Leichtathletikforum.com
Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz (/showthread.php?tid=3062)

Seiten: 1 2


Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Gertrud - 19.10.2018

Dieser Auftritt war aus meiner Sicht sehr bedrückend und erschütternd. Diese Gegenpole: auf der einen Seite der Held der Nation und auf der anderen Seite der sehr depressive Mensch ganz ohne Glanz und Gloria. Es war gut, ein solches Bild auch einmal öffentlich zu zeigen, dass eine Medaille manchmal zwei sehr konträre Seiten haben kann. 

Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen ehemaligen Sportler, der sicherlich kein Doping genommen hat, aber unter Lithiummangel leidet und zeitlebens substituieren muss. Ohne die Tabletten ist er arg gefährdet. Die Gedankenwelt geht dann stark ins Depressive über. 

Ich sehe aber auch Christians berufliche Fluktuation, die - so meine ich - auch Unruhe ins Leben bringt. Die duale Karriere halte ich für unbedingt wichtig, auch das spätere Leben vorzubereiten. 

Gertrud


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - dominikk85 - 19.10.2018

Duale Karriere war halt in der DDR auch nicht das Thema, da war man quasi Profi und wurde danach in irgendeinem staatsbetrieb bis zur Rente versorgt.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Javeling - 19.10.2018

(19.10.2018, 07:57)Gertrud schrieb: Dieser Auftritt war aus meiner Sicht sehr bedrückend und erschütternd. Diese Gegenpole: auf der einen Seite der Held der Nation und auf der anderen Seite der sehr depressive Mensch ganz ohne Glanz und Gloria. Es war gut, ein solches Bild auch einmal öffentlich zu zeigen, dass eine Medaille manchmal zwei sehr konträre Seiten haben kann. 
Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen ehemaligen Sportler, der sicherlich kein Doping genommen hat, aber unter Lithiummangel leidet und zeitlebens substituieren muss. Ohne die Tabletten ist er arg gefährdet. Die Gedankenwelt geht dann stark ins Depressive über. 
Ich sehe aber auch Christians berufliche Fluktuation, die - so meine ich - auch Unruhe ins Leben bringt. Die duale Karriere halte ich für unbedingt wichtig, auch das spätere Leben vorzubereiten. 
Gertrud

Aus meinem Facebook-Beitrag zu diesem Thema :
Trennen wir doch mal das Privatleben vom Leistungssportler. Alle AthletenInnen, die mit Doping (auch hinter vorgehaltener Hand) in Verbindung gebracht wurden (werden), sind nette Menschen, keine Frage. So war es auch Schenk als USC-Mainz-Athlet. Hein- Direck Neu hatte im TV und mir gegenüber die Situation als Leistungssportler im oberen Bereich ausführlich geschildert. Kann man auch googeln.

Kritik an Schenk : Sein spätes Eingeständnis nach etwa 24 Lügenjahren mit Vorwürfen an Prof. Franke ('Hören sie doch mit dem Mist auf. Das kann doch keiner mehr hören. Sie waren doch nie Athlet.') Das passt eigentlich nicht zum 'privaten Charakter'. Seine Erfolge basieren ausschließlich auf die Einnahme von UM ! Und hier betrog (ja, es ist Betrug) er viele seiner 'sauberen' Sportkollegen und ist noch stolz auf seinen Olympiasieg. Die Goldmedaille darf er behalten (Doping-Verjährung).

Privat arbeitete er in umittelbarer Nähe zum Sport in der Vermarktung. Hier hatte er viele Mißerfolge durch 'Verkalkulationen'. Auch die Stiftung 'Deutsche Sporthilfe-Stiftung' entzog ihm das Mandat. Anschließend versuchte er es mit dem 'Stadtmarketing' in Bergen auf Rügen. Der Vertrag wurde nicht verlängert. Er beklagte sich, dass aus dem Sport angeblich nie Unterstützungsangebote kamen.

Nun darf der 53-Jährige sich auf Erlöse seines Buches freuen, für das er in diversen TV-Talkshows auf Promoter-Tour unterwegs ist. Und seine Leidensgeschichte - hier immer wieder der Hinweis auf den Attentäter Amri ! - erzählt. Sein Eingeständnis ist zwar zu begrüßen, allerdings glaube ich persönlich nicht, dass es ihm um eine Aufarbeitung bzw. Klärung der damaligen Situation beim Kampf gegen Doping geht. "Ich bin jemand, der nachweislich gelogen hat. Das fühlt sich unschön an. Ich habe gedopt, und ich wusste, dass ich dope, " so Schenk in einem Interview.

Trotzdem hoffe ich, dass er seine gesundheitlichen (und beruflichen) Probleme mit den täglichen Medikamenten (so seine Hinweise im gestrigen Gespräch) bewältigt.
Heinz Engels, Mainz


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Diskusmann - 19.10.2018

(19.10.2018, 13:05)Javelin schrieb: Kritik an Schenk : ...Seine Erfolge basieren ausschließlich auf die Einnahme von UM ! Und hier betrog (ja, es ist Betrug) er viele seiner 'sauberen' Sportkollegen und ist noch stolz auf seinen Olympiasieg...
Heinz Engels, Mainz

Ich bin weit davon entfernt, Doping und Dopingsünder zu verteidigen, dennoch: Niemand wird nur durch UM Olympiasieger! Und ob er saubere Sportkollegen betrogen hat, sei mal dahin gestellt. Wir beide wissen denke ich, wie es in den 80ern zugegangen ist...


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Javeling - 19.10.2018

(19.10.2018, 13:25)Diskusmann schrieb:
(19.10.2018, 13:05)Javelin schrieb: Kritik an Schenk : ...Seine Erfolge basieren ausschließlich auf die Einnahme von UM ! Und hier betrog (ja, es ist Betrug) er viele seiner 'sauberen' Sportkollegen und ist noch stolz auf seinen Olympiasieg...
Heinz Engels, Mainz

Ich bin weit davon entfernt, Doping und Dopingsünder zu verteidigen, dennoch: Niemand wird nur durch UM Olympiasieger! Und ob er saubere Sportkollegen betrogen hat, sei mal dahin gestellt. Wir beide wissen denke ich, wie es in den 80ern zugegangen ist...

Selbstverständlich MUSS man auch entsprechend trainieren. Hmm, warum denke ich gerade an den 'Radler' Ulle Ullrich ?
Deshalb hatte ich ja 'sauberen' mit '-Strichen versetzt....... Wink
Wenn Ch. Schenk lange vor seinem Buch ein Geständnis abgelegt hätte, dann hätte ('Fahrradkette') ich ihm geglaubt. Seine öffentlichen Auftritte mit der 'Amri-Personifikation' sind nun mehr als peinlich, nicht glaubhaft, leider.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - unruh - 19.10.2018

javeling schrieb:

seine Erfolge basieren ausschließlich auf die Einnahme von UM! Und hier betrog ( ja es ist Betrug) er viele seiner sauberen
Sportkollegen und ist noch stolz auf seinen Olympiasieg...


Dazu meine Meinung. Wir alle wissen das vor allem in der DDR sich kein Spitzenathlet dem Doping entziehen konnte.Denn dann hätte er keine Förderung mehr erhalten. Natürlich ist das Betrug am Sport und vielen seiner Konkurrenten. Auch wenn die nächstplatzierten ebenfalls gedopt hätten es bleibt Betrug. Und irgendein ungedopter, weit hinten Platzierter mit vielleicht 7500 P. hätte dann Olympiasieger sein müssen.
Stolz auf so einen Sieg kann mann nicht sein wenn man ehrlich seine Fehler bedauert.
Der dauernde Hinweis auf die anderen die bestimmt auch gedopt haben macht die Sache nicht besser.Das hört sich ein bischen nach Verharmlosung an.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - dominikk85 - 19.10.2018

Denke ich auch, man muss wohl davon ausgehen das jeder DDR, Olympiasieger seit etwa 1970 gedopt war (darunter auch aktuelle Weltrekordler und Bundestrainer).

Im Westen haben natürlich auch so einige gedopt, so ist das nicht.

aber über schenk empört zu sein während man schult und co feiert ist schon ein doppelstandard.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - MZPTLK - 19.10.2018

Zitat:Im Westen haben natürlich auch so einige gedopt

Das wäre schön.
Geh' mal davon aus, dass in den 80ern die Allermeisten der Spitzenklasse
und Viele aus der 2. Reihe Stoff genommen haben.
Die meisten Trainer und BT wussten das, haben es geduldet, viele gefordert und gefördert.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Robb - 19.10.2018

Konnten sich Athleten im Westen denn dem Doping entziehen oder wurde es vom DLV nicht sogar vorausgesetzt? Es gab in den 80er Jahren einen Saisonhöhepunkt, für den lag die DLV-Norm im Kugelstossen Frauen bei 20,40m, also 2-3m mehr, als der DLV heutzutage als Norm verlangt. Wer solche Normen festlegt, setzt Doping voraus.


RE: Christian Schenk gestern Abend bei Markus Lanz - Gertrud - 20.10.2018

(19.10.2018, 19:02)Robb schrieb: Konnten sich Athleten im Westen denn dem Doping entziehen oder wurde es vom DLV nicht sogar vorausgesetzt? Es gab in den 80er Jahren einen Saisonhöhepunkt, für den lag die DLV-Norm im Kugelstossen Frauen bei 20,40m, also 2-3m mehr, als der DLV heutzutage als Norm verlangt. Wer solche Normen festlegt, setzt Doping voraus.

Steffi Storp hatte zehnmal zwischen 19,28m und 19,73m gestoßen und sich damit nicht für die OS qualifiziert und das hundertprozentig ohne Doping, nicht einmal mit Kreatinmonohydrat!!!  Angry ‌Das haben sogar Osttrainer bei Athletinnenübernahme feststellen müssen.  Wink

Gertrud