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Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Druckversion

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Weitsprung-Messung bei DM 2019 - t.win.ning snail - 04.08.2019

Die Weitsprung-Messung bei der DM erfolgt voll-automatisch per optischem Verfahren.

Mir fiel gestern im Stadion auf, dass nach dem Sprung, dem Verlassen der Grube und Heben der weißen Fahne die Grube sofort eingeebnet wurde. Es blieben also nur wenige Sekunden zur Bild-Aufnahme des (vermeintlich richtigen) Abdrucks.

Ist diese Messung inzwischen so stabil, dass man sich das leisten kann (nachdem es auch international die letzten Jahre immer wieder Probleme gab)? Es gibt so keine Möglichkeit mehr, manuell nachzumessen. Wir kann man da noch reklamieren? Nationale (AK-)Rekorde bedürfen doch teilweise auch einer Nachmessung.

Eine Spielerei war, dass man als Zuschauer ein "Zoomen" der Messung eingeblendet bekam. Ein Zoomen ohne Abdruck ist ja nicht mehr möglich. OK, man konnte gut und schnell mitraten, wie weit es war...


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - gera - 04.08.2019

eine problematische Verfahrensweise, finde ich auch. International hoffentlich anders vollzogen.


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Doberaner - 04.08.2019

Die bei der DM eingesetzte Technik von Swiss Timing ist ausgereift und zuverlässig.
Es misst ein erfahrener Bediener vom Dienstleister, der von einem Schiedsrichter aus dem nationalen Panel beaufsichtigt wird.
Die Grube wird erst eingeebnet, wenn sichergestellt ist, dass auswertbare Aufnahmen vorhanden sind. Ein entsprechendes Signal wird an der Anlage angezeigt.
Auch ich bin (war) der Meinung, dass eine elektronische Messung mit Prisma oder auch manuell mit Bandmaß transparenter ist, weil es vom Athleten und Zuschauer nachvollzogen werden kann.
Allerdings akzeptieren wir bei der Zielbildauswertung beim Lauf auch Zeiten, die "vom Himmel fallen" ähnlich der Weiten der VDM. Das ist wohl ein Prozess, der noch etwas dauern wird.
Ohne diesen einen für die Reputation der VDM durchaus schlechten Wettbewerb bei der EM letztes Jahr, wären wir vielleicht schon weiter in der Akzeptanz. Aber wo der Fehler lag, ist ja wohl mittlerweile bekannt...


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Drizzt - 05.08.2019

Nö,woran denn?   Huh


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - dominikk85 - 05.08.2019

Es bleibt halt zu hoffen das das jetzt wirklich sicher ist. Technik kann immer mal ein Problem bekommen auch wenn sie tendenziell immer besser wird. Wäre halt furchtbar wenn es ein Problem geben würde und dann bei einem guten Versuch die Grube zu früh planiert wird. Da haben wir ja leider schon ab und zu mal Probleme erlebt.


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Doberaner - 05.08.2019

(05.08.2019, 13:43)dominikk85 schrieb: Es bleibt halt zu hoffen das das jetzt wirklich sicher ist. Technik kann immer mal ein Problem bekommen auch wenn sie tendenziell immer besser wird. Wäre halt furchtbar wenn es ein Problem geben würde und dann bei einem guten Versuch die Grube zu früh planiert wird. Da haben wir ja leider schon ab und zu mal Probleme erlebt.

Beim Lauf begegnest du diesen Problemen mit einer zweiten Kamera und zusätzlicher Handstoppung. Falls wir zusätzlich zur VDM "zur Sicherheit" auch noch mit Bandmaß messen, können wir uns die VDM sparen.
Der Messung mit Tachymeter und Prisma vertrauen wir dank Kontrollmessungen vor und nach dem Wettkampf auch. Hat aber auch etwas gedauert.


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - lor-olli - 05.08.2019

Lasermessverfahren werden mittlerweile in der Industrie in einem sehr weiten Umfang eingesetzt und wir sprechen hier von einer Genauigkeit im hunderstel, oder tausendstel mm-Bereich!
Zur Kontrolle bliebe die Frage, ob die vermessenen Aufnahmen gespeichert bleiben (wie Zielfotos) oder sofort gelöscht werden, liegen sie auch später noch vor, sind Reklamationen und Neuauswertungen auch nach dem Glätten des Sandes noch möglich.
Ein Problem ist nur das genaue Kalibrieren des Messsystems, einmal eingemessen sollte ein Fehler DEUTLICH unter dem des manuellen Vermessens liegen, allein der Zuschauer, Athlet, Trainer sieht nicht, wo der Vermesser den letzten Abdruck ansetzt. Optimal ist natürlich, das bei diesem optischen Verfahren, der Abdruck nicht berührt wird, denn auch dabei kann es zu kleineren Verschiebungen kommen!

Die Technik muss lernen, wo der ATHLET den letzten Abdruck gesetzt hat, eine Sandgrube ist niemals wirklich zu 100% perfekt geglättet - so einen Fall gab es als der Sprung von Rieke (meine ich mich zu erinnern) zuerst mit 6,32m gewertet wurde und kurz darauf auf 6,08m korrigiert wurde.

In einem Wettkampf des Vermessens zwischen Maschine und Mensch, würde ich der Maschine eher trauen Wink (Unabdingbar ist natürlich, dass die Technik ausgereift ist und nicht wie schon des öfteren die Starttechnik Kapriolen macht)


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Doberaner - 05.08.2019

(05.08.2019, 14:29)lor-olli schrieb: Lasermessverfahren werden mittlerweile in der Industrie in einem sehr weiten Umfang eingesetzt und wir sprechen hier von einer Genauigkeit im hunderstel, oder tausendstel mm-Bereich!
Zur Kontrolle bliebe die Frage, ob die vermessenen Aufnahmen gespeichert bleiben (wie Zielfotos) oder sofort gelöscht werden, liegen sie auch später noch vor, sind Reklamationen und Neuauswertungen auch nach dem Glätten des Sandes noch möglich.
Die Fotos bleiben gespeichert, sodass ein Nachauswerten möglich ist. Anders wären die nachträglichen Korrekturen letztes Jahr bei der EM nicht möglich gewesen. Ist exakt so wie die Zielfotos.
(05.08.2019, 14:29)lor-olli schrieb: Ein Problem ist nur das genaue Kalibrieren des Messsystems, einmal eingemessen sollte ein Fehler DEUTLICH unter dem des manuellen Vermessens liegen, allein der Zuschauer, Athlet, Trainer sieht nicht, wo der Vermesser den letzten Abdruck ansetzt.
Genau das ist das Problem! Ein Prisma wird sichtbar gesetzt, ebenso wie der Nullpunkt des Maßbandes. Das Vertrauen muss wachsen.
(05.08.2019, 14:29)lor-olli schrieb: Die Technik muss lernen, wo der ATHLET den letzten Abdruck gesetzt hat, eine Sandgrube ist niemals wirklich zu 100% perfekt geglättet - so einen Fall gab es als der Sprung von Rieke (meine ich mich zu erinnern) zuerst mit 6,32m gewertet wurde und kurz darauf auf 6,08m korrigiert wurde.

Es werden das Bild vor dem Sprung mit dem Bild nach dem Sprung verglichen und die Linie (bis jetzt) händisch gesetzt und das im Vier-Augen-Prinzip. Die Grube muss nicht 100 %ig eben sein. Die Herausforderung ist, Abdrücke vom Trikot o.ä. zu erkennen. Bildsequenzen sollen da helfen.
(05.08.2019, 14:29)lor-olli schrieb: In einem Wettkampf des Vermessens zwischen Maschine und Mensch, würde ich der Maschine eher trauen Wink (Unabdingbar ist natürlich, dass die Technik ausgereift ist und nicht wie schon des öfteren die Starttechnik Kapriolen macht)
Das sehe ich genauso. Wenn ich die Technik verstehe, weiß ich auch, wann ich ihr trauen kann und wann Fehler entstehen. Dazu müssen die Bediener entsprechend ausgebildet sein.
Beim Start wird nicht vollständig vertraut, wie man am Wochenende wieder gesehen hat. Wieso soll das System plötzlich nicht mehr funktionieren und zuverlässig sein, wenn vorher 10 Läufe korrekt durchgingen und es danach auch wieder einwandfrei arbeitet? Schwierig.


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - dominikk85 - 05.08.2019

Das die messverfahren genau sind ist natürlich klar. Wenn die 7.01m anzeigt ist das auch so. Die Frage ist eher was ist wenn z.b die Datenübertragung gar nicht klappt weil es irgendeine Störung gibt


RE: Weitsprung-Messung bei DM 2019 - Doberaner - 05.08.2019

(05.08.2019, 16:22)dominikk85 schrieb: Das die messverfahren genau sind ist natürlich klar. Wenn die 7.01m anzeigt ist das auch so. Die Frage ist eher was ist wenn z.b die Datenübertragung gar nicht klappt weil es irgendeine Störung gibt

Gleiches Problem wie bei der Zeitmessung.