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Siegerehrung - Druckversion

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RE: Siegerehrung - aj_runner - 14.08.2018

Die Idee, die Siegerehrung in die Stadtmitte zu verlegen, fand ich sehr gut. Zum einen konnte die Leichtathletik auch edinem fachfremden Publikum näher gebracht werden, zum anderen war die Stimmung dort sicherlich nicht schlechter, als in einem zum Drittel gefüllten Stadion wie beim Hochsprung. Zudem hatte man auch die Chance die Athleten direkt zu treffen. Uns liefen KJT und Caro Schäfer in die Arme.


RE: Siegerehrung - Prometheus2000 - 14.08.2018

(14.08.2018, 16:02)aj_runner schrieb: Die Idee, die Siegerehrung in die Stadtmitte zu verlegen, fand ich sehr gut. Zum einen konnte die Leichtathletik auch edinem fachfremden Publikum näher gebracht werden, zum anderen war die Stimmung dort sicherlich nicht schlechter, als in einem zum Drittel gefüllten Stadion wie beim Hochsprung. Zudem hatte man auch die Chance die Athleten direkt zu treffen. Uns liefen KJT und Caro Schäfer in die Arme.

Tut mir leid, da bin ich komplett anderer Meinung. Wenn ich 80-100 euro für eine Abendsession bezahle, dann möchte ich da auch die Siegerehrungen mit dabei haben. Die Zuschauer in der Generali Arena haben nichts bezahlt. Wenn man nach der Abendsession noch zum Breitscheidplatz dackeln wollte, war man nicht vor Anfang der ersten Ehrungen da. Und in die Arena kam man dann eh nicht mehr rein. Blieb nur der bildschirm an der Arena.
Und ich glaube auch , dass da kaum fachfremdes Publikum vor Ort war. Sorry.

Und das mit dem nur zum Drittel gefüllten Stadion stimmt ja wohl nicht.  Freitag 48.000. Samstag 60.000 und Sonntag 42.000 Zuschauer. Da ist wohl kaum ein Drittel. Mehr Stimmung als im Stadion gabs nicht. Am Sonntag ist der überwiegende Teil der Zuschauer für die letzten Siegerehrungen geblieben. 

Ich hätte gerne mehr Siegerehrungen gesehen. Konnte ich aber nicht. Und das fand ich gelinde gesagt, scheiße.


RE: Siegerehrung - fredo - 14.08.2018

Wie diese Siegeehrungen außerhalb des Wettkampfortes auf die Athleten wirken, kann ich natürlich nicht beurteilen. Sicherlich gibt es dort auch sehr viel Nähe. Andererseits haben alle Athleten von der beeindruckenden Kulisse im Stadion gesprochen.
Für mich als Zuschauer dagegen ist die Sache eindeutig. Wenn ich vor Ort bin und die Wettkämpfe hautnah verfolgt habe, bringt die Siegerehrung im Stadion ein unverzichtbares emotionales Ergebnis, wenn sie entsprechend gestaltet wird.
Also nicht vor irgendwelchen leeren Videowänden, sondern konkret vor der Kulisse der vielen tausend begeisterten Zuschauer. Dass diese viel Geld für ihr Dabeisein bezahlt haben, ist auch ein Argument, das nicht einfach unter den Tisch gewischt werden sollte. Natürlich dürfen die Siegerehrungen die anderen Wettkämpfe nicht zu sehr beeinträchtigen, aber das müsste mit der entsprechenden Planung auch hinzukriegen sein.
Wir waren als Gruppe in Athen in einem Stadion, wo sich die Griechen nicht gerade sensibel bei der Ehrung nichtgriechischer Gäste dargestellt haben; dafür haben sich andere Nationen solidarisiert und ihre Medaillengewinner gemeinsam gefeiert. Und ich erinnere mich noch 20 Jahre später an viele berührende Siegerehrungen.
Dieses Jahr wären in Berlin viele deutsche und nichtdeutsche Wettkämpfer im Stadion zu feiern gewesen, die deutliche Sympatieträger waren. Gut, sie haben teilweise ihre verdiente Ehrenrunde bekommen, aber die bekommen sie auch in Goetzis.
Ich behaupte nun mal einfach, dass es für Zuschauer und Athleten ein anderes Erlebnis ist, mit 50 000 Leuten zu feiern als mit (eher zufällig (?) anwesenden) 3000 Leuten auf einem "künstlichen" Eventplatz, auch wenn dieser emotional aufgeladen ist.
Mögen die Skiartisten in St. Moritz oder Kitz vor der versammelten High Society gefeiert werden, die Leichtathleten gehören ins Stadion und von mir aus hinterher ins Sportstudio!


RE: Siegerehrung - Gertrud - 15.08.2018

(14.08.2018, 22:31)fredo schrieb: Mögen die Skiartisten in St. Moritz oder Kitz vor der versammelten High Society gefeiert werden, die Leichtathleten gehören ins Stadion und von mir aus hinterher ins Sportstudio!

So sehe ich das auch, obwohl auch außerhalb eine große Kulisse vorhanden war; aber uns Zuschauern wird damit ein wichtiges, emotionales Ereignis vorenthalten. Ich halte es aber für legitim, solche Dinge mit einem think tank auszuprobieren und sich dann für die beste Lösung zu entscheiden. Die Kulisse im Stadion war grandios. Man muss nur diese Siegerehrenpausenfüller aussuchen, damit Wettkämpfe nicht gravierend gestört werden.

Gertrud


RE: Siegerehrung - EAF2017 - 15.08.2018

Mein Senf dazu: Beim Kartenkauf war ich noch verärgert, dass die Siegerehrungen nicht im Stadion stattfinden. Immerhin habe ich Geld für meine Karte bezahlt und Siegerehrungen gehören eigentlich zum Wettkampf dazu. 
Letztlich fand ich die Siegerehrungen auf dem Breitscheidplatz aber nicht schlecht. Die Stimmung war sicher nicht schlechter als im Stadion. Gut war, dass die Siegerehrungen nicht mit den Wettkampfzeiten kollidierten, so dass ich vom Stadion direkt zum Breitscheidplatz (oder andersrum) fahren konnte, ohne etwas zu verpassen. 
Für die Athleten war es auf dem Breitscheidplatz vielleicht sogar stimmungsvoller. Die Fans waren ganz dicht dran (konnten abklatschen), es wurden noch mal Replays aus den Wettkämpfen auf dem Monitor abgespielt, die ganze Aufmerksamkeit gehörte den Athleten bei der Ehrung, hinterher gab es noch Interviews... Ich glaube nicht, dass die Athleten irgendetwas vermisst haben. 
Für die Athleten im Stadion war es sicher auch besser, ihre Wettkämpfe nicht wegen der Ehrungen unterbrechen zu müssen. Und durch das Auslagern der Siegerehrung bekamen die Menschen, die nicht im Stadion waren, auch die Chance, die Athleten zu sehen und sich für die Wettkämpfe zu begeistern. 
Insgesamt hat mich das Konzept Breitscheidplatz positiv überrascht. Trotzdem plädiere ich nicht dafür, Siegerehrungen grundsätzlich auszulagern.


RE: Siegerehrung - Walker - 15.08.2018

(14.08.2018, 22:31)fredo schrieb: Wir waren als Gruppe in Athen in einem Stadion, wo sich die Griechen nicht gerade sensibel bei der Ehrung nichtgriechischer Gäste dargestellt haben; dafür haben sich andere Nationen solidarisiert und ihre Medaillengewinner gemeinsam gefeiert. Und ich erinnere mich noch 20 Jahre später an viele berührende Siegerehrungen.
Beziehen Sie sich auf die Spiele 2004 in Athen, insbesondere auf das Olympiastadion, wenn ich fragen darf?


RE: Siegerehrung - Atanvarno - 15.08.2018

"20 Jahre später" dürfte wohl auf die WM 1997 hindeuten


RE: Siegerehrung - Walker - 15.08.2018

(15.08.2018, 13:19)Atanvarno schrieb: "20 Jahre später" dürfte wohl auf die WM 1997 hindeuten

Richtig. Wir schreiben ja noch nicht das Jahr 2024.   Wink
Aber vermutlich hatte ich die Arithmetik deshalb unterschlagen, weil ich eben selbst in 2004 Teile des griechischen Publikums "nicht gerade sensibel" vor dem 200m-Finale erlebte, als jene den Start um gut 10 Minuten durch Pfiffe und laute Unmutsäußerungen hinauszögerten, da deren Sprintstar Konstantinos Kenteris wegens Dopings im Finale nicht starten durfte.


RE: Siegerehrung - Stöbinger - 15.08.2018

Ich war bei vielen Siegerehrungen vor Ort. Es war immer gigantisch. Einmal sang eine super sympathische Sängerin ein paar Songs, den letzten fand ich großartig. Das Publikum machte auch toll mit. Ich möchte unbedingt mehr von dieser Sängerin hören, aber ich weiß leider nicht ihren Namen. Könnt Ihr mir bitte weiterhelfen? Sie sang an einem Nachmittag, Do oder Fr denke ich, sie trug einen hellblauen Jeansrock. Wie ist ihr Name???
Danke für einen Hinweis von Euch!!!


RE: Siegerehrung - Stelvio2017 - 15.08.2018

Ich möchte extra vorausschicken, dass ich eigentlich mit dem Ablauf der EM sehr zufrieden war.

Über kleinere Ärgernisse (teilweiser Ausfall von S-Bahnen am Mo./Mi./Sa.; völlig unnötige Schließung des Oberrings ab Mi. und damit keine Chance dort am Vormittag Schatten zu finden...wir mußten uns auf den teuren Plätzen im Bereich N grillen lassen (ich weiss, selbst Schuld) und konnten auch nicht die WCs vom Oberring nutzen ... entsprechend lang waren gegen Ende der Session dann die Schlangen) kann man leicht hinwegsehen. Zumal viele Dinge pragmatischer gehandhabt wurden, als anfänglich befürchtet (so z.B. die Einlaßkontrollen).

Mit der Verlagerung der Siegerehrung zum Breitscheidplatz habe ich mich allerdings nicht anfreunden können. Vielleicht war es für die Athleten ganz okay, da wohl die Teamhotels in der Nähe waren und die Durchführung der Ehrung eine schöne Nähe von Sportler und Fan ermöglichte. Aber nicht nur ich, sondern sehr viele aus unserem Block waren verärgert, da gerade während der ersten 4 Tage - als die Mehrkämpfe liefen - es schlicht unmöglich war, nachmittags oder abends nach den Wettkämpfen einen Platz auf den Tribünen am Breitscheidplatz zu ergattern. Damit wurde gerade den langjährigen und treuen Leichtathletikfreunden, die zudem auch noch für die Tickets tief in die Tasche greifen mußten, etwas genommen. Ob man damit bei den eher "Event"-orientierten (Sarah Wiener Kochshow etc.) Gästen am Breitscheidplatz neue Freunde der Leichtathletik gefunden hat, wage ich zu bezweifeln.
Vielleicht wäre zumindest eine Flower Ceremony im Stadion, vielleicht gar im Blockformat angemessen. Merkwürdigerweise hat man doch auch am letzten Tag die Ehrungen im Stadion abgehalten, wo es eigentlich aus Zeitgründen kaum paßte. Da war allerdings das gesamte Programm wahrscheinlich TV-bedingt ohnehin schon zu sehr komprimiert. Deshalb waren denn wohl auch die Dreispringer total gefrustet vom Aufmerksamkeitsdefizit der Zuschauer, die wegen der gleichzeitig stattfindenden Ereignisse, die Aufforderungen der Athleten zum rhytmischen Klatschen gar nicht mehr mitbekamen.