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Vegane Ernährung als Leistungssportler - Druckversion

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RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Diak - 17.08.2020

(17.08.2020, 09:40)lor-olli schrieb: Differenzieren bitte!

Vit. B12 ist nicht gleich Vit.B12, Cobalamin kommt in verschiedenen Formen vor, die nicht alle vom menschlichen Organismus aufgenommen werden können (in der Hefe z.B. Hydroxycobalamin kann nur über Umwandlungsstufen vom menschlichen Organismus aufgenommen werden)
cool, danke, da habe ich ein paar Jahre lang Quatsch erzählt!


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - 1000m - 17.08.2020

(16.08.2020, 08:55)Jo498 schrieb: Kulturhistorisch ist Veganismus ebenso ein Produkt des 20. Jhds. wie schlaffe Typen durch ungesundes Fast Food. Jenseits von Mönchen und Sekten hat sich niemand in der Menschheitsgeschichte ohne Not vegan ernährt. Das nehme ich mal als 100000 Jahre Langzeitstudie Wink

Ich glaube, der Effekt von Umstellungen ist allgegenwärtig. Man findet für alle, einschl. eigenartiger (wie Paläoernährung etc.) glaubwürdige Berichte über die positiven Folgen. Das liegt oft nur an katastrophaler Ernährung vor der Umstellung, dass auch eine bewusste gesunde Mischkost ziemlich sicher Vorteile gebracht hätte.

Naja, in der "100000 Jahre-Langzeitstudie" schlug man sich die weitaus meiste Zeit wegen Nichtigkeiten die Schädel ein, trieb Sklaverei, betrachtete Frauen als Besitz und hielt die Erde für eine Scheibe. Das kann kein Kriterium sein.

Ich bin schon recht lange aus dem Leistungssport heraus, habe aber nie aufgehört intensiv Sport zu treiben. Das sind heute immer noch 4 x Laufen, 1-2x Rad und 2-3x Kraftttraining/wö.
Was mich etwas störte, waren regelmäßig im Herbst und Frühjahr auftretende Infekte mit sehr unangenehmen Hals- und Rachenschmerzen, oft gekoppelt mit Stimmbandentzündung. Oftmals folgten sie auf Durchkühlung bei langen Einheiten im nasskaltem Wetter, aber auch bei länger einwirkender Zugluft.

Vor 10 Jahren habe ich dann als Vegetarier auch komplett auf Milchprodukte verzichtet. Bisher waren das täglich z.B. 2 Gläser Milch im Müsli, ca. 500g Magerquark und ein kleiner Joghurt oder Käse.

Seit dieser Umstellung habe ich NIE WIEDER diese Infekte gehabt, kein Fieber, keine Grippe. Ich kann beim Biken so nass und kalt werden wie ich will und es passiert nichts mehr. Mein Immunsystem scheint massiv aufgerüstet zu haben. Teufel

Man müsste schon ein rechter Ignorant sein, um nicht zumindest zu vermuten, dass diese Umstellung meine Infektanfälligkeit beseitigt hat. Ach ja, und ich habe Milchprodukte geliebt und hatte keine Laktoseintoleranz.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - dominikk85 - 18.08.2020

Ich finde es ja immer befremdlich wenn die Ernährung aus der Steinzeit als Vorbild dargestellt wird. 

natürlich ist das überfressen und der zuckerhaltige fertigmüll der letzten 60 Jahre schlecht, aber wir ernähren uns jetzt seit Hunderten von Jahren nicht mehr "paläo" und generell leben die Leute seit der Industrialisierung deutlich länger. Klar liegt das vor allem an der Entwicklung der Medizin und besserer Hygiene, aber generell sind die Leute in der Steinzeit mit 30 gestorben, sie hatten also gar keine Zeit KHK, Krebs etc zu entwickeln weshalb man gar nicht sagen kann wie sich so etwas im Alter auswirkt.

gewisse Aspekte der Steinzeit Diät sind sicher nicht schlecht und wenn man dadurch weniger prozessierte Zucker, Weißbrot etc frisst ist das positiv, aber die Behauptung Korn wäre schlecht für den Menschen obwohl er davon jetzt seit etwa 8000 Jahren lebt halte ich doch für Unsinn.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - RalfM - 18.08.2020

(17.08.2020, 19:45)1000m schrieb: Seit dieser Umstellung habe ich NIE WIEDER diese Infekte gehabt, kein Fieber, keine Grippe. Ich kann beim Biken so nass und kalt werden wie ich will und es passiert nichts mehr. Mein Immunsystem scheint massiv aufgerüstet zu haben. Teufel

Meine Frau trinkt jeden morgen Actimel. Das hat schon einen Preis bekommen für Unseriosität. Sie verlangt nur die 0,1%-Fett-Variante, das ist nicht nur Molkereirückstand, sondern für viel Geld und Plastik auch  noch hoch verdünnter.

Sie ist seitdem von ihren ständigen Infekten verschont. Über jede Distanz würde sie mich schlagen (wenn ich mich darauf einließe). Ich kaufe den Müll jede Woche. Meine Frau ist mir wichtiger als das Weltgewissen.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - TranceNation 2k14 - 18.08.2020

(18.08.2020, 00:01)dominikk85 schrieb: (...)generell sind die Leute in der Steinzeit mit 30 gestorben, sie hatten also gar keine Zeit KHK, Krebs etc zu entwickeln weshalb man gar nicht sagen kann wie sich so etwas im Alter auswirkt.

Du meinst also, wenn du mit 30 nicht vom Säbelzahntiger gefressen oder mit Beinbruch in der Schlucht verendet wärst, hättest du genauso Diabetes Typ II oder (Auto-)Immunerkrankungen entwickelt wie heute? Gucken wir doch mal, ob wie dieselbe Diskussion wie vor 2 Jahren nochmal zusammenbekommen.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Gertrud - 28.08.2020

Das muss ich euch unbedingt mitteilen. Ich ernähre mich wirklich zu Hause sehr gesund. Meine Hypertonie hält sich in sehr guten Grenzen. Ich konnte schon ein Medikament absetzen und trotzdem waren die Werte noch relativ niedrig, so dass ich wahrscheinlich noch weiter reduzieren kann.

Gestern war ich zum Frühstück eingeladen, habe dort mal wieder "normal" gegessen. Es waren auch alles Zutaten aus Bioläden, aber eben Käsesorten mit wahrscheinlich hohen Fettanteilen... Abends habe ich bei meiner Cousine selbstgemachte Pizza gegessen. Schon war der Blutdruck abends wesentlich höher und auch morgens noch in Grenzen, aber sichtbar höher. Das heißt für mich ganz klar, dass ich demnächst nur in meiner Ernährung bleibe und auch keine Ausnahme bei Einladungen mehr machen werde.

Ich habe den Eindruck, dass ein Körper sehr lange Fehler toleriert; aber irgendwann "läuft das Fass über".

Gertrud


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - aj_runner - 28.08.2020

(28.08.2020, 07:12)Gertrud schrieb: Ich habe den Eindruck, dass ein Körper sehr lange Fehler toleriert; aber irgendwann "läuft das Fass über".

Gertrud

Das ist ganz sicherlich so. Es spielt aber noch ein zweiter Aspekt eine Rolle: Du wirst immer feinfühliger und nimmst Reaktionen Deines Körpers viel dezidierter wahr.
Ich hatte Anfang der Woche ganz leichte Achillessehnenbeschwerden, was bei mir auf den Stoffwechsel und in Folge dessen auf die Niere hindeutet. Heute Morgen bin ich mit leichten Nierenschmerzen aufgewacht.
Vor ein paar Jahren hätte ich das gar nicht wahrgenommen. Denn eigentlich fühle ich mich belastungsfählig. Heute ist das aber ein Frühwarnsystem für mich, dass ich überzogen habe und nachsteuern sollte.


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - sporty154 - 06.09.2020

Als Veganer ist es nicht immer leicht den täglichen Proteinbedarf zu decken. Vor allem wenn man die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr auch möglichst gering halten will. Da kann man bzw. ist es nicht abwägig auf vegane Proteinpulver zurückzugreifen, da es für viele sonst schwer wird auf den Bedarf zu kommen. Auf der Seite https://www.supplementbibel.de/veganes-proteinpulver-test/ werden verschiedene aufgelistet und bewertet. Vielleicht findet es ja jemand hilfreich Smile


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - Jo498 - 07.09.2020

Die >10000 Jahre "Studie" sollte man nicht ganz unterschätzen. Die Weltgeschichte hat eine Vielzahl von unterschiedlichen Ernährungsweisen in verschiedenen öko-kulturellen Nischen hervorgebracht. Wenn vegane Ernährung einen klaren Vorteil bringen würde, sollte man erwarten, dass irgendeine Ethnie in irgendeiner Nische der Weltgeschichte dabei geblieben wäre. Denn als vorübergehendes Fasten oder asketischer Lebensstil bestimmter Gruppen (Fakire, Mönche etc.) gab es solche Ernährungsweisen ja schon. Man könnte sogar erwarten, dass ähnlich wie bei der Laktosetoleranz sich Mutationen in Ethnien aus diesen Nischen, die bei der besseren Verdauung und Verwertung rein pflanzlicher Nahrung helfen, durchgesetzt und erhalten hätten. Meines Wissens ist nichts davon der Fall. In Indien gibt es ca. 50% Vegetarier, aber die nutzen reichlich Milchprodukte.

Außerdem sind die Menschen nicht typischerweise mit 30-40 gestorben. Wer die Kindheit überstanden hatte, hatte relativ gute Chancen, 60-70 zu werden, auch wenn die Sterblichkeit (durch Infektionskrankheiten, weniger Zivilisationskrankheiten) natürlich im jungen und mittleren Alter viel größer war. (Sonst stünde nicht im Alten Testament 70 Jahre als typische "volle" Lebenszeit und vergleichbares findet man in der griech. Antike, z.B. mit der Aufteilung des Lebens in 10x7 Jahre.)


RE: Vegane Ernährung als Leistungssportler - sport - 15.09.2020

hallo,

ich denke, dass man als verganer durchaus ein leistungssportler sein kann! 
man muss nur extrem auf seine ernährung achten und ständig sein blutbild prüfen lassen .. 
nicht nur bei dem vitamin b12 gibt es unterschiede, es gibt auch unterschiede bei den proteinen. 
pflanzliche proteine werden anders aufgenommen als tierische... 

wiefern sich das auf einen leistungssportler auswirkt oder wie sehr der erfolg eines leistungssportlers, der eine vegane ernährung hat, sich untderscheidet von einem der sich "normal ernährt, das weiß ich nicht...

gibt es eine studie dazu? hat jemand vielleicht genaue zahlen? 

liebe grüße 
sport