praktischer Beweis: Man erreicht im Schersprung mit und ohne Kurve dieselbe Höhe!
Und der Winkel zum Boden, mit welchem ich das Sprungbein anstelle, ist
derselbe,
ob ich nun gerade oder mit Kurve anlaufe. Er befindet sich nur
auf einer
anderen vertikalen Ebene.
 
Wenn die Kurve im Flopanlauf also nicht zur Höhe der KSP-Parabel beiträgt -
wozu ist sie dann da und wie muss sie gestaltet werden, damit sie bewirken kann,
was sie bewirken soll?


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 21.03.2014

(21.03.2014, 12:28)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Ansonsten glaube ich jetzt nach deinen vielen Empfehlungen /Behauptungen (!), du weißt tatsächlich alles besser. Keiner kann dir das Wasser reichen, kein Wissenschaftler, kein Bundestrainer, nicht Killing - und ich schon gar nicht ... Sad H. Klimmer / sen.
Lieber Hellmuth. Ich hab nur für jeden Topf nen Deckel. Und wenn Du mir was reichen willst,
dann bitte nicht das Wasser sondern Deine kollegiale Hand.Smile
Ich bringe hier meine Überzeugungen zum Ausdruck, weil ich sie für Erkenntnisse halte.
Wer nichts damit anfangen kann oder will, verpasst nur die Chance, sein eigenes Meinen
zu bereichern oder gar zu revidieren. Denn was ich sage richtet sich gegen genau jene
Ansichten und Überzeugungen, die ich für Leistung verhindernd und
Verletzungen verursachend halte. Im vollen Ernst. Ich weiß nicht alles besser.
Die neue Fachwelt weiß alles besser. Und ich behaupte das Gegenteil. Idea


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 21.03.2014

(21.03.2014, 12:55)Solos schrieb: Bundestrainer, persönliche Trainer, Athleten und Wissenschaftler in gebündelter Anwesenheit.
Wäre das nicht die Gelegenheit gewesen, der Fachwelt deine Hochsprungtheorien zu präsentieren
und mit den deinserseits angeprangerten Missverständnissen bzgl. Flop und Straddle aufzuräumen? Oder bist du gar vor Ort gewesen?
Hab ich gelesen und war Gottlob nicht vorort. Es hätte mich nur gelangweilt.
Und ich habe es aufgegeben zu missionieren. Der Missionar sucht seine Opfer auf.
Ich stelle nur meine Lehre in den Raum, und wer versteht, der greift zu.
Die geballte Kompetenz in Köln hat sich nur intern beweihräuchert.
Diese Leute wollen nichts anderes als das Ihre. Und dies ist das Meine nicht.
Sie wollen ihr Meinen auch nicht in die Welt tragen sondern hüten.
Sie wollen sich keiner Kritik stellen, sondern nur unbehelligt ihren Träumen nacheifern.
Sie laden nur Leute als Referenten ein, von denen sie wissen, dass sie
nichts Erschütterndes beizutragen haben. Denn sie wollen nicht erschüttert werden.
Sonst würden sie doch hier mitlesen und Krawall machen.

Warum versuchen sie nicht, ihr gehobenes Wissen allen Kollegen im Lande
zugute kommen zu lassen? Warum bilden sie da ihren privaten Vatikan?
Ich will es Euch sagen:
Weil sie von ihren Ansichten so überzeugt sind, dass sie sich für Eingeweihte
halten, die ihr Geheimwissen für sich behalten müssen, damit sonst niemand
Nutzen daraus ziehen und ihnen Konkurrenz machen kann.
Big GrinBig Grin


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 21.03.2014

Thomas, vieles erinnert mich hier an die Hummel, die nach Berechnungen von Physikern und Aerodynamikern eigentlich gar nicht fliegen können dürfte.
Die Hummel weiss aber nichts von den Berechnungen und fliegt einfach los.Angel

Ist die Diskussion um Trägheit, Fliehkraft, Zentrifugal-/ZentripedalKraft und was auch immer für Kräfte im Spiel sind, nicht völlig egal, wenn wir es immer nur mit einer physikalischen Definition von Kraft, von Arbeit und von Leistung zu tun haben?
Ist es nicht gleich, ob eine Bewegungsimpuls 'aus sich selbst' oder durch Fremdeinwirkung entsteht?

Dass Biomechaniker mittels kinematografischer oder sonstiger, immer etwas unscharf bleibender Messmethoden aus allen Bewegungskonfiguranten der Hochsprungbewegung die beteiligten Kraft-Ursachen und Kraft-Wirkungen bisher nur approximativ herauspräparieren können, kann man dem Werk: Trainings-und Bewegungslehre des Hochsprungs; Bundesinstitut für Sportwissenschaft Band 9/2004 entnehmen. 

Ich denke jedenfalls, dass Thomas mit Springern wie Wessig, Mögenburg, Brumel und Jaschtschenko und ein paar anderen schon die richtigen 'verdächtigen' Protagonisten für Top-Hochsprungtechnik/en identifiziert hat


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 21.03.2014

(21.03.2014, 14:27)MZPTLK schrieb: Thomas, vieles erinnert mich hier an die Hummel, die nach Berechnungen von Physikern und Aerodynamikern eigentlich gar nicht fliegen können dürfte.
Die Hummel weiss daber nichts von den Berechnungen und fliegt einfach los.Angel

Wenn man Talent hat, kein Problem

MZPTLK schrieb:Ist die Diskussion um Trägheit, Fliehkraft, Zentrifugal-/ZentripedalKraft und was auch immer für Kräfte im Spiel sind, nicht völlig egal, wenn wir es immer nur mit einer physikalischen Definition von Kraft, von Arbeit und von Leistung zu tun haben?

Nein, weil die "Fliehkraft" im offenen System nicht unter diese Definition fällt.

MZPTLK schrieb:Ist es nicht gleich, ob eine Bewegungsimpuls 'aus sich selbst' oder durch Fremdeinwirkung entsteht?

Ist nicht egal, weil sich danach die Methodik richtet.

MZPTLK schrieb:Dass Biomechaniker mittels kinematografischer oder sonstiger, immer etwas unscharf bleibender Messmethoden aus allen Bewegungskonfiguranten der Hochsprungbewegung die beteiligten Kraft-Ursachen und Kraft-Wirkungen bisher nur approximativ herauspräparieren können, kann man dem Werk: Trainings-und Bewegungslehre des Hochsprungs; Bundesinstitut für Sportwissenschaft Band 9/2004 entnehmen.

Prinzipien kann man nicht messen. Man muss sie beherzigen.

MZPTLK schrieb:Ich denke jedenfalls, dass Thomas mit Springern wie Wessig, Mögenburg, Brumel und Jaschtschenko und ein paar anderen schon die richtigen 'verdächtigen' Protagonisten für Top-Hochsprungtechnik/en identifiziert hat

Ja. Die Vorbilder eben. Aber wer die Unterschiede weder sieht noch versteht,
der hat nix davon.

Hilfe: Wie kann man Antworten in das Zitat einfügen, bitte?


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 21.03.2014

Ich bin kein Physiker, trotzdem habe ich es mit der Sondereigenschaft der Fliehkraft noch nicht geschnallt, aber das ist ein Einzelschicksal.

Methodisch ist es natürlich relevant, wie ein Bewegungsimpuls generiert wird. Ich meinte die reine Physik.

Alles wird gut


RE: Hochsprungtechnik - Atanvarno - 21.03.2014

(21.03.2014, 14:38)ThomZach schrieb: Hilfe: Wie kann man Antworten in das Zitat einfügen, bitte?

Hallo Thomas,

du musst den zu zitierenden Text in quote-Tags einklammern, also

Code:
[quote=ThomZach]Weises Zitat von Thomas[/quote]

ergibt

ThomZach schrieb:Weises Zitat von Thomas

Also wenn du auf "Zitieren" klickst, setzt du da im zitierten Text, wo du antworten möchtest, ein
Code:
[/quote]
schreibst Deine Antwort und wenn wieder zitierter Text beginnen soll
Code:
[quote]



RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 21.03.2014

Danke! Ich hoffte das wäre einfacher, da ja sonst hier einiges besser flutscht.