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RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 01:05)Gertrud schrieb: Prof. Brüggemann ist einer der führenden Biomechaniker Deutschlands: brueggemann@dshs-koeln.de
Er würde dir sicherlich antworten, wenn du ihn anmailst.
Das ist ja das Schlimme, dass so ein Theoretiker von den Praktikern als führend angesehen wird. Man sieht ja wo seine Lehren hinführen!
Nämlich in die praktische Ignoranz. Wenn einer glaubt, dass man in irgendeiner Technik H3 = -9cm erreichen kann, dann träumt er.

Er ist offenbar unfähig, die Überquerung nicht als Position sondern als Vorgang zu betrachten, bei welchem der KSP Weg zurücklegt,
während die Körperteile nacheinander überqueren. In dieser Zeit bewegt sich der Körper und sein SP durch den Raum, sodass die Körperteile
mit der Latte kollidieren, wenn der KSP nicht hoch genug fliegt.
Herr Brueggemann träumt also anstatt zu forschen und verbreitet irreführende Falschinformationen auf höchster Ebene. Die Folge:

In der methodischen Praxis wird die Brücke auf katstrophale Weise überbewertet, sodass alle Sportler falsch angeleitet werden.
Sie sollen über der Latte die Brücke einnehmen, obwohl sie noch gar nicht richtig anlaufen, abspringen, rotieren und landen können, und
obwohl sie noch gar nicht hoch genug fliegen, um in der Luft die Zeit zu finden, 2mal extrem die Körperhaltung zu wechseln.

Warum sollte ich diesen sicher netten Menschen anmailen? ER hat es versäumt mich anzumailen, bevor er sein Buch herausgebracht hat.
Damit hätte er was Gutes für den Sport getan und der Hochsprungwelt vielleicht weitergeholfen. So hat er nur die alten Irrtümer bestätigt.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 01:05)Gertrud schrieb: Eine starke Dorsalflexion (wie sie beim Straddle vorkommt) kann zu shin splints im medialen und eine starke Pronation (wie sie beim Flop vorkommt) zu shin splints im lateralen Tibiabereich führen. Das Procedere sollte im Vorfeld zu besonderen Maßnahmen führen.
Hier herrscht Verwirrung.
1. Die Dorsalflexion hat an sich nichts mit dem Straddle zu tun, wiewohl sie dort aus erkärbaren Gründen üblich ist (nicht "vorkommt").
Die meisten Menschen springen so. Sie haben noch nie eine andere Form des Springens erlebt, weil sie noch nie versucht haben,
unmittelbar den Ballen zu belasten.
Die Dorsalflexion dient der Amortisation des Fußaufsatzes und erleichtert so das Umlenken aus der Hori. in die Verti.
Wenn die Ferse beim auf-den-Boden-Setzen von vorne nach hinten belastet wird, federt der Tibialis dies energisch ab.
In der Folge setzt die Sohle "leise" auf und wird das Knie angebeugt, wodurch der Quadrizeps geladen (innerviert und gedehnt) wird.
Die Wadenmuskeln werden bei dieser Technik erst geladen, wenn die Stützlast auf den Vorderfuß wandert.
Ganz anders beim direkten Belasten des Vorderfußes, wie es die guten Weitspringer und Speedflopper pflegen.

2. In meinem Verständnis ist die passive Verdrehung des Beines und Fußes (Sprungelenk und Gewölbe) beim Flop-Absprung eine
nach außen gerichtete Torsion, also eine Supination.
Wie gefährlich diese für die Gelenke ist, hängt von deren Konstitution ab und vom Grad der Torsion.
Bei Flop und Straddle sieht man gleich nach dem Abheben, wie der Fuß supinatorisch (nach außen) weiterschwingt und dann zurück
in die Neutrale. Denn auch der gute Straddler setzt den Fuß leicht geöffnet (= nach außen gedreht = supiniert) auf.
Ich mach das nun schon seit mehr als 50 Jahren so und merke, wenn ich den Fuß zu weit aufdrehe daran dass er leidet.


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 10.04.2015

(10.04.2015, 10:59)ThomZach schrieb:
(10.04.2015, 01:05)Gertrud schrieb: Prof. Brüggemann ist einer der führenden Biomechaniker Deutschlands: brueggemann@dshs-koeln.de
Er würde dir sicherlich antworten, wenn du ihn anmailst.
..Er ist offenbar unfähig, die Überquerung nicht als Position sondern als Vorgang zu betrachten, bei welchem der KSP Weg zurücklegt...
Das will ich jetzt aber ganz genau festmachen.
Einer der 'führenden Biomechaniker Deutschlands' soll nicht in der Lage sein, die Lattenüberquerung als Vorgang, als Bewegung zu betrachten?!
Das ist sein tägliches Brot, kann der seinen Job nicht?
Das müsste dann ja schon Vielen aufgefallen sein.
Konsequenterweise müsste er Teile seines Gehalts zurück geben.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 01:05)Gertrud schrieb: Prof. Brüggemann ist einer der führenden Biomechaniker Deutschlands: Er würde dir sicherlich antworten, wenn du ihn anmailst.
Wenn ihm das Thema am Herzen liegt, soll er hier mitmachen, wenigstens seine Stellung erläutern. Wird er aber nicht. Warum?
Weil Akademiker ihren Status verlieren, wenn ihre Thesen sich als irrig herausstellen. Deshalb hat in vielen Bereichen die Wahrheit keine Chance.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 08:21)Solos schrieb: Weiter meine ich, dass hier über eine Teilhöhe diskutiert wird, aus der sich noch lange kein globaler Vorteil der einen gegenüber der anderen Technik ableiten lässt. Die eigentliche "Hochsprungmusik" wird doch wohl im Anlauf-Absprung-Komplex gemacht. Und genau dort gibt es weitaus leistungsrelevantere Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile, über die es sich nachzudenken lohnt. Thom Zach hat hier einige Anstöße gegeben.
Deine Einlassungen sind sehr vernünftig. Sie zeigen die Offenheit zum Lernen, ja "sich eines Besseren belehren zu lassen". Hab ich auch.
Sonst wäre ich nicht hier. Kurz zu dem Zitat weil es hier immer wieder Missverständnisse gibt: Ich bin (hier) angetreten,
nicht den Straddle zu retten sondern den Hochsprung richtig zu erklären, damit als erstes mal der Flop richtig gelehrt wird.

Wenn ich für den Staddle bin, dann aus zwei Gründen: 1. Weil er vielleicht besser ist und man das nur feststellen könnte, wenn
massenweise Hochspringer ihn bevorzugen würden. 2. weil der Flop nun schon lange ausgereitzt ist und die Wettkämpfe viel spannender wären,
wenn es zwei rivalisierende Techniken gäbe.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 08:35)MZPTLK schrieb: Wie man beim Rollsprung 15 cm KSP-Höhe über der Latte erreichen kann, ist mir unerfindlich.
Wenn ich mich flach auf die Seite lege, ist mein KSP ca. 13cm über dem Boden - oder? Warum sollte das über der Latte anders sein?


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 10.04.2015

(10.04.2015, 12:12)ThomZach schrieb:
(10.04.2015, 08:35)MZPTLK schrieb: Wie man beim Rollsprung 15 cm KSP-Höhe über der Latte erreichen kann, ist mir unerfindlich.
Wenn ich mich flach auf die Seite lege, ist mein KSP ca. 13cm über dem Boden - oder? Warum sollte das über der Latte anders sein?
Hochspringer sind schmale Hemden, schon klar.
Ausserdem kann man den Kopf absenken, die Schulter vorschieben, die Beine versetzt auf den Boden legen, dann kann das klappen.
Aber ist das in der Praxis über der Latte auch so(machbar)?


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 12:19)MZPTLK schrieb: Aber ist das in der Praxis über der Latte auch so(machbar)?
Klar. Hier verteilen sich die Körperteile ja nicht um die Latte herum sondern liegen alle gleichzeitig über ihr.
gibt soch einige Fotos aus der Zeit, die das dokumentieren.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 10.04.2015

(10.04.2015, 09:20)Gertrud schrieb: Wenn Thomas sagt, dass ein KSP unter der Latte bei Lattenüberquerung nicht möglich sei und ich das aber bei einem anerkannten Wissenschaftler gelesen habe, dann komme ich ins Grübeln. Ich weiß, dass Prof. Brüggemann auch mit dem vierfachen Salto an einem Gerät gespielt hat und das auf dem Reißbrett zunächst berechnet hat. Insofern geht hier die Theorie in Front. Daher kann ich auch verstehen, wenn gera im Hochsprung einiges auslotet und probiert. 
Finde Gera auch Klasse. Aber da kommt eben vieles aus dem Grübeln anstatt aus dem Forschen und Lernen.
Gera probiert aber nichts aus. Der einzige der alles was er sagt gründlichst ausprobiert hat, bin dummerweise nun mal ich.
Logisch dass man mir nicht glauben mag. Es kann ja kaum einer praktisch nachvollziehen. Und Grübeln hilft da eben auch nicht.


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 10.04.2015

(10.04.2015, 12:32)ThomZach schrieb:
(10.04.2015, 12:19)MZPTLK schrieb: Aber ist das in der Praxis über der Latte auch so(machbar)?
Klar. Hier verteilen sich die Körperteile ja nicht um die Latte herum sondern liegen alle gleichzeitig über ihr.
gibt soch einige Fotos aus der Zeit, die das dokumentieren.
Ich kenne die Fotos. Dass alle Körperteile  gleichzeitig über der Latte liegen, ist meistens der Fall.
Es gibt wohl keine Technik-'Vorschriften' für den Roller,
aber dass man so wohlsortiert und exakt und über der Latte liegen kann wie das auf dem Boden geht...Huh
Kopf und Schulter dürften jedenfalls kaum 'weggebogen' werden.
Aber egal, ist Geschichte.