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Christoph Harting ogV - Druckversion

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RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Javeling - 07.08.2018

(07.08.2018, 11:26)Diskusmann schrieb:
(07.08.2018, 11:13)MZPTLK schrieb: Jeder, der unter unterschiedlichen Bedingungen - hier vor allem den Ringzustand bei extremer Hitze betreffend -
geworfen hat, kann nachvollziehen, dass es auch erfahrene Werfer treffen kann,
besonders, wenn sie wie Christoph Harting sehr gross sind.
Natürlich kann man mit glatterem Schuhwerk versuchen, zu kompensieren,
aber ein Harting-Bashing  ist unangebracht.
Malachowski, der eigentlich besser zurechtkommen müsste, ist auch rausgeflogen.

Bei einem derart amateurhaften Verhalten darf man ruhig auch mal Tacheles reden! Sein Scheitern hat nichts mit stumpfem Ring, Hitze oder Körpergröße zu tun, sondern einzig und allein mit seiner Unfähigkeit, sich auf die Umstände einzustellen. Das Scheitern auch anderer Werfer spielt für die Einzelbetrachtung Hartings keine Rolle.
Man muss nicht groß theoretisieren, hier geht es um praktische Umsetzung der Leistungsfähigkeit unter schwierigen Bedingungen. Neben der Unflexibilität, auf die Umstände entsprechend zu reagieren, waren auch andere Kleinigkeiten auffällig, die man als erfahrener Werfer/Athlet besser handhaben kann.

Richtig ! Ich hatte auch in Wiesbaden den Eindruck, dass er ein 'wenig' beratungsresistent ist. In Nürnberg hatte er die Möglichkeit, mit fünf weiteren Versuchen unter Wettkampfbedingungen noch ein bisschen zu üben........
Er hat eben im ZDF gesagt, dass er zwar eine Waffe hatte, aber keine Munition. Immerhin, eine neue Erkenntnis, die er in den nächsten Jahren verwerten kann. Er ist ja noch jung.........


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Morcelli - 07.08.2018

Ich bitte euch, worüber wird hier gerade diskutiert!?

Natürlich waren es durchaus nicht die einfachsten Bedinungen für C. Harting. Aber das hier ist Leistungssport (den gerade C. Harting ja als Business sieht) und da muss man auch mal sagen, dass ein Spitzensportler sich auf unterschiedliche Bedingungen auch einstellen muss bzw. das trainieren muss. 

Ein Athlet mit dem Niveau von C.Harting MUSS sich so einstellen können, dass er eine Quali übersteht!


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Jo498 - 07.08.2018

Robert war doch in der anderen Gruppe. Ich dachte, Christoph versagt nur, wenn Robert im selben Wettbewerb ist. Bitte auf die Therapie-Couch bis zur WM (o.k. dann ist Robert endgültig weg, vielleicht wird es dann besser).
Es kann einfach nicht sein, dass Profis a) die nervliche Belastung b) Strategien für Sicherheitswürfe/Sprünge nicht einüben.

Wenn die dt. Läufer schwach sind, dann meistens, weil sie einfach nicht schneller können. Die Techniker haben im Vorfeld top3-6-Weiten und knicken in der Quali mit ogV oder indiskutablen Weiten ein. Das ist einfach peinlich.
Kaum jemand interessiert sich leidenschaftlich für die Wurfdisziplinen. Wenn die Deutschen da mittelfristig so schwach sind, wird das Publikum endgültig das Interesse daran verlieren


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - DerC - 07.08.2018

Meine spekulative These:
Hätte Robert nur 60 oder drei ungültige geworfen, hätte sich Christoph mit mind. einem weiten Wurf qualifiziert.

Es ist eine Kopfsache bzw. eine Sache der Psyche, mindestens einer von beiden hat Angst vor dem anderen, bzw Angst zu verlieren. Vermutlich ist es ein gegenseitiges hin und her, wenn der eine merkt, dass der andere gut drauf ist, bekommt er Angst zu verlieren. Es wird immer dann problematisch, wenn der Druck besonders groß ist, weil es um ein internationales Finale geht.

Blicken wir auf die Geschichte:

2016 EM R. Harting nicht teilgenommen – daher kein Bruderkampf im internationalen Finale.

2016 Olympische Spiele R. Harting in der Quali raus wegen Hexenschuss – oder eher wegen Angst vor der Niederlage im Bruderkampf? C. Harting Olympiasieger - nervenstark (Der große Bruder war ja auch nicht dabei!)

2017 C. Harting nur Vierter DM, dann nicht zur WM, dadurch wieder kein internationales Finale mit den Brüdern.

2018 DM - hier hatte C. Harting wenig Druck, da er vornominiert war. Deswegen konnte er einen guten Wurf raushauen. Aber nach eigenen Angaben Kopfschmerzen (psychosomatisch?). R. Harting hält dem Druck stand und qualifiziert sich.

R. Harting hat dieses Jahr im Herbst seiner Karriere nicht viel zu verlieren, das macht es für ihn vom Druck her leichter. Er ist dieses Jahr bisher offensichtlich mental deutlich stärker.

Kllar, alles spekulativ, aber es liegt sicher nicht nur an den Bedingungen.


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - MZPTLK - 07.08.2018

(07.08.2018, 12:01)Jo498 schrieb: Es kann einfach nicht sein, dass Profis a) die nervliche Belastung b) Strategien für Sicherheitswürfe/Sprünge nicht einüben.

Kaum jemand interessiert sich leidenschaftlich für die Wurfdisziplinen. Wenn die Deutschen da mittelfristig so schwach sind, wird das Publikum endgültig das Interesse daran verlieren

Wissen wir, ob sie es nicht üben?

Das Desinteresse liegt auch an den nicht oder nur oberflächlich über Wurfdisziplinen kommunizierenden Medien.
Offenbar mangelt es an Interesse und Sachkenntnis.
Zuschauer erhalten so kein oder nur ein mangelhaftes Bild von der Faszination des Werfens.
Auch von den Medien ist Professionalität zu verlangen, nicht nur von Athleten.



RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Delta - 07.08.2018

Wen man sah wie unkonzentriert C. Harting zum dritten Wurf angetreten ist - dann macht man sich keine Sorgen mehr ob es klappt. C. Hartings Trainer meinte, dass Trainingswürfe reichen - das meine ich ganz und gar nicht.
Von der Weite her mag das sein - aber mental keinesfalls.

Zu R. Harting mein Eindruck war, dass er den zweiten übertreten hat und ganz am Anfang des Wurfes auf die Umrandung gestanden ist. Es hätte auch sonst gereicht.
Drei Franzosen gingen mit einem Nuller aus dem Zehnkampf - grausam.


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Gertrud - 07.08.2018

(07.08.2018, 11:20)Sebastian schrieb: Ich (völliger Laie) glaube ohne weiteres, dass die Bedingungen im Diskus äußerst schwer waren, aber viele meiner Anmerkungen hat mir Diskusmann schon vorweggenommen: Der macht da 3x (zumindest optisch) den haargenau selben Wurf ohne den Anschein einer Korrektur, wie war das? Es ist ziemlich dumm, immer wieder das Selbe zu tun aber auf ein anderes Ergebnis zu hoffen...

Wer selbst Diskus geworfen hat, weiß, dass sich dieser eingeschlichene Fehler oft innerhalb eines Wettkampfes nicht beheben lässt. Man muss dann einfach umstellen.

Beate Peters hatte mal bei einer Deutschen Juniorenmeisterschaft den Fehler, dass die Speere rechts außerhalb des Sektors landeten. Wie beim Kräfteparallelogramm ging die linke Schulter nach links und der Speer weit nach rechts statt beide durch die Diagonale. Ich habe nicht den Fehler korrigiert, sondern den Anlauf umgestellt. Sie wurde Deutsche Juniorenmeisterin.  Wink

Das war Lehrgeld für D. Jasinski und Ch. Harting; aber - mein Gott - jetzt geht´s auf ein Neues.

Gertrud


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - vedo - 07.08.2018

(07.08.2018, 12:17)DerC schrieb: Meine spekulative These:
Hätte Robert nur 60 oder drei ungültige geworfen, hätte sich Christoph mit mind. einem weiten Wurf qualifiziert.

Es ist eine Kopfsache bzw. eine Sache der Psyche, mindestens einer von beiden hat Angst vor dem anderen, bzw Angst zu verlieren. Vermutlich ist es ein gegenseitiges hin und her, wenn der eine merkt, dass der andere gut drauf ist, bekommt er Angst zu verlieren. Es wird immer dann problematisch, wenn der Druck besonders groß ist, weil es um ein internationales Finale geht.

Blicken wir auf die Geschichte:

2016 EM R. Harting nicht teilgenommen – daher kein Bruderkampf im internationalen Finale.

2016 Olympische Spiele R. Harting in der Quali raus wegen Hexenschuss – oder eher wegen Angst vor der Niederlage im Bruderkampf? C. Harting Olympiasieger - nervenstark (Der große Bruder war ja auch nicht dabei!)

2017 C. Harting nur Vierter DM, dann nicht zur WM, dadurch wieder kein internationales Finale mit den Brüdern.

2018 DM - hier hatte C. Harting wenig Druck, da er vornominiert war. Deswegen konnte er einen guten Wurf raushauen. Aber nach eigenen Angaben Kopfschmerzen (psychosomatisch?). R. Harting hält dem Druck stand und qualifiziert sich.

R. Harting hat dieses Jahr im Herbst seiner Karriere nicht viel zu verlieren, das macht es für ihn vom Druck her leichter. Er ist dieses Jahr bisher offensichtlich mental deutlich stärker.

Kllar, alles spekulativ, aber es liegt sicher nicht nur an den Bedingungen.
Sehr steile These. Gründe lieferst du ja schon teilweise selbst und dann gab es auch etwa die DM 2016, wo beide Brüder nicht schlecht waren. Ich fürchte eher (was natürlich genauso spekulativ ist), dass Christoph den Wettbewerb letztendlich nicht so wirklich ernst genommen hat. Er hat ja schon im Vorhinein angekündigt, dass die EM für ihn eigentlich rational betrachtet keinen Wert hat (https://www.abendblatt.de/sport/article215014075/Social-Media-Christoph-Harting-Ich-stehe-lieber-am-Grill.html) und auch wenn er auch im Nachhinein wieder beteuert hat, dass ihn das Ausscheiden emotional betrachtet dann doch nicht so unwichtig ist, hatte man den Eindruck im Wettkampf nicht unbedingt. Für ihn scheint eben nur Olympia wirklich zu zählen, Tokio hat er ja gleich auch wieder im Interviewa angesprochen. Ich wäre nicht überrascht, wenn ihn die WM nächstes Jahr auch nicht so wirklich interessiert.


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Gertrud - 07.08.2018

Zitat:Für ihn scheint eben nur Olympia wirklich zu zählen, Tokio hat er ja gleich auch wieder im Interviewa angesprochen. Ich wäre nicht überrascht, wenn ihn die WM nächstes Jahr auch nicht so wirklich interessiert.

Vielleicht wird er ein zweiter Al Oerter? Mich würd´s sehr freuen. Ich mag den jungen Harting sehr, weil er genaue Vorstellungen von Wichtigkeit hat. Die EM hat für ihn einfach nicht den Stellenwert. - Ich habe bisher übrigens nichts Gravierendes an Verletzungen von ihm gehört.

Gertrud


RE: EM Berlin, Tag 2 - (07.08.) - Sebastian - 07.08.2018

Zum jetzigen Zeitpunkt verbietet sich ein vergleich mit einer Legende aber von selbst! Cool

Aktuell hat er einmal im letzten Versuch die richtige Konstellation erwischt und so Gold in Rio gewonnen, nicht mehr und nicht weniger und das ist auch fantastisch.

Ansonsten fällt er eher durch wenig bis keine Publikumsnähe und wenig bis kene Leistung (wohlgemerkt im internationalen Maßstab gesprochen) auf, da ist mir sein Bruder doch wesentlich lieber!