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Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Druckversion

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RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 29.12.2021

(29.12.2021, 18:13)Diak schrieb:
(29.12.2021, 17:27)aj_runner schrieb: 
Sorry, da läuft aber etwas ganz gehörig falsch in solchen Familien. Kinder kommen nicht alleine auf den Gedanken, dass sie könnten Schuld sein könnten.

kannst Du diese These begründen? Fast alle Kinder ab x Jahren wissen um die Gefährlichkeit des Virus für viele Menschen und sie kennen das Prinzip der Ansteckung. Natürlich muss man ihnen das Schuldgefühl zu nehmen versuchen. Dass Kinder in der Situation aber keines Entwickeln, halte ich für eine steile These.

Um im Kontext zu bleiben mische ich mich ein. Reichtathletik hatte das Schuldgefühl hervorgestellt bei Kindern und Jugendlichen, irgendwie an der Seite von "Long Covid". Dies sind in meinen Augen Konstruktionen, die Erwachsene Kindern und Jugendlichen aufstülpen. Ohne Rücksicht auf Verluste.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Reichtathletik - 29.12.2021

Löst euch vom Gedanken bzw Wort des Schuldgefühls. Es geht nicht im "Schuld", es geht darum, dass man sich darüber auch als Kind/Jugendlicher Gedanken macht, überlegt, "was wäre wenn." Selbst wenn alles, wie im konkreten Fall übrigens, damit beantwortet wird, dass man sich nichts vorwerfen kann, ist das Thema existent. Will sagen: So zu tun, als sei das ganze für junge Menschen nicht relevant ist einfach zu kurz gesprungen.

Müssen wir hier jetzt auch nicht vertiefen. Die Pandemie ist da und die Regeln auch. Einiges lässt sich diskutieren, aber in unserer Macht steht eher, wie wir damit umgehen im Hinblick auf Vereinsmitgliedschaften und Nachwuchsförderung.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 30.12.2021

Auch Kindern und Jugendlichen ist eine gewisse Resilienz im Umgang mit Gefahren zu vermitteln… Eine Pandemie besiegt man nicht mit Emotionen, sondern mit Verstand, auch Kindern ist dies sehr wohl zu vermitteln (Straßenverkehr). Die, die von Angstmacherei sprechen, formulieren wohl eher ihre eigene aufgrund schlechter Informiertheit.

Wer über den Tellerrand schauen mag, sollte sich auch mit der Situation über den eigenen Horizont hinaus beschäftigen, ich habe in meinem Umfeld viel betroffenes Personal (Ärzte, Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Lehrer, Rettungspersonal, Polizeiführung) und denen ist die Situation durchaus anders bewusst. Bei mir wurde eine Untersuchung aufgrund der Überbelegung des Krankenhauses verschoben, nicht lebensbedrohend für mich, aber schon der Pandemiesituation geschuldet. DAS ist die Situation.

Das Wegbrechen von Jugendlichen eines gewissen Alters vom Leistungssport ist keine neue Situation, allerdings bedingen die Umstände (sehr eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten) schon eine gesteigerte Unlust, die Rufe nach "Freiheit" verfehlen allerdings ihr Ziel! Welche Freiheit ist gemeint? Die Freiheit sich völlig widersinnig zu verhalten? In Hamburg hat die Polizei eine große Party (ca. 250 Personen) aufgelöst, keinerlei Regeleinhaltung, keine Eingangskontrolle, viel Alkohol aber auch andere "Substanzen". Ist das die Freiheit die gemeint ist? Schon klar, dass Training und Party nicht vergleichbar sind, aber hier gibt es zwei Kadermittelstrecklerinnen, die nach einer leichten Covidinfektion (so sah es aus) seit Monaten mit starken Leistungseinbußen kämpfen (eingeschränkte Lungenfunktion) - Ärzte raten vom Training ab.

Bevor ich zur Schlachtbank geführt werde, gebe ich zu bedenken: Eine Pandemie ist eine Ausnahmesituation, die Regeln sollen die Ausnahmesituation managebar machen, das ist komplex, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Der Personaleinsatz zum Management ist riesig (erinnert sich noch jemand an die Bestellung von FFP2-Masken, Testkits, Laborkapazitätsfragen?), die Regeln sollten effizient, aber einfach und überprüfbar sein, jede Ausnahme zieht einen Rattenschwanz an weiterem Einsatz nach sich - dafür fehlt schlicht die Manpower.

Um mich vollends unbeliebt zu machen: Ich schätze die Dauer dieser Pandemie auch 2022 noch für erheblich ein, Deutschland hat die "Omikron-Welle" in der Statistik zumindest noch nicht erreicht (die Zahlen hinken über die das Jahresende, die Gesundheitsämter fahren mit Notbesetzung), aber ab ca. Mitte Januar wird sie sich bemerkbar machen. Bei entsprechender Impfquote hoffentlich genauso erträglich bezüglich schwerer Infektionen wie in GB oder Frankreich, allerdings gibt es in D einige Gebiete, die nicht einmal eine 60% Impfquote haben, das reicht nicht!

lor-olli wünscht trotzdem ein besseres 2022, bleibt gesund und lasst euch nicht unterkriegen, betrachtet die Situation als Resilienztest einer Gesellschaft. (Einige Geschäftsleute und Selbstständige haben und werden diese Pandemie nicht überstehen, da ist der Sport in einer besseren Position!)


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jonny - 30.12.2021

(29.12.2021, 17:11)matthias.prenzlau schrieb: Und was machen die, die aufgehört haben?
In ihrer Freizeit Fernsehgucken?

Mir erschließt sich nicht, warum man aufgrund Corona mit dem Sport aufhört.
Gerade jetzt wo alles "verboten" ist, hat man doch erst recht Zeit für sein Hobby.

Wenn ich so ab die 15-jährigen Aufwärts denke, dann ist es in der Tat nicht der Fernsehen, sondern die Konsole. Heutzutage ist man über Konsolen so gut miteinander verknüpft, dass viele viel lieber 'zocken', als draußen was zu machen. Und die Trainingsverbote im vergangenen und diesem Jahr haben dann halt auch nicht angeregt der Leichtathletik treu zu bleiben. 
Dazu kommt dass in der Leichtathletik ohnehin eher mehr Athleten aufhören, als zum Beispiel im Fußball, wenn man nicht vorne leistungstechnisch mitspielt. Und wenn dann keine Leichtathletik möglich ist über einen längeren Zeitraum, dann überlegt man sich schon, ob man die ohnehin knappe Freizeit neben der Schule nicht lieber anders nutzt, als noch 3-5x die Woche zum Training zu gehen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - matthias.prenzlau - 30.12.2021

Die Jugendlichen, die lieber vor dem Fernseher sitzen, hätten sich auch ohne Corona-Maßnahmen dafür entschieden.

Dieses Jahr scheint doch alles besser zu laufen, wie im letzten Jahr.
Bei uns herrscht von Mo-Fr Trainingsbetrieb und wenn man als ambitionierter Nachwuchsathlet am Wochenende die Halle nutzen möchte, ist es auch kein Problem.

Zur Motivation: Jeder hat andere Möglichkeiten und Ziele.
Der eine kämpft um das Niveau bei einer LM zu starten,
der andere um eine Medaille und der nächste möchte die DM-Norm knacken.
​​
​​Um die Jugend bei Stange zu halten, muss man Ziele vermitteln auf die es lohnt hinzuarbeiten.
Selbst im Winter sollen Meisterschaften stattfinden.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - aj_runner - 30.12.2021

(29.12.2021, 18:13)Diak schrieb:
(29.12.2021, 17:27)aj_runner schrieb: 
Sorry, da läuft aber etwas ganz gehörig falsch in solchen Familien. Kinder kommen nicht alleine auf den Gedanken, dass sie könnten Schuld sein könnten.

kannst Du diese These begründen? Fast alle Kinder ab x Jahren wissen um die Gefährlichkeit des Virus für viele Menschen und sie kennen das Prinzip der Ansteckung. Natürlich muss man ihnen das Schuldgefühl zu nehmen versuchen. Dass Kinder in der Situation aber keines Entwickeln, halte ich für eine steile These.

Gut, zwischen Schwarz und Weiß gibt es auch noch grau und da können wir uns gerne treffen. Ich wollte damit ausdrücken, dass von außen viel Meinung gemacht wird und das die Kinder mit nach Hause nehmen. Hier sind die Eltern gefragt, das in Relation zu setzen.
Nur mal ein Beispiel vom Klassenlehrer der 7. Klasse: Wer die Coronamaßnahmen nicht befolgt ist am Klimawandel schuld, weil eine Intensivbehanldung soundsoviel an CO2-Verbrauch bedeuten.
Klaus Kleber meinte jetzt in der Zeit: Ideologie vergiftet den Journalismus. Ich würde hinzufügen, dass die Schulen dadurch nicht zu einem besseren Ort werden.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Diak - 30.12.2021

(30.12.2021, 15:16)aj_runner schrieb:
(29.12.2021, 18:13)Diak schrieb:
(29.12.2021, 17:27)aj_runner schrieb: 
Sorry, da läuft aber etwas ganz gehörig falsch in solchen Familien. Kinder kommen nicht alleine auf den Gedanken, dass sie könnten Schuld sein könnten.

kannst Du diese These begründen? Fast alle Kinder ab x Jahren wissen um die Gefährlichkeit des Virus für viele Menschen und sie kennen das Prinzip der Ansteckung. Natürlich muss man ihnen das Schuldgefühl zu nehmen versuchen. Dass Kinder in der Situation aber keines Entwickeln, halte ich für eine steile These.

Gut, zwischen Schwarz und Weiß gibt es auch noch grau und da können wir uns gerne treffen. Ich wollte damit ausdrücken, dass von außen viel Meinung gemacht wird und das die Kinder mit nach Hause nehmen. Hier sind die Eltern gefragt, das in Relation zu setzen.
Nur mal ein Beispiel vom Klassenlehrer der 7. Klasse: Wer die Coronamaßnahmen nicht befolgt ist am Klimawandel schuld, weil eine Intensivbehanldung soundsoviel an CO2-Verbrauch bedeuten.
Klaus Kleber meinte jetzt in der Zeit: Ideologie vergiftet den Journalismus. Ich würde hinzufügen, dass die Schulen dadurch nicht zu einem besseren Ort werden.
Sehr einverstanden. Gerade den wieder stärker interessierten Jugendlichen gilt es, den Druck zu nehmen, statt ihnen immer mehr von dem aufzuladen, das wir nicht gebacken bekommen...


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Befürworter - 30.12.2021

Realistisches Erwartungsmanagement verhindert Enttäuschungen. Wo stehen wir also aktuell hinsichtlich einer Hallensaison? Zuerst hilft der Blick zurück auf die Hallen-EM 2021, wo trotz eines sicherlich soliden und weitgehend beachteten Hygienekonzeptes etliche deutsche Athleten infiziert wurden - zwar vor der Möglichkeit der Impfung, aber eben auch vor dem Auftreten der deutlich infektiöseren Delta- und Omikron-Varianten. Der Blick in andere Sportarten spricht Bände. Die laufende Junioren-WM im Eishockey wurde gerade wegen unzähliger Corona-Infektionen abgesagt. Bei der Darts-WM werden reihenweise Spieler aus dem Turnier genommen. Und nicht nur die NBA und NHL als Hallensportarten, sondern auch Freiluftveranstaltungen wie NFL und Premier League werden durch Omikron mit einer massiven Infektionswelle belastet.

Alles andere als eine völlige Absage der Hallensaison wäre demzufolge eine große Überraschung, darauf sollte man sich gedanklich schnellstmöglich einstellen und auch bei Sportlern, die man eventuell betreut, schon mal diese Möglichkeit einsickern lassen. Dass ist höchst unerfreulich, aber wohl unvermeidlich. Man sollte sich nicht lange über Dinge ärgern, die man eh nicht ändern kann. In ein paar Monaten wird man dann auch besser abschätzen können, wie es mit der Freiluftsaison aussehen wird, dafür zumindest gibt es aktuell noch berechtigte Hoffnung.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 30.12.2021

(30.12.2021, 17:46)Befürworte schrieb: Realistisches Erwartungsmanagement verhindert Enttäuschungen.

Können sich einige nämlich auch sehr entspannt zurücklehnen. War ja Corona, ah ja...


Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Mathes - 31.12.2021

Hat auch was mit der neuesten Verordnung in NRW zu tun:
https://lvnordrhein.de/home/planungen-hallensaison-2022
...
Offene NRW Seniorenmeisterschaften am 08./09. Januar in Düsseldorf
Die Meisterschaft ist zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund personeller und infrastruktureller Unwägbarkeiten zu dem ursprünglich geplanten Datum nicht durchführbar. Wir werden uns in den nächsten Tagen um einen Ausweichtermin im März bemühen, um die Veranstaltung dort nachzuholen.
...
Bei 2Gplus ist eine Durchführung mit knapp 300 gemeldeten TeilnehmerInnen schon eine große Herausforderung.
Dank der mäßig fortschrittlichen IT-Verwendung in Deutschland stecken wir aktuell im Omikron-Blindflug.
Nächste Woche können wir uns dann die Augen reiben, falls Gesundheitsämter, Testlabore sowie die zwischengeschalteten Bremserämter wieder halbwegs aktuelle Zahlen liefern.