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RE: Literaturempfehlungen - MZPTLK - 09.07.2015

(08.07.2015, 21:12)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(08.07.2015, 20:33)MZPT schrieb: Auch wenn Johannes Gutenberg erst um 1455 den Buchdruck erfand, sind doch die Überlieferungen aus der Antike (HOMER u.a.) - gerade bei den hier schreibenden "Philosophen" - oft zu lesen, oft zitiert worden.
 Das von mir genannte Buch der Engländerin Judith SWADDLING enthält massenhaft wörtliche Zitate aus antiken Quellen. Sollen wir diesen Quellen nicht glauben?
Ich meinte das so, dass eine Vervielfältigung längerer Texte vor Gutenberg seeeeehr mühsam war, da nur handschriftlich möglich.
Somit wurden nur 'gefragte' Abhandlungen in sehr überschaubaren Auflagen realisiert und an zu alten Zeiten wenige Lesekundige vertrieben.

Wir sollen garnix.
In der Wissenschaft kommt man auch mit Glauben weiter,
solange man das als solches versteht und anwendet,
um den Erfahrungs- und 'Wissens'-Horizont zu erweitern.

Dass die meisten Weisheiten sich aus mündlich überliefertem Volksgut schöpfen, wird meistens zuwenig gesehen.
Es bleibt der Ruhm derjenigen, die das gesammelt, trefflich formuliert und publiziert haben.

Wohingegen die analphabetische Oma, die ihre Lebensweisheiten ihren Enkeln weiter gegeben hatte,
als originäre Philosophin im Dunkel der Geschichte versinkt.


RE: Literaturempfehlungen - lor-olli - 09.07.2015

Und ich Dummerchen habe mir doch immer den Fauxpas erlaubt, die Qualität einer wissenschaftlichen Literatur an der Qualität der Kernaussage und ihrer subsidiären Argumentation zu messen – selbstverständlich in der originären, unkopierten Fassung – bzw.  an ihrer sprachlichen Qualität sofern es sich um Belletristik handelt… Wink
 
Jeder der sich mit der sprachwissenschaftlichen Textanalyse beschäftigt hat, weiß um die Tücken schlecht dokumentierter alter, oder gar nur fragmentiert vorliegender, Texte. Wir lesen Shakespeare und viele verstehen nur “Bahnhof“, bzw. wir verstehen den Text doch die Bedeutungseinschätzung im historischen Kontext setzt viel voraus – zu viel für die meisten heutigen Leser. (nicht despektierlich gemeint! Begrifflichkeiten im Zeitwandel, gesellschaftliche Konventionen die so nicht mehr existieren, politische Hintergründe, umschriebene Tabus etc.)
 
Berücksichtigt man dann noch die “wissenschaftlichen Moden“ (beispielsweise die Empfehlungen und Verordnungen in der Medizin, teilweise völlig konträre Indikationen bei gleich gebliebenem Symptombild), so sollte man bei JEDER Literaturempfehlung auch das eigene Hirn nicht vernachlässigen. (auch sportwissenschaftliche Erkenntnisse wurden …)
 
Wer kritisch bleibt stellt fest, dass es nur wenige ewig unumstößliche Erkenntnisse gibt. Wir lernen und wissen dennoch “fast nichts“, jede neue Erkenntnis erweitert den Horizont dafür was wir alles nicht wissen!
 
Um nicht vollends als Defätist dazustehen Wink, möchte ich aber auch hinzufügen, dass es natürlich notwendig ist auf erarbeitetem Wissen aufzubauen, dennoch bitte nicht unkritisch. (Scheint aber im Zeitalter des “Googleozän“ eher exemplarisch)


RE: Literaturempfehlungen - Pollux - 09.07.2015

Sorry, aber man gerät auch leicht in den Fisimatenten-Strudel. Bücher wie das von Swaddling geben was vom Ursprung, dem Ort, den Berichten und Regeln , der Vorbereitung und dem Training, den Wettbewerben , den Feierlichkeiten, der Politik bzw. Skandalen und der Wiederentdeckung der Spiele wieder. Und beim Blick auf die Kultstätten kommt sogar ein bisschen was vom Weltbildhintergrund der antiken Spiele rüber. Dem kann man mit geistigem Provinzialismus begegnen oder nicht. 

Wenn man sich von philologischen Kleinkariertheiten fernhält, könnte man nämlich auch einen Perspektivenwechsel wagen. D.h. sich die Frage stellen, zu welchen Schlussfolgerungen die Alten beim Blick auf unsere Spiele und unseren Weltbildhintergrund gelangt wären. Da wäre von ehrfürchtigem Staunen über Kopfschütteln und schallendes Gelächter sicher alles drin gewesen. 

Aber darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass wir unsere eigenen Orientierungen auch zu distanzieren vermögen. Selbst im Dienst einer kritischen Selbstvergewisserung. 

Ansonsten nix gut Urteil über Sport, nur Ömpfömpf. Und Erkenntnis nix nur neues wissenschaftlich Erkenntnis in Fortschrittsmodell. Erkenntnis auch Selbsterkenntnis von die Kultur. Guckst du dich selbst von die Andere aus an, oder von deines eigenen Früher! 


RE: Literaturempfehlungen - Hellmuth K l i m m e r - 09.07.2015

Oh ... Blush, was habe ich da für einen Meinungsdisput losgetreten, der User zur nachtschlafender Stunde antworten lies.
Mir scheint, ich schuf eine tolle "Spielwiese" für Philosophierende.

Ich für meinen Teil baue auf die Veröffentlichung (engl. Originaltitel: "Ancient Olympic Games" v. Judith SWADDLING) - sicher eine Promotionsarbeit einer Londoner Uni. Und die anderen, von mir genannten Autoren, haben auch nur den div. historischen Quellen vertraut.

Wichtig ist ohnehin nur die Entwicklung der modernen Olympischen Spiele ... Werden sie wirklich modernisiert, fairer, entlastet, dopingfrei? HuhHuh 

----------------

PS.: Aber an den Namen des hier im Forum argumentierenden Heilers und Krebstherapeuten erinnere ich mich immer noch nicht. Sleepy 

H. Klimmer / sen.


RE: Literaturempfehlungen - KatiAshoff - 09.07.2015

(27.06.2014, 07:50)Diskusmann schrieb: Hier findet ihr eine ganze Reihe interessanter Bücher, vor allem zum Thema Wurf und Krafttraining, aber nicht nur.
Wer weitere Bücher in die Liste aufgenommen haben möchte, schreibe mir einfach an die angegebene E-Mailadresse.
Dankeschön, werde mir mal das ein oder andere bestellen, mal gucken ob ich auch gebraucht was finde.


RE: Literaturempfehlungen - dieterkoehl - 10.07.2015

hek:
PS.: Aber an den Namen des hier im Forum argumentierenden Heilers und Krebstherapeuten erinnere ich mich immer noch nicht.

Du meinst meinen Freund WLADimir Kron, was willst Du denn von ihm?
Aus obiger Anspielung ist keine Frage herauszulesen.
Wenn Du was von ihm lesen willst, man kann ihn auch nachschlagen.
Wenn es keinen Anlaß (für Dich) gibt, kann ich einen nennen,
der im Forum immernoch kontrovers behandelt wird,
obwohl doch alles sonnenklar ist,
denn Jede/r kann es an sich selber AUSPROBIEREN:
Muskel-Verletzungen
Eine Muskelbewegung kommt erst und nur durch ein "zielgerichtetes"
elektrisches Signal zustande. (Das ist auch "von außen" möglich)
Ohne elektrisches Signal an den Muskel gibts keine Bewegung, keine Überlastung, keine Verletzung.
Richtiges Fazit, das kaum jemand zieht
und das Wladimir sinngemäß hier mal geschrieben hat:
Den Verletzungen gehen unangepaßte (zu starke) elektrische Signale voran.
Denn: Kein Signal, keine Verletzung. Nullkommanull.
Stimmts? Ohne Ausnahme?
Also, dann frage ich:
Wie ist ein "Signal" bezüglich Stärke, Spannung, Frequenz "beschaffen" ?
Was oder wer "macht"/erzeugt und verschickt genau DIESES Signal als ein
"unangepaßtes" Signal mit zerstörerischer Wirkung?
Helft doch alle mit, DARAN weiterzumachen.
an hek:
Gemäß dem Motto unter Deinen Postings
wünsch ich Dir ehrlich, daß Du oft noch selber springst.
Das hieße dann immer FREUDE. Ich seh und erleb das auch so.
Übrigens:
Im Gehirn "benutzen" FREUDE und ANGST(oder Ärger, Stress)
teilweise dieselben Neuronennetzmuster.
Das bedeutet, Freude und Angst(Ärger, Stress) gibts nicht gleichzeitig.
Entweder oder. Schön, gell?
Auch das klappt bei Probieren SOFORT!
Seeehr nützlich für Trainierende!!
ein Buch, das ich grade allen empfehle:
Dr. Joe Dispenza: Du bist das Placebo
Machts gut!


RE: Literaturempfehlungen - Hellmuth K l i m m e r - 10.07.2015

@ dieterkoehl
Ich komme tatsächlich gerade zurück vom Werfen (Diskus) und Springen (mickrige Hüpfer) und lese nun deine muskelphysiologischen Ergüsse / Ratschläge (?).
Was soll ich daraus entnehmen? Was will gar WLAD uns sagen?

Und Danke! für deine Lit.empfehlung. Bin schon am Suchen und meine, von diesem "Placebo"-Buch kürzlich schon was gelesen zu haben ...

H. Klimmer / sen.


RE: Literaturempfehlungen - Hellmuth K l i m m e r - 10.07.2015

(10.07.2015, 10:37)dieterkoehl schrieb: Ein Buch, das ich grade allen empfehle:
Dr. Joe Dispenza: Du bist das Placebo
@ dieterkoehl

Joe DISPENZA - ein weiterer Scharlatan, der vorgibt, allein durch "In-sich-Gehen", Nichtbeachtung ärztlichen Rates, Denken an den Placebo-Effekt, ... Krebs heilen zu können. Teufel

Nach meinen Recherchen (bei AMAZON u.a.) gleicht er deinem Freund WLADimir Kron: möglichst viele Bücher verkaufen, die Menschen verunsichern, unbeweisbare Behauptungen aufstellen, ...

Nein Dankeschön! Das "Placebo"-Buch kaufe ich bestimmt nicht.

H. Klimmer / sen.


RE: Literaturempfehlungen - omega - 11.07.2015

(23.06.2015, 16:06)Hellmuth K l i m m e r schrieb:               "Luz Long - eine Sportkarriere im Dritten Reich" 
               (Autor: Sohn Kai-Heinrich Long)

Auf 272 Seiten wird die Leistungsentwicklung des Leipziger Weitspringers detailliert dargestellt und auch seine erstaunliche berufliche (duale Karriere?) beschrieben.

Bibliogr. Angaben: ISBN 978-3-942468-26-8
                            Preis: 19.95 Euro

H. Klimmer / sen.

Ja, dieses Buch über Luz Long lohnt sich wirklich vor allem auch für die mittlere und junge Generation zu lesen. Es gibt tiefe Einblicke in eine Zeit, die für viele heute schon sehr weit entfernt ist.


RE: Literaturempfehlungen - Hellmuth K l i m m e r - 11.09.2015

(04.04.2015, 19:39)undefined schrieb: Bibliogr. Angaben: "Der Traum von Olympia" * Die Geschichte von Samia Yusuf Omar.
Carlsen Verlag, GmbH, Hamburg 2015
ISBN: 978-3-551-73939-0
17,90 Euro
Interessant ist, dass erst jetzt im ARD-TV auf obiges Buch hingewiesen wird. Die ansonsten recht seichte Sendung "Brisant" hielt es heute (11.9.; 17.15h) für angebracht, auf das Buch von Reinhard Kleist, und das Schicksal der in Peking gestarteten Sprinterin aus Äthiopien, die bei ihrer Flucht dann im  Mittelmeer vor Italien ertrank, hinzuweisen.

H. Klimmer / sen.