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zur Hochsprungentwicklung - Druckversion

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RE: zur Hochsprungentwicklung - dominikk85 - 27.06.2020

(26.06.2020, 12:35)Atanvarno schrieb:
(26.06.2020, 09:46)unruh schrieb: Bei von gera genannten Th.Hopkins und Avent kann man sich was abschauen, erwähnen kann man beim Lattenüberfliegen auch Th.Zacharias.
Ich jedenfalls werde mal einen Jugendlichen suchen der es versucht bauchwärts über die Latte zu kommen.

Ich fände es super, wenn mehr Trainer wieder mit dem Straddle (oder auch ganz neuen Techniken) experimentieren würden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es Athletentypen gäbe, für die der Straddle besser geeignet wäre, aber dazu müssten sie erstmal die Auswahlmöglichkeit bekommen und heute bietet das ja kein Trainer mehr.

das wäre imo ein falscher Weg. Ich will nicht sagen das man nicht 2.35 mit dem straddle springen könnte, aber der Flop dominiert jetzt seid 40 Jahren und die top20 Leistungen aller Zeiten sind alle mit dem Flop.

Imo sollte man sich an den besten Flop springern der letzten Jahre orientieren.


RE: zur Hochsprungentwicklung - gera - 27.06.2020

zur von Atanvarno angedachten Re-Aktivierung des Straddle möchte ich folgendes sagen:

Der Flop hat sich letztlich durchgesetzt, weil er vor allem in der Breite eine wenn auch geringe Leistungssteigerung gebracht hat.
Hauptsächlich durch die mögliche größere Absprunggeschwindigkeit.
Eine Rückkehr zum Straddle- so wie er selbst zu besten Zeiten Jaschtscheko und andere  war - kann es also nicht geben.

Allerdings hat der Gedanke doch etwas !

Der Flop hat Macken und Vorteile <<< der Straddle ebenso.

Es ist m.E. aber möglich, die Macken der einen abzustellen und die Vorteile der anderen Technik zu behalten.
Ob man auf der Straddlegrundtechnik aufbauend das dann noch Straddle nennen kann ist eine andere Sache, aber eigentlich zweitrangig.
Der größte Nachteil des Flop ist die Querung der Latte rücklings. Der größte Nachteil des Wälzers ist die unnötig große Verringerung der Absprunggeschwindigkeit durch die große Rücklage.
Schlecht bei beiden Techniken ist das Auseinanderfallen von Anlauf - und Absprungrichtung.
( was auch die Verletzungsanfälligkeit hervorruft )

Wenn also auch wieder Straddle , dann einen weiterentwickelten.

Es gibt in Deutschland schon noch einige die das auch praktisch anleiten könnten.
Der jüngste davon ist Ch.Schenk, Th.Zacharias evtl.
Einige gute theoretische Anleitungen sind auch vorhanden, z.B. von Schröter/Bauersfeld.
Man muss es natürlich wollen und wach im Geist sein , wie z.b. ....


RE: zur Hochsprungentwicklung - gera - 28.06.2020

von mit als Nachteil beider Techniken genannt, das Auseinanderfallen von Anlauf - und Absprungrichtung.
Mein Vorschlag " rotary jump " und auch die oft angepriesene " Hay-Technik " stellen das ab.
Es wird also genau in Anlaufrichtung abgesprungen, was keinen Kratverlust bringt und auch die Verletzungsgefahr vermindert.

dominikk85 hatte dankenswerter Weise Raul Spank ermuntert, mal " Hay" zu springen.
Dessen Einschätzung wird in # 5 vom 29.8.18  gebracht.
Danach stellte Spank fest, dass der Absprungimpuls nicht ausreicht, um eine Rotation um die Latte mit gestreckten Beinen zu realisieren. In der Folge würde man die Latte stets mit den Oberschenkeln reißen.

Das ist die völlig richtige Einschätzung eines Athleten aus der praktischen Ausführung der " Hay-Technik ".

Nun bringe ich aber Filmaufnahmen, die zeigen das es Athletn gab, die gerade aus, bäuchlings über die Latte sprangen.
( Hopkins/Avant )
Das ist kein Widerspruch, denn zwischen " Hay " und meinem Sprungdenkansatz- vorgeführt teils von Hopkins+ Avant  - besteht ein entscheidender Unterschied.
Hay lässt einen " gebückten " Salto springen, mit stets gestreckten Beinen bei der Lattenquerung.
Mein Vorschlag - und praktisch vorgeführt - ist nach dem Absprung sowohl das Sprungbein als auch das Schwungbein in nötiger Weise anzuwinkeln.
Bei " Hay" ergeben die gestreckten Beine ein großes Trägheitsmoment und eine entsprechend kleine Winkelgeschwindigkeit der Rotation um die Latte. Deswegen reißt auch Spank die Latte stets mit den Oberschenkeln, er treibt nämlich schneller in horizontaler Richtung weiter als die Rotation beendet werden kann.
Rechnerisch darf die Rotation bei Weltklassehöhen max. 0,5 sec . dauern , nach "Hay"-Technik braucht man aber 0,6 sec. für die Ratation des Körpers( Beine)

Das anziehen und strecken der Beine bei "rotary jump " ermöglicht über die Reduzierung des Trägheitsmomentes größere Drehgeschwindigkeiten, der Athlet kann so um die Latte rotieren.

Die " Hay-Technik " kann man gestrost vergessen!

Wer es ausführlicher nachlesen will <<< alles geschrieben auf meiner website
www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
unter Punkt IV.


RE: zur Hochsprungentwicklung - matthias.prenzlau - 28.06.2020

Was unterscheidet den Rotary Jump vom Tauchwälzer?


RE: zur Hochsprungentwicklung - gera - 29.06.2020

u.a. die noch konsequentere Beugung des Schwungbeines/ Anlauf=Absprungrichtung/  größere Absprung-V / Anlauf wie beim Flop/Impulsschub durch Kurvenlauf/ kleineres H3 = negativ.


RE: zur Hochsprungentwicklung - unruh - 01.07.2020

es ist genug geredet.
Ich will es praktisch anpacken.
Kriege ich auch deine Unterstützung gera?


RE: zur Hochsprungentwicklung - Atanvarno - 01.07.2020

Wenn du mit dem Straddle experimentieren willst, ist vielleicht Thomas Zacharias' Buch
"Hochsprung und Weitsprung perfekt" interessant für dich.

Kann hier bestellt werden
zacharias@sfb-ev.de


RE: zur Hochsprungentwicklung - Gertrud - 01.07.2020

(29.08.2018, 14:33)dominikk85 schrieb: Wobei das Video von dir imo nicht genau der gleiche Sprung ist, oder? Der Ami läuft in dem Winkel an und springt mit angewinkeltem Knie drüber springt, bei der Hay Variante sollte man doch gerade drauflaufen und dann mit dem klappmesser rüber gehen, oder?

aber es ist der Technik natürlich schon  ähnlich, da hast du recht.

Allerdings finde ich schon das man hier sagen kann das sich Herr spank damit auseinandergesetzt hat. Er sagt selber das man da sicher mit Übung besser werden würde sieht aber den Nachteil mit der Rotation. Da kann man imo nicht von Ignoranz sprechen.

der drehstoß ist da natürlich was anderes, da sollten spätestens seit 2016 die Zeichen der Zeit klar sein, die Reise geht da insgesamt klar Richtung drehstoß auch wenn 22m mit abgleiten  unter optimalen Voraussetzungen möglich sind (siehe majewksi und storl).

Trotzdem muss ich sagen, dass die Mehrheit nicht immer recht zu haben braucht.

Darf ich mal etwas Persönliches sagen? Sie sind fachlich wirklich interessiert und auch sehr gut. Ich schätze Sie in der Hinsicht sehr.

Sie schreiben sicherlich nur in Kleinbuchstaben aus bestimmten Gründen; aber sie sollten Interpunktion und z.B., wann man das oder dass einsetzt, verinnerlichen. Es ist nicht meine Absicht, Sie hier vorzuführen. Ich schätze Sie intelligent genug ein, das entsprechend nachzuholen. Es kommt nicht auf leichte Fehler an, die sicherlich jede/r macht. So gravierende Sachen sollte man richtig einsetzen. Bitte nicht böse sein!!! Irgendwo haben wir alle Defizite. Ich bin aber heute immer noch so gelagert, dass ich mich noch verbessern möchte.

Gertrud


RE: zur Hochsprungentwicklung - gera - 01.07.2020

Hallo Unruh ,

gern will ich Dich bei der Erlernung einer neuen Technik helfen, soweit und wie das möglich ist , sollten wir ausloten.
Schreibe mir eine e-mail an :
blob4@freenet.de
dannt können wir weitersehen.


RE: zur Hochsprungentwicklung - matthias.prenzlau - 01.07.2020

Ich habe vor ca. 10 Jahren mit dem Straddle experimentiert.
Dank dem Buch von Thomas ist es mir auch recht gut gelungen.
Ich blieb 10cm unter Flophöhe und hätte ich den Abstand zum Flop
weiter reduzieren können, hätte ich den Straddle im Wettkampf angewendet.

Mein Hauptproblem war die fehlende Beweglichkeit in der Schwungbein-Hüfte.
Daher war ich gezwungen mit gebeugten Schwungbein abzuspringen.

Ich habe auch verschiedene Anlaufwinkel getestet.
Irgendwo ist die Grenze in Sachen "steil anlaufen" und in Laufrichtung abspringen
biomechanisch erreicht, da einfach nicht mehr genug Rotation erzeugt werden kann.
Ein gewisses seitliches Abfälschen des KSP wird auch bei Rotary notwendig sein.

Die innengeneigte (!) Impulskurve habe ich auch bewusst angewendet.
Sie bringt Beschleunigung von unten nach oben und vorallem Rotationsenergie
um tüchtig zu tauchen.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass früher sehr viele schlaue Leute
den Tauchwälzer auf ein Optimum gebracht haben. Auch sie standen vor der Frage,
was ist biomechanisch im Bereich des Möglichen. Ihnen war klar, dass
Rotation und Tauchen zum Erfolg führt.

Eine Weiterentwicklung zu Rotary versucht meiner Meinung die Physik zu überlisten.
Trotz meiner Meinung dazu finde ich es lobenswert, dass sich jemand Gedanken dazu macht
und den mittlerweile eingestaubten Hochsprung voran bringen möchte.