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Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Druckversion

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RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 18.09.2017

Nicht aus Deutschland, aus der Schweiz kommt ein weiteres erstaunliches Nachwuchstalent: Delia Sclabas. Sie wird erst im November 17, hat 2016 in Tblissi bei der U18 1500m und 3000m, dieses Jahr bei der U20 EM die 3000m gewonnen. Außerdem 6. bei den U20 der Cross-EM Chia 2016.

Und sie hat auch im Triathlon und Duathlon schon internationale Medaillen geholt:
https://www.bernerzeitung.ch/sport/leichtathletik/Das-Los-des-Multitalents/story/12962886

Mit den gegenwärtigen Bestzeiten auf #1 in der europäischen U20-Liste über 1500, #2 über 800 bzw. 3000 (in der U18 #1 auf allen drei Distanzen).
800m 2:04,30
1500m: 4:12,00
3000m 9:09,33
10k Straße 34:17 (2016)

(Wollte dafür keinen eigenen Thread aufmachen, aber ein Moderator kann das gerne ändern.)


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 21.09.2017

Hier sieht man auch zum ersten Mal? die Dose des neuen Sponsors (ansonsten eigentlich nichts Neues im Interview)

http://hardloopnetwerk.nl/athletin-der-woche-konstanze-klosterhalfen/


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 10.10.2017

Einige Ergebnisse 2017 (ich nehme quasi den Disziplin-Check bei LA.de vorweg)

2 DR 3000, 3000H
7 U 23-Rekorde: 1500, 1500 Halle, 3000, 5000, 10k, HM (hat es so etwas schonmal in einem Jahr gegeben?)

EM Halle: Silber 1500
U 23 EM: Gold 1500, Silber 5000 (+8.), 6. +12. 3000H, 11. +21. 10000
U 20 EM: 4. 800, 5. 1500, Silber 5000, Gold (+7.) 3000H
Universiade: Gold 5000m

leider keine WM-Medaille: beste Plazierungen: 9. 3000H, 11. 1500.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 11.10.2017

Heute der Report der Bundestrainer zur Mittelstrecke:
http://www.leichtathletik.de/news/news/detail/der-grosse-disziplin-check-2017-mittelstrecke-frauen/

"Für die Heim-EM in Berlin streben wir an, auf beiden Strecken drei Läuferinnen ins Rennen zu schicken."

Na, da bin ich mal gespannt, ob die 800-Problemfälle bis dahin wieder fit werden und wenigstens 2:01 rum laufen. Von Kohlmann hatte ich, ehrlich gesagt, aufgrund der häufigen Verletzungsprobleme nicht mehr erwartet, dass sie nochmal richtig in Form kommt.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Robb - 11.10.2017

(10.10.2017, 14:46)Jo498 schrieb: Einige Ergebnisse 2017 (ich nehme quasi den Disziplin-Check bei LA.de vorweg)

2 DR 3000, 3000H

Drei deutsche Rekorde, Gesa in Doha und Berlin.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 11.10.2017

Stimmt. Den ersten DR in Doha hatte ich schon wieder vergessen.
Nicht angeführt hatte ich auch zwei weitere U23-Rekorde über 1500 Halle (bei DM und EM) und Freiluft (Rom und Berlin).


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 12.10.2017

Beim Disziplin-Check unterschlagen sie sogar, dass 2017 zwei die 2:01 Norm erfüllt haben. Andererseits rechnet man sich den Durchschnitt über 1500 schon ein bißchen schön aufgrund der einzelnen überragenden 3:58,9. Und die verglichen mit den Vergleichsjahren soliden bis deutlich besseren (1500) Durchschnittswerte verschleiern natürlich auch, dass von den Top3-Zeiten über 800m Klosterhalfen und Krause diese Strecke kaum oder nie bei internationalen Veranstaltungen laufen werden und von den Top10 über 1500m Krause und Reh auch eher nicht. Für die Perspektive bei der EM oder mittelfristig müsste man die Zeiten solcher Läuferinnen eigentlich einklammern.
D.h. über 800m gibt es de facto Hering und dann erstmal nix bzw. z. Zt. Verletzte oder Nachwuchs, bei dem noch nicht ganz klar ist, wohin es gehen kann. (Sehr offen, wer da bis zur EM außer Hering sub 2:02 schafft.)
Und dass Hering mit 400 BL sub 53 nicht stabil sub 2 läuft, ist eigentlich ein Unding. Da könnte mittelfristig eine 1:58 drin sein. Sie läuft die Strecke ja nicht erst seit vorgestern. Es wäre zu hoffen, dass sie und ihre Trainer bis zur EM wenigsten 1:59-Form hinkriegen. Nirgends fliegen mehr Mitfavoriten in den Vorrunden raus als über 800m...
Es fehlt im Spitzenbereich auch eigentlich eine typische 800/1500m-Läuferin, wie z.B. bei den Männern Benitz. Klosterhalfen und Klein hätten sich vielleicht so fokussieren können, aber de facto laufen sie momentan 1500-5000. Falls sich bis zur nächsten Saison nicht noch jemand erstaunlich entwickelt (oder ausfällt), bliebe Diana Sujew wohl die aussichtreichste Kandidatin auf den dritten 1500m-Startplatz.

Selbst wenn man über 800 einräumt, dass einige nicht ganz in Form waren (oder komplett fehlten wie Kohlmann) fehlt, wie viel weiter oben im Thread schon jemand angemerkt hat, die Breite in einem Bereich, der knapp hinter den Normen, also etwa 2:02/4:08 liegt. In D hat so eine Leistung meist schon für die Top3 gereicht und z. Zt. sind die Topleute zwar besser, aber dieser Bereich ist fast leer. Es gibt erst wieder einen Schwung Läuferinnen um 2:04-05 und 4:10-14. Einige davon sind noch recht jung oder waren verletzt, andere scheinen da seit längerer Zeit zu stagnieren. Im letzten Jahr hat sich aus diesem Bereich Klein nach vorne geschoben, dafür sind z.B. Krebs oder Orth nach vorher stärkeren Leistungen in diesen Bereich zurückgefallen. Der Vergleich zeigt allerdings, dass das schon mal deutlich schlechter war, weil die Spitze ganz fehlte.


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Küstenkrebs - 15.01.2018

Alina Reh über

* zukünftige Ausrichtung (EM was Erfolg bringt, Tokio eher 10000)
* EM-Aussichten - unter die ersten 10 (typisch vorsichtig formuliert, wie man es von ihr kennt)
* asthmakranke Konkurrentinnen (U23-EM). Leider nicht nur in der LA ein bedrückendes Problem. Ich frage mich, welche deutschen Läufer unter Asthma "leiden"?
* schwierige Teilzeitarbeit im Supermarkt. Irgendwo anders habe ich etwas von 30 Stunden gelesen.
* Konkurrenz zu Klosterhalfen. Reh und Klosterhalfen für sich alleine muss man sicher schon nicht im Training pushen. Wenn sie miteinander trainieren, muss vielleicht eher jemand aufpassen, dass sie es nicht übertreiben.

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Alina-Reh-%E2%80%9ENational-geht-es-viel-zu-sanft-zur-Sache%E2%80%9C-_arid,10802713_toid,338.html

Und es bedurfte nicht dieses Interview, um folgenden Artikel als falsch einzuordnen:

http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/herausragende-leistungen-24499392.html
Zitat:Die Langstreckenläuferin zeigte sich gegenüber den Besuchern in der Daniel-Schwenkmezger-Halle zuversichtlich, dass sie ihre derzeitige Verletzung bis zur EM in Berlin auskuriert habe. „Ich will dort nicht nur teilnehmen, sondern gewinnen“

Natürlich macht sich Reh keine Hoffnungen auf einen EM Sieg und noch weniger würde sie so etwas sagen. Auch der erste Satz macht schon keinen Sinn. Müsste sie ihre Verletzung langfristig auskurieren, könnte sie die EM vergessen. Aber die Verletzung ist schließlich schon im wesentlichen überwunden.

Und wo ich gerade bei Reh bin:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.alina-rehs-starke-saison-die-alblaeuferin-ist-auf-der-ueberholspur.94941a99-a693-480b-ac62-c90146b23905.html

Jetzt wird auch bei ihr die Frage nach einem möglichen Jahrhunderttalent gestellt. Aber wenn sie schließlich ein anderes mögliches Jahrhunderttalent zweimal geschlagen hat ...


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Jo498 - 16.01.2018

Bei der Kälte in Samorin kann ich sogar verstehen, dass man Asthma-Mittel einsetzt. (Freilich musste man die schon vorher auf seine Ausnahmeliste setzen.) Ansonsten ist das weit eher bei Radfahrern und Skilangläufern bekannt. Es ist schon ein bißchen komplexer und keine bloße Ausrede für sonst unerlaubte Medikation, da der Sport (u.a. das heftige Atmen in kalter Luft) Asthma verursachen kann.
"Around half of elite cross-country skiers have the condition, as does Paula Radcliffe." (Eine andere sehr prominente Asthmatikerin: J. Joyner-Kersee)
https://www.theguardian.com/sport/2016/apr/29/elite-athletes-asthma-simon-yates-team-sky-swimmers

Über 10000 hätte sie m.E. jetzt schon bessere Chancen. Allerdings müsste sie vorher vielleicht doch mehr als einen 10000er auf der Bahn erfolgreich (also annähernd so gut wie den Straßenlauf, um 32 min.) bestreiten. In Deutschland muss sie das wohl alleine laufen, wenn nicht gerade Mocki in guter Form sich als Pacer zur Verfügung stellt.
Top 10 ist dennoch tiefgestapelt. Wenn Reh ihre Straßenlaufzeit noch etwas verbessern kann, gehört sie über 10000 jedenfalls zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter, also top 5-6, je nachdem wer überhaupt antritt und je nach Rennverlauf. Schaffte sie 31:20-25, wären alle Konkurrentinnen außer Can in Rio-Form in Reichweite.
Bei 5000 dürfte die Konkurrenz etwas enger sein.
V.a. aber sollte der DLV Reh die 10k nahelegen, wenn deutsche Athleten möglichst breit vertreten sein sollen. Die 5000m-Norm 15:40 traue ich außer Reh auch Klosterhalfen, Klein, Burkard, evtl. Gehring zu. D.h. selbst wenn zwei davon 1500 laufen, sind noch zwei bis drei Starterinnen übrig.
Dagegen läuft, wenn Mocki die Marathon-Norm noch schafft, bisher nur Reh im Bereich unter der 10k-Norm 32:55. Harrer wird es versuchen, aber sie müsste sich noch deutlich ggü. 2016 steigern. (Andere, die noch näher dran wären wie Heinig oder Tola Geleto, werden Marathon laufen.)


RE: Freude: Der Aufschwung auf Mittel- und Langstrecke Frauen in D. - Küstenkrebs - 16.01.2018

Bei Rehs Aussage

"Bei der U23-EM mussten alle Starter vorab in einen Callroom. Da bekommt man schon mal mit, dass Sportler kurz einen Zug aus einem Asthmaspray nehmen. Wo ich mir dann denke: Wenn du Asthma hast, solltest du mit Leistungssport aufhören."

habe ich an die U23-EM über 5000m gedacht und nicht an der Cross-EM in Samorin mit einem U23-Rennen. Ich denke, in Samorin gab es auch keinen Callroom, vielleicht eher eine Call-Halle bei den vielen Startern.

(16.01.2018, 10:26)Jo498 schrieb: Bei der Kälte in Samorin kann ich sogar verstehen, dass man Asthma-Mittel einsetzt. (Freilich musste man die schon vorher auf seine Ausnahmeliste setzen.) Ansonsten ist das weit eher bei Radfahrern und Skilangläufern bekannt. Es ist schon ein bißchen komplexer und keine bloße Ausrede für sonst unerlaubte Medikation, da der Sport (u.a. das heftige Atmen in kalter Luft) Asthma verursachen kann.