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Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Druckversion

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Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - DerC - 17.07.2017

Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D.

Krause mit dem ersten DL-Sieg kurz nach dem doppelten DM- Titel. Klosterhalfen gewinnt diese Freiluft jedes 1500m-Rennen, falls nicht die absolute Weltklasse antritt, dazu überzeugende Leistungen in den Nachbarstrecken. Klein mit WM-Normen, selbstbewussten und mutigen Auftritten bei Team-EM und DM. Reh überzeugend zu Silber bei der U23 EM.

Klar, Krause ist schon lange dabei, gehört mit Jg 92 aber auch noch nicht zur alten Garde. Aber vielleicht sollte sie gerade deshalb genannt werden. Viele hatten schon früher darauf gehofft, Läuferinnen wie C. Harrer oder die Sujews gaben mit ihren Erfolgen auch Anlass zu Freude und Hoffnung Und auch die sollten erwähnt werden, denn für die tollen Erfolge von 2017 braucht es womöglich mutige Vorläuferinnen, braucht Athletinnen, die zeigen was mit Klugheit,Disziplin, harter Arbeit und Mut im Laufen möglich ist. Auf die Sub4, die Klosterhalfen jetzt gelaufen ist, habe ich seit 2012 jedes Jahr gehofft, ursprünglich auf Harrer gesetzt dabei.

Wenn es in einem Verband ein Tief in einem Disziplinbereich gibt, dauert das eben etwas, da raus zu kommen (Wie lange wird es wohl bei den 400 der Männer im DLV dauern?), und da geht es auch ganz viel um die Psychologie, um den Glauben, daran, mit der Weltelite mithalten zu können.

Um so mehr freut und beeindruckt es mich, wie diese vier im ersten Absatz erwähnten Frauen in den Wettkämpfen auftreten: Sie laufen mutige, couragierte Rennen, scheuen sich nicht vorne mitzugehen oder gar von der Spitze zu laufen. Sie wollen den Sieg und geben sich nicht zu schnell mit zu wenig zufrieden. Es macht wirklich große Freude, dei Läufe diese Läuferinnen anzusehen.

Wichtig: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Damit dauerhaft gute Leistungen entstehen, braucht es eine gesunde nationale Konkurrenz und eine hohe Leistungsdicht hinter der absoluten Spitze. Die 800m- Lücke muss geschlossen werden – da es bei den 200 der Frauen sehr gut und den 400 gut aussieht sehe ich da auch mittelfristig gute Chancen, dass mehr grundschnelle Läuferinnen die 800 probieren. Da sehe ich auch die Trainer in der Pflicht, Kandidatinnen zu finden und mit wenig Druck dazu anregen, viele Strecken auszuprobieren.

Dazu sollten man schauen, was man von diesen Erfolgen lernen kann. Wie sind diese Läuferinnen zu ihrem Mindset gekommen, was macht ihr Team gerade auf dieser Ebene richtig?

Man hat Kolsterhalfen z. b. gestern angemerkt, dass sie den Druck gespürt hat, die Favoritin im Kampf gegen einen der Lieblinge des lokalen Publikums zu sein. Aber sie ist damit sehr souverän umgegangen.Also, so kann es weitergehen, nur noch ein paar mehr Leute sollten die Schritte in die richtige Richtung gehen.

Gruß

C


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - beity - 17.07.2017

Ja ist spannend.
Was sind die Ursachen?
​Oder spielt das Glück gerade eine Rolle?  Das Glück, das diese Athlethen geboren wurden und bei der LA gelandet sind?
​Die Schweden hatten doch auch mal so 4-5 Helden. Die Siebenkämpferin, die Hochspringerin, den Hochspringer, den Dreispringer.
​Das war eine goldene Generation. Als die abtraten, gab es keine vergleichbaren Nachfolger. Waren deshalb die Trainer schlechter geworden oder die Rahmenbedingungen?
Glück oder System?
​Glück soll man ja dem Volksmund nach sich erarbeiten können.
​Ich glaube man braucht weiterhin Idealisten an der Basis, die Talente erkennen und fördern und dann kommt der Bereich, der eben auch gesellschaftlich/privatwirtschaftlich gewollt sein muss. Duale Ausbildung optimieren, Arbeitgeber schaffen für den Athleten schon berufliche Perspektiven während der Sportkarriere, Trainer, medizinische und therapeutische Begleitung.....zu diesen Themenbereichen haben sich hier im Forum schon viele kluge Köpfe geäußert.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - alex72 - 17.07.2017

Letztlich besteht dieser Aufschwunng aus nur vier Mädchen, die alle unabhängig voneinander trainieren.
Abgesehen von diesen ist das Niveau nicht gestiegen, über 800m sogar deutlich gesunken !

Bis zu einem gewissen Punkt können sie sich in gemeinsamen Trainingslagern (soweit es sie überhaupt gibt) oder Wettkämpfen natürlich etwas pushen.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - dominikk85 - 17.07.2017

(17.07.2017, 16:03)alex72 schrieb: Letztlich besteht dieser Aufschwunng aus nur vier Mädchen, die alle unabhängig voneinander trainieren.
Abgesehen von diesen ist das Niveau nicht gestiegen, über 800m sogar deutlich gesunken !

Bis zu einem gewissen Punkt können sie sich in gemeinsamen Trainingslagern (soweit es sie überhaupt gibt) oder Wettkämpfen natürlich etwas pushen.

Ja. Krause und KK sind natürlich genial (die eine schon mit WM Medaille, die andere sicher irgendwann auch wenn sie gesund bleibt, aber da wo klein und reh jetzt sind waren die sujews oder harrer vor 5 Jahren auch und dann kam nichts mehr. Daher würde ich klein und reh noch nicht zusammen mit den beiden weltklasse Läuferinnen KK und krause in einen Topf werfen. 

Insgesamt ist die Entwicklung aber natürlich schon positiv.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - jonas - 17.07.2017

Vor ca. 5 Jahren gab es nachdem die Mittelstrecke zuvor lange mehr oder weniger tot war, ja schonmal einen hoffnungsvollen Aufschwung durch "junge Wilde" wie Harrer, Kock, Sujews und Co. Heute laufen die ihrer Bestform hinterher, nur Krause hat den Durchbruch geschafft.

Mal sehen wo unsere heutigen Hoffnungsträgerinnen in 5 Jahren stehen werden.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Drizzt - 17.07.2017

Was ist denn das jetzt wieder? Jahrelang heißt es,Deutschland hat keine Läufer,jetzt sind gute da,da heißt es,es sind aber nur 4 und wartet mal ab,was in ein paar Jahren ist. Genießt doch einfach mal das,was da ist!


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Josch84 - 17.07.2017

Es ist auf jeden Fall positiv zu sehen, das es ein paar junge Läuferinnen gibt, denen wieder etwas zuzutrauen ist. Man sollte es aber nicht gleich zu hochhängen und die Erwartungen zu groß werden lassen. Man muss immer damit rechnen, das es nicht bei allen so weiter geht - Verletzungen etc. Hoffen darf man aber natürlich.
Ob man das als generellen Trend sehen kann weiß ich nicht. Den hier erwähnten Aufwärtstrend sah man ja auch schon mal vor ein paar Jahren, da ging es gar nicht nur um die Norm, sondern wer nicht mit darf zum großen Turnier. Soweit sind wir jetzt nicht. Und die deutschen Männer können derzeit ja auch nicht mithalten mit den Damen, nach dem sie vor ein paar Jahren die Nase vorne zu haben schienen.
Dennoch, toll das wir wieder ein paar Athletinnen haben, bei denen man auf bei den Laufwettbewerben etwas zutrauen kann. Darüber freue ich mich. Als generellen Aufschwung würde ich das noch nicht sehen, aber vll. kann es etwas auslösen.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - DerC - 18.07.2017

(17.07.2017, 19:15)Drizzt schrieb: Was ist denn das jetzt wieder? Jahrelang heißt es,Deutschland hat keine Läufer,jetzt sind gute da,da heißt es,es sind aber nur 4 und wartet mal ab,was in ein paar Jahren ist. Genießt doch einfach mal das,was da ist!


Ja. Außerdem sollte man das längerfristig betrachten. Für mich sind die vor 5 Jahren und heuer quasi  2 Wellenberge von einem längerfristigen Aufwärtstrend und ich denke, dass man da auch nicht nur die 4 SPitzenleute zählen sollte. So war das von mir aus auch nicht gemeint. Nächstes Jahr sind es vielleicht schon mehr Namen.

Es kann nicht alles immer perfekt klappen über Jahre, dass es mal zwischendurch schlechter läuft wie bei Benitz kann eben passieren.

Die 800m sahen vor 2 Jahren ja deutlich besser aus, man wird sehen, ob und wie Kohlmann nochmal zurückkommt etc. Das muss sich entwickeln auch über eine große Konkurrenz auf den 400.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Gertrud - 18.07.2017

(18.07.2017, 08:33)DerC schrieb: Es kann nicht alles immer perfekt klappen über Jahre, dass es mal zwischendurch schlechter läuft wie bei Benitz kann eben passieren.

Vor allem kommt es immer auf ein paar "Verrückte" in der Peripherie an. Nehmen wir das Kugelstoßen der Männer! Nach Storl besteht eigentlich eine Lücke. Wenn jetzt ein Timo Northoff z. B. aus der Jugend überrascht, ist es allein dem begeisterten Vater zuzuschreiben. Er tüftelt und macht und tut vor Ort. Damit hat der DLV eigentlich nicht viel zu tun. So gibt er hunderte Beispiele, wo die Leistung zu Hause geplant und programmiert wird. Diese Zellen gilt es, in erster Linie zu unterstützen und nicht immer sofort bei Leistung zu Zentren zu kanalisieren. Anders verhält es sich, wenn ein potentieller Weltklasseathlet an einem Ort nicht weiterkommt. Dann sollte der Verband eingreifen. 

Es wird nie nahtlose Statistiken geben, sondern immer auch trotz guter Trainer/innen Leistungsdellen.

Gertrud


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - DerC - 08.09.2017

(17.07.2017, 18:12)dominikk85 schrieb: Ja. Krause und KK sind natürlich genial (die eine schon mit WM Medaille, die andere sicher irgendwann auch wenn sie gesund bleibt, aber da wo klein und reh jetzt sind waren die sujews oder harrer vor 5 Jahren auch und dann kam nichts mehr. Daher würde ich klein und reh noch nicht zusammen mit den beiden weltklasse Läuferinnen KK und krause in einen Topf werfen.

Insgesamt ist die Entwicklung aber natürlich schon positiv.


Klosterhalfen ist zur Zeit (wenn sie in Form ist) in D eine Klasse über allen anderen – eingeschlossen Gesa Krause. Ich sehe zur Zeit keine deutsche Läuferin, die eine KK in Topform auf irgendeiner Flachstrecke zwischen 1000 und 10000 m schlagen kann. Selbst über die Hindernisse würde ich nicht gegen Koko wetten, (wäre sie in Birmingham 3000m Hindernis statt flach gelaufen hätte sie womöglich da den dt. Rekord) allerdings finde ich richtig, dass sie dieses Risiko jetzt nicht eingeht.

Hanna Klein muss man mittlerweile mit Krause in einen Topf werfen, denn sie hat über 800, 1500 und 5000 die schnelleren PBs und hat im direkten Vergleich nur knapp und unglücklich über 5000 m verloren.

Kleins Finish über 5000 bei der Universiade ist beindruckend …letzter 1000er unter 2‘50, 63er letzte Runde, sie hält sich die ganze Zeit zurück und rennt dann die letzten 200 vermutl knapp unter 30. Und es ist noch beeindruckender, wenn man berücksichtigt, dass es eben sehr warm war bei hoher Luftfeuchtigkeit, da ist eben auch eine 15‘45 anstrengend – was man daran sieht, wie platt u. A. Judd am Ende ist.

Also nichts gegen Krause, sondern für Klein: Ihr sollte man die höhere internationale Leistungsdichte über 1500 und 5000 im Vergleich zu den 3000 Hindernis nicht zum Vorwurf machen.

Klein fehlt noch Krauses internationale Erfahrung bei den Aktiven, aber es sieht so aus als würde sie schnell lernen.

Gruß

C