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Weitsprung - Methoden der Weitenmessung (EDM und VDM) - Druckversion

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Weitsprung - Methoden der Weitenmessung (EDM und VDM) - kari.hgw - 02.07.2014

Zur optische Weitenmessung:
http://www.uni-magdeburg.de/imos/mea_sen/exercise/SportTechnik/weitenmessung.pdf
(Abbildung Seite 4)
Hier wird A vorher ausgemessen (einrichten der Anlage, Kalibirierung) der Abstand B und der Winkel x wird bei jedem Versuch gemessen. Mit dem Kosinussatz  c²=a²+b²-2ab*cos(x) kann man dann die Weite ausrechnen. Die Genauigkeit soll im Zehntelmillimeterbereich liegen.

edit mod: geteilt, da zu interessant, um themenfremd unterzugehen


RE: Klassiker des Regelunwissens.... - lama - 03.07.2014

Im Link wird die Laser-Weitenmessung mittels Tachymeter (Electronic Distance Measurement, EDM) erklärt, aber ich vermute, Hellmuth meinte die Video-Weitenmessung (Video Distance Measurement, VDM).
Das Prinzip dabei ist eigentlich ziemlich einfach. Man macht mit einer Kamera von einem festen Standpunkt aus ein Bild der Grube vor dem Sprung und eines nach dem Sprung. Anhand der Veränderung zwischen den beiden Bildern kann man den Eindruck in den Sand erkennen und setzt dort (ähnlich wie bei einem Zielbild) eine Linie. Durch vorherige Einrichtung kennt der Computer mindestens zwei Referenzlinien im Bild und deren zugehörige Weite und kann nun aus der Lage der Messlinie bezogen auf die Referenzlinien die Weite berechnen.
Die Genauigkeit dürfte dabei im Wesentlichen von der Auflösung der Kamera, der Stabilität der Kameraaufhängung, der Genauigkeit der Referenzlininen und der Gewissenhaftigkeit des Bedieners beim Liniensetzen abhängen. Ich gehe aber davon aus, dass man bei ordnungsgemäßer Handhabung schon Genauigkeit im Millimeterbereich erzielen kann. Außerdem kann man mit mehreren Kameras und Vergleichsmessung Abweichungen verringern.


RE: Klassiker des Regelunwissens.... - Hellmuth K l i m m e r - 03.07.2014

Danke lama, genau das interessierte mich.
Als ich erstmals diese Messung (DHM 2014, Leipzig) sah, wunderte mich die Schnelligkeit der Ergebnisermittlung, das Fehlen des "Steckens" zur Markierung des letzten Eindrucks - und ich zweifelte an der Präzision des Erkennens des Abdrucks durch die Kamera ganz weit oben in der Halle.

Jetzt freut mich aber die neue und genaue Weitenmessung; sie ist ein Segen für die Horizontalspringer und beschleunigt den Ablauf (auch wenn die Technik [noch] nicht überall zur Verfügung stehen wird.)

H. Klimmer / sen.


RE: Weitsprung - Methoden der Weitenmessung (EDM und VDM) - lama - 03.07.2014

(03.07.2014, 22:31)Hellmuth K l i m m e r schrieb: [...] und ich zweifelte an der Präzision des Erkennens des Abdrucks durch die Kamera ganz weit oben in der Halle. [...]

Das muss alleine noch nichts heißen, mit einem guten Zoomobjektiv ist die Entfernung nicht so relevant (man denke nur an die Bilder von Google Earth...). Ein gewisser Mindestabstand ist sogar ganz gut, da das Bild bei allzu weitwinkliger Aufnahme mehr verzerrt. Lediglich die Kameraaufhängung muss mit wachsender Entfernung natürlich stabiler werden, da sich bei großem Zoom auch kleinste Schwingungen deutlich auswirken können.