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Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Druckversion

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RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 25.04.2020

Der Wechsel war sicher eine gute Idee, solche Bedingungen kann man in Deutschland einfach nicht bieten, allein schon was Infrastruktur, Wetter und Qualität der Trainingspartner angeht.

Dennoch muss man natürlich sehen das sie bereits unter weiß 1:59 und 3:59 gelaufen ist, zeiten die sie bisher noch nicht unterboten hat. 

Verbessert hat sie sich vor allem im Spurt und in den überdistanzleistungen und auch über 1500 sollte sie in de Lage sein in den 3:56 Bereich zu kommen, aber einen Quantensprung hat sie unter NOP jetzt auch nicht gemacht, 2018 kann man halt wegen der Verletzung kaum werten und bei normaler Progression wäre sie wohl auch unter weiß schon im 3:57 und 14:30 bereich.

Aber wie gesagt sind die Bedingungen natürlich bei NOP doch nochmal eine klasse besser, was man aber weiß nicht vorwerfen kann weil er kein Millionenbudget hat.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Jo498 - 25.04.2020

Mintzlaff ist schon ein Großsprecher (was für seine Aufgabe aber gut ist, und es ist sicher auch gut, dass er einen ordentlichen Hauptjob hat und nicht selber von Kokos Erfolgen abhängig ist); es wäre nicht nötig gewesen, Weiß runterzumachen. Zwar muss sich Weiß wohl vorwerfen lassen, dass 2018 nicht an 2017 angeknüpft werden konnte und vermutlich hat das den Wechsel ausgelöst, aber die wesentliche Steigerung war ja 2015-2017 mit Weiß, nicht erst 2019.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Gertrud - 25.04.2020

(25.04.2020, 16:13)dominikk85 schrieb: Der Wechsel war sicher eine gute Idee, solche Bedingungen kann man in Deutschland einfach nicht bieten, allein schon was Infrastruktur, Wetter und Qualität der Trainingspartner angeht.

Dennoch muss man natürlich sehen das sie bereits unter weiß 1:59 und 3:59 gelaufen ist, zeiten die sie bisher noch nicht unterboten hat. 

Verbessert hat sie sich vor allem im Spurt und in den überdistanzleistungen und auch über 1500 sollte sie in de Lage sein in den 3:56 Bereich zu kommen, aber einen Quantensprung hat sie unter NOP jetzt auch nicht gemacht, 2018 kann man halt wegen der Verletzung kaum werten und bei normaler Progression wäre sie wohl auch unter weiß schon im 3:57 und 14:30 bereich.
Aber wie gesagt sind die Bedingungen natürlich bei NOP doch nochmal eine klasse besser, was man aber weiß nicht vorwerfen kann weil er kein Millionenbudget hat.

Es gibt nicht die eine Lösung. Wilson Kipketer z.B. soll fast immer alleine bei seinem polnischen Trainer trainiert haben, andere bevorzugen die Gruppe. Man muss es sehr individuell anpassen. 

Sebastian Weiß hat KK zu einer sehr guten Leistung gebracht - das ist aller Ehren wert. Ich habe mal eine Fortbildung in Leverkusen geleitet und hatte von ihm einen sehr wissbegierigen Eindruck. Man kann Leverkusen so organisieren, dass auch fast alle Wünsche erfüllt werden. Es ist eine Frage eines klugen Managements, das Wissensniveau anzuheben. Dafür muss man wissen, wo man "graben" sollte. Es gilt, in einem solchen Verbund, die Kräfte sehr klug zu bündeln. Wenn ich alleine das Switchen von Louisa Grauvogel in Leverkusen bisher betrachte, komme ich ins Grübeln, wo in dem System die Schwachstellen sind. Es wird doch momentan bei ihr vorgemacht, dass es nicht immer der Trainer am OSP sein muss, sondern auch ein externer sein kann.  Wink ‌Man verstößt im Zweifelsfalle bewusst gegen die eigentlichen Regularien und zeigt sich flexibel. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Genau das ist meine Forderung, dass der externe Trainer nicht nur mit einer Athletin vom Verein am OSP dort trainieren darf, sondern auch jederzeit mit einer potentiellen Klasseathletin aus der Peripherie. Es geht um Leistung und nicht um Bevorzugung und Machtkonzentration. 

Wenn man genau analysiert, dann haben gerade die "Außenseiterinnen" und Protagonistinnen des Systems sich anders - als teammäßig gefordert - orientiert: Malaika Mihambo, KK, T. Pinto und G. Lückenkemper. In Diktaturen kann man das anders regeln. Man muss unser freies System schon verstehen und auch entsprechend individuell ausrichten. Manch eine Athletin braucht die lange Leine, andere die Führungsleine. So ist es nun einmal. Wenn die Ungeordnete, Unselbstständige und Unorganisierte nur Freiheiten will, funktioniert es nicht. Wink

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Wenn an einem OSP mit einem Großverein im Hintergrund nicht der beste oder passende Trainer vorhanden ist, sollte es ein anderer richten. Wo ist das Problem? Geht´s hier um Dogmen oder Leistungsausprägung?  Wink ‌Mir ist es mit Institutionen so gegangen: Sie hat Leistung, die von allen geschätzt wird; aber sie ist eine Querdenkerin (zurecht, wie ich meine). Folglich wird sie nicht mit AuA bestückt. Es gibt jetzt im Verband zum Glück AuA, die ihr Heil außerhalb des Mainstreams suchen. Das sollte der DLV nur irgendwann verstehen und schätzen lernen. Im Falle KK hat Idriss Gonschinska sich sehr positiv geäußert, was ich sehr gut fand. Diversität ist das Zauberwort!!! Thumb_up ‌Man muss Sebastian Weiß jetzt aber nicht deklassieren, wie ich gerade auf leichtathletik.de gelesen habe. Er hat viel sicherlich viel geleistet. Man sollte die Bundestrainer in ihren schwachen Teilgebieten schulen. 

Eine Sache moniere ich enorm. Wie kann es passieren, dass eine Athletin wie Konstanze Klosterhalfen am OSP Leverkusen durch die Maschen der Medizin und Physiotherapie hüpft und an ihren gravierenden Statikproblemen damals anscheinend nicht hart genug gearbeitet worden ist? Mit mir im Team dort wäre das niemals passiert. Ich sehe den OSP Leverkusen aber nicht alleine nur in der Pflicht. Wenn ich einen anderen OSP betrachte, so hat er im letzten Jahr nur so mit Ausfällen dominiert. Der DLV sollte vor allem bei Neubesetzungen die Verletztenlisten der Neueinstellungen durchgehen.

Es stecken bei mir natürlich viele autodidaktische Arbeitszeiten - wie heute von fast zehn Stunden - darin. Ich habe ganz andere Lösungen im Kopf und werde sie bei meiner nächsten Fortbildung publik machen. Ich beschäftige mich sehr viel mit Optimierungen in Technik und Prophylaxe.

Gertrud


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 25.04.2020

(25.04.2020, 19:08)Jo498 schrieb: Mintzlaff ist schon ein Großsprecher (was für seine Aufgabe aber gut ist, und es ist sicher auch gut, dass er einen ordentlichen Hauptjob hat und nicht selber von Kokos Erfolgen abhängig ist); es wäre nicht nötig gewesen, Weiß runterzumachen. Zwar muss sich Weiß wohl vorwerfen lassen, dass 2018 nicht an 2017 angeknüpft werden konnte und vermutlich hat das den Wechsel ausgelöst, aber die wesentliche Steigerung war ja 2015-2017 mit Weiß, nicht erst 2019.

sie hat sich 2018 nicht weiterentwickelt weil sie verletzt war. Ist halt die Frage ob man ihn das vorwerfen kann, also ob sie durch falsches Training verletzt wurde.

Weiß hat sich auf jeden fall immer professionell verhalten, wobei er das als BT natürlich auch muss, da wäre nachtreten unangebracht gewesen.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Gertrud - 26.04.2020

(25.04.2020, 21:56)dominikk85 schrieb:
(25.04.2020, 19:08)Jo498 schrieb: Mintzlaff ist schon ein Großsprecher (was für seine Aufgabe aber gut ist, und es ist sicher auch gut, dass er einen ordentlichen Hauptjob hat und nicht selber von Kokos Erfolgen abhängig ist); es wäre nicht nötig gewesen, Weiß runterzumachen. Zwar muss sich Weiß wohl vorwerfen lassen, dass 2018 nicht an 2017 angeknüpft werden konnte und vermutlich hat das den Wechsel ausgelöst, aber die wesentliche Steigerung war ja 2015-2017 mit Weiß, nicht erst 2019.

sie hat sich 2018 nicht weiterentwickelt weil sie verletzt war. Ist halt die Frage ob man ihn das vorwerfen kann, also ob sie durch falsches Training verletzt wurde.

Weiß hat sich auf jeden fall immer professionell verhalten, wobei er das als BT natürlich auch muss, da wäre nachtreten unangebracht gewesen.

Ich kann die läuferischen Programme absolut nicht beurteilen. Die Krafttrainings- und funktionell anatomischen Bereiche hätte ich mit Sicherheit verändert. Ich hatte nach meiner Fortbildung den Eindruck, dass Sebastian Weiß nicht beratungsresistent ist, sondern sich alles genau anhört und auch bestimmt umsetzt. Die Statik von KK ist fragil. Sie hat nicht umsonst auch in den USA Bereiche getapt.

Es ist immer wieder die Frage, wie viel Zeit man für die Aufarbeitung "opfert" und diese Regionen nicht schleifen lässt. Man darf diese Arbeit an den Defiziten nicht als "lästigen Appendix" betrachten, sondern als Grundlage und absolute Voraussetzung eines kontinuierlichen Trainings. Ich habe das als wichtige Station damals bei Sabine herausgestellt und bis heute mein Wissen angepasst.

Eine wichtige Frage ist, wie wir mit den Stoßdämpfern in unserem Körper in der Zeitspanne, den Vektoren und den Bremswirkungen umgehen?! Die Empfindlichkeit der unterschiedlichen Strukturen ist in diesem Zusammenhang sehr unterschiedlich in der zeitlichen Beanspruchung bezüglich der Penetration und der Übertragung. Davon hängt wesentlich die beanspruchte Verträglichkeit ab. Warum gibt es so viele Achillessehnenverletzungen beim Hochsprung? Da gibt es essentielle Fragen im Bereich Strukturverträglichkeit, die unbedingt zu beachten sind. Diese Problematik sehe ich in einem Protagonistenbereich im Bereich Übungsprogramme sträflich vernachlässigt. Manchmal höre ich es schon knallen. 

Gertrud


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 26.04.2020

Das mit dem alleine trainieren geht imo aber eher in technischen Disziplinen als im langstreckenlauf.

Eine Stunde oder länger alleine zu laufen ist doch verdammt langweilig, oder? Klar Speerwurf oder Hochsprung kannst du auch alleine mit dem Trainer trainieren, aber bei längeren Läufen ist es doch motivierend eine starke Gruppe zu haben. Die meisten Afrikaner trainieren auch in Gruppen wo sie sich gegenseitig anheizen.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Atanvarno - 26.04.2020

(26.04.2020, 11:11)dominikk85 schrieb: Das mit dem alleine trainieren geht imo aber eher in technischen Disziplinen als im langstreckenlauf.

Eine Stunde oder länger alleine zu laufen ist doch verdammt langweilig, oder?

Es gibt sicher Läufer, die die Gruppe brauchen, aber es gibt auch ganz viele, für die es nichts Schöneres gibt, als ein- oder zwei Mal am Tag für eine Stunde mit sich alleine zu sein.
Außerdem ist es nicht immer sinnvoll, sich in der Gruppe zu pushen. Wenn ich ein bestimmtes Trainingsziel habe, will ich genau das Tempo laufen, das ich brauche, um dieses Trainingsziel zu erreichen. Hahnen(oder Hennen Wink )kämpfe in der Gruppe sind dann eher kontraproduktiv.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - RalfM - 26.04.2020

(26.04.2020, 11:39)Atanvarno schrieb:
(26.04.2020, 11:11)dominikk85 schrieb: Das mit dem alleine trainieren geht imo aber eher in technischen Disziplinen als im langstreckenlauf.

Eine Stunde oder länger alleine zu laufen ist doch verdammt langweilig, oder?

Es gibt sicher Läufer, die die Gruppe brauchen, aber es gibt auch ganz viele, für die es nichts Schöneres gibt, als ein- oder zwei Mal am Tag für eine Stunde mit sich alleine zu sein.
Außerdem ist es nicht immer sinnvoll, sich in der Gruppe zu pushen. Wenn ich ein bestimmtes Trainingsziel habe, will ich genau das Tempo laufen, das ich brauche, um dieses Trainingsziel zu erreichen. Hahnen(oder Hennen Wink )kämpfe in der Gruppe sind dann eher kontraproduktiv.

Das kann ich nur bestätigen. In meiner heftigen Zeit bin ich mindestens die Hälfte der Kilometer (das ging dann auch auf 150/Woche) allein gelaufen, weil ich niemanden dabei haben wollte. Auch knackige Bahneinheiten, lange Tempodauerläufe und ganz lange Kanten. Gleichzeitig habe ich immer Trainingspartner geschätzt, aber es durfte nicht zu oft sein.

Erst als der Ehrgeiz abgearbeitet war, wurde ich zum Gruppenläufer, dann aber nicht mehr zum Pushen, sondern wegen Freundetreffen und Kommunikation.

Andere sind natürlich anders gestrickt. Über mehr als 20 Jahre betrachte ich die Charaktere in meiner Berliner Laufgruppe (und vorher habe ich andere betrachtet), die mentalen Unterschiede sind ein ganz spannender Aspekt in der Betreuung.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Jo498 - 26.04.2020

(26.04.2020, 11:11)dominikk85 schrieb: Das mit dem alleine trainieren geht imo aber eher in technischen Disziplinen als im langstreckenlauf.

A. Silitoe: Die Einsamkeit des Langstreckenläufers
(ist mancherorts sogar Schullektüre (gewesen?), handelt allerdings weniger vom Laufen, als man erwarten könnte.)
Zitat:Eine Stunde oder länger alleine zu laufen ist doch verdammt langweilig, oder? Klar Speerwurf oder Hochsprung kannst du auch alleine mit dem Trainer trainieren, aber bei längeren Läufen ist es doch motivierend eine starke Gruppe zu haben. Die meisten Afrikaner trainieren auch in Gruppen wo sie sich gegenseitig anheizen.
Iten-Fartlek geht natürlich nur in einer Gruppe. Aber die meisten längeren Läufe sind eher nicht so harte Grundlageneinheiten; das finden viele eher entspannend. So etwas wie Intervalle im Renntempo sind schon was anderes, da hilft vielen eine Gruppe.
Man sieht auf Instagram manchmal, wie Frauen bei solchen Einheiten auch von Männern gepacet werden.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - tobitobs - 01.07.2020

800m Vizeweltmeisterin Raevyn Rogers erweitert die Trainingsgruppe von Pete Julien.