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RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - werder - 12.08.2018
Weltmeisterschaft Berlin 2009, Team-Europameisterschaft Braunschweig 2014 und nun Europameisterschaft 2018.
War es das jetzt mit großen/größeren Leichtathletikveranstaltungen in Deutschland?
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Astra - 12.08.2018
(12.08.2018, 18:16)werder schrieb: Weltmeisterschaft Berlin 2009, Team-Europameisterschaft Braunschweig 2014 und nun Europameisterschaft 2018.Gab es in Erfurt nicht auch eine U23EM?
War es das jetzt mit großen/größeren Leichtathletikveranstaltungen in Deutschland?
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - longbottom - 12.08.2018
Ja, damals gab es u.a. Medaillen für Harting, Schwanitz, Heidler, Sailer, Molitor und Schwarzkopf.
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - dominikk85 - 12.08.2018
Endergebnis 6 titel, 19 Medaillen. Das ist schon stark.
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Gertrud - 13.08.2018
(12.08.2018, 23:39)dominikk85 schrieb: Endergebnis 6 titel, 19 Medaillen. Das ist schon stark.
Man darf in einer sehr guten Analyse nie nur euphorisch die Erfolge zählen, sondern man muss auch ganz hart die Schwachstellen benennen wie 400m-Sprint, Hammerwurf Mä und Fr und Dreisprung Männer z.B.. Auch im Stabhochsprung haben wir den Anschluss verloren und dürfen nicht immer in der Vergangenheit schwelgen. Der Sprint Männer ist stark defizitär. Zudem habe ich mich mit einem absoluten Fachmann hinsichtlich Staffel unterhalten, der die Meinung vertritt, dass man so auf der Innenbahn nicht wechseln könne.
Die Kulisse des Stadions war mit den vielen Zuschauern einmalig. Das dürfen wir uns nicht nehmen lassen. Für ein Stadion mit internationalen Meisterschaften sollte Deutschland wohl Geld haben.
Auch das Drumherum mit den früheren Medaillengewinnern war hervorragend organisiert. Dr. Franz-Josef Kemper hatte mit seiner Frau ein Treffen der 68-Olympioniken organisiert, wobei sich der Berliner Verband von der Bewirtung sehr gut und spendabel gezeigt hat. Ich habe das Treffen genossen. Unsere frühere "Familie" war beisammen. Wir hatten uns viel zu erzählen. Amelie Koloska war sogar aus Kanada angereist. Ich habe auch mit Steffi Storp, Beate Peters und Sabine Braun meine drei ehemaligen Athletinnen getroffen, die allesamt noch heute mit ihren Leistungen mithalten könnten. Auf der Zugfahrt zurück haben Heike Henkel und ich gefachsimpelt. Mit meinem heutigen Wissen wären sie alle drei noch ein gehöriges Stück weiter. 
Es waren insgesamt drei sehr schöne Tage.Gertrud
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - muffman - 13.08.2018
Selbst in Disziplinen, in denen jetzt Medallien gewonnen wurden, gibt es einfach gravierende Mängel. Die realistische und objektive Einordnung der Leistung fehlt manchmal einfach.
Es gibt einige interessante Anekdoten aus der Autobiographie von Usain Bolt:
Nach dem Weltrekord über 200m in Berlin war Bolt der Ansicht, das perfekte Rennen gelaufen zu sein. Glenn Mills sah das anders. "Du hast die Schultern zu weit hochgezogen."
Nach dem 100m Sieg in London 2012 sagte Glen Mills zu Bolt einfach nur: "Bolt, du bist ein Amateur!" Wieso? Weil er nach Meinung seines Coaches gegen Ende des Rennens den Weltrekord weggeworfen hat. Er hätte nach Meinung seines Trainers zum damaligen Zeitpunkt mindestens 9,52 laufen müssen.
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Gertrud - 13.08.2018
(13.08.2018, 07:54)muffman schrieb: Selbst in Disziplinen, in denen jetzt Medallien gewonnen wurden, gibt es einfach gravierende Mängel. Die realistische und objektive Einordnung der Leistung fehlt manchmal einfach.
Es gibt einige interessante Anekdoten aus der Autobiographie von Usain Bolt:
Nach dem Weltrekord über 200m in Berlin war Bolt der Ansicht, das perfekte Rennen gelaufen zu sein. Glenn Mills sah das anders. "Du hast die Schultern zu weit hochgezogen."
Nach dem 100m Sieg in London 2012 sagte Glen Mills zu Bolt einfach nur: "Bolt, du bist ein Amateur!" Wieso? Weil er nach Meinung seines Coaches den Weltrekord auf den letzten 30m weggeworfen hat. Er hätte nach Meinung seines Trainers zum damaligen Zeitpunkt mindestens 9,52 laufen müssen.
Dazu gehören Trainer/innen, die den Finger in die Wunde legen und kritikfähige AuA, ohne sich persönlich angegriffen zu fühlen!!!
Es geht um genaue Analysen, um neue Ausrichtungen festzulegen.
Nehmen wir mal den Weitsprung der Frauen! Moguenara und Wester haben ein sehr gutes Potential. Sie schaffen es aber nicht, den Anlauf in den Griff zu bekommen. Es bringt einfach nichts, wenn man von einer guten Form hinsichtlich Fitness spricht. Der Anlauf gehört als sehr wichtiges Element dazu!!! Wester hatte schon bei den DM Schwierigkeiten damit. Die Struktur muss einfach stimmen. Sie stimmt seit langem im Anlauf u.a. nicht. Zudem sollte man sich von Jakob Ingebrigsten und Armand Duplantis mal deren Fokussierung ansehen. Von nichts kommt nichts. Beiden - Wester und Moguenara - täte eine harte, aber sehr präzise Hand sehr gut. Sie müssen es natürlich auch zulassen. Ich kann aus der Ferne natürlich nicht sagen, wo der Schwachpunkt liegt.Gertrud
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Oliver - 13.08.2018
Ich bin immer noch sehr begeistert vom Finalwochenende in Berlin. Was da im Stabhochsprung abging, war schon der Wahnsinn. Duplantis hat bei den 6,05m noch soviel Luft gehabt, als würde er 5,70m springen.
Vor der EM hätte ich niemals mit so einen gutem Abschneiden des DLV-Teams gerechnet. Schwantiz war doch mehr von ihrem Unfall beeinträchtigt, als sie sich es selber eingestehen würde. Der große Pechvogel war sicherlich Louisa Grauvogel. Auf Instagram hat sie geschrieben, dass es ihr bislang bester Wettkampf war und sie einfach nur Spaß beim Wettkampf hatte. Sie war auf Kurs 6300 Punkte, obwohl sie im Kugelstoßen 80 Punkte liegen gelassen hat. Ich hoffe sie gönnt ihren Körper jetzt die notwendige Ruhepause.
Hering ist anscheinend nicht in der Lage zwei schnelle Rennen hintereinander zu absolvieren. Daran sollte man arbeiten. Wenn man mal Traber außen vorlässt, sieht es im Sprint und Laufbereich sogar im europäischen Vergleich sehr schlecht aus. Hier ist sogar die Schweiz besser aufgestellt. Dies sollte analysiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Schönreden hilft hier niemanden.
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Gertrud - 13.08.2018
(13.08.2018, 08:12)Oliver schrieb: Hering ist anscheinend nicht in der Lage zwei schnelle Rennen hintereinander zu absolvieren. Daran sollte man arbeiten. Wenn man mal Traber außen vorlässt, sieht es im Sprint und Laufbereich sogar im europäischen Vergleich sehr schlecht aus. Hier ist sogar die Schweiz besser aufgestellt. Dies sollte analysiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Schönreden hilft hier niemanden.
So stelle ich mir eine Analyse vor. Man will überhaupt keinen persönlich angreifen, sondern helfen, Richtungswechsel in den Strategien, Trainingsauffassungen und vor allem auch in der Verletztenstatistik einleiten. Der DLV ist mir zu sehr nur auf bestimmte Trainer und Auffassungen fokussiert und lässt durch seine Teamgestaltung eine Menge an Potential hinsichtlich Kritik liegen. Wie lange spreche ich im LA-Forum schon von speziellen und hausgemachten Verletzungsgründen. Man befindet sich aus meiner Sicht nur in den Anfängen de Vermeidung und absolut nicht in der Wende des Übungspotentials. Nur ein kleiner Hin sweis: Ich würde erst einmal einige Geräte an den OSP entsorgen und durch neue, effektive, sehr spezielle LA-Krafttrainingsgeräte ersetzen. Zudem müssen biomechanische Testgeräte ganz genau unter die Lupe genommen werden. Man muss Kritik an der Schnittstelle Theorie und Praxis zulassen.
Gertrud
RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Jonny - 13.08.2018
Allerdings muss man auch sagen, dass trotz der Medaillen viele enttäuschende Leistungen dabei waren.
- Wester, Howard und Mogunera in der Quali raus
- Harting und Jasinski in der Quali raus
- Stabhochspringer eine Katastrophe
- Diskuswerferinnerinen im Finale mit weiten, wo es international mit dem Finale eng wird (nicht enttäuschend, aber da fehlt es halt ein bisschen)
- 400m Läufer und Staffeln
- 100m/200m Männer
Ansonsten haben alle eigentlich bestätigt, was die leisten können und haben dann auch entsprechend ihre Medaillen gewonnen