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Hochsprungtechnik - Druckversion

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RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 28.04.2015

(28.04.2015, 09:57)ThomZach schrieb: DAS ist das wahre Vorbild für die Vorstufe zur Perfektion!
Körperlängsachse genau quer zur Latte,
Hüften gestreckt, Kinn auf der Brust, Latte im Blick,
Knie schon auf Höhe der Hüften, wenn die Hüften überqueren.
Ja,  w e r  ist denn die Schöne, Perfekte?
Kennt sie Thomas selbst nicht? Er kennt doch sonst alle Springer und besonders die Grazien ... Wink

H. Klimmer / sen.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 28.04.2015

(28.04.2015, 21:38)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Ja,  w e r  ist denn die Schöne, Perfekte? Kennt sie Thomas selbst nicht? Er kennt doch sonst alle Springer und besonders die Grazien ... Wink
Ja, aber die kennen mich nichtHuh. Das Schöne an ihr ist, dass sie noch gar nicht berühmt ist. Deshalb erst recht vorbildlich.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 29.04.2015

Diskutieren ist ja ganz nett. Aber am Ende muss was Konkretes, Verlässliches rauskommen.
Wenn es also um Kontaktzeiten am Boden geht und der Mehrheit gesagt wird, je kürzer je besser,
kann ich nur immer wieder darauf hinweisen, dass die Kontaktzeit automatisch kürzer wird,
je schneller man anläuft. Man springt aber nicht automatisch höher, je schneller man anläuft.
Wenn man nicht die nötige Kraft hat, dann bricht man bei zu kurzen Kontaktzeiten zusammen
oder verletzt sich gar. Und höher fliegen tut man damit auch nicht, schon gar nicht wenn man, um
der zu großen Belastung auszuweichen, flacher abspringt. All das aber wird von Kollege Gera empfohlen.


Ich springe ja immer mit Video-Kontrolle. Heute bin ich mit 2 Schritten Anlauf 1m60 gesprungen und
habe dazu 0,3 Sekunden am Boden gestanden. Wenn ich schneller anlaufe, wird mir die Kontaktzeit zu kurz
und ich komm nicht mehr vom Boden weg. Und das obwohl ich schon betont vorwärts abspringe, also nicht etwa
besonders steil (ca.60°). Warum müssen tausende armer Jungens meiner Statur um 1m60 zu schaffen

- 12 Schritte Anlauf nehmen?
- Mit 66% meiner Stützzeit auskommen, um ihren doppelt so großen Impuls nach oben umzulenken?
- Und so flach abspringen, dass sie doppelt so weit fliegen wie ich?

Die Antwort ist einfach: Weil ihre Lehrer und Trainer keine Ahnung davon haben, was Hochsprung überhaupt ist.
In diesem Faden könnten sie es erfahren und erlernen. Beim DLV leider nicht.



RE: Hochsprungtechnik - gera - 29.04.2015

es muss eben das Ziel sein, mit steigendem Kraftpotential die Absprungzeit zu verkürzen.


RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 29.04.2015

(29.04.2015, 09:15)gera schrieb: es muss eben das Ziel sein, mit steigendem Kraftpotential die Absprungzeit zu verkürzen.
Aber Gera, Hochsprung wird doch nicht seit heute gemacht, so dass man die Grenzen erst noch ausloten müsste.
Wer das selbst bis zu einem gewissen Niveau mal ausgereizt hat und auch Weit- und Dreisprung dazu, erfühlt die Limits.

Das ist auch einer der Hauptgründe, warum in der Vorbereitungsphase Sprünge aus verkürztem Anlauf gemacht werden.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 29.04.2015

Zitat:gera: es muss eben das Ziel sein, mit steigendem Kraftpotential die Absprungzeit zu verkürzen.
ES DARF NIEMALS DAS ZIEL SEIN, die ABSPRUNGZEIT zu VERKÜRZEN!!
Wenn das Kraftpotential steigt, kann man schneller anlaufen,
weil man mehr Impuls umlenken kann, und dann
verkürzt sich die Absprungzeit automatisch unvermeidlich. Leider.

ES MUSS ALSO IMMER DAS ZIEL SEIN, die ABSPRUNGZEIT zu VERLÄNGERN,
INDEM MAN DIE TECHNIK ENTSPRECHEND GESTALTET UND BEREICHERT!
Die Kunst der Absprungtechnik besteht genau darin, die Absprungzeit
mit allen Mitteln zu verlängern, so weit wie es nur irgend geht.



RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 29.04.2015

Meine Gedanken zur Bodenkontaktzeit der Springer

Etwa 1984/86 hab ich im Rahmen eines Forschungsauftrages versucht, festzustellen, ob sich die Absprungdauer bei WeitspringerInnen  im Verlaufe von > 2 Jahren verbessert/verbessern lässt.
Bei zwei Kinder-und-Jugendspartakiaden der DDR in Berlin fertigten wir Hochfrequenz-Filmaufnahmen (200 B/s mit französischere Kamera "Eclair" ---> Fußaufsatz auf den Balken, rechtwinklig zur AL-Richtung sowie v.vorne) der (damals) B- und A-Jugendlichen an, um zu erkennen, ob im  Verlaufe des Trainingsprozesses Verbesserungen eintraten. Verglichen werden konnten nach zwei Jahren ca. 15 Athleten der Gesamtpopulation, die an beiden Veranstaltungen teilgenommen hatten.
Meine ursprüngliche Vermutung (Hoffnung!), dass es Verbesserungen der Bodenkontaktzeiten gäbe - erfüllten sich  n i c h t .

Die SpringerInnen, die bei der ersten Veranstaltung die Besten hinsichtlich der BKZ waren, waren es auch später.
Wir meinten, dass es im  J u g e n d alter  nicht mehr möglich ist, noch Verbesserungen zu erzielen, sondern, dass das wohl im ganz zeitigen Kindesalter initiiert werden muss.
Durch das (angeborene) Muskelfaserprofil ist sicher auch eine Prädestination für schnelles Abspringen vorgegeben.

H. Klimmer / sen.


RE: Hochsprungtechnik - gera - 29.04.2015

(29.04.2015, 10:41)ThomZach schrieb:
Zitat:gera: es muss eben das Ziel sein, mit steigendem Kraftpotential die Absprungzeit zu verkürzen.
 ...
Wenn das Kraftpotential steigt, kann man schneller anlaufen,
weil man mehr Impuls umlenken kann, und dann
verkürzt sich die Absprungzeit automatisch unvermeidlich. Leider.
dem obigen Satz kann ich zustimmen , bis auf " leider ".

denn so erhöht sich die Absprunggeschwindigkeit und die mögliche Sprunghöhe.


RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 29.04.2015

(29.04.2015, 12:09)gera schrieb: kann ich zustimmen , bis auf " leider ". Denn so erhöht sich die Absprunggeschwindigkeit und die mögliche Sprunghöhe.
Du willst es nicht begreifen. Die Ursache für die erhöhte Abfluggeschwindigkeit ist nicht die kürzere Kontaktzeit !!!
sondern die vergrößerte Kraft, die es erlaubt, eine höhere Anlauf-V umzulenken.
Die Kraftsteigerung verläuft aber "im Quadrat", weil mit höhrer Anlauf-V die zur Verfügung stehende Arbeitszeit abnimmt.
Dagegen kann man technisch vorgehen, also die nötige Kraftsteigerung reduzieren, indem man die Arbeitszeit verlängert.
Dann kann man mit weniger Kraft gleich hoch springen oder mit gleicher Kraft höher. Und Du willst uns das "verbieten"!


RE: Hochsprungtechnik - W. Kronhard - 29.04.2015

(29.04.2015, 10:41)ThomZach schrieb:
Zitat:gera: es muss eben das Ziel sein, mit steigendem Kraftpotential die Absprungzeit zu verkürzen.
ES DARF NIEMALS DAS ZIEL SEIN, die ABSPRUNGZEIT zu VERKÜRZEN!!
Wenn das Kraftpotential steigt, kann man schneller anlaufen,
weil man mehr Impuls umlenken kann, und dann
verkürzt sich die Absprungzeit automatisch unvermeidlich. Leider.

ES MUSS ALSO IMMER DAS ZIEL SEIN, die ABSPRUNGZEIT zu VERLÄNGERN,
INDEM MAN DIE TECHNIK ENTSPRECHEND GESTALTET UND BEREICHERT!
Die Kunst der Absprungtechnik besteht genau darin, die Absprungzeit
mit allen Mitteln zu verlängern, so weit wie es nur irgend geht.

Lieber Thomas,
ich wollte das so stehen lassen, kann aber, den Kindern zu Liebe, nicht. 
Hättest Du anstatt ABSPRUNGSZEIT ABSPRUNGSLÄNGE IN CM. gemeint, die zu verlängern wäre, wäre ich einverstanden, aber so nicht!!!!!!
Warum? Wenn Du deine Bodenkontkt-Strecke in cm. gemessen, sagen wir mal Ergebnis 60 cm., beim Absprung gut ausgenutzt hast und weiter tust, nur deine Geschwindigkeit bei jedem Neuen Sprung erhöhst, dann verkürzt sich die Absprungszeit automatisch. 
Eine Konstante für Beide, zwei flexible wirken aufeinander in Veränderung. 
Konstanter Bodenkontakt in der Cm-Länge führt automatisch mit der Erhöhung der Anlaufgeschwindigkeit zur Verkürzung der Kontaktzeit beim Absprung. Also, beim schnelleren Anlauf flitztst Di die konstante 60 cm. an Bodenkontakt auch schneller, in kürzeren Zeit, vorbei.

Ist Gott sie Dank leider so.
Gruß