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Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Druckversion

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Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - neuhier - 01.06.2020

Es wird Zeit, dass sich wettkampfmäßig etwas bewegt in Deutschland - nicht nur im Fußball. 
Wo bleiben die Vorschläge der DLV-Mitarbeiter zur Organisation von Wettkämpfen? 
Ansatzpunkte gäbe es in Übereinstimmung mit den jeweils geltenden rechtlichen Vorgaben der Länder ausreichend. Da wir uns im Freiluft-Sport bewegen, müsste mit einem "normalen Maß" an Kreativität ein "fast normales" Sportfest ebenso möglich sein wie ein Straßenlauf! Klar, ich spreche hier für die Läufer, weil sie mich am meisten interessieren, aber prinzipiell ginge es bei allen anderen Disziplinen auch - und sogar bis hin zur nationalen Meisterschaftsebene! 

Also hier zum Lauf: Sprints mit jeweils einer freien Bahn dazwischen - kein Problem. Ein 800-Meter-Lauf KOMPLETT in Bahnen gelaufen - kein Problem. Selbst über 1500m ist das machbar: natürlich liegen dann die Startabstände weit auseinander, aber das ist doch allemal besser, als wenn diese Disziplin völlig flach fällt! 

Stabhochsprung und Weitsprung auf dem Marktplatz...gab es alles schon! Dann ist es sicher auch möglich, eine "beliebig lange" Distanz auf einer Punkt-zu-Punkt-Strecke, also auf einer (gesperrten) Straße so laufen zu lassen, dass jeder Läufer seine eigene (abgekreidete) Bahn erhält und ausreichend Abstand zum Nachbarn hätte. Bei einer Punkt-zu-Punkt-Strecke, die ohne Kurven verläuft, ist das gar kein Problem. Sind Kurven mit drin, muss der Streckenvermesser eben entsprechende Startvorgaben ausmessen - auch das ist technisch kein Problem, allenfalls etwas aufwändiger als die übliche Vermessung. Starts mit Chip-Zeit und als Block-Start, das ist doch dann kein Problem, zahlreiche Teilnehmer starten zu lassen! Dauert zwar, ist aber alles besser als der Totalausfall von Läufen und Meisterschaften! 

Und was spräche in einem solchen Fall dagegen, dass es auch einmal einen Deutsche Meister und eine Deutsche Meisterin im 3km oder 5km-Straßenlauf gäbe? Und zwar ohne langwierigen Verbandsrat-Beschluss. Nein, da müssen mal (hoffentlich athletenbezogen denkende) Bundes- und Vereinstrainer zu Rate und zur schnellen Handlung herangezogen werden! 

Und wem das zu ungewöhnlich und aufwändig erscheint: Auf jeder "normalen Laufstrecke" der zahlreichen Volks- und Straßenläufe müsste bei Verwendung einer professionellen Chip-Zeitnahme der versetzte Start in definierten Zeitabständen gut möglich sein. Die Skilangläufer haben das früher immer so gemacht: Alle 30 sek. geht ein Athlet auf die Strecke..., kombiniert man zwei bis x-Athleten mit unterschiedlichen Bestzeiten, zieht sich die gleichzeitig gestartete Kleingruppe sofort auseinander und hält auch dadurch den Abstand ein. Überholvorgänge werden wie beim Triathlon gehandhabt: Windschatten ist nicht erlaubt, 10m (oder ähnlicher) Mindestabstand, dann seitlich raus und vorbei! 

Natürlich dauern solche Veranstaltungen länger als üblich, ABER: s.o., alles besser als der Totalausfall! 

Na, und jetzt wäre es doch mal wirklich an der Zeit, dass sich "was bewegt". Die Cross-DM lag ja nun in diesem Jahr auch zu einem Zeitpunkt mit vergleichbaren Corona-Infektionen (mutmaßlich) und dort war von Abstand halten keine Spur. Trotzdem hat es funktioniert und zwar gut! Nun sind wir ja doch alle "schlauer" im Umgang mit dem Virus, und ich für meinen Teil finde es nicht sinnvoll auf Wettkämpfe zu verzichten, bis die gesamte Bevölkerung durchgeimpft ist...dann stehen wir mutmaßlich auch noch 2021 ohne Wettkämpfe da! 

Viele Grüße, bleibt gesund!


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Mateng - 02.06.2020

Hi,

ja, ich denke auch, dass man hier auch kreativ denkend Wege finden kann, Wettkämpfe in irgend einer Form zu ermöglichen. Wird zum Teil auch schon gemacht ;-)

DIe Lauftrainer BaWü haben zum Beispiel eine spannende Sache ins Leben gerufen, die quasi virtuell Wettkämpfe mit zentraler Wertung ermöglicht. Zwar nicht bestenlistenfähig, aber glaube mir, mein Sohn fand es sehr cool hier einmal wieder nach x-Wochen hartem alleinigem Training einmal wieder einen "Wettkampf"-Lauf zu machen.

--> Ausschreibung Lauf/Geh Challenge BaWü

Äquivalent gibt es für U14 / U16 auch eine Sprint-Challenge-Serie:

--> Ausschreibung Sprint-Challenge


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Robb - 02.06.2020

In welchen Bundesländern wären Wettkämpfe denn wieder erlaubt? Sind glaub ich nicht alle. Wenn man sich die Bundesliga anschaut, sollten auch Mittelstrecken ohne Einschränkungen möglich sein. Bei jedem Fußballspiel gibts in 90 Minuten mehr Körperkontakt als bei einem 800m Lauf.


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - alex72 - 02.06.2020

Dir ist schon klar dass der gesamte Fussballzirkus zwei Mal die Woche getestet wird und vor Beginn zwei Wochen in Quarantäne war?

Der Vergleich ist Quatsch.


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Sprunggott - 02.06.2020

(02.06.2020, 11:45)Robb schrieb: In welchen Bundesländern wären Wettkämpfe denn wieder erlaubt? Sind glaub ich nicht alle. Wenn man sich die Bundesliga anschaut, sollten auch Mittelstrecken ohne Einschränkungen möglich sein. Bei jedem Fußballspiel gibts in 90 Minuten mehr Körperkontakt als bei einem 800m Lauf.
In Sachsen z.B. sollte ab der nächste Woche fast alles möglich sein (r.R. auch ohne Mindestabstand). 
Es gelten aber "Hygienekonzept" und max. Teilnehmerzahlen, da es veranstaltungsbedingte Obergrenzen gibt.
Zitat SMI:  https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/237294
"Training und Wettkämpfe in und auf Sportstätten werden im Freistaat Sachsen mit Inkrafttreten der neuen Corona-Schutz-Verordnung ab dem 6. Juni 2020 für jede Sportart wieder möglich sein. Allerdings müssen Hygienekonzepte erstellt und befolgt werden. Publikum ist weiterhin nicht zugelassen. Mindestabstände sind hingegen nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus dürfen auch Hallenbäder wieder öffnen, wenn ein seitens der zuständigen kommunalen Behörde genehmigtes Hygienekonzept vorliegt."


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Robb - 02.06.2020

(02.06.2020, 12:31)alex72 schrieb: Dir ist schon klar dass der gesamte Fussballzirkus zwei Mal die Woche getestet wird und vor Beginn zwei Wochen in Quarantäne war?

Der Vergleich ist Quatsch.

Falsch, die Tests sind Quatsch. Was bringt zwei Wochen Quarantäne, wenn die Spieler sich danach wieder frei bewegen dürfen? Was bringen wöchentliche Tests, wenn sich ein Spieler am Tag nach jedem Test anstecken kann?


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - alex72 - 02.06.2020

Dass man auf so einen Unsinn noch antworten muss:

Wenn jemand am Vortag negativ getestet wird kann man wohl mit hoher Sicherheit davon ausgehen dass er heute auch nicht infiziert ist.

Nach deiner Logik wäre es auch sinnlos Krankenhaus Personal ständig zu testen weil sie sich ja dazwischen trotzdem anstecken können.


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - Robb - 02.06.2020

(02.06.2020, 13:48)alex72 schrieb: Dass man auf so einen Unsinn noch antworten muss:

Zwingt dich jemand? Apropos Unsinn: Es geht darum, das Risiko zu minimieren. Das Risiko ist bei Fußballern ungleich höher, weil es eine Kontakt-Sportart ist, die meisten Disziplinen in der Leichtathletik sind es nicht. Fußballer trainieren unter der Woche gezwungenermaßen in Gruppen, also ist die Ansteckungsgefahr ungleich größer. Leichtathleten können grösstenteils alleine oder mit Sicherheitsabstand trainieren und würden ausschließlich bei Mittel/Langstrecken-Rennen engen Körperkontakt haben.
Du hast Recht, der Vergleich ist Quatsch, nur nicht so, wie du es meinst. Das Ansteckungsrisiko ist in der Leichtathletik sehr viel geringer, also kann man auch die Maßnahmen im Vergleich zum Fußball reduzieren.


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - RalfM - 02.06.2020

(01.06.2020, 22:07)neuhier schrieb: Und wem das zu ungewöhnlich und aufwändig erscheint: Auf jeder "normalen Laufstrecke" der zahlreichen Volks- und Straßenläufe müsste bei Verwendung einer professionellen Chip-Zeitnahme der versetzte Start in definierten Zeitabständen gut möglich sein. Die Skilangläufer haben das früher immer so gemacht: Alle 30 sek. geht ein Athlet auf die Strecke..., kombiniert man zwei bis x-Athleten mit unterschiedlichen Bestzeiten, zieht sich die gleichzeitig gestartete Kleingruppe sofort auseinander und hält auch dadurch den Abstand ein. Überholvorgänge werden wie beim Triathlon gehandhabt: Windschatten ist nicht erlaubt, 10m (oder ähnlicher) Mindestabstand, dann seitlich raus und vorbei!
Wäre ja schön, aber als (Mit-)Veranstalter von Volksläufen sehe ich da Probleme. Ein Organisieren "auf die Schnelle" ist deutlich schwieriger als bei einer Stadionveranstaltung. In Berlin sind ab jetzt 12 Personen pro Trainingsgruppe incl. Trainer zugelassen. Das Entzerren wäre langwierig, theoretisch denkbar, aber vorher und nachher wären doch alle eng an einem Platz zusammen, plus unvermeidliche Begleitpersonen und eine große Zahl von Helfern der Veranstaltung. Bei einem kleinen Lauf mit 200 Teilnehmern vielleicht zeitlich noch denkbar, aber dann muss es auch bezahlt werden. Zeitnahme mit Netto-Zeit kann sich ohne drastisch erhöhtes Startgeld kein kleiner Veranstalter leisten.

Ich veranstalte eine Vereinsmeisterschaft über 5000 m. Das werden drei Zeitläufe, evtl. reichen zwei. Die Aussicht, mal wieder "all out" mit/gegen andere zu laufen, hat einigen sofort Motivation zurück gegeben.


RE: Läufer sollen laufen können - wettkampfmäßig! - HZZ - 02.06.2020

(02.06.2020, 14:22)Robb schrieb: Das Ansteckungsrisiko ist in der Leichtathletik sehr viel geringer, also kann man auch die Maßnahmen im Vergleich zum Fußball reduzieren.
Richtig, deswegen ist Leichtathletiktraining auch wieder möglich, Fußballtraining jedoch nicht. Du wirfst aber Profi- und Amateursport durcheinander. Das Hygienekonzept der Bundesliga kostet jeden Verein für je 50 Personen über 100.000€. Wie willst du das in der Leichtathletik aufbringen?