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Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Druckversion

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RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - dominikk85 - 05.08.2019

Auf Top Niveau sind es halt doch nur die drei Namen Krause, koko und Reh und dahinter klafft eine große Lücke. 

Die breite hat ebenfalls etwas nachgelassen im Vergleich zu vor 5 Jahren, auch weil einige wie Kock und möldner halt schon gegen Ende ihrer Karriere waren und die sujews sich nach gutem Beginn (4:05 mit 22 bei diana) sich danach nicht mehr steigern konnten. Und klein hat sich ebenfalls nicht mehr weiter entwickelt.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Atanvarno - 06.08.2019

(05.08.2019, 22:09)Küstenkrebs schrieb: Kistner (macht die noch was?)

Hatte langwierige Verletzungsprobleme, ist aber auf dem Weg zurück, s. la.de Flashnews von gestern: https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/flash-news-des-tages-317ee5b230/


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - longbottom - 06.08.2019

(05.08.2019, 22:33)dominikk85 schrieb: Auf Top Niveau sind es halt doch nur die drei Namen Krause, koko und Reh und dahinter klafft eine große Lücke.  
Allerdings sah das noch letztes Jahr etwas anders aus, mit Klein und Burkart sehr dicht dran am Topniveau. Ich hoffe doch, die kommen wieder zurück bzw. finden wieder zu alter Form.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 06.08.2019

(05.08.2019, 22:09)Küstenkrebs schrieb: Und ist es eigentlich auch außerhalb von D typisch, dass Männer taktieren und Frauen eben nicht? Es fiel bei der DM wieder deutlich auf:

* Männer zumindest über 1500m und 5000m reine Taktikrennen.
* Frauen über 800, 1500, 3000 Hindernis, 5000m Läufe gegen die Uhr.

3000m Hindernis M waren auch ein Normversuch, bei dem sich Motschmann lt. Kommentator für die ersten drei Runden "geopfert" hat (er ist durchgelaufen, aber in knapp über 9 min.)
Ohne Frontrunner im Feld wird es auch bei den Damen oft taktisch, zB 1500m Halle ohne Koko 2016, 2018, 2019 und als sie 2017 allein vorweg ist, ist der Rest ebenfalls taktisch gelaufen. Oder 5000m 2017 bei der Hitze mit nur dem letzten km schnell. Der Grund ist wohl letztlich, dass fast immer die Felder bei den Männern wesentlich dichter sind und ein Frontrunner ein sehr hohes Risiko des Scheiterns eingeht. Ringer hat von der SB nur 8 sec. Vorsprung über 5000m und ist schnell genug am Ende, daher ist für ihn das Risiko 13:30 von vorne zu laufen, zu groß. Denn 13:15 von vorne läuft er halt auch nicht und bei 13:30 wird er Petros und Parsons auch nicht unbedingt los. Petros hätte es schneller machen müssen, aber der hätte Ringer eben auch nicht abgeschüttelt.
Zitat:Alle größeren jungen Talente sind Ausdauertalente: Reh, Gehring, Reng (leider gesundheitliche Probleme) Klosterhalfen, Kistner (macht die noch was?), Dattke.
Außer Volkmer. Aber das hat sich ja erst abgezeichnet. Vor 3-5 Jahren waren Schmidt und Kalis schneller als Koko über 800m, jedenfalls gibt es mit der noch jüngeren Reinert eine Anzahl 800 (oder 800/1500m) Läuferinnen unter 25, die sehr vielversprechend in der u20 (mit internat. Medaillen) waren, aber seitdem nahezu stagnieren.

Ich frage mich schon, ob Dreissigacker, Weiß etc. hier Ursachenforschung betreiben. Klar, man kann einzelne Verletzungen usw. nicht den BT ankreiden. Aber dass die gesamte Münchner Gruppe um Hering teils seit mehreren Jahren nicht mehr schneller wird, finde ich schon bedenklich.
Ebenso kann ich zwar nachvollziehen, dass Hindernis Athletinnen anzieht, weil die Chancen auf internat. Einsätze hier größer sind. Das kann aber auch zur Sackgasse werden, wenn gerade im u18-23 Bereich hier mit relativ mittelmäßigen Leistungen Erfolge zu erzielen sind. Wenn dann die Normen so verschärft werden, dass auch deswegen Hindernis attraktiver wird als zB 1500m, befördert man das noch, was ich zwiespältig sehe.
Zitat:Es fehlen nach letztem Jahr auch noch Mocki und Tanner. Allgemein eben doch eine dünne Decke bei den Frauen. Bei den Männern gibt es zwar keine Koko und keine in Europa überlegene Krause, aber zumindest auf der Langstrecke eine gewisse Breite. So gab es dann auch beim Europa-Cup nur ein Männer-Team, dass durchaus überzeugen konnte.
Das war aber letztes Jahr genau umgekehrt mit einem Frauenteam und keinem bei den Männern. Die Breite ist da bei den Frauen immer noch eher besser, wie sich auch an den Team-Medaillen im Cross, selbst ohne die besten, zeigt. 5 Frauen unter 33 und ein echter Kampf um die EM-Plätze war letztes jahr schon außerordentlich. Nun fehlen Mocki und Tanner und Gehring verletzt ohne 10000m-Rennen, daher nur Reh und Dattke übrig, wenn auch mit sehr guten Leistungen. Die Schöneborns haben sich zwar seit ihrem Umstieg klar gesteigert, aber da könnte auch schon das Plateau erreicht sein und letztlich zu wenig Grundschnelligkeit für die Bahn.

So sehr ich Granz und Klein gönnen würde, die Normen noch zu schaffen, ist das internat. Niveau momentan aus dt. Perspektive deprimierend hoch. Die 4:06,5 gerade so zu schaffen, ist international nahezu nichts wert. GB hat 6 Frauen mit 1500m Norm, davon 4 unter 4:01, die USA haben 17 Frauen mit der Norm, davon 2 sub 4:00.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - frontrunner800 - 06.08.2019

Gesa Krause hat verstanden: Sie macht jetzt nicht mehr so viele Insta Bildchen mit Gucci und Prada Handtaschen, sondern fokussiert sich auf ihr Training. Sie kämpft mit aller Kraft um ihre weitere Karriere und ihren Traum, noch schneller zu werden. Gesa Krause hat Vorbildcharakter!


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - DerC - 06.08.2019

(06.08.2019, 09:42)Jo498 schrieb: Ich frage mich schon, ob Dreissigacker, Weiß etc. hier Ursachenforschung betreiben. Klar, man kann einzelne Verletzungen usw. nicht den BT ankreiden. Aber dass die gesamte Münchner Gruppe um Hering teils seit mehreren Jahren nicht mehr schneller wird, finde ich schon bedenklich.
Hering hat leider immer noch große taktische Probleme. Der dritte 200er waren mit 32,3 im DM Finale viel zu langsam, da ging die Norm flöten. Das darf so auch bei Gegenwind nicht passieren. Trost traue ich es eher zu, das besser zu machen, aber sie muss sofort vorbei gehen, wenn sie merkt dass Hering langsamer wird, Absprache hin oder her. Der letzte Abschnitt dann 30,4 für Hering, wieder deutlich schneller, also zu sehr geschont auf dem dritten 200er.
Das sind alles Sachen die seit Jahren bekannt sind, erster 200er am schnellsten, letzter am langsamsten, so läuft es über 800 wenn auf Zeit gelaufen wird. Das muss eine Hering in desem Zeitpunkt ihrer Karriere drin haben.

(06.08.2019, 09:42)Jo498 schrieb: Die Schöneborns haben sich zwar seit ihrem Umstieg klar gesteigert, aber da könnte auch schon das Plateau erreicht sein und letztlich zu wenig Grundschnelligkeit für die Bahn.
Ziemlich sicher zu langsam für die Bahn. Dichte beim Marathon ist gut, dann können sich Leute mit mehr Talent nicht ausruhen. Aber für die internationale Bahnlangstrecke sind Läuferinnen die keine Sub15 Perspektive auf 5000 haben heute eben zu langsam.

Gruß

C


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - dominikk85 - 06.08.2019

Das größere Problem bei hering  ist nicht die Taktik, sondern das sie stagniert. 2015 mit 21 unter 2m und auch 52.91 über 400m und seit dem stagniert sie knapp unter 2:01. Mit besserer Taktik wäre sie vielleicht etwas schneller geworden, aber die Frage ist doch warum sie nach 1:59/53 mit 21 3 Jahre später nicht unter 1:58 läuft. Von der 400m Schnelligkeit müsste sie das eigentlich draufhaben.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 06.08.2019

Stabil 1:59-2:00 zu laufen wäre ja absolut super bei Hering, von 1:57-58 muss man da gar nicht träumen. Aber wenn es für ne Norm von 2:00,6 optimal passen muss, ist halt keine Luft nach oben und meistens eh im VL Schluss.

Das ändert aber nichts daran, dass eine durchaus erfahrene 800m-Läuferin wissen und auch im Lauf merken muss, dass man von 400-600 möglichst wenig nachlassen darf. Und wenn man die letzten 200m schneller laufen kann als die davor, ist in einem Rennen auf möglichst gute Zeit eben was schief gelaufen. Und das ist eben genau die Sekunde, die dann ggf. zur Norm fehlt.

Ich fürchte aber auch, dass sie das Ausdauertraining vernachlässigen. 800m in 2:00 sind 60% oder mehr aerob. Trost hat sich im Verhältnis mehr verbessert in den beiden letzten Jahren. Aber die ist, da sie eher der 800/1500m-Typ ist mit 4:10-12 bei 2:01 in Relation auch zu schlecht über 1500m. Die müsste 4:08-4:10, besser ~4:06 laufen können.

Und die nächste Reihe, Schmidt, Kalis, Spill, Reinert stagniert noch dahinter. Einmal im Leben eine 2:01-02 rausgehauen und dann wieder langsamer als mit 18 und nicht unter 2:04. Oder verletzt.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - DerC - 06.08.2019

(06.08.2019, 13:52)dominikk85 schrieb: Das größere Problem bei hering  ist nicht die Taktik, sondern das sie stagniert. 2015 mit 21 unter 2m und auch 52.91 über 400m und seit dem stagniert sie knapp unter 2:01. Mit besserer Taktik wäre sie vielleicht etwas schneller geworden, aber die Frage ist doch warum sie nach 1:59/53 mit 21 3 Jahre später nicht unter 1:58 läuft. Von der 400m Schnelligkeit müsste sie das eigentlich draufhaben.

Ihre taktische Entwicklung ist mitverantwortlich für ihre Stagnation. Das ist nicht das erste Rennen dass sie so vergeben hat.
400m  Schnelligkeit kann man eben nur bei entsprechender Ausdauerentwicklung umsetzen, siehe Jos Beitrag.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - aj_runner - 06.08.2019

Dass der dritte 200er bei Hering zu langsam war hat nichts mit Taktik zu tun sondern mit dem Kopf. Sie hat sich das nicht zugetraut. Wenn dann noch der Wind von vorne bläst, hat sich das schnell beieinander. Dass in internationalen Feldern häufig auch taktisch Defizite hat, macht das ganze nicht besser.
Bei den EYOG hat mir Sofia Volkmer auch taktisch sehr gut gefallen. Bei ihr bleibt nur zu hoffen, dass sie sich nicht auch in die endlose Reihe der zu früh verglühten Sternchen einreiht.