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Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Druckversion

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RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 02.10.2020

(02.10.2020, 21:07)aj_runner schrieb: Ein Freund erzählte  mir heute von einem Halbmarathon in Italien mit 750 Teilnehmern. Er empfand die Coronamaßnahmen überschaubar und würde sich wünschen, wenn auch in DE mehr Mut da wäre. Gestartet wurde in einem Stadion auf der Rundbahn. Auf jeder Bahn ein Läufer parallel nebeneinander, zwischen den Läufern nach hinten 2 m Abstand. In engen Takten wurde gestartet. Nach 200 m ging es auf dem Stadion und ab da konnte man den Mundschutz abnehmen. Geht doch!

Die andere Richtung: in den USA wurden sowohl Footlocker als auch NXN abgesagt - kein Crosslauf für die Highschools in diesem Jahr.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 02.10.2020

Lauter Übersprunghandlungen.

Wir haben unseren Konrad Lorenz gelesen. Und Tinbeergen. Es wird auch als Übersprungbewegung ausgedrückt.

Man macht halt was.

Bei Tieren hat es etwas niedliches. Man kann sie greifen und meint sie zu trösten.

Aber wenn menschliche Gesellschafften...

kackealteverdammte


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 03.10.2020

Lieber RalfM,
eine Übersprungshandlung ist vom Begriff (im Sinne der Verhaltensforschung!) eine Fehlhandlung, bei einer Situation wie der aktuellen Pandemielage (und bitte eben nicht nur nach D schauen) definiere Du jetzt mal eine Fehlhandlung…

Wir haben das Problem, dass wir "nichts" wirklich wissen (im Sinne von stringent belegbar), wir stochern trotz bisheriger Kenntnisse und Erkenntnisse noch ziemlich im Nebel. Das Gegenteil von "man mach halt was" ist dann da Gegenteil von "man macht halt nix", also aktuell so wie in den meisten besonders hart von der Pandemie betroffenen Gebieten? (z.B. im Süden der USA, wobei "nix" nicht stimmt, es gibt Maßnahmen aber viele halten sich nicht daran).

Aber in einem stimmen wir überein, 6 Monate Pandemie (hier in D) und einige Menschen drehen durch, allerdings ist die klare Mehrheit ein wenig genervt aber immer noch gelassen und einverstanden (Laut Umfragen mehr als 66%). Bisher hat sich gezeigt, dass die (eher noch moderaten) Maßnahmen in D ziemlich erfolgreich sind, Ausbruchscluster lassen sich zur Zeit noch recht gut verorten (Urlaubsrückkehrer, Familienfeiern, Fleischverarbeitungsbetriebe, Bier- und sonstige "Anstiche") und eindämmen, also alles aufgeben?

Aber mit "kackealteverdammte " bin ich bei Dir…

Persönlich halte ich eine gut organisierte Sportveranstaltung mit Nichtkontaktsportarten (LA) für vertretbar, kann mich damit aber nicht durchsetzen, weil… die Fußballer (hier die Amatuere) Sturm liefen und laufen (alle dürfen noch nicht wieder)> Wenn "DIE" (also die LA) dürfen dann müssen wir auch dürfen" und sie dürfen viellerorts ja auch schon wieder.
Das Problem ist meist nicht die Machbarkeit, sondern das liebe Geld, die Hygienekonzepte brauchen viele Helfer und einiges an Geld, damit kann die LA, insbesondere bei den Amatueren, ja nun wirklich nicht protzen und auf eigenes Risiko möchten die meisten Verantwortlichen sowieso nicht.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 03.10.2020

Lieber lor-olli,
natürlich haben wir keine Gewissheit. Haben wir ja nie.
Mit Übersprung meine ich beispielsweise, dass man in Berlin Maskenpflicht auf allen Bürogebäude-Fluren verhängt, wenn doch gleichzeitig offensichtlich ist, dass die Infektionen auf Parties innerhalb des S-Bahn-Rings weitergegeben werden. Die gehen weiter. Ob da mal punktuell irgendwelche Exzesse aufgelöst werden, spielt ja keine Rolle.
Wir haben auch gleichzeitig mit der Maskenpflicht die Rückkehrpflicht an den Büroarbeitsplatz an der Universität. Das eine und das andere gleichzeitig, das kenne ich von unseren Katzen, wenn ihnen das Taurin zu Kopf steigt. Das meine ich mit Übersprung.
Genieße den Tag. Ich wohne unmittelbar am alten Grenzstreifen, und ich genieße.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 03.10.2020

War auch nicht persönlich gemeint, ich habe mich lange genug herumgeplagt mit diesem Pro-und-Contra bezüglich Fakten, Maßnahmen, Durchsetzung der selben, nur um einen Tag später wieder mit gleichen Fragen ob des Nichtverständnisses oder Nichtverstehenwollens einzelner Entscheidungsträger konfrontiert zu sein…

Wenn schon bei einzelnen Entscheidungsträgern so ein Durcheinander im Kopf herrscht, in einem kleinen Kreis und begrenztem Umfeld, kann man sich vorstellen, dass sich diese Probleme mit jedem weiteren Kreis potenzieren. Das das bei einigen (vielen?) in der Bevölkerung nicht so gut ankommt, kann man auch nachvollziehen, der eine sagt Löschen und hinten wird Holz aufs Feuer geworfen ist nicht hilfreich.

Ein ganz anderes Problem taucht mit der Kontrolle und Durchsetzbarkeit auf, Maskenpolizei z.B. in S-Bahnen ist personell nicht möglich, der Appell an die Vernunft verklingt zu später Stunde dort wo nicht kontrolliert wird ungehört (sieht man an den Überwachungskameras der S-Bahnen), dort wo die Kontrolle leicht ist (Gebäude, abgegenzte Areale) funktioniert es.

Ich habe vor ein paar Tagen erlebt, dass eine Dame ein Rathaus ohne Maske betreten wollte - sie hatte ein "berüchtigtes Attest" eines bekannten Arztes und Maskenverweigerers vorgewiesen, welches ihr bescheinigte, dass die Maske ihre Atmung zu stark einschränkte (!) - der Ordnungsdienst am Eingang hat sie trotzdem mit dem Verweis auf das Hausrecht nicht hereingelassen, sie wurde laut und griff einen der Männer physisch an, die Polizei (die eher zufällig vor dem Haus stand) griff letztlich ein…
Leider behalten einige bei solchen Situation auch bei spätereren Entscheidungen nicht den notwendig kühlen Kopf.

Das Thema wird sich meiner Einschätzung nach noch bis zum Frühjahr hinziehen, sollten die Fallzahlen steigen (moderat tun sie es schon), werden auch die Probleme (nicht nur moderat) ansteigen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 03.10.2020

Und die Namenserfassung in den Gaststätten. Gut gemeint, aber wer soll das umsetzen? Stell Dir vor, jemand heißt wirklich Max Mustermann
https://www.dastelefonbuch.de/Suche/Mustermann
Der fliegt doch aus jeder LA-Halle heraus.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Astra - 03.10.2020

(03.10.2020, 13:08)RalfM schrieb: Und die Namenserfassung in den Gaststätten. Gut gemeint, aber wer soll das umsetzen? Stell Dir vor, jemand heißt wirklich Max Mustermann
https://www.dastelefonbuch.de/Suche/Mustermann
Der fliegt doch aus jeder LA-Halle heraus.

Ne, der zeigt einfach seinen Perso vor. Big Grin


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - RalfM - 03.10.2020

(03.10.2020, 13:32)Astra schrieb:
Zitat:
Ne, der zeigt einfach seinen Perso vor. Big Grin

Der Stellplatzkarteneinsammler*in?


[geteilt] Netzfundstücke - Jonny - 24.10.2020

In Bochum sind seit heute wieder alle Stadien und Hallen gesperrt. Davon müsste der TV Wattenscheid betroffen sein.
Sollten da mehrere Städte nachziehen, was besonders im Ruhrgebiet nicht auszuschließen ist, droht hier in Deutschland ein gewaltiger Einbruch wieder.


RE: Netzfundstücke - Gertrud - 25.10.2020

(24.10.2020, 09:41)Jonny schrieb: In Bochum sind seit heute wieder alle Stadien und Hallen gesperrt. Davon müsste der TV Wattenscheid betroffen sein.
Sollten da mehrere Städte nachziehen, was besonders im Ruhrgebiet nicht auszuschließen ist, droht hier in Deutschland ein gewaltiger Einbruch wieder.

Voraussetzung ist auch, dass sich alle Sportler/innen an die Regeln halten. Da sollten vor Ort z.B. die Hausmeister die Gewalt haben, das Corona-Procedere durchzusetzen. In bestimmten Räumlichkeiten sollte die Maskenpflicht streng überwacht werden. AuA, die nicht Folge leisten, sollten zentral gemeldet und knallhart mit Bußgeld und Platz-/Hallenverbot belegt werden. 

Die gesamte momentane Situation ist nur durch viele Unverbesserliche entstanden, die sich der Tragweite bei hochgradig gefährdeten Personen überhaupt nicht bewusst sind. Das kann in etlichen Fällen der sichere Tod sein. Wenn ich das Fernsehen einschalte und die Verrückten ohne Mindestabstand und ohne Maske sehe, bin ich fassungslos. Die Entwicklung ist dramatisch und kostet nebenbei den Staat eine Menge Geld und viele Menschen die Existenz und manchmal auch das Leben. Diese Situation macht auch klar, dass man in Phasen guten Einkommens Rücklagen bilden sollte.

Ich habe erlebt, was Luftnot bedeutet. Ich hatte mir vor vier Jahren einen Keuchhusten irgendwo eingehandelt. Die Situation war dramatisch. Ich habe zweimal die Luftnot wirklich im Extremfall erlebt. Ich bin morgens zwischen 5-6 Uhr aufgewacht und war unfähig für mehrere Augenblicke, überhaupt etwas einzuatmen. Ich hatte keinen Tropfen Blut mehr im Gesicht. Dann habe ich die gleiche Prozedur in Oslo bei einer Fortbildung, bei der ich einen Vortrag gehalten habe, um 5 Uhr im Hotelzimmer erlebt. Das sind Momente, die man nicht noch einmal haben möchte. Daher sollte man wirklich konsequent die Vorsichtsmaßnahmen bei Corona einhalten, um andere und sich zu schützen. Durch Zufall saß ich im Flugzeug neben einer MTA, die mich auf Keuchhusten aufmerksam machte, was mir dann direkt am nächsten Tag bestätigt wurde.

Gertrud