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Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Druckversion

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RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Astra - 13.08.2017

Wenn Pinto krank und Mayer nicht fitt war, warum wurden dann Burghardt oder Matheis nicht eingesetzt?
Burghardt ist zwar keine gute Zeit gelaufen, sie war aber in allen erfolgreichen Staffeln und niemand hat sich über sie beschwert.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Atanvarno - 13.08.2017

(13.08.2017, 09:59)Robb schrieb: Für den Aufwand war es schon enttäuschend. Da werden Doppelstarts im Hinblick auf die Staffeln verboten, Staffel-Trainingslager vorgeschrieben, alles wird auf die Staffeln ausgerichtet und dann laufen sie nichtmal SB. Es kann ja nicht sein, dass die Bestbesetzung beim Saisonhöhepunkt langsamer läuft als eine leicht geschwächtes Team in Hengelo bei Regen.

Hier ist der Punkt, der erklärt, warum gerade dieser vierte Platz stark in der Kritik steht. Der DLV (ich glaube nicht, dass das von den Athleten ausgeht), hat sich massiv auf die Staffel fokussiert und dieser die Einzelambitionen der Athleten untergeordnet. Neben den oben genannten Dingen kommt noch hinzu, dass Läufer, die nicht im Staffelpool waren, erst gar keine Chance hatten mit nach London zu kommen, weil sie angeblich nicht eingewechselt werden können - und dann kommen diese Gurkenwechsel dabei raus!?

Da bin ich dann ganz bei Gertrud - die zum Nominierungszeitpunkt sechs schnellsten Läufer,/innen die keine erwiesenen Wechselidioten sind, fahren eine Woche nach Kienbaum und wechseln sich ein. Da kommt genauso viel oder besseres bei raus und man spart einen Haufen Geld.

Meine Kritik richtet sich dann auch nicht hauptsächlich an die Staffelläuferinnen, sondern gegen das Vorgehen des DLV mit Blick auf die Staffeln.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - uliklaus - 13.08.2017

Ich habe ja auch manches zu kritisieren, z.B. die langen Staffeltrainingslager, deren Sinn sich (zumindest bei den Wechseln) in beiden Sprint-Staffeln nicht offenbart hat.
Aber man sollte den Leuten vor Ort schon zutrauen, dass sie bzgl. der Besetzung die richtige Entscheidung treffen (trafen). So wie  ich das 
einschätze, waren  Pinto,Mayer und Haase alle nicht ganz bei 100%, sondern vielleicht bei 98. Aber sicher immer noch deutlich die Schnellsten! Das hat vielleicht jeweils eine Zehntel ausgemacht, dazu noch den verspäteten Wechsel 1/2 und den verfrühten 3/4 , die jeweils sicher auch zwei Zehntel gekostet haben (mindestens), dann wären wir bei einer um sieben Zehntel besseren Zeit... Na ja, schade. Blush
Ich hatte die Mädels auch auf Gold getippt. Und klar, dass sie selbst enttäuscht waren. 
Aber die Vorausseztungen waren auch wirklich nicht optimal, so sollte man die Kirche im Dorf lassen. Klar, alle hatten mehr erhofft, aber die Leistung war dennoch o.k., finde ich.
Erstaunlich war für mich, wie fitt und "eingewechselt" beide britischen Staffeln waren.  Thumb_up


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Delta - 13.08.2017

Resultatmässig war die Frauenstaffel schon arg durchzogen.

Nimmt man Mannheim 2016  41.61
Hengelo                               42.25  (Burghardt)
London Final                        42.36

Topzeiten                             44.53
Bereingite Zeiten                   44.70 Wind über 1 m
Nettowerte im Wechsel           2.17 - 2.34 (Wechselgewinn)

Schweiz                                45.10/45.30
London Final                         42.51
Netto                                   2.59/2.79

Sprich die Frauenstaffel verliert gegenüber der Schweiz 4/6 Zehntelsekunden bei den Wechseln.
Man war mit all diesen Bestwerten langsamer als mit Burghardt am Start in Hengelo.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - jono - 13.08.2017

Also bitte Leute, wenn das gestern keine Enttäuschung war dann weis ich auch nicht. Die anderen Staffeln hatten sicher auch mit dem Noro Virus zu kämpfen. Allein welche Erwartungen hier im Forum geschürt wurden im Hinblick auf die Staffel. Das war einfach ein schlechter Lauf. So eine Chance wird wahrscheinlich so schnell nicht wieder kommen um die ersten beiden Plätze mitzulaufen.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Angerländer - 13.08.2017

Grundsätzlich kann ich die Enttäuschung einiger Leichtathletik-Fans verstehen. Vor allem, weil ich aus persönlicher Erfahrung weiß, wie viel eine Staffel durch gute Wechsel herausholen kann. Wenn man dann den Aufwand betrachtet, den der DLV offensichtlich betrieben hat, um eine top eingewechselte Staffel zu präsentieren, dann ist das Ergebnis, vorsichtig gesagt, suboptimal.

Ehrlich gesagt, kann ich die Stabübergabe von Pinto auf Mayer auch nicht nachvollziehen, ob jetzt ein Fuß mehr oder nicht, kann da keine Rolle gespielt haben. Der Abstand war einfach viel zu groß. Wenn man da vorher ca. 50 mal (und mehr) im Staffeltraining aufeinander zu gelaufen ist, und den Wechsel ernsthaft trainiert hat, darf das nicht passieren. 

Aber die Mädchen deswegen in Grund und Boden zu schreiben, und den 4. Platz zu dramatisieren, ist leicht unfair und nicht nett Wink . Natürlich darf und kann man die Leistung kritisieren. Aber es sind immer noch junge Menschen. Sie machen Fehler. Sie wollten vielleicht zu viel und konnten das mental nicht verarbeiten. Und sie haben Fehler gemacht, für die sie sich schämen. Den 4. Platz dann noch als schlechtes Ergebnis zu beschreiben, und einer Läuferin einen langsamen Lauf zu unterstellen, ist kontraproduktiv und trägt nicht zur Verbesserung des Ergebnisses bei.

Ich habe noch gelernt, nicht auch noch auf am Boden Liegende einzutreten. Ich weiß, die Gesellschaft hat sich geändert - nicht zum Positiven - aber es ist mir immer noch ein persönliches Anliegen, zu unrecht Verurteilte zu verteidigen. Und ich hasse Ungerechtigkeit!


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Knueppler - 13.08.2017

(13.08.2017, 11:13)Delta schrieb: Resultatmässig war die Frauenstaffel schon arg durchzogen.

Nimmt man Mannheim 2016  41.61
Hengelo                               42.25  (Burghardt)
London Final                        42.36

Topzeiten                             44.53
Bereingite Zeiten                   44.70 Wind über 1 m
Nettowerte im Wechsel           2.17 - 2.34 (Wechselgewinn)

Schweiz                                45.10/45.30
London Final                         42.51
Netto                                   2.59/2.79

Sprich die Frauenstaffel verliert gegenüber der Schweiz 4/6 Zehntelsekunden bei den Wechseln.
Man war mit all diesen Bestwerten langsamer als mit Burghardt am Start in Hengelo.

Die Schlussläuferin der Schweizer kam zum Schluss unserer Rebekka ziemlich nahe.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Robb - 13.08.2017

(13.08.2017, 11:23)Angerländer schrieb: Den 4. Platz dann noch als schlechtes Ergebnis zu beschreiben, und einer Läuferin einen langsamen Lauf zu unterstellen, ist kontraproduktiv und trägt nicht zur Verbesserung des Ergebnisses bei.

Ich habe noch gelernt, nicht auch noch auf am Boden Liegende einzutreten. Ich weiß, die Gesellschaft hat sich geändert - nicht zum Positiven - aber es ist mir immer noch ein persönliches Anliegen, zu unrecht Verurteilte zu verteidigen. Und ich hasse Ungerechtigkeit!

Es ist ungerecht, eine schlechte Leistung zu diskutieren? Ich nehme an, wenn du mal schlecht drauf bist und im Job keine Leistung bringst, schenkt dir dein Chef rosa Plüsch-Elefanten, Zuckerwatte und Luftballons und schickt dich ne Woche in bezahlten Urlaub, damit es dir bald wieder besser geht? Kritik gehört zum Leben, daran ist nichts ungerecht.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - jono - 13.08.2017

(13.08.2017, 11:37)Robb schrieb:
(13.08.2017, 11:23)Angerländer schrieb: Den 4. Platz dann noch als schlechtes Ergebnis zu beschreiben, und einer Läuferin einen langsamen Lauf zu unterstellen, ist kontraproduktiv und trägt nicht zur Verbesserung des Ergebnisses bei.

Ich habe noch gelernt, nicht auch noch auf am Boden Liegende einzutreten. Ich weiß, die Gesellschaft hat sich geändert - nicht zum Positiven - aber es ist mir immer noch ein persönliches Anliegen, zu unrecht Verurteilte zu verteidigen. Und ich hasse Ungerechtigkeit!


Es ist ungerecht, eine schlechte Leistung zu diskutieren? Ich nehme an, wenn du mal schlecht drauf bist und im Job keine Leistung bringst, schenkt dir dein Chef rosa Plüsch-Elefanten, Zuckerwatte und Luftballons und schickt dich ne Woche in bezahlten Urlaub, damit es dir bald wieder besser geht? Kritik gehört zum Leben, daran ist nichts ungerecht.
Naja Robb, du bist der Erste, der bei einem Anflug von Kritik an einem Athleten um die Ecke kommt und einen anmacht.


RE: Chancen und Risiken der deutschen 4x100m-Frauenstaffel - Robb - 13.08.2017

Es kommt immer drauf an, wie man kritisiert und auf die Vorgeschichte. Man könnte z.B. Marie-Laurence Jungfleisch kritisieren, weil sie zum Saisonhöhepunkt wieder nicht an ihre SB rankam, aber sie hatte laut Bericht bei La.de in der Vorbereitung Achillessehnen-Beschwerden. Ich mag keine Kritik, wenn man die Umstände nicht kennt und die kennen wir oft nicht. Bei der Staffel war es aber eindeutig, in jedem Vorbericht sprachen die Damen von der Medaille, daran muß man sie messen. Bei Holzdeppe ist es ähnlich, sein Ziel war Gold, deshalb finde ich Kritik an ihm berechtigt.