Leichtathletikforum.com
Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) (/showthread.php?tid=3049)

Seiten: 1 2 3


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - beity - 08.10.2018

(07.10.2018, 22:20)frontrunner800 schrieb: Alina Reh mit einem sensationellen Rennen – nach ihrer Verletzung im Frühjahr so stark! Neben ihrem großen Talent zeichnet sie ihre Einstellung aus: Ihre bodenständige und zupackende Art helfen ihr ganz außerordentlich, das harte Lauftraining zu meistern. Und: Kein Facebook und Instagram. Bravo, sie ist auf dem richtigen Weg! Sie wird sich weiter steigern und Deutschland vergleichbar gut wie Klosterhalen in der Welt repräsentieren!

Der Normalfall braucht kein Ausrufezeichen. Warum Du es in inflationärer Weise immer nutzt ......


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - vedo - 08.10.2018

(07.10.2018, 21:33)Küstenkrebs schrieb: Sabrina Mockenhaupt hat im Live-Stream zwar ein Duell gegen Alina nächstes jahr von sich gewiesen, aber sie klang nicht so, als könne sie sich eine Zeit Richtung 1:10 überhaupt nicht mehr vorstellen. Ich habe ihren genauen Wortlaut leider vergessen. Sie klang aber, als habe sie läuferisch für nächstes jahr durchaus noch Ambitionen. Klar ist Reh mittlerweile eine andere Liga, aber ehrlich gesagt hatte ich Mocki, was Leistungssport angeht, schon ganz abgeschrieben. Kürzlich lief sie in Hamburg 1:20 Über die Halbmarathon-Strecke. Das ist schon sehr weit weg von der nationalen Spitze. Ich bleibe in Bezug auf Mockis läuferische Zukunft deshalb skeptisch.
Sie hat auch relativ offen gesagt, dass sie die letzten zwei Monate einfach keine Lust aufs Laufen hatte, dementsprechend sind dann auch die 1:20 zu bewerten. Wenn eine Athletin dann aber eben auch das Talent hat, selbst im vergleichsweise höherem Alter wieder in teils sehr kurzer Zeit relativ schnell in Form zu kommen, ist es sicherlich auch Mocki, das hat sie in den letzten Jahren mehrmals bewiesen (zuletzt mit der Erfüllung der EM-Norm dieses Jahr, das war ja gerade mal vor ein paar Monaten). Da bei ihr auch sicherlich die Motivation zurückkommt, halte ich ihr Ziel (ich meine, sie hat im Stream gesagt, noch einmal 70 laufen zu wollen/können) jetzt auch nicht für völlig abwegig, dagegensprechen könnte aber natürlich die mittlerweile recht hohe Verletzungsanfälligkeit.
(07.10.2018, 22:20)frontrunner800 schrieb: Ihre bodenständige und zupackende Art helfen ihr ganz außerordentlich, das harte Lauftraining zu meistern. Und: Kein Facebook und Instagram.
Finde ich ja persönlich auch toll und so ohne Vermarktung auf Social Media, aber den von dir daraus nicht zum ersten Mal implizierten Schluss, dass das der Weg ist, den ein Sportler gehen sollte um sich quasi unabgelenkt dem Training widmen zu können, kann man einfach nicht zustimmen, wenn man sich anschaut, bei welchen erfolgreichen Sportlern die These überhaupt nicht stimmt. Die von dir schon einmal explizit gelobte Emma Coburn hat mittlerweile ihr Leben in über 1400 Posts mit ihren instagram-Followern geteilt und wird letztes Jahr trotzdem Weltmeisterin, bei Gesa Krause schaut's ähnlich aus und sie hat dieses Jahr dennoch absolut souverän die Europameisterschaft gewonnen, Mo Farah hat noch mehr Beiträge auf instagram als Emma Coburn und trotzdem gelingt ihm in den letzten Jahres alles, usw.
(und das mit der "bodenständig und zupackenden Art" ist ja wohl auch nur Geschwafel, welches höchstens deiner persönlichen Romantik vom Laufsport entspricht, keine Ahnung warum ihr das jetzt besonders explizit beim Lauftraining helfen sollte).


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - aj_runner - 08.10.2018

@ Vedo:
Wenn man jemand das Attribut bodenständig zu weisen kann, dann ist es wohl Alina. Das positive ist (und das sehe ich auch bei KK), dass sie laufen um des Laufen willens und gleichzeitig die finanziellen Rahmenbedingungen haben, das auch tun zu können.
Social Media kann ablenken (siehe Diskussion von Gertrude und Alexandra Wester), muss aber nicht (siehe Deine Beispiele). Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das sehr wohl der Fall sein kann bzw. einen unheimlich unter Druck setzen kann.Zurück zur Leistung von Alina: wenn sie gut drauf ist, dann spielen bei ihr die Rahmenbedingungen keine Rolle. Sie braucht keine perfekten Tempomacher, die sie links und rechts abschirmen, windige Bedingungen machen ihr auch nichts aus. Das kann man auch mit zupackend umschreiben.Bei etwas mehr Fokus auf den HM dürfte der DR auch bald fallen. Mittelfristig (2021) traue ich ihr im Marathon durchaus eine 2:22 h zu. Vielleicht wird bis dahin auch das eine oder andere Doping-Nest in Afrika trocken gelegt, dann bekommt so eine Leistung nochmals einen ganz anderen Stellenwert.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - Jo498 - 08.10.2018

Letztes Jahr war nicht Rehs HM-Debut (das war ein Jahr vorher) und es lief sehr gut, jedenfalls was die Zeit betrifft. Auch wenn gestern vielleicht weniger am Anschlag gelaufen war als 2017 Ulm.

Mocki würde ich durchaus zutrauen, nächstes Jahr nochmal zurückzukommen. Denke schon, dass sie in ihrem mutmaßlichen letzten Laufjahr noch einen guten Abschluss will, inkl. einer Chance bei der HM-DM.

Insgesamt etwas deprimierend ist allerdings der Abstand zur (erweiterten) internat. Elite. Von einzelnen Hoffnungsträgern wie Reh abgesehen. Danach kommt beim HM momentan Krause! 1:10er Zeiten würde ich momentan eher den starken 5000m-Läuferinnen (Koko, Klein, Burkhard) zutrauen als Heinig und Hottenrott. Beim HM und Marathon explodiert international gerade das Niveau mit so vielen Zeiten um/unter 2:20 wie nie zuvor und in D ist 2:30 immer noch eine Schallmauer...

Und bei den Männern ist Gabius in Topform etwa 4 Min hinter der erweiterten Weltelite, danach gelten 2:13-15 als "gute" Zeiten, eine Steigerung auf 2:09-10 von Leuten wie Pflieger würden wir als spektakulär (und unwahrscheinlich) ansehen, aber das wäre immer noch sehr deutlich hinter dem Bereich um 2:06, ab dem es international interessant wird.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - gera - 08.10.2018

möchte auf Debbie Schöneborn aufmerksam machen.
Ich traue ihr nach so kurzer Trainingszeit noch einiges zu.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - jonas - 08.10.2018

@jo498 Wie kommst Du darauf, dass Reh gestern weniger am Anschlag gelaufen sein könnte als bei ihrem letzten Halbmarathon in Ulm?


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - Jo498 - 08.10.2018

Reh war total locker im Ziel, nicht allzu angestrengt wirkend. Wirkte wesentlich weniger am Anschlag als bei den beiden Crossläufen letzten Herbst oder diversen Bahnrennen (Gesichtsausdruck, Verhalten nach Zieleinlauf usw.). Diese Optik kann natürlich immer täuschen, manche Athleten wirken viel erschöpfter, was nicht bedeuten muss, dass die anderen, die nicht so wirken, sich nicht verausgabt hätten. Und selbst wenn jemand wie Reh anscheinend keine Pacer braucht, so ist auch nicht auszuschließen, dass sie doch von Pacern oder direkter Konkurrenz profitiert hätte.
Mit dem Rennen in Ulm kann ich es nicht direkt vergleichen; ich verstand Küstenkrebs Anmerkung oben so, dass Reh selbst das Rennen vor gut einem Jahr in Ulm wohl als wesentlich härter beschrieben/empfunden hat, während diesmal "eher wie im Training". Meine mit "vielleicht" eingeleitete Bemerkung bezog sich hauptsächlich darauf.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - vedo - 08.10.2018

(08.10.2018, 09:09)aj_runner schrieb: @ Vedo:
Wenn man jemand das Attribut bodenständig zu weisen kann, dann ist es wohl Alina.
Das wollte ich auch gar nicht in Abrede stellen, vielmehr stimme ich dem voll zu und finde Alina u.a. deswegen sehr sympathisch. 

Nur man macht es sich finde ich schon zu einfach, wenn man alles an Social Media festmachen will. Ich bin ja nun auch beileibe kein Fan davon (vielmehr macht es mir manche Sportler regelrecht unsympathisch ehrlich gesagt), aber realistisch betrachtet war die von dir genannte Wester auch schon sehr instagram-affin als sie 6,95m gesprungen ist, warum sollte ich von außen betrachtet dann also zwei Jahre später, wenn die Leistung dann nicht mehr komplett stimmt, plötzlich davon ausgehen, dass ihre Fokussierung auf den Sport/Trainingswille/was weiß ich plötzlich etwas mit Social Media zu tun hat? Letztendlich kann man es natürlich nicht komplett auschließen, klar, aber wenn es auch in der Leichtathletik mittlerweile auch in den Topleistungsbereichen viel mehr Regel als Ausnahme ist, die Fans rund um die Uhr mit Infos um das eigene Leben zu füttern und die jeweiligen Athleten trotzdem auch noch sportliche Leistung zeigen, fehlt mir etwas die Grundlage, davon ohne weitergehende Informationen auszugehen.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - Küstenkrebs - 08.10.2018

In Bezug darauf, wie gut Alina Reh ihr HM-Debut in Ulm verkraftet hatte, habe ich an eine Äußerung damals wie diese gedacht, nachdem sie einmal mehr nach ihrer Marathon-Premiere gefragt worden war:

"Nein, absolut nicht. Ein Halbmarathon ist mit mehr als 70 Minuten schon ganz schön lang (lacht). Nach dem Lauf habe ich meine Beine extrem gespürt, das zeigt, wie hoch die muskuläre Belastung war. Für einen Marathon müsste ich meine Umfänge noch deutlich steigern. Darum spielt der Marathon gar keine Rolle."

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/alina-reh-attacke-bei-kilometer-16/

Da klang sie dieses Jahr in der Bewertung der physischen Verfassung nach dem HM ganz anders. Und damit will ich nicht die Marathon-Diskussion in Bezug auf Reh fortführen.


RE: Köln Marathon 2018 - 07.10.2018 (Alina Reh 69:31 DR U23) - dominikk85 - 09.10.2018

Ihr potential liegt imo klar auf der Straße und bei den 10k. 5k ist sie zu langsam auf den letzten 800.  Koko ist da ja auch kein spurter, aber in top form kann sie schnelle letzte 2 runden laufen das kann alina nicht.

die frage ist halt wie gut sie 10k und Straße kombinieren kann. Im nächsten Jahr sollte sie aber imo noch auf der Bahn bleiben und an ihrem speed arbeiten, für den Umstieg ist sie noch zu jung.