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Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Druckversion

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RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Küstenkrebs - 15.03.2020

(edit Ref ergänzt)

Der TSV Bayer 04 Leverkusen macht ab Montag dicht - alle Sportanlagen geschlossen und kein Sportbetrieb.

https://www.tsvbayer04.de/corona/

Solange es keine Ausgangssperre gibt, kann man noch draußen laufen und sich zumindest fit halten und als Läufer weiter trainieren. Aber was ist mit wichtiger begleitender Physio etc? Die ganzen Techniker können nur noch allg. Behelfs-Training machen.

Irgendwie befürchte ich, dass der Trainingsausfall und Ausfall möglicher Quali-Wettkämpfe zumindest in Bezug auf Olympia nicht das eigentliche Problem sein werden.

Es mag noch nicht klar sein, wie dramatisch die Pandemie wirklich wird, aber es ist wahrscheinlich, dass das Problem sich länger hinziehen wird.

Hier eine Einschätzung von Thomas Hahn von der SZ zur Situation in Japan und Olympia:

https://sportradio360.de/drupal//Home/_mp3/2020/03/epi447-tokio.mp3

Es gibt einen großen politischen und wirtschaftlichen Druck, Olympia durchzuführen. Deshalb denke ich, dass es Entscheidungen zu Ausfall, Verschiebung oder anderen Änderungen so lange wie möglich nicht geben wird.
Mögliche Quali-Probleme der AuA werden kaum von entscheidender Bedeutung sein, denn ansonsten stehen Athleten-Interessen auch nicht im Vordergrund.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Robb - 15.03.2020

Aber ohne Athleten gehts auch nicht. Laut ZDF sind momentan ca 55% der rund 10000 Sportler für Tokio qualifiziert, irgendwie müssen sich die restlichen 5000 ja auch qualifizieren. Und selbst wenn sie für jede Sportart einen Modus ohne echte Qualifikation einführen, wir haben aktuell schon ungleiche Voraussetzungen. Simbine läuft in Südafrika 9,91s, während die Sprinter in Italien unter Hausarrest stehen.
Ich glaube, das IOC und die Japaner warten, bis der jeweils andere die Spiele absagt, weil sie dann nicht die Schuldigen sind. Das war bei Bach ja schon rauszuhören, als er meinte, sie würden dem Ratschlag der WHO folgen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - aj_runner - 15.03.2020

(15.03.2020, 00:53)Küstenkrebs schrieb: (edit Ref ergänzt)

Der TSV Bayer 04 Leverkusen macht ab Montag dicht - alle Sportanlagen geschlossen und kein Sportbetrieb.

https://www.tsvbayer04.de/corona/

Dass noch nicht einmal die Profis trainieren dürfen, hätte ich nicht gedacht. Meine Einschätzung ist folgende:
> Solange Schulen geschlossen bleiben, wird im öffentlichen Leben nichts gelockert. D.h., frühestens ab dem 20.4.20 ist wieder mit dem Besucht von Trainingsstätten zu rechnen. (Auf eigene Faust wird sicherlich weitertrainiert).
> Inwieweit wieder Veranstaltungen (und in welcher Größenordnung) genehmigt werden, steht auf einem anderen Blatt 
> Mit Söders Ankündigung am Do., dass alles, was nicht notwendig ist, ausbleiben soll, ist auch der soziale Druck so hoch, dass gar keine weiteren Verbote ausgesprochen in Bezug auf Kultur und Sport werden müssen. Keiner wird sich das Stigma anhängen lassen wollen, gegen die Empfehlungen zu handeln.
> Sollten Schulschließungen sich bis in den Mai hineinziehen, ist die Sportsaison bis in den Sommer gelaufen. Auch Olympia, es sei denn, es gibt eine Alibi-Veranstaltung ohne richtige Qualifikationen.

Leider fehlt mir von den Experten und  Politikern bis jetzt eine entscheidende Antwort:
Was muss eintreten, damit die Schutzmaßnahmen wieder gelockert werden. 10.000, 1.000 oder 100 Neuinfizierte pro Woche? Wenn ich Maßnahmen beschließe, muss ich mir doch auch eine Vorgabe machen, um daran zu messen, ob sie wirkt oder nicht.
Die einen Experten sagen, dass es keine jahreszeitbedingte Abflachung gibt, die anderen sagen, dass es im Herbst wieder ansteigen wird. Nehme ich beide negative Auswirkungen zusammen, haben wir die Krise bis Herbst und ab da wird es noch schlimmer.
Ich verstehe nicht warum unsere Gesellschaft nicht bereit ist, Corona-Tote genauso in Kauf zu nehmen, wie Verkehrstote, Feinstaubtote, Lärmtote, Influenzatote, Klimatote, ... Mein Vater war 6 Jahre pflegebedürftig. Jedes Mal wenn er das Frühjahr erlebt hat, sagten wir, er hat noch ein Jahr. Bis es 2018 so heiß war, dass Anfang Juni Ende war. Der Leichenbestatter (der ewig auf sich warten ließ) sagte uns dann, dass er bei warmen Wetter Hochkonjunktur hat.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jonny - 15.03.2020

Wettkämpfe in den USA fallen glaub ich ja auch aus, damit wird Kevin Mayer seinen Zehnkampf Quali nicht erreichen können.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Gertrud - 15.03.2020

Bitter ist es für solche AuA, die in technischen Disziplinen zu Hause sind, wenn OSP schließen und auch Trainingslager in warmen Gefilden nicht mehr stattfinden können. Ich bin ein Mensch, der für starke Unabhängigkeit eintritt. Ich hätte auch jetzt Möglichkeiten, mit Mehrkämpfern z.B. ... sehr autark weiterhin qualitativ sehr gut trainieren zu können. Ich stelle immer wieder fest, dass Unabhängigkeit sich als höchstes Gut erweist - vor allem in Krisenzeiten.

Ein Duplantis, ein Lavillenie sind auch relativ unabhängig. Gut, ein solches Umfeld kann sich nicht jeder schaffen und auch nicht jeder leisten. 

Man sollte auch jetzt Ideen zu außergewöhnlichen Maßnahmen haben. Hochrangige, gut bezahlte Arbeitnehmer in der LA sind jetzt für Lösungen mit "Trickkiste" gefordert.  Wink ‌Auch das ist eine immer wiederkehrende Forderung (bzw. ein Wunsch) von mir, dass nur funktionierende Personen in höhere Positionen gehören und nicht solche, die nur nach Schema F und Einheitsplänen handeln können. Agieren und nicht reagieren ist angesagt!!! 

Übrigens habe ich gestern in einem Supermarkt eingekauft. Die Regale mit günstigen Produkten waren leer gefegt. Die Bioprodukte standen weitgehend zur Verfügung. Ich habe bisher also keine Panik, dass ich nicht satt werde, obwohl mein Lebensmittelverbrauch aufgrund von krankheitsbedingten Einschränkungen sehr speziell ist.  ‌

Ich halte das generelle Schließen von OSP im Sinne der AuA nicht für die richtige Maßnahme. Man kann die Hallen in anderer Form frequentieren, so dass nichts übertragen wird. Man muss einfach individuelle Pläne entwickeln, wo die Übertragungswege gekappt, Ansteckungswege akribisch unterbunden und diese Maßnahmen auch befolgt werden.

Gertrud


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 15.03.2020

Absagen, Abbrüche und Plan B: So erleben DLV-Athleten die Corona-Krise


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jonny - 15.03.2020

(15.03.2020, 15:29)Atanvarno schrieb: Absagen, Abbrüche und Plan B: So erleben DLV-Athleten die Corona-Krise

Was für eine Aussage von der Gina. Leichtathletik ist eine Einzelsportart und es nicht schlimm, dass Staffel Lehrgänge nicht statt finden können.
sollten die DLV Vorsitzenden sich mal zur Wort nehmen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Gertrud - 15.03.2020

(15.03.2020, 16:07)Jonny schrieb:
(15.03.2020, 15:29)Atanvarno schrieb: Absagen, Abbrüche und Plan B: So erleben DLV-Athleten die Corona-Krise

Was für eine Aussage von der Gina. Leichtathletik ist eine Einzelsportart und es nicht schlimm, dass Staffel Lehrgänge nicht statt finden können.
sollten die DLV Vorsitzenden sich mal zur Wort nehmen.

Hier hat sie ehrlich ihre Meinung gesagt. Dagegen ist aber auch gar nichts einzuwenden. Die überdimensionale Berücksichtigung der Staffelmaßnahmen halte ich auch für überflüssig und verschwenderisch hinsichtlich Finanzen. Was bringt es, wenn man im Winter/ Frühjahr Wechsel trainiert und im Sommer kommen andere zum Einsatz? Zudem sind die individuellen Leistungen im Winter und Sommer unterschiedlich. Man soll es dann trainieren, wenn die Probanden feststehen, um präzise die Abstände festzulegen. Das müsste bei guten Trainern wohl möglich sein.  Es gibt auch AuA, die über ein schlechtes peripheres Sehen und Timing generell verfügen. Wie oft haben Reus und Jakubczyk Wechsel trainiert?  Wink

Ja, der DLV müsste und sollte mal in diesen Fällen reagieren, auf die TL-Länge achten und Geld sinnvoller anlegen!!! 

Gertrud


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - TranceNation 2k14 - 15.03.2020

(15.03.2020, 15:29)Atanvarno schrieb: Absagen, Abbrüche und Plan B: So erleben DLV-Athleten die Corona-Krise


Ich verstehe Christopher Linke nicht. Also dass ihm sein Training keinen Spaß macht, von mir aus. Aber er sagt ja selbst, dass er schon für Olympia qualifiziert ist. Was ist denn dann das Problem? Wenn Olympia nicht im Sommer stattfindet, wirds ja kaum 4 Wochen später stattfinden. Die Periodisierung zum Peak kann also (zumindest trainingstechnisch) beibehalten werden. Wenn Olympia 1 oder 2 Jahre verschoben wird, kann man das eh nicht über 2-3 Jahre anperiodisieren und im Sommer 2020 hätte ein Peak erfolgen müssen. Also ändert die Ungewissheitgerade 0,0. Bei den fehlenden Wettkämpfen hat er natürlich Recht, aber das betrifft alle. Enttäuschung in allen Ehren, aber manchmal frage ich mich, wo die Logik bleibt. Caro Schäfer dagegen:

Zitat:Aber es heißt zurzeit: Die Olympischen Spiele sollen stattfinden. Dementsprechend ist das Training weiter drauf ausgerichtet. Wir versuchen, uns bestmöglich darauf vorzubereiten und wo nötig kreativ zu sein. Dass in so einem Jahr eine solche Pandemie ausbricht ist unglücklich, damit kann keiner rechnen. Aber sie betrifft alle und das Wichtigste ist jetzt die Gesundheit. 

Da ist jemand wirklich fokussiert.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Robb - 15.03.2020

(15.03.2020, 17:19)TranceNation 2k14 schrieb: Enttäuschung in allen Ehren, aber manchmal frage ich mich, wo die Logik bleibt.
Das hat doch nichts mit Logik zu tun, Menschen sind keine Maschinen. Linke hatte ein Ziel und einen Weg dahin, das ist ihm aktuell alles weggebrochen. Wenn es in absehbarer Zeit keine Wettkämpfe gibt, finde ich es verständlich, wenn man sich fragt, wofür man trainiert.