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Vegane Ernährung als Leistungssportler - Druckversion

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Vegane Ernährung als Leistungssportler - Delta - 14.08.2020

Wie man es richtig macht sieht man bei Aila del Ponte. Sie hat mehr als 4 Kg an Muskelkraft hinzugewonnen. Nur dann wird man auch schnell. Wer glaubt mit ein paar Salatblättern werde man Internationale Spitze hat dieses Game nicht begriffen.

edit mod: abgetrennt aus
Lisa Mayer erneut verletzt



RE: Lisa Mayer erneut verletzt - 1000m - 15.08.2020

Dein Wort in Carl Lewis´Ohr: er führt die erfolgreiche Verlängerung seiner Karriere bis weit in seine Dreißiger mit Topleistungen auf die Umstellung zur veganen Ernährung im Jahr 1990 zurück. Nicht zuletzt durch eine bessere/kürzere Regeneration. Dieses Argument ist fast unisono von allen veganen Leistungssportlern zu hören und sollte zu denken geben! Mittlerweile gibt es doch auch eine Menge Beispiele aus dem Kraft- und Kampfsport sowie dem Bodybuilding. Weiterhin als äußerst prominente Beispiele anderer Sportarten Hamilton(Formel 1) und Djokovic(Tennis)! 


Eine intensive Auseinandersetzung mit Ernährung sollte schon stattfinden. Dann weiß man allerdings auch, dass vegane Ernährung nicht nur aus Salat besteht Tongue ‌ Diese Ernährungsweise sollte vielmehr als Chance begriffen werden, gerade für Athleten, deren Leistungsentwicklung stagniert. Sie mit "Salatblättern" gleichzusetzen, zeugt nicht unbedingt von wissenschaftlich-professioneller Herangehensweise.
Immerhin ist auch Constantin Preis als zweiter Veganer bei den DM ganz oben auf dem Treppchen gestanden.


RE: Lisa Mayer erneut verletzt - Astra - 15.08.2020

Da man als Veganer IMMER substituieren muss, hoffe ich mal, dass die Tablette oder das Pülverchen nicht mit etwas Verbotenem angereichert sind, das leider beim Abfüllen entstanden ist.


RE: Lisa Mayer erneut verletzt - 1000m - 15.08.2020

Dass Bemerkungen dieser Art kommen war klar und bestätigt die Vorbehalte gegenüber dieser Ernährung. Allerdings waren doch 99% der derjenigen, denen beim Abfüllen so ein natürlich ganz unverschuldetes Unglück zustieß keine Veganer . . Cool


RE: Lisa Mayer erneut verletzt - Astra - 15.08.2020

(15.08.2020, 09:20)1000m schrieb: Dass Bemerkungen dieser Art kommen war klar und bestätigt die Vorbehalte gegenüber dieser Ernährung. Allerdings waren doch 99% der derjenigen, denen beim Abfüllen so ein natürlich ganz unverschuldetes Unglück zustieß keine Veganer . . Cool

Ich bin nicht gegen vegane Ernährung, wenn die Erwachsenen wissen, was sie ZUSÄTZLICH machen müssen. Ich habe aber eine Menge dagegen, wenn Eltern das bei ihren Kindern ausprobieren wollen.
Und ich finde es vollkommen OK, wenn jemand Vegetarier ist, aber das ist ja eine andere Geschichte.

Daneben erinnere ich mich auch an einige Sportler, die nach der Ernährungsumstellung auf vegane Ernährung deutlich schlechtere Leistungen zeigten. Also vegane Ernährung mag eine Hilfe sein, aber es ist ganz sicher kein Allheilmittel.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - patrese - 15.08.2020

Bei manchen, denen man angeblich beim Abfüllen was untergejubelt hat, wurden seltsamerweise Wirkstoffe gefunden, die bei oraler Aufnahme wirkungslos sind bzw intramuskuläre Applikation verlangen.

Aber bei der erklärenden Pressekonferenz hört sich diese angebliche Verunreinigung dann halt gut an. Für alle, die noch nie gesehen haben, wie man Eiweißpulver abfüllt und wie man Medikamente verpackt...


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Atanvarno - 15.08.2020

Mit Carl Lewis' speziellen Nahrungsergänzungsmitteln mag vegane Ernährung als Sprinter funktionieren, ohne halte ich es für suboptimal.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Delta - 15.08.2020

Ich habe das schon etwas plakativ verkürzt. Aber es ist offensichtlich, dass es bei Lückenkemper keinen Muskelzuwachs gibt weder im Ober noch Unterschenkel auch nicht in den Oberarmen. Vergleicht man z.B die Läufe von Aijla del Ponte, Universiade 2019 in Neapel oder dem Weltklasse Zürich Meeting 2019 2. Serie dann sieht man sehr deutlich wo die Muskeln überall zugenommen haben.

Veganer sind eine grosse Sekte wie Scientologen. Der Nachteil ist einfach, dass man anfälliger ist, neben der zweiten grossen Gruppe der Athleten, dass sind diejenigen die extrem einseitig essen. Diese Gruppe ist noch grösser als die Veganer. Pfeiffersches Drüsenfieber kommt zu 80% aus dieser Ecke.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - 1000m - 16.08.2020

(15.08.2020, 22:27)Delta schrieb: Ich habe das schon etwas plakativ verkürzt. Aber es ist offensichtlich, dass es bei Lückenkemper keinen Muskelzuwachs gibt weder im Ober noch Unterschenkel auch nicht in den Oberarmen. Vergleicht man z.B die Läufe von Aijla del Ponte, Universiade 2019 in Neapel oder dem Weltklasse Zürich Meeting 2019 2. Serie dann sieht man sehr deutlich wo die Muskeln überall zugenommen haben.

Veganer sind eine grosse Sekte wie Scientologen. Der Nachteil ist einfach, dass man anfälliger ist, neben der zweiten grossen Gruppe der Athleten, dass sind diejenigen die extrem einseitig essen. Diese Gruppe ist noch grösser als die Veganer. Pfeiffersches Drüsenfieber kommt zu 80% aus dieser Ecke.

Veganer seien eine Sekte, wie Scientologen? Das ist eine unsachliche Bewertung.Wer sich zur veganen Ernährung entschließt, hat seine Gründe und die sind in dieser Gruppe sehr vielfältig: Ethik, Unverträglichkeiten, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Leistungsfähigkeit, Umwelt usw. Das sollte anerkennend zur Kenntnis genommen werden. Diese Entscheidung ist nicht einfach und verlangt das Loslassen liebgewonnener Gewohnheiten und eine intensive Auseinandersetzung mit den Nahrungsmitteln. Wenn ein Spitzensportler sich für diesen Weg entscheidet, erfordert es eine Menge Mut und auch einen gewissen Pioniergeist sich darauf einzulassen. Diesen Menschen von vornherein Tricksereien zu unterstellen und nach dem berühmten Haar in der Suppe zu suchen, ist ausgesprochen unfair, intolerant und bringt niemanden weiter. Schon gar nicht die Wissenschaft.So haben sich ängstliche Geister schon anno dazumal gegen die Einführung des Telefons, der Glühbirne, der Eisenbahn usw. mit Händen und Füßen gewehrt.Wie ernährt sich die große Mehrheit der Bevölkerung? Dicke Bäuche und schlaffe Körper überall, die Krankenkassen ächzen unter den Kosten der angefressenen Zivilisationskrankheiten.Mittlerweile stufen immer mehr nationale Ernährungsgesellschaften die vegane Ernährung als geeignete Alternative ein.Wenn bei bestimmten Komponenten substituiert werden sollte/muss, spricht das nicht dagegen.Schließlich sind Defizite bei z.B. B12, D3, Zink und Eisen, den vermeintlich sonst nur Veganern vorbehaltenen Minenfeldern, auch in der übrigen Bevölkerung erstaunlich weit verbreitet!Der (hohe) Konsum tierischen Proteins belastet nachweislich Verdauungsapparat und Immunsystem, fördert entzündliche Prozesse und wirkt in bestimmten Konstellationen kanzerogen.Eine Umstellung auf vegane Ernährung könnte hier durchaus Druck aus dem Kessel nehmen.Viele das Training behindernde Erkältungen und Überlastungen sind meiner Meinung nach auf ein „anderweitig beschäftigtes“ Immunsystem und mangelhafte Regeneration der Strukturen des Bewegungsapparates zurückzuführen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.Wenn vegane Sportler(mittlerweile auch im Fußball angekommen) von schnellerer Regeneration berichten, sollte man ihnen dies erst einmal glauben.Wir sollten zunehmend auftretende vegane Spitzensportler nicht als Sektenmitglieder diffamieren, sondern sie und ihre Leistung mit interessierter Offenheit betrachten. Das hilft allen.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Atanvarno - 16.08.2020

(16.08.2020, 08:05)1000m schrieb: Veganer seien eine Sekte, wie Scientologen? Das ist eine unsachliche Bewertung.
[...]
Wenn vegane Sportler(mittlerweile auch im Fußball angekommen) von schnellerer Regeneration berichten, sollte man ihnen dies erst einmal glauben.

Rolleyes

Ohne Polemik: Glauben muss ich gar nichts. Studie heißt das Zauberwort.

Im Laufbereich gab es da die Nurmi-Studie, da kam aber (nach überfliegen einiger Paper) nur raus, dass Veganismus eine angemessene Alternative zu Mischkost ist, aber keine messbaren Vorteile bringt.

Ebenso in dieser Studie: https://jissn.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12970-019-0289-4

Zitat:The data indicate that each examined diet has neither advantages nor disadvantages with regard to exercise capacity. These results suggest that a vegan diet can be a suitable alternative for ambitious recreational runners.
(Hervorhebung von mir)

Zur verbesserten Regeneration hat David Niemann geforscht und schließt: "“It’s nonsense that plant protein will help you recover any differently,” "

Meinem Eindruck der Studienlage nach scheinen vor allem erfolgreiche Ausdauerläufer Veganer zu sein. Bei den in "Game Changers" vorgeführten Kraftsportlern (vor allem Baboumian) ist Steroidmissbrauch sicher nicht auszuschließen.

D.h. um nochmal auf den Anlass der Diskussion zurückzukommen: Reuther kann gerne weiter Salat essen, Mayer könnte über eine kritische Überprüfung ihrer Diät nachdenken (es sei denn sie ist vorrangig aus ethischen Erwägungen Veganerin)