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Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Druckversion

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RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Delta - 31.03.2020

(31.03.2020, 20:31)Jo498 schrieb: Dass manche Athleten ein paar Wochen lang nicht bestmöglch trainiert haben, ist m.E. zu Recht keine zentrale Überlegung. Erstens betrifft das alle und zweiten ist für die Athleten und den Sport ganz sicher eine EM besser als ein komplett ausgefallene Saison. Das ist nämlich nicht Fußball, wo das Geld auf den Bäumen wächst.

Der Trainingsumfang, Wettkämpfe ist ganz entscheidend. Das Hauptproblem ist das Verletzungsrisiko  welches viel höher ist als bei einer normalen Saison. Hast Du eine Verletzung, dann fällt Olympia zu 92% flach. Topathleten und Trainer machen das nicht mit.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jonny - 31.03.2020

(31.03.2020, 20:49)Delta schrieb:
(31.03.2020, 20:31)Jo498 schrieb: Dass manche Athleten ein paar Wochen lang nicht bestmöglch trainiert haben, ist m.E. zu Recht keine zentrale Überlegung. Erstens betrifft das alle und zweiten ist für die Athleten und den Sport ganz sicher eine EM besser als ein komplett ausgefallene Saison. Das ist nämlich nicht Fußball, wo das Geld auf den Bäumen wächst.

Der Trainingsumfang, Wettkämpfe ist ganz entscheidend. Das Hauptproblem ist das Verletzungsrisiko  welches viel höher ist als bei einer normalen Saison. Hast Du eine Verletzung, dann fällt Olympia zu 92% flach. Topathleten und Trainer machen das nicht mit.

Olympia ist 11 Monate später ? Und vielen Athleten die noch keine Quali haben wird nichts anderes übrig bleiben. Die EM ist vielleicht der letzte richtige Mehrkampf den manche vor Olympia bestreiten können und für viele Staffeln ein wichtiges Rennen. Wenn du nichts von der EM hältst, dann schau sie dir einfach nicht an, falls die statt findet.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jo498 - 31.03.2020

Ich gehe natürlich davon aus, dass wenn die Bedingungen im Mai so sind, dass eine EM Ende August stattfinden kann, ab Mai auch wieder trainiert werden kann, dazu einzelne WK und nat. Meisterschaften im Juli/Anfang August (wenn auch vielleicht mit Einschränkungen (keine/weniger Zuschauer)) stattfinden können. Eine isolierte EM ohne DM und andere WK im Juli/August erwarte ich auhc nicht.
Wenn man sich die "Corona-Kurven" anschaut, sind die europäischen Länder etwa zwei Monate "hinter" China. Bei einigermaßen ähnlichem Verlauf sollte Mitte/Ende Mai schon eine gewisse Entspannung absehbar sein. Die Frage ist dann eher, ob die Projektionen für August schon wieder das nächste Auflodern o.ä. voraussagen oder eine stabile Situation.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Robb - 31.03.2020

Aber nur, wenn man den Zahlen aus China trauen kann und dem ist nicht so: https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-covid-19-china-wuhan-statistik-1.4863551


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - SantaCruz - 31.03.2020

"Leben im Ungewissen": 56-Stunden-Woche für 7,41 Euro

Der Kicker mit einem Artikel zu den finanziellen Herausforderungen von Athleten - unter anderem mit Statements von Alina Reh, Gesa Krause und Thomas Röhler: https://www.kicker.de/773078/artikel

(Und ja, Gesa Krause ist in dem Artikel "WM-Zweite".)


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Gertrud - 01.04.2020

Ich habe hier zigmal auf die duale Karriere hingewiesen. Bei vernünftigem Zeitmanagement sind Leistungssport und Studium z.B. vereinbar. Man muss dann halt früh aus den Federn kommen und innovativ, flexibel und sehr gut strukturiert sein. Gemeinsame TL zu festgelegten Zeiten gehen dann eben nicht!!! Man kann dann solche Vorkommnisse wie die Coronakrise wesentlich besser abpuffern. Spitzensportler sollten auch Rücklagen bilden und die Gelder nicht "verpulvern". Vor allem sehe ich auch die Trainer in der Pflicht. Trainer im Hauptberuf tendieren zum Eigennutz sicherlich eher zum Rat einer professionellen Karriere. Ich halte für ganz entscheidend, dass die entsprechenden verantwortlichen Institutionen und deren Verantwortliche an einem Strick im Sinne auch der Absicherung der AuA ziehen.

Ich habe sehr oft AuA zur Leistungssportzeit sehr viel auf Wolke 7 schweben sehen und als ob diese bisher unbeschwerte Zeit niemals ein Ende findet. Spätestens nach der Karriere kommt sehr oft der "Hammer". Thumb_down

Gertrud


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Robb - 01.04.2020

In NRW dürfen Leistungssportler wieder an Olympia-Stützpunkten trainieren: https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/fussball-profis-nrw-duerfen-trainieren100.html


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - OldSchoolRunner - 01.04.2020

(31.03.2020, 22:04)SantaCruz schrieb: "Leben im Ungewissen": 56-Stunden-Woche für 7,41 Euro

Der Kicker mit einem Artikel zu den finanziellen Herausforderungen von Athleten - unter anderem mit Statements von Alina Reh, Gesa Krause und Thomas Röhler: https://www.kicker.de/773078/artikel

(Und ja, Gesa Krause ist in dem Artikel "WM-Zweite".)

Zurecht wird im Artikel darauf hingewiesen, dass Athleten der Bundeswehr, Polizei, Zoll recht gut abgesichert sind. Insofern ist es bei Gesa Krause ein Jammern auf recht hohem Niveau...
Bei Alina Reh kann ich die Sorgen eher nachvollziehen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Jo498 - 01.04.2020

Schon, aber "normale" 22-23jährige studieren, die haben auch nicht mehr Rücklagen etc. als Reh, die außerdem schon eine abgeschlossene kaufmänn. Ausbildung hat.
Angesichts von Millionen Freiberuflern, Klein-, Kleinst- und Scheinselbständigen, Neu-Arbeitslosen, die momentan wg. der Maßnahmen mit Wasser an Oberkante Unterlippe stehen, sind die paar tausend Sportler, die das auch betreffen mag, die aber eben oft in einem Alter sind, in dem sie keine Familie zu versorgen haben etc. und ihre Altersgenossen als Studenten, Praktikanten, Azubis finanziell eher noch prekärer dastehen, sicher nicht die am schwersten betroffene Gruppe. Aber natürlich sollte es genauso wie im Falle da ggf. Unterstützungen geben. Ich meine, wenn schon Adidas keine Miete zahlen will, dann sollte die Sporthilfe nun auch keine Sportler in der Krise fallen lassen. Oder eben auch an Sponsoren appellieren, dass die die Förderung aufrechterhalten.

Das zeigt aber wieder, dass man die Lockdown-Maßnahmen nicht längerfristig aufrechterhalten kann, ohne dass deren Folgen schlimmer werden als einige 1000 oder gar 10000 Covid-Tote, sobald sicher gestellt werden kann, dass die Krankenhäuser nicht unter dieser Last zusammen brechen. Und das ist nicht zynisch. Wir "akzeptieren" auch tausende von Verkehrstoten oder Tote durch sog. Krankenhauskeime, obwohl beide dieser Opfergruppen vermutlich mit weit weniger wirtschaftl. und menschlichen Kollateralschäden zu reduzieren wären, als es momentan bei Corona/Covid der Fall ist. Nur gibt es in solchen Fällen halt keine Extrasendungen und live body count, weil es "business as usual" ist, keine vorübergehende Häufung.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - aj_runner - 01.04.2020

Die Sorgen von Alina beziehen sich darauf, wie sie zukünftig die Trainingslager, etc. finanzieren soll. Mit dem Geschäft ihrer Mutter im Rücken, wo sie noch immer mitarbeitet, sind das sicherlich keine Existenzsorgen.
Muss man dann aber noch selbst die Miete bezahlen und wenn es gleichzeitig Kürzungen bei Zuschüssen für Physios und Trainingslager etc. gibt, dann wird es für viele eng werden, ein professionelles Umfeld aufrecht zu erhalten.