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Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Druckversion

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RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - frontrunner800 - 11.08.2018

Ohne Jemandem zu nahe treten zu wollen:
Den derzeit laufenden deutschen Männern fehlt die Klasse: Sie müssen alles aufbieten, um die Norm für den internationalen Wettbewerb zu erreichen, und hierfür schon peaken. Beim Hauptereignis ist dann die Luft raus.
Sämtliche Auftritte auf den Strecken 100m, 200m, 400m, 800m, 1500m, 10000m 3000m H sind so verlaufen, die Athleten sind deutlich unter ihren Saisonbestzeiten geblieben. Ist es überhaupt einem deutschen Läufer gelungen, Jahresbestzeit in Berlin zu laufen?
Allzuviel läßt sich auch durch eine variierte Trainingssteuerung hier nicht erreichen: Es mangelt wie gesagt an Klasse. Im Normalfall sollten die Normen nebenbei aus vollem Training im internationalen Wettbewerb fallen, zum Hauptereignis wird gepeakt!


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - longbottom - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:30)frontrunner800 schrieb: Ist es überhaupt einem deutschen Läufer gelungen, Jahresbestzeit in Berlin zu laufen?

Gregor Traber.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - UliH. - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:27)longbottom schrieb: Also was man vielleicht machen könnte, ist Leistungen aus Weinheim etc. zweitranging anzuerkennen. Heißt, wenn (nur mal als Beispiel) ein Weitspringer 8,20 Meter in Weinheim springt und ein anderer 8,10 Meter bei der DL in Oslo, dem 8,10 Meter Sprung Priorität zu geben. Aber das würde vermutlich Tür und Tor für strittige Situationen bis hin zu möglichen Klagen öffnen. Da muss man sich schon sehr absichern.

Das wäre das Aus für solche deutschen Meetings wie Weinheim, Bad Langensalza ...
Wer würde da noch starten wollen.
Außerdem gibt es m.M. nach schon eine solche Gewichtung in den Nominierungsrichtlinien, was die Wettkämpfe betrifft.

Man würde damit aber auch deutsche Sportler benachteiligen, wenn z.B. ausländische Verbände keine solche Wertigkeit der Ergebnisse anwenden würden.

Mich hat vor allem die Vornominierung der Athleten vor dem wichtigsten Nominierungswettbewerb (der DM) gestört und in mindestens einem Fall zu Ungerechtigkeit geführt.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - Atanvarno - 11.08.2018

Nochmal: Das ist ab nächstem Jahr für die WM-Qualifikation über die  Weltrangliste keine hypothetische Überlegung, sondern Realität. Ein Ergebnis in Weinheim wird bei gleicher Weite weniger wert sein als eines in der  Diamond League oder bei einem EAA-Meeting oder der DM.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:50)UliH. schrieb: Mich hat vor allem die Vornominierung der Athleten vor dem wichtigsten Nominierungswettbewerb (der DM) gestört und in mindestens einem Fall zu Ungerechtigkeit geführt.

Die Bilanz der Vornominierten ist schon durchwachsen. Ein Teil der Leistungsträger hat die Vornominierung mit tollen Leistungen gerechtfertigt (z. B. Traber, Röhler, Lückenkemper, Hussong, Gierisch), aber diese Sportler*innen hätten sich in einem Trials System auch durchgesetzt und wären nominiert worden.

Bei anderen Kandiat*innen habe ich mich schon bei der Vornominierung gefragt, was die Verantwortlichen da geritten hat, die vor der DM zu nomnieren ... und die meisten von diesen haben dann auch enttäuscht.

Außerhalb von Marathon, Gehen und Mehrkampf solllte es gar keine Nominierungen vor der DM geben. Den potenziellen Planungsvorteil können viele anscheinend sowieso nicht nutzen.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - longbottom - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:56)Atanvarno schrieb: Nochmal: Das ist ab nächstem Jahr für die WM-Qualifikation über die  Weltrangliste keine hypothetische Überlegung, sondern Realität. Ein Ergebnis in Weinheim wird bei gleicher Weite weniger wert sein als eines in der  Diamond League oder bei einem EAA-Meeting oder der DM.

Aber wir wissen nicht, was der DLV machen wird. Es kann auch sein, dass er zusätzlich zu der Weltranglisten-Qualifikation noch Normen einführt. Dann wären nur diejenigen qualifiziert, die über die Weltrangliste dabei sind und die DLV-Norm erfüllt haben.

Das wäre im Prinzip vergleichbar mit verschärften DLV-Normen im Vergleich zur IAAF-Norm. Und dann könnten Anlagen wie Weinheim durchaus wieder eine Rolle spielen.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - alex72 - 11.08.2018

Ich denke auch die vornominierung hat sich haeufig nicht bewährt:
Menga
Howard
Moghunera
Hess
Etc.
Es hätte teilweise in einigen Fällen bessere gegeben ...


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - frontrunner800 - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:36)longbottom schrieb:
(11.08.2018, 16:30)frontrunner800 schrieb: Ist es überhaupt einem deutschen Läufer gelungen, Jahresbestzeit in Berlin zu laufen?

Gregor Traber.

Die 110m H hatte ich in der Liste nicht angeführt – aber OK.
Ich fürchte, Traber könnte von allen gestarteten Läufern der einzige sein, der beim Jahreshöhepunkt Jahresbestzeit oder persönliche Bestzeit läuft. Das ist erschreckend!!!
Den Grund hierfür habe ich in meinem vorangegangenen Post genannt!


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - Jo498 - 11.08.2018

es wäre auch nicht das Aus für diese Meetings. Nach der Liste wären exakt die gleichen drei dt. Weitspringer für die EM qualifiziert gewesen wie tatsächlich.

https://worldrankings-staging.aws.iaaf.org/world-rankings/long-jump/men?regionType=area&region=europe&page=1

Klick auf den Athleten zeigt, wie es berechnet wird. Ein deutscher Meistertitel ist 100 Pkte (Vize noch 80) extra wert, ein zweiter Platz in Weinheim oder Oberteuringen 10.

Man kann schlecht zuerst gegen die Sprungschanzen wettern und dann beklagen, dass bei den neuen Rankings die DM aufgewertet und die kleineren Meeting abgewertet werden.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - Atanvarno - 11.08.2018

(11.08.2018, 17:04)Jo498 schrieb: es wäre auch nicht das Aus für diese Meetings. Nach der Liste wären exakt die drei gleichen dt. Weitspringer für die EM qualifiziert gewesen wie tatsächlich.

Das ist kein Argument, da die Liste dieses Jahr noch nicht galt. Wenn die relevant wird, kann ich mir vorstellen, dass Athleten ihre Wettkampfplanung durchaus nach den zu erreichenden Punkten ausrichten und kleinere Meetings da Nachteile von haben werden (weil eben nur noch die starten, die nicht in die punkteträchtigeren Meetings reinkommen - und ein Platz bei einem EAA-Meeting ist gar nicht so schwer zu bekommen).