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Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

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RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 11.06.2021

(11.06.2021, 11:13)dominikk85 schrieb: Es gibt halt auch immer die Angst das wenn man einen Parameter aus gesundheitlichen Gründen ändert das die Performance leidet.

Gerade bei einer performerin wie mihambo (wenn auch noch nicht dieses Jahr) hat ein Trainer natürlich Angst das ihre Performance leidet wenn man in ihre Bewegungsabläufe eingreift. 
​​​​
Je talentierter ein Athlet ist desto mehr Hemmungen hat man da einzugreifen weil einen top Athleten ohne ersichtliche Ursache schlechter zu machen ist extrem schlecht für eine Trainer Karriere während man bei einer Verletzung immer noch sagen kann Pech gehabt 

Ich würde den Trainern nicht solche Berechnung vorwerfen, aber die Angst einen top athleten zu ändern und die performance zu verschlechtern ist natürlich eine Angst die bei trainern da ist.

Es gibt über vulnerable ROM-Bereiche keine Diskussion. Die Zeit des Verletzungsausbruches ist nur eine Frage der angewandten Trainingsmittel, des Zeitumfanges der Einflussnahmen und der Verträglichkeit der individuellen Statik. Wenn man gewisse Bereiche permanent überschreitet, kommt es unweigerlich zu Trainingspausen durch Verletzungen und Operationen. Man hat keine Chance. Gute Einflussnahme beeinflusst auch im Endeffekt die Leistung positiv. 

Ich sehe die Ursache vielmehr in mangelndem Wissen über Technik, vernünftigem leichtathletischem Krafttraining und funktioneller Einflussnahme. Wir brauchen uns nur die DLV-Statistiken anzusehen. Es arbeiten vielfach Trainer*innen im Topbereich, die wissensmäßig nicht in dieser Kategorie arbeiten sollten, die aber manchmal nur gut vernetzt sind. 

Gertrud


[geteilt] Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - Gertrud - 16.06.2021

(16.06.2021, 16:40)tsg78hd schrieb: raphael_holzdeppe auf Instrgram:
Sadly I have to announce that my Olympic Season has yet come to an early end. I felt pain in my right knee and after doing a MRI I got the sad news: cartilage damage. Now I have to undergo surgery and start my rehabilitation process. I‘ll be out for a couple of weeks but won‘t give up. I‘m still having plans on jumping high and will put up all energy to do so. Of course I‘ll have to wait how surgery goes but I‘m optimistic.

Das ist wieder einer mehr in der traurigen Verletztenstatistik. Da gehört einiges auf den Prüfstand. Es kommt ganz darauf an, wer prüft. Meistens beginnt man da, wo man aufgehört hat und so ist der nächste Untergang besiegelt. Es ist etwas faul im "Staate DLV" und den Zubringern...  Thumb_down ‌Die Decke wird immer dünner, je dünner die Athletenfelder werden. Es sollten die richtigen Initiativen ergriffen werden. Wir sollten ohne "Materialprobe" auskommen. Thumb_up

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - Gertrud - 17.06.2021

https://www.youtube.com/watch?v=j5ADOyVLPZY
Wo haben die Leute nur ihre Augen??? Defizitärer geht´s nicht! Solche Analysen gehören in die Trainerausbildung!!! Thumb_up

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - Gertrud - 17.06.2021

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/75001-flash-news-des-tages
Thomas Röhler zu Olympia-Start: "Wettlauf mit der Zeit"
Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) muss um die Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio bangen. Den geplanten Start in Madrid musste er wegen Rückenproblemen absagen.

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/75001-flash-news-des-tages
Damals habe ich schon gedacht, dass der Rücken irgendwann streiken wird. Der Teufel sitzt im Detail. Dieses Video habe ich vor wenigen Jahren von Thomas Röhler daher katalogisiert. Sein Training insgesamt gefällt mir wirklich vor allem von der innovativen und technischen Speerwurfseite sehr gut. 

Man kann sich wirklich fast keinen Fehler mehr bei den enormen Trainings- und Wettkampfbelastungen leisten. Technisch sauberes Arbeiten in allen Sparten ist angesagt!!! Es kommt bei den azyklischen Sportdisziplinen oft sehr frühzeitig zu Dysbalancen, die irgendwann negativ ausbrechen können. Wenn es dann zu starken ipsilateralen WS-Belastungen temporär und auf Dauer kommt, reagiert der Körper mit Schmerzen. Hinsichtlich Kraftspitzenleistungen sollte die absolut saubere Ausführung im Vordergrund stehen. Man kann die Ausführungen durch Tests untermauern, um Sicherheit zu bekommen.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - -running- - 17.06.2021

(17.06.2021, 01:06)Gertrud schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=j5ADOyVLPZY
Wo haben die Leute nur ihre Augen??? Defizitärer geht´s nicht! Solche Analysen gehören in die Trainerausbildung!!! Thumb_up

Gertrud
Einfach mal Dinge konkret benennen ?

Die einzigen verwertbaren Bilder sind IMHO bei sek 58.
Dort ist für mich "nur" zu sehne dass die Körperachse im Absprung schräg steht, und somit wohl auch eine erhöhte Belastung auf das Knie auftritt .

Aber ich habe keine Ahnung was Gertrud gesehen hat  - und somit bleibt nur viel Unsicherheit und kein neues Wissen 

-running-


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - Gertrud - 17.06.2021

(17.06.2021, 07:33)-running- schrieb:
(17.06.2021, 01:06)Gertrud schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=j5ADOyVLPZY
Wo haben die Leute nur ihre Augen??? Defizitärer geht´s nicht! Solche Analysen gehören in die Trainerausbildung!!! Thumb_up

Gertrud
Einfach mal Dinge konkret benennen ?

Die einzigen verwertbaren Bilder sind IMHO bei sek 58.
Dort ist für mich "nur" zu sehne dass die Körperachse im Absprung schräg steht, und somit wohl auch eine erhöhte Belastung auf das Knie auftritt .

Aber ich habe keine Ahnung was Gertrud gesehen hat  - und somit bleibt nur viel Unsicherheit und kein neues Wissen 

-running-

Es handelt sich um Patellasquinting - alles klar? Man müsste folglich ganz tief in die Trickkiste für Holzdeppe greifen, um die Ursachen zu beheben oder zu umschiffen. Ich kann das Heimteam in der Hinsicht nicht beurteilen. Die Einflussnahmen sind abhängig vom "Rundum-Wissenspaket".

Nur als Erklärung: bitte nicht als Anklage verstehen!: Zwei sehen dasselbe Bild und sehen doch unterschiedlich - hier in diesem Fall auch wahrscheinlich nach unterschiedlichem Wissensstand. Ich sage immer scherzhaft: Das Lesen und die richtige Fortbildung bilden! Wink ‌Was ist richtige Fortbildung - daran scheiden sich die Geister enorm? Man muss manchmal tief in die Tasche greifen, um an die richtigen Informationen zu kommen. Ich habe nie Mühe und Geld gescheut und war immer bestrebt, den Tatsachen auf den Grund zu gehen - bis heute!!! Daher würde ich auch nie einen eigenen Athleten in fremde, nicht wissende Hände geben. Ich werde mich irgendwann in den Flieger setzen und mich in den Hörsaal eines Wahnsinns-Professors setzen und einfach nur zuhören. Man muss diese innere Einstellung haben und das dringende Bedürfnis verspüren. Mich stören in der Hinsicht die finanziellen Ausgaben nicht, weil es mir ursächlich Spaß macht. Ich bin einfach so. Ich sage immer scherzhaft: "Ich muss nicht für das Gitterbett im Altenheim sparen!" Wink

Ich sehe unsere Protagonistinnen und Protagonisten insgesamt in der Hinsicht nicht absolut optimal versorgt. Letztens schrieb mir ein Trainer: "Der DLV müsste 5-6 Leute deines Kalibers über Land schicken!!!" Es gibt einige Trainer von Jugendlichen, die hier gelegentlich vorbeischauen, die ich auch nach meinen neuesten Erkenntnissen berate. Allerdings muss ich feststellen, dass ich nie auf Hilfe von außen primär gewartet habe, sondern immer selbst aktiv geworden bin. Der DLV kann übergeordnet Fachleute installieren; aber letztlich muss man selbst wissbegierig sein und "ackern". Meine Aufzeichnungen sind eine Fundgrube für Trainer*innen. 

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Raphael Holzdeppe) - Gertrud - 18.06.2021

Man muss sich bei der Vielfalt und der Anzahl der Protagonistenverletzungen und OP fragen, was das DLV-Gesundheitsteam gebracht hat. Wo fehlt es an Abstimmung, wo sind sehr gute Hilfen erfolgt? Fehlt es daran, dass das Team nicht in Anspruch genommen wird? Erfolgt die Einflussnahme nicht speziell und individuell genug? Das sind Fragen, die ich mir bei der nicht eigentlichen Verbesserung der Protagonistenlage stelle. Sind das Heimteam und das Gesundheitsteam zwei (noch) nicht koordinierbare Stellen? Der Wille beim DLV durch Installation des Gesundheitsteams ist vorhanden. Wo sind die "Leckstellen"?

Bei Holzdeppe wundert mich z.B. bei der offensichtlich unverbesserten Statik und der immer noch gewöhnungsbedürftigen Absprungtechnik stark nach rechts am straighten Weg vorbei nichts. Das bloße Bilder ins Netz Stellen bringt nichts, wenn nicht gravierende Verbesserungen der Strukturlage erfolgen.

Man muss endlich in eine Richtung arbeiten, wo es gravierende Verbesserungen der Statistik in Form von Veränderungen an strukturellen und individuellen Verbesserungen, an Methodik, im Krafttraining, Energiesystem, in Untersuchungsmethoden, permanenter Überwachung und Unterstützung der Heimteams gibt. Zudem sollte die Diskussionsfreude solcher Themen bei den Fortbildungen ganz klar im Vordergrund stehen und nicht - wie bisher - teilweise abgewürgt werden. Ich habe hier im Forum den Eindruck, dass man Wissensverbesserung möchte. Thumb_up ‌Ich will den DLV jetzt hier nicht unangespitzt in den Boden stampfen. Das eine oder andere Thema ist bei den Fortbildungen behandelt worden. 

Ich gebe ein Beispiel aus meiner eigenen Lage. Es kamen drei harte gesundheitliche Einschnitte auf mich innerhalb der letzten zwei Jahre zu: Hypertonie, Vorhofflimmern und Brustkrebs. Nach gewaltigem Duchschnaufen habe ich die Ärmel aufgekrempelt und auf Kampfmodus und autodidaktische Fortbildung umgestellt. Fazit: Mein Blutdruck hält sich durch permanente Ernährungsumstellung und Änderung der Lebensweise in einem sehr guten Rahmen. Das Vorhofflimmern ist nicht wieder in harter Form aufgetreten. Ein Bekannter, dessen Verwandte eine sehr hohen Cholesterinwert hatte, hat durch meine Einflussnahme die Sache in den ganz normalen Bereich innerhalb kurzer Zeit gebracht. Voraussetzung ist absolute Konsequenz auf einigen Gebieten. Ich gebe niemals auf und bin lösungsorientiert. Mich kann heute keiner mehr zu ungesunder Ernährung überreden. Ich habe es geschafft, auf eine Lebensweise umzustellen, die die drei Einschläge in Grenzen weist. Ob es in allen drei Situationen gelingt, weiß ich nicht; aber ich belaste mich psychisch überhaupt nicht mit dem "Damoklesschwert über meinem Haupt". Ich bin auch in der Leichtathletik immer an Lösungen interessiert. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 21.06.2021

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/75032-pamela-dutkiewicz-emmerich-beendet-saison
"Hürden-Sprinterin Pamela Dutkiewicz-Emmerich beendet die Olympia-Saison aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig. Das gab ihr Verein TV Wattenscheid 01 am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. „Mein Körper zeigt mir seit acht Monaten verrückte Signale, die nicht einzuordnen sind. Mal eine Entzündung hier oder Schmerzen da, es war ein ewiges Auf und Ab. Ohne meinen Trainer Rüdiger Harksen hätte ich schon längst vorher aufgegeben“, sagte sie demnach."

Vielleicht sind es ja auch die Zähne?! 
Wink ‌Insgesamt wundere ich mich bei unseren Protagonisten unglaublich, dass sehr oft nur eine geringe Anzahl an Schwachpunkten und "Materialprobeübungen" geortet wird. Auch Ernährungsunverträglichkeiten und allergische Reaktionen gehören auf den Prüfstand, aber eben auch eine sehr akribische Durchforstung des Übungsgutes. Da sollte man eine Person mit entsprechenden Fähigkeiten bemühen, von denen es nur ganz wenige Trainer*innen mit den entsprechenden Kenntnissen gibt. Alle Blutparameter und endokrinologischen Untersuchungen sind angesagt. Ich hatte mal eine Schülerin mit einer Autoimmunerkrankung, bei der die Auswirkungen enorm von jetzt auf gleich waren. Auch seltene Krankheiten und Schwermetallvergiftungen gehören durchgecheckt. Man sollte auch Bindegewebsspezialisten bemühen, die auf sehr spezielle "Distorsionen" untersuchen. Ich wünsche wirklich gutes Gelingen in der Ortung. Thumb_up

Dann noch ein harter Vorschlag von mir: Liebe Pamela, lassen Sie high heels weg! (auch nicht bei Festen wie z.B. in der Vergangenheit bei Ihrer Hochzeit - geschätzt mindestens 8cm hohe Absätze bei einer maximalen vertretbaren Sprengung von 0,6cm!!!) Wink ‌Sie bringen nur Schmerzen - vor allem, wenn dann noch nicht vertretbare Fußaufsätze bei Übungen wie bei Ihnen vorkommen. Zu einer professionellen Einstellung gehört auch diese Konsequenz. 
https://www.instagram.com/p/CGsfTATKP67/

Gertrud


[geteilt] Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Amelie-Sophie Lederer) - Gertrud - 25.06.2021

(09.04.2021, 04:17)Oliver schrieb: Vermutliches Saisonaus für Laura Gröll.

Bei einer MRT-Untersuchung hat sich herausgestellt, dass ihre Achillessehne leicht angerissen ist. Weiter wurde ein Ödem am Fersenknochen, eine Zyste hinter der Sehne und ein entzündeter Schleimbeutel festgestellt.

Quelle: Instagram

Ich verfolge teilweise mit Entsetzen die unheimliche große Verletzungsanzahl unserer Protagonist*innen und zwar oft symptomatisch für eine Disziplin. Die Achillessehnenproblematik im Hochsprung ist ja nicht neu. Folglich muss man in sechs Punkten harte Prophylaxe betreiben. Das Vertrackte daran ist, dass man den Bindegewebsumbau der Achillessehne äußerlich und symptomatisch nicht bemerkt. Wichtigste Voraussetzung eines Trainers im Topbereich sind solche Kenntnisse und nicht Team, Team, Team!!!!! Die Anforderungen an Positionen und die Kontrollmechanismen von oben sind aus meiner Sicht nicht adäquat. Ich muss sehr oft beim geforderten Katalog in den Bewerbungen schmunzeln. Wichtigstes Kriterium ist da die Teamfähigkeit ("Stromlinienförmigkeit"). Ich würde eher Menschen einsetzen, die zur Disruption und zum Paradigmenwandel bereit sind. Sie sollten imstande sein, etwas zu bewegen und gravierend positiv zu verändern. Das ist der große Unterschied!!! Wenn ich da zur Kontrolle eingesetzt würde, käme ich zu ganz anderen Resultaten in der Trainerqualität. Wink ‌Ich kann mich da immer nur wiederholen: 

1. Das Risiko strukturell individuell abchecken.
2. Prophylaktisches Physio-Übungsgut benutzen
3. Knallhartes "Krafttraining für den vulnerablen Bereich" durchführen
4. Präzises Techniktraining betreiben: z.B. den Absprungwinkel optimieren (von Heike Henkel und Gerd Osenberg trotz Ü80 lernen!!! WinkThumb_up, Pronationsgrad beachten, ND - Ausgangswert und Kontrollwerte - messen!).
5. Permanente ärztliche Kontrolle der Achillessehne (Kontrolle der Neovaskularisierung der Achillessehne!!!)
6. Umgestaltung der sportärztlichen Kontrollen

Zu solchen Kontrollmechanismen und Vorschlägen sollten Cheftrainer*innen fähig sein. Das würde ich an vorderster Stelle einer Bewerbung verlangen. Das würde ich unter Teamwork verstehen: knallhartes fachliches Wissen.
Der dritte Bereich wird aus meiner Sicht meistens kaum beachtet. Wenn man sehr sorgfältig mit diesem Aufgabenkatalog antizipierend umzugehen weiß, ist man meistens auf der sicheren Seite.

Ich habe mir unter den Gesichtspunkten z.B. die Mehrkampfveranstaltung in Ratingen angesehen. Mich interessieren vorrangig die Leistungen unter Beachtung dieser Kontrollmechanismen.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2021 (Aktuell Amelie-Sophie Lederer) - Gertrud - 26.06.2021

Ich bin eine sehr aufmerksame Beobachterin bei Sportfesten wie Ratingen, was die Verletzungsgründe anbetrifft. Ich sehe unsere Trainer*innen in der Hinsicht auf dem total falschen Fuß durch Unkenntnisse der individuell funktionalen Lagen und den Vektorkräften, die in den Disziplinen wirken. Es könnte so viel vermieden werden. Nicht übertrieben sitze ich fast tagtäglich oft mehrere Stunden, um das Thema Verletzungsprophylaxe adäquat mit Leichtathletikverstand anzugehen.

Die Schemata in den Verletzungen unserer Protagonisten wiederholen sich permanent, ohne dass man aus meiner Sicht diese Wiederholungen trainingstechnisch vernünftig angeht und man "an alten Zöpfen" rüttelt. Achillessehnenprobleme beim Hochsprung und Hamstringprobleme beim Sprint sind Problematiken, die sich aus meiner Sicht permanent wiederholen, ohne dass man das Thema ursächlich in eigenen Fehlern sieht. 

Wenn ich mich mit Trainer*innen unterhalte, bin ich immer wieder über deren Unkenntnisse erstaunt. Ich habe nie den Verband dafür primär als zuständig angeprangert, sondern habe selbst die Ärmel aufgekrempelt. Ich habe z.B. den Weitsprungabsprung bei Sabine völlig anders gesehen, als ich einen Bericht einer deutschen Physiotherapeutin mit einem AHA-Erlebnis verinnerlicht hatte. Ich habe sogar persönlich Verbindung zu ihr aufgenommen, worüber sie sehr überrascht, aber auch hocherfreut war, weil ich ihre Überlegungen umgesetzt habe. Ich habe auch bei Beate Peters den Speerwurfabwurf aufgrund einer Studie, die mir ein Arzt aus dem Ausland mitgebracht hatte, verbessert. Ich bin bis heute hellwach. Was teilweise z.B. im Weitsprungbereich Frauen passiert, sehe ich vollkommen anders. Wir basteln immer an der Reparatur statt an den Vorsichtmaßnahmen in Form adäquater Belastungsparameter.

Wenn Trainer*innen die Verletzungsursachen nicht präzise kennen, können sie auch keine maßgeschneiderten Trainingsübungen entwickeln. Dann bleibt´s eben bei tiefen Kniebeugen und der falschen Hamstringansteuerung.

Gertrud