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Sprinttraining U16/U18 - Druckversion

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RE: Sprinttraining U16/U18 - Sprintfanatiker - 17.08.2017

(17.08.2017, 08:55)omega schrieb: Ich kann Eure Einwände gegen das I3-Training im Kurzsprint schon nachvollziehen, jedoch erkenne ich nicht, warum man diesen Bereich komplett weglassen sollte. Auch innerhalb des I3-Bereiches gibt es Abstufungen (ca. 75-90% von v max). Das n.I.- Training (z.B. 65% von v max ist ja noch deutlich weiter von den Zielbewegungen entfernt. Natürlich darf man es mit den Umfängen in diesen Bereichen nicht übertreiben.



Ganz einfach, weil I3-Training keinen effizienten Beitrag zur Entwicklung der notwendigen, spezifischen SKA im Kurzsprint leistet! Die hierbei typischer- und klassischerweise angewendeten Umfänge (10x200 in 75-80%) führen meiner Erfahrung nach lediglich zu Müdigkeit und schlechtem Schrittmuster. Auch die neuronale Ansteuerung der Muskulatur im laktaziden Bereich bei den (später folgenden) höheren Intensitäten wird meines Erachtens hierdurchi absolut nicht begünstigt!  Wieso also wochen- oder gar monatelang etwas trainieren, das im schlimmsten Fall sogar kontraproduktive Effekte mit sich bringt? Man kann die Vorbereitungsphasen doch sicher sinnvoller nutzen...

Gegen den Effekt des "Vorbereitens" höherer Intensitäten wurde ja bereits ausreichend und schlüssig argumentiert.
Bleiben noch die NI-Umfänge: Diese sind Gegensatz zum I3-Training primär für die Entwicklung der aeroben Fähigkeiten zuständig und haben zumindest insofern ihre Daseinsberechtigung. In wie weit diese jetzt für den Kurzsprint überhaupt ausgebildet werden müssen, ist wohl ebenfalls strittig. Die noch "weitere Entfernung" vom Sprint im Vergleich zu I3 ist natürlich nicht zu bestreiten. Man könnte allerdings anfügen, dass NI von Sprint bereits so weit entfernt ist, dass somit das "Sprintschrittmuster" neuronal eventuell kaum noch beeinträchtigt wird. Ist allerdings auch bloß eine Vermutung!

Sollte man tatsächlich Wert auf die Entwicklung der aeroben Skills im Kurzsprint legen, würden mir alternativ zu NI spontan noch modearte Dauerläufe, Ausdauer-Sprint-ABC oder auch Übungen aus dem Bauerzirkel einfallen. Bei letzterem ist jedoch, je nach Umfang, Übungen und Ausführung, bereits auch durchaus mit einer gewissen laktaziden Belastung zu rechnen!


RE: Sprinttraining U16/U18 - icheinfachma - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:21)Sprintfanatiker schrieb: Sollte man tatsächlich Wert auf die Entwicklung der aeroben Skills im Kurzsprint legen, würden mir alternativ zu NI spontan noch modearte Dauerläufe, Ausdauer-Sprint-ABC oder auch Übungen aus dem Bauerzirkel einfallen. Bei letzterem ist jedoch, je nach Umfang, Übungen und Ausführung, bereits auch durchaus mit einer gewissen laktaziden Belastung zu rechnen!

In den USA macht man ja oft bei 3-4 schnellen Einheiten pro Woche (I2 bis Schnelligkeit) ganzjährig ein extensive tempo workout (extensives Intervalltrianing), was unserer NI-Vorstellung entspricht. Typisch sind da z.B. 6-7x200m mit P3'. In der allg. Grundlagenphase, die dort oft nur im Herbst (nicht im März) gemacht wird, wird dann ja tw. für einen Monat viel Rasenläufe, Treppenläufe (durchaus auch laktazid), auch Ausdauerzirkel gemacht.

Ich denke aber mal, dass man als Kurzsprinter zur Not auch ohne viel GA ganz gut durchkommen kann. Man hat ja lange Pausen in den SE-TE und eine gewisse GA tritt ja als Nebeneffekt der Umfänge auf, gerade GSSE und ASSE bringt auch den Puls ordentlich auf Trab.


RE: Sprinttraining U16/U18 - Sprintfanatiker - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:26)icheinfachma schrieb:
(17.08.2017, 11:21)Sprintfanatiker schrieb: Sollte man tatsächlich Wert auf die Entwicklung der aeroben Skills im Kurzsprint legen, würden mir alternativ zu NI spontan noch modearte Dauerläufe, Ausdauer-Sprint-ABC oder auch Übungen aus dem Bauerzirkel einfallen. Bei letzterem ist jedoch, je nach Umfang, Übungen und Ausführung, bereits auch durchaus mit einer gewissen laktaziden Belastung zu rechnen!
Zitat:In den USA macht man ja oft bei 3-4 schnellen Einheiten pro Woche (I2 bis Schnelligkeit) ganzjährig ein extensive tempo workout (extensives Intervalltrianing), was unserer NI-Vorstellung entspricht. Typisch sind da z.B. 6-7x200m mit P3'. In der allg. Grundlagenphase, die dort oft nur im Herbst (nicht im März) gemacht wird, wird dann ja tw. für einen Monat viel Rasenläufe, Treppenläufe (durchaus auch laktazid), auch Ausdauerzirkel gemacht.
Deckt sich dann ja so einigermaßen mit Bauerzirkel oder Ausdauer-ABC. In wie fern innerhalb der Saison ein solches extensive tempo workout sinnvoll ist, zu was es beiträgt und und an welchen Tagen es durchgeführt werden sollte, verstehe ich allerdings noch nicht ganz.
Zitat:Ich denke aber mal, dass man als Kurzsprinter zur Not auch ohne viel GA ganz gut durchkommen kann. Man hat ja lange Pausen in den SE-TE und eine gewisse GA tritt ja als Nebeneffekt der Umfänge auf, gerade GSSE und ASSE bringt auch den Puls ordentlich auf Trab.
Ganz meine Meinung! Smile


RE: Sprinttraining U16/U18 - icheinfachma - 17.08.2017

Ich kann mich an einen Artikel in der leichtathletiktraining erinnern vor ca. 2 Monaten, wo Empfehlungen zur Periodisierung im Sprinttraining gegeben wurden. Da wurde auch die Ansicht vertreten, dass die Weltklasse im NI- und im I2- bis I1-Bereich trainiert, mit den Begründungen, die auch hier erwähnt wurden, und der I3-Bereich nicht mehr angewandt werden solle, weil er zu unspezifisch sei.

Ach und noch ein Argument: Echte Kurzsprinter laufen gerne schnell mit langen Pausen und nicht zu viel Umfang, also warum nicht schon dem Nachwuchs ein Training geben, das Spaß macht wenn es doch sowieso genauso gut oder besser funktioniert? Wink


RE: Sprinttraining U16/U18 - icheinfachma - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:36)Sprintfanatiker schrieb: Deckt sich dann ja so einigermaßen mit Bauerzirkel oder Ausdauer-ABC. In wie fern innerhalb der Saison ein solches extensive tempo workout sinnvoll ist, zu was es beiträgt und und an welchen Tagen es durchgeführt werden sollte, verstehe ich allerdings noch nicht ganz.

Vllt. geht es auch um die Regneration - eine bessere Sauersoffaufnahmefähigkeit der Muskulatur durch verbesserte Kapillarisierung verbessert ja auch die Regenerationsfähigkeit zwischen den TE und zwischen VL, ZL u. EL im WK. Man kennt das ja von den Mittelstrecklern - die mit besserer Überdistanz können die VL oft besser wegstecken.


RE: Sprinttraining U16/U18 - Sprintfanatiker - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:42)icheinfachma schrieb:
(17.08.2017, 11:36)Sprintfanatiker schrieb: Deckt sich dann ja so einigermaßen mit Bauerzirkel oder Ausdauer-ABC. In wie fern innerhalb der Saison ein solches extensive tempo workout sinnvoll ist, zu was es beiträgt und und an welchen Tagen es durchgeführt werden sollte, verstehe ich allerdings noch nicht ganz.


Vllt. geht es auch um die Regneration - eine bessere Sauersoffaufnahmefähigkeit der Muskulatur durch verbesserte Kapillarisierung verbessert ja auch die Regenerationsfähigkeit zwischen den TE und zwischen VL, ZL u. EL im WK. Man kennt das ja von den Mittelstrecklern - die mit besserer Überdistanz können die VL oft besser wegstecken.

Ergibt durchaus Sinn, glaube lediglich dass die Kapillarisierung im Sprint halt einfach wenig Bedeutung hat, da die FT-Fasern ohnehin nicht wirklich davon profitieren, auch im Regenerationsprozess zwischen den Läufen nicht (korrigiert mich wenn ich falsch liege)


RE: Sprinttraining U16/U18 - Sprintfanatiker - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:37)icheinfachma schrieb: Ach und noch ein Argument: Echte Kurzsprinter laufen gerne schnell mit langen Pausen und nicht zu viel Umfang, also warum nicht schon dem Nachwuchs ein Training geben, das Spaß macht wenn es doch sowieso genauso gut oder besser funktioniert? Wink

Trifft es punktgenau! Wird meines Erachtens aber immernoch von vielen Trainern nicht ganz verstanden!


RE: Sprinttraining U16/U18 - MZPTLK - 17.08.2017

(17.08.2017, 11:59)Sprintfanatiker schrieb:
(17.08.2017, 11:37)icheinfachma schrieb: Ach und noch ein Argument: Echte Kurzsprinter laufen gerne schnell mit langen Pausen und nicht zu viel Umfang, also warum nicht schon dem Nachwuchs ein Training geben, das Spaß macht wenn es doch sowieso genauso gut oder besser funktioniert? Wink


Trifft es punktgenau! Wird meines Erachtens aber immernoch von vielen Trainern nicht ganz verstanden!
Thumb_up Danke
Werfer sind Noch-Kürzer-Sprinter, machen zwar grössere Umfänge, aber entsprechende Pausen(hoffentlich!).


RE: Sprinttraining U16/U18 - Sprintfanatiker - 17.08.2017

Ach und da fällt mir noch was ein: Die Gewöhnung der langsamen Geschwindigkeiten begünstigt möglicherweise Verletzungen im später folgenden intensiven Sprint- und Tempolauftraining. Wenn ich Muskeln, Sehnen, ZNS monatelang 70-80% vorsetze und dann plötzlich wieder anfange schnell zu sprinten, verwundert dies wohl auch eher wenig...

Auch viele Achillessehenprobleme u.ä. könnten mitunter eine Folge aus lange trainierten I3-Phasen sein. Zahlreiche, langandauernde Bodenkontakte bei immer größerer Ermüdung und womöglich unsauberem Schrittaufsatz...


RE: Sprinttraining U16/U18 - Atanvarno - 17.08.2017

(17.08.2017, 12:34)Sprintfanatiker schrieb: Ach und da fällt mir noch was ein: Die Gewöhnung der langsamen Geschwindigkeiten begünstigt möglicherweise Verletzungen im später folgenden intensiven Sprint- und Tempolauftraining. Wenn ich Muskeln, Sehnen, ZNS monatelang 70-80% vorsetze und dann plötzlich wieder anfange schnell zu sprinten, verwundert dies wohl auch eher wenig...

Thumb_up  s. Gertrud in #8