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RE: Medaillenprognose für Doha - gera - 07.09.2019
ich möchte mal trennen in Medaille " erwartet " und " möglich"
erwartet:
KoKo / 4x1 Frauen / Mihambo / Speer,Mä.(Hofmann oder Vettel)
Zehnkampf(Kaul oder Kazmirek )
möglich :
Krause / Diskus,Fr.,1x / Hussong / Schwanitz /Przybylzki /
RE: Medaillenprognose für Doha - Jo498 - 07.09.2019
(07.09.2019, 14:08)vedo schrieb: Also ich wäre da als Krause-Fan deutlich optimistischer. Entweder sie taucht in Form für eine tiefe 9 bei der WM auf (gut vorstellbar) und muss dann sowieso wenig fürchten oder sie hat schon bei einem Rennen mit auch nur ein bisschen Taktik am Schluss den Hindernis-Vorteil, wird natürlich umso größer je langsamer die Endzeit wird. Kiyeng ist z.B. seit Jahren wahnsinnig solide mit dutzenden Zeiten zwischen 9:00 und 9:10, aber eben somit auch ausgereizt und alles andere als unschlagbar mit gerade mal einer 4s schnellerer SB. Klar stärker ist bei ihr auf jeden Fall übertrieben. Eigentlich schaut es wirklich unerwartet gut aus, weil Chepkoech zwar auch dieses Jahr klar die Beste, aber nicht unheimlich dominant ist und im WM-Finale keine Pacemakerin haben wird und die restlichen Kenianerinnen allesamt keine Hindernis-Technik haben. Bleiben natürlich Coburn und Frerichs, aber furchteinflößend ist deren Saison nun auch nicht.Also die erste Option ist sehr optimistisch nach einmal 9:07 in einem gepaceten Rennen und zweimal ~9:20. (Da könnte ich auch mutmaßen, dass Koko in drei Wochen in 3:54 Form auftaucht und wenig fürchten muss.) Aber geschenkt, selbst 9:02 Form bringt Krause doch "nur" auf Augenhöhe mit den PB der beiden besten US-Amerikanerinnen und drei besten Kenianerinnen. Dann ist sie rechnerisch top 4-5, nicht mehr top 7-8. Wenn ich sie auf 5 setze, habe ich ja ebenfalls schon eingepreist, dass sie zB Yavi, Frerichs und Jepkemei schlägt. 30-40% oder so wäre meine Medaillenchance für Krause.
Ich sage ja nicht, dass die anderen alle absolut unschlagbar sind. Nur sind einige halt bei überzogenem Anfangstempo immer noch 2-12 sec. schneller gelaufen als Krauses SB. Da muss man doch auch einrechnen, dass sie bei taktischem Rennen oder besserer Einteilung eher noch ein bißchen mehr drauf haben könnten.
RE: Medaillenprognose für Doha - Robb - 07.09.2019
Was mit Coburn bei überzogenem Anfangstempo passiert, hat man in Zürich gesehen. Vor zwei Jahren in London gingen sie bei 1000m in 3:02.7 durch, da kann Krause sicher mithalten. Unter drei Minuten angehen und durchalten kann nur Chepkoech, beim Rest seh ich Krause in aktueller Form auf Augenhöhe.
RE: Medaillenprognose für Doha - Jo498 - 07.09.2019
Guck Dir die splits von Stanford und Zürich an. Da sind zwar etliche heftig eingebrochen nach ~2:56 km 1, aber es waren eben jeweils 3 bzw. 4 trotzdem immer noch schneller als Krauses PB. Und dass die da nichts draus gelernt haben, halte ich für optimistisch.
Was Krause mit den Leistungen vor einer Woche etabliert hat, ist, dass sie überhaupt um die Medaillen mitlaufen kann, was vorher illusorisch schien. Das ändert aber nichts daran, dass sie noch >5 sec. Rückstand in der PB auf die besten 5-6 hat und etliche von denen die Zeiten um 9:05 häufig mit unterschiedlichen Rennverläufen stabil draufhaben. Ich will sie gewiss nicht schlechtreden. Aber wenn wir bei Schwanitz oder Koko auf 4 WBL, die etliche ihrer Konkurrentinen schon mehrfach besiegt haben, bei Hussong auf 5 vorsichtig sind, dann sollten wir es bei Krause auf 7 erst recht sein.
RE: Medaillenprognose für Doha - Robb - 07.09.2019
(07.09.2019, 17:39)Jo498 schrieb: Das ändert aber nichts daran, dass sie noch >5 sec. Rückstand in der PB auf die besten 5-6 hat und etliche von denen die Zeiten um 9:05 häufig mit unterschiedlichen Rennverläufen stabil draufhaben.Vor vier Jahren hatte sie vor Peking neun Sekunden Rückstand auf die besten.
Und das mit den etliche und 9:05 stabil, wer soll das sein? Gibt überhaupt nur drei, die öfters als einmal 9:05 oder schneller waren. Da könnte man auch behaupten, Christoph Harting wirft stabil 65m.
RE: Medaillenprognose für Doha - Jo498 - 07.09.2019
Chepkoech, Kiyeng, Cheruto haben BL sub 9 oder 9:00 und sind diese und letzte Saison mindestens je zweimal um/unter 9:05 gelaufen. Darunter bei Rennen mit viel zu schnellem Anfangstempo, wie nun schon mehrfach angemerkt wurde. Dann Coburn mit mindestens je einem Rennen um/unter 9:05 in den letzten drei Saisons. Alle vier sind in den letzten drei Saisons durchweg stärkere Zeiten gelaufen als Krause. Kann Krause sie schlagen? Unter Umständen sicher. Aber besonders oft hat es noch nicht funktioniert. Dass es klappen kann, hat 2015 Peking gezeigt, wo ihr alles in die Karten gespielt hat, nicht zuletzt ein langsames Rennen. Aber das ist eine große Ausnahme gewesen; die Statistik der internationalen Spitzenrennen seit Rio 2016 ist ziemlich eindeutig gegen Krause.
Aufgrund von einmal 9:07 (in der DL, gepacet, ohne Vorlauf, hinter vier Doha-Konkurrentinnen) zu schließen, dass sie unter fast allen Umständen in Doha mindestens so viel drauf hat oder gar nochmal 5 sec. drauflegt und dass das für eine Medaille gegen Läuferinnen reicht, die alle schon häufig so schnell oder schneller gelaufen sind, finde ich ziemlich optimistisch.
Man nehme einfach das Feld von Zürich + Frerichs und Quigley. Keine Pacer, kein irres Anfangstempo, sondern 3:00-02. Endzeiten 9:00-08, aber nicht damit zu rechnen, dass viele massiv einbrechen, weil sie viel zu schnell angegangen sind.
Nun muss Krause von den 8 besten, den 4 Kenianerinnen und 3 US-Amerikanerinnen und Yavi, 6 schlagen. Alle außer Quigley und Frerichs haben bessere SB, Frerichs aber 9:00 PB.
Dass sie 4 von denen schlagen kann, halte ich ja auch für gut möglich. Für mehr muss es m.E. eine ähnlich glückliche Kombination geben wie in Peking, z.B ein noch langsameres Rennen, eher um 9:10-12, was ich für nahezu ausgeschlossen halte. Oder sie zeigt wirklich 9:02 Form + Spurtschnelligkeit, dann ist sie auch sonst an den Medaillen dran. Aber wie gesagt, das finde ich ein bißchen so wie zu erwarten, dass Hussong 70m wirft oder Koko 14:15 läuft. Kann sein, sollte man aber nicht mit rechnen.
RE: Medaillenprognose für Doha - Atanvarno - 07.09.2019
(07.09.2019, 19:10)Jo498 schrieb: Aufgrund von einmal 9:07 (in der DL, gepacet, ohne Vorlauf, hinter vier Doha-Konkurrentinnen) zu schließen, dass sie unter fast allen Umständen in Doha mindestens so viel drauf hat oder gar nochmal 5 sec. drauflegt und dass das für eine Medaille gegen Läuferinnen reicht, die alle schon häufig so schnell oder schneller gelaufen sind, finde ich ziemlich optimistisch.
Die Kombination 9:07/5:52 mit drei Tagen Pause und Krauses mehrfach erwiesene Peakingfähigkeiten deuten stark darauf hin, dass sie noch ein paar Sekunden drauflegen können wird, sollte es nötig sein.
RE: Medaillenprognose für Doha - said88 - 08.09.2019
(07.09.2019, 14:10)gera schrieb: erwartet:Hat der umgesattelt? Falls aus finanziellen Gründen, könnte es ein böses Erwachen geben...
Speer,Mä.(...oder Vettel)
RE: Medaillenprognose für Doha - dominikk85 - 08.09.2019
Irgendwie traue ich Gesa noch eine 9:00 oder knapp drüber in ihrer Karriere zu. Es ist schon erstaunlich, ihre flach PBs vom 4:07, 8:49 (halle) und 15:24 sind überhaupt nicht so beeindruckend (und oft läuft sie auch deutlich langsamer), aber irgendwie scheint sie über die Hindernisse einen extra gang zu haben und sehr nah an ihre flach PBs über die Hindernisse ranzukommen.
liegt sicher an ihrer Technik, aber auch an mentalen, ich glaube sie interessieren die flach Strecken einfach nicht wirklich und sie kann da nicht alles geben (obwohl sie sie recht oft läuft).
RE: Medaillenprognose für Doha - Robb - 08.09.2019
In den letzten vier Jahren ist sie fünfmal 1500m im Freien gelaufen, das würde ich nicht als "recht oft" bezeichnen.