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Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - Druckversion

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RE: Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - Jo498 - 16.08.2019

Die 5% waren vor den Bildungsreformen der 60er. Das ging danach relativ schnell gegen knapp 20%. Aus meiner Schulzeit (Abi 91) erinnere ich mich an 25-33%, je nach Bundesland. Kommt natürlich auch darauf an, ob man Fachabi einrechnet usw. Jedenfalls war es noch um 1990 außer für Medizin und wenige andere NC-Fächer nahezu egal, ob man 1,0 oder 3,3 Abi hatte.

Wikipedia gibt 7% f. 1960, 15% für 72 und 22% für 1980.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abiturientenquote_und_Studienanf%C3%A4ngerquote#Geschichte


RE: Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - MZPTLK - 16.08.2019

Die 5 % meinen das 'klassische' Abitur an 'klassischen Gymnasien' vor dem Kurssystem, den alternativen Bildungswegen, etc.
Natürlich sind sehr viele Begabte durch den Rost gefallen(Elternhaus, Finanzen, Nicht-Förderung, usw...).
Das ausgebremste Potential Vieler hat man erkannt,
und in den 70ern war es Vielen dann möglich, die (Fach-)Hochschulreife zu schaffen.
Den NC in Medizin gab es schon in den 70ern.


RE: Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - frontrunner800 - 16.08.2019

(16.08.2019, 08:15)smiling_star schrieb: Das Video gefällt mir richtig gut. Die Geschichten von damals kenne ich nur aus Erzählungen.

Heute ist man mit einer 33er Zeit der Volkslauf-König der Region. Früher wäre man damit vielleicht auf Platz 20 gelandet. Wenn heute ein Lauf von einem Afrikaner mit einer 31er Zeit gewonnen wird, staunen die Leute und halten die Leistung für unerreichbar.

Die Läufer haben sich gegenseitig motiviert, zum Training getroffen usw. Trainingslager gingen nach Portugal und Gran Canaria, nicht ans andere Ende der Welt.

Heute gehen bei regionalen Schülerwettkämpfen 20 Leute im Sprint oder Sprung an den Start, bei der Mittelstrecke stehen vielleicht noch fünf an der Startlinie. Für den Nachwuchs scheinen die Laufstrecken einfach unattraktiv zu sein. Laufen wird erst wieder bei älteren (Volks-)Läufern populär, dann aber als Breitensport auf niedrigem Niveau.

Selbst wenn bei Bahnläufen alle Altersklassen und Geschlechter gemeinsam an den Start gehen, ist es oft erscheckend leer auf der Rundbahn. Einzige mir bekannte Ausnahme ist Pfungstadt, die Abendsportfeste sind einfach toll!

Die Abendsportfeste in Pfungstadt sind ganz große Klasse. Hier ließen sich schon immer Bestzeiten laufen und seit einigen Jahren tritt hier sogar deutsche Spitzenklasse an! Genau solche Sportfeste mit großen Feldern in den Regionen (Provinz) brauchen wir wieder mehr, damit Athleten die Normen für nationale und internationale Wettkämpfe laufen können, ohne soweit fahren zu müssen.
Rührige Veranstalter mit Liebe für die Mittelstrecken, die Idealismus größer schreiben als schnöden Mammon nach vorne!


RE: Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - dominikk85 - 16.08.2019

Damals waren akademiker auch eher Akademiker weil sie aus gutem Hause kamen- nicht unbedingt weil sie die schlauesten waren, da andere Eltern es sich nicht leisten konnten ihre Kinder bis 25 durchzufüttern.

mein Opa war einfacher Arbeiter, keiner der 5 Kinder hat studiert (allerdings alle mit ordentlichen jobs), von den 11 Enkeln haben 9 studiert.

umgekehrt gibt es gerade durch die ganzen FHs und Fernunis sehr viele Akademiker so das es nicht mehr so leicht auf dem Arbeitsmarkt ist. Man hat immer noch gute Chancen, aber gerade wer mehr als Sachbearbeiter sein will muss halt auch richtig Knüppeln und kann nicht um 5 den Stift fallen lassen.

daher wird Vereinbarung von Beruf und Karriere schwieriger.