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Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Druckversion

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RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Sprunggott - 05.01.2021

(05.01.2021, 22:32)alex72 schrieb: Profisport ist Berufsausübung.
Mithin können wettkämpfe stattfinden.
Also finden DHM o. allg. WK nur mit "Profis" statt, und wie ist das dann mit zusammenkünften bei 1+2 ? 

... ist der LK bei der Landespolizei = Profi
... ist der PK der Elekto-Auzubi ist = Profi 
... ist der o. Kader mit 200€ Vertrag = Profi 
... ist der Landespolizist o. Kader  = Profi                     ... das ist nirgends klar definiert oder ?
... ist ein Kampfrichter = Profi


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - jh_run84 - 05.01.2021

Ja Spitzensport ist davon wohl erstmal grundsätzlich nicht betroffen. Bzw. nicht in dem Ausmaß. Schade, dass die lokalen Vereine weiterhin geschlossen bleiben. Confused


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - alex72 - 06.01.2021

Wie man genau.Spitzensport bzw. Profi definiert ist nicht genau klar.

Jedenfalls scheint dass im Wintersport beim Skispringen Biathlon etc auch für Halbprofis zu funktionieren. Die Helfer beim skispringen sind auch Amateure.

Das wird sich auch nicht ändern. Sonst müsste ja auch der Fussball ruhen und dass traut sich ja niemand.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 06.01.2021

Die Ungleichbehandlung / oder auch die gezielte Bevorzugung einzelner Sportarten ist gewollt, ein Konglomerat aus Sportlern, Lobbyisten, Wirtschaftsvertretern und Politikern ist "sich einig" (besonders beim Fußball). Ich habe meine (unentgeltliche) Mitarbeit im Gremium eingestellt, weil ich zum einen persönlich andererweitig stark beansprucht werde, zum anderen wegen der Haltung einiger Personen, die ganz klar andere Interessen vertreten wollen als infektionstechnisch sinnvoll. (In GB sind bsp. mittlerweile ca. 60 Spieler der Premier League an Covid 19 erkrankt, sogar einige Trainer halten es für zu riskant weiter zu spielen, trotzdem geht der Fußball weiter…).

Es können auch bei weitem nicht alle Profisportarten ihren Betrieb einfach weiterführen, teilweise auch, weil einfach z.B. Hallen gesperrt sind… Die Definition von Profi ist obendrein sehr willkürlich und regional unterschiedlich - je nach Interessenlage. Das "Freiheitsgeschrei" einiger immer noch vorhandener Corona-Leugner ist nur die Speerspitze einer Gesellschaft die in nicht geringem Anteil ihrem Egoismus frönt, leider auch bei einigen politisch Verantwortlichen.

In der Summe und unter der Berücksichtigung der pandemisch-globalen Entwicklung, sehe ich noch mindestens bis zum späten Frühjahr keine Rückkehr zur sportlichen "Normalität", so es sie denn überhaupt geben wird. (Damit meine ich, dass ein Lernprozess aus dieser "Katastrophensituation" zwingend stattfinden MUSS, bisher aber leider nicht stattgefunden hat, siehe polit. Geplänkel um lockdowns, Impfstoffe, Schuldzuweisungen, Profilierungsversuche bar jeder medizinischen Sinnhaftigkeit).

Olympische Spiele werden stattfinden, allerdings werden sie durch die Nachwirkungen der Pandemie noch immer stark beeinflusst bleiben (Covid19-Tests, Reisebeschränkungen, Zuschauerbeschränkungen, medizinischer Aufwand in Tokio). Die Dauer einer Impfperiode ist vermutlich viel länger als ursprünglich gedacht, 2021 ist ein "Superwahljahr" und wir werden noch manche Kapriolen erleben.
Gerade die LA sollte aber spätestens wenn es wieder nach draußen geht eigentlich kein Problem darstellen (Abstand, Zuschauerzahlen, Hygienekonzepte etc. sollten gut zu "handeln" sein). Bleibt fit (lor-olli läuft auch bei Schietwetter, aktuell Schneefall) und lasst Euch nicht frustrieren (DAS erlebe ich im Umfeld zunehmend…)


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - sub4 - 06.01.2021

Professionelles Training für "Profis" ist auch lange nicht mehr möglich. 
Beispiel Langsprint und Mittelstrecke. Während des erstens Lockdowns konnten wir noch auf Park-und Waldwege ausweichen und das Krafttraining zu Übungen mit KG, Bändern, Bällen etc umfunktionalisieren. Aber mitlerweile fehlt es an Möglichkeiten!
Halle wird zum Impfzentrum umgebaut und ist uns bis zum Tag X verwehrt. Schwimmbad und damit Aquajogging seit Monaten unmöglich. Training auf Parkwegen am Wochenende überfüllt, und mitlerweile auch aufgrund von Glätte gefährlich. Auch lange Serienpausen, Technikübungen kaum möglich bei den kalten Temperaturen. Vom Verletzungsrisiko ganz zu Schweigen. Manche Eltern kaufen ihren Schützlingen Laufbänder für die Garage. Intervalltraining auf nicht professionellen Laufbändern kann auch Schäden anrichten.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - TranceNation 2k14 - 06.01.2021

(06.01.2021, 13:07)sub4 schrieb: Professionelles Training für "Profis" ist auch lange nicht mehr möglich. 
Beispiel Langsprint und Mittelstrecke. [...] Auch lange Serienpausen, Technikübungen kaum möglich bei den kalten Temperaturen. Vom Verletzungsrisiko ganz zu Schweigen.

Naja, naja, also man kann für ein akzeptables Niveau sicher den ganzen Winter draußen trainieren (außer vll in Südbayern). Das Problem ist dann das geschlossene Stadion und nicht die politische Vorgabe, denn die Kontaktbeschränkungen verbieten >2 Personen. Hier wäre der Stadioneigner zu fragen warum zu ist. Dass schnelles Training im Winter draußen grundsätzlich unmöglich ist, halte ich für ein Gerücht. Klar, du kannst keine Supramax.-Läufe und keine TL mit 15 min Pause machen, aber du kannst trotzdem ziemlich spezifisch für LS und MS trainieren.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - alex72 - 06.01.2021

Sind denn die LA Hallen auch für Kader geschlossen ?

Das wäre mir neu.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 06.01.2021

Dass du theoretisch als Kaderathlet in die Halle dürftest, hilft dir wenig, wenn diese als Impfzentrum genutzt wird, bspw. in Hessen Aueparkhalle Kassel und Schärttner-Halle Hanau (s. weiter oben im Thread). Und in eine andere Halle zu fahren, könnte mit 15km-Begrenzung schwierig werden.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jonny - 06.01.2021

(05.01.2021, 22:50)jh_run84 schrieb: Ja Spitzensport ist davon wohl erstmal grundsätzlich nicht betroffen. Bzw. nicht in dem Ausmaß. Schade, dass die lokalen Vereine weiterhin geschlossen bleiben. Confused

Dass mit den Vereinen war ja klar. Vereinstraining geht ja gar nicht jetzt. Vor April sollte in die Richtung auch nichts gehen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Wandervogel85 - 06.01.2021

Natürlich ist es sehr schade, das aktuell Wettkämpfe, vor allem aber Trainingsmöglichkeiten wegfallen. Doch daraus eine "nationale Katastrophe" zu konstruieren geht doch zu weit.

Solange im öffentlichen Leben so viele dringend notwenige und, meiner Meinung nach, gerechtfertigte Einschränkungen hinzunehmen sind, sollte es eigentlich logisch sein, dass der Sport, genauso wie viele andere Vereinsaktivitäten, hinten anzustehen haben.
Ich bin ein Vereinsmensch durch und durch, und diese Einschränkungen betreffen bei mir gleich 4 verschiedene Hobbies. Klar, ist das Schade, aber da werden wir durch müssen.
Und ja, ich halte es für vertretbar, dass aktuell im Wintersport Weltcups durchgeführt werden oder dass der Profifußball (und Handball, Eishockey,...) spielen darf. In vielen Fällen handelt es ich hier um Personen, deren Beruf es eben ist, genau diesen Sport auszuführen. Der Personenkreis ist überschaubar und lebt einigermaßen abgeschottet in einer Bubble. Schlimmer ist da der Amateursport. Hier sind regelmäßige Tests nicht durchzuführen und wir können die Leute auch nicht in eine Bubble stecken. Mit dem Familienleben, der Ausführung des Hauptberufs, Privatleben,... sind zu viele Kontakte verbunden. Diese können nicht wirklich minimiert werden und auch eine regelmäßige Testung ist fast nicht möglich. Wenn der Profisport die ganze Nummer als "Dienstreise" sieht und dabei seine Angestellten dauerhaft in Hotels (und damit abseits der familie) unterbringt kann man das machen. Das geht aber im Amateurbereich nicht. Wenn man jetzt aber an Landesmeisterschaften oder deutsche Meisterschaften denkt, bei denen Personen, die keiner Bubble angehören, aus den verschiedensten Regionen zusammenkommen ist das Risiko, dass da etwas passiert um ein vielfaches größer. Meiner Meinung nach unverantwortlich.  Und da bringen dann all die schönen Hygienekonzepte fast nichts mehr. Gesundheitsfragebögen, Teilnehmerlisten und Temperaturmessung sind da doch eher Kosmetik und Alibimaßnahme als das es wirklich was bringt wenn man viele Menschen auf engem Raum zusammenbringt.

Gerade in der Leichtathletik müssen wir doch ganz ehrlich sagen, dass es uns aktuell in einer eher komfortabelen Situation trifft. Leichtathletik ist haupsächlich eine Sommersportart. Die Hallenwettkämpfe sind zwar ganz nett, man muss aber auch sagen, dass sie nur "Beschäftigungstherapie" sind. Schon allein die Teilnehmerzahlen in der Halle im Vergleich zu draußen und auch das Leistungsniveau (auch bei Hallen-EM und Hallen-WM) zeigen ja, dass die Hallenleichtathletik ein vergleichsweise Nischenprodukt ist und von vielen eh nicht ganz ernst genommen wird. Der Wegfall von Wettkämpfen ist zwar sehr schade (ich persönlich habe immer sehr viel Spaß in der Halle, weil alles schön kompakt zusammen ist), aber letzten Endes zu verschmerzen. Zum Vergleich: Sommerskispringen oder Sommerbiathlon interessiert bis auf wenige Hardcorefans auch keine Sau.

Schlimmer ist da schon der Wegfall von Trainingsmöglichkeiten. Aber man darf auch nicht so tun, wie wenn jetzt plötzlich eine starke Chancenverschiebung zwischen einzelnen Kaderathleten und dem großen Rest (die viel zitierte 2. Reihe, Nachwuchs und Breitensport) stattfindet. Das war schon immer so. Es hat nur eine sehr kleine Anzahl an Athleten die Chance im Winter in Leichtathletikhallen zu trainieren. Viele sind froh wenn sie in der städtischen Turnhalle ein paar Übungen zur Fitness machen können. Ein disziplinspezifisches Techniktraining ist also nur wenigen Athleten vergönnt. Mit Leistungsunterschieden und unterschiedlichen Möglichkeiten mussten wir schon immer leben. Natürlich ist klar, dass die aktuelle Situation diese Unterschiede noch einmal verstärkt. Nichts desto trotz kann weiterhin fast jeder etwas für seine Grundfitness tun.

Wichtig ist jedoch zu sehen, wie liegen unsere Topathleten im Vergleich zu den Topleuten aus anderen Nationen. Wenn es dort eine ähnliche Situation ist, sollte sich hinsichtlich Olympia kein sehr großer Nachteil für unsere Athleten einstellen.


Persönlich sehe ich immer noch die allergrößte Gefahr dadurch, dass langsam aber sicher der Breitensport und damit die engagierten, aber vielleicht nicht die erfolgreichsten, Athleten und Helfer wegbrechen. Das ist in aller Regel die Personengruppe, die vor Ort den Laden schmeißt und die Zukunft der Vereine vor Ort sichert. Um diese mache ich mir mehr Sorgen als um eine handvoll guter Athleten (die aber in vielen Fällen den Vereinen vor Ort im nicht viel bringen).