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US Präsidentschaftswahl 2020 - Druckversion

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US Präsidentschaftswahl 2020 - dominikk85 - 04.11.2020

Ist doch alles deutlich knapper als erwartet. Es sieht wohl so aus  als würde es Biden dank Briefwahl stimmen doch ganz knapp schaffen, aber vorher klang das doch alles wesentlich deutlicher. 

liegt natürlich auch an dem Electoral College, aber auch da haben es viele nicht so knapp gesehen.

bleibt nur zu hoffen das Trump nicht tatsächlich versucht auf gerichtlichem Wege Briefwahl stimmen auszusortieren und das es keine Ausschreitungen gibt.


RE: US wahl 2020 - Atanvarno - 04.11.2020

Diese Wahl ist ein katastrophale Blamage der Demoskopen

https://www.nytimes.com/interactive/2020/11/03/us/elections/results-president.html?action=click&module=Spotlight&pgtype=Homepage 

Die Grafik ganz unten (State Results). Die Staaten, wo vorhergesagt wurde, dass Trump knapp gewinnt, hat er mit bis zu 20% Vorsprung geholt, die Tossups mit bis zu 8%

Es hängt alles an Michigan.

Trump gewinnt NC, GA und PA, Biden wahrscheinlich WI.

In Michigan ist Detroit erst zu 48% ausgezählt. Wenn das Stimmverhältnis bei den restlichen 52% so bleibt, gehen der Staat und die Wahl an Biden.

Die Demoskopen haben (trotz deutlicher Warnungen) zu wenig auf die shy voters geachtet. Ganz wenige Institute haben das durch eine geschickte Fragestellung umgangen. Die haben nicht nur gefragt, "wen würden sie wählen", sondern auch "wen denken sie wählt ihr Nachbar". Diese Institute waren die einzigen, die vorhergesagt haben, dass die Wahl extrem knapp wird.

--edit
NV ist auch noch sehr knapp. Wenn Biden WI und MI gewinnt und Trump Nevada, hat er 270 Stimmen im Electoral, eine mehr als er braucht


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - tobitobs - 04.11.2020

Biden führt nun in Michigan. 49,3 zu 49,2.  knapp 4000 Stimmen Vorsprung. 94% aller Stimmen sind ausgezählt


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - Atanvarno - 04.11.2020

Wenn sich die aktuelle Tendenz bei der Auszählung der Briefwahl fortsetzt, könnte auch PA noch knapp an Biden gehen, dann ist für normale Menschen alles klar. Trump wird das aber zum Anlass nehmen vor Gericht zu ziehen. Man kann nur hoffen, dass er da eine weitere Niederlage bezieht.


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - dominikk85 - 04.11.2020

Brisant ist ja auch das die konservativen beim supreme court eine Mehrheit haben. Sollte es bis zum SC gehen könnte es also schon heikel werden.


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - Atanvarno - 04.11.2020

In Wisconsin wird es vermutlich erstmal einen ganz ordinären Recount geben, da der Abstand unter 1% liegt.
Auch in Nevada und Michigan liegen die Ergebnisse unter diesem Abstand (dort ist aber noch nicht offiziell ausgezählt)

In Arizona wird gerade von den Republikanern ein "Sharpiegate" konstruiert, wonach konservative Wähler bewusst Filzstifte zum Ausfüllen der Wahlzettel bekommen haben, die dann von den Maschine als ungültig gezählt werden. Die Wahlkommission sagt, dass das Blödsinn ist, aber vielleicht reicht es, um einen Richter zu überzeugen, dass es auch da eine erneute Auszählung gibt.

In Georgia kommen die 200 000 noch nicht ausgezählten Briefwahlstimmen überwiegend aus großstädtischen, eher links orientierten Milieus (Atlanta). Trump hat dort aktuell 83000 Stimmen Vorsprung

Auch konservative Richter können sich nicht über Gesetze hinwegsetzen. Briefwahlstimmen, die bis zum Wahltag eingegangen sind, müssen gezählt werden, d.h. die momentanen Verschiebungen zugunsten der Demokraten scheinen mir kaum anfechtbar.

Anders liegen die Dinge bei den Briefwahlstimmen, die zwar bis zum Wahltag gestempelt sind, aber erst nach dem Wahltag eintreffen. Hier gibt es einen Interpretationsspielraum, den Richter auslegen können. Momentan sieht es aber doch so aus, als würde Biden diese Stimmen gar nicht brauchen, da er schon mit den bis zum Wahltag eingegangen Stimmen seine Mehrheit hat.


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - lor-olli - 04.11.2020

Kann man schon ermessen wie groß der Schaden ist, den Trump an der Demokratie angerichtet hat?
Vor 4 Jahren hat er auf juristischem Weg das eigentliche Ergebnis ad absurdum geführt und vermutlich wird er es auch jetzt versuchen - nicht umsonst hat er ja seine Kandidatin für den Supreme Court durchgeboxt.

Nunja, warten wir erst einmal die Auszählung endgültig ab statt einen zum neuen Präsidenten auszurufen… das gehört doch eher zu Bananenrepubliken oder Diktaturen.

Erschreckend finde ich aber die wiederholte Klatsche für die Demoskopen, wofür werden die eigentlich bezahlt? (Und der Aufwand in den USA dafür ist gigantisch!)


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - Atanvarno - 04.11.2020

(04.11.2020, 22:23)lor-olli schrieb: Erschreckend finde ich aber die wiederholte Klatsche für die Demoskopen, wofür werden die eigentlich bezahlt? (Und der Aufwand in den USA dafür ist gigantisch!)

Scott Adams (Zeichner der Dilbert Comics) hat ja die Theorie, dass sich viele republikanische Wähler einen Scherz daraus gemacht haben, die Demoskopen anzulügen. Also keine shy voter, die sich nicht trauen zu sagen, dass sie für Trump stimmen, sondern solche, die bewusst falsche Umfragewerte erzeugen wollten.
Angesichts der katastrophal falschen Vorhersagen erscheint das zumindest nicht ganz unwahrscheinlich.

Zitat:Vor 4 Jahren hat er auf juristischem Weg das eigentliche Ergebnis ad absurdum geführt

Worauf beziehst du dich da? Vor vier Jahren war doch gar keine gerichtliche Klärung nötig?


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - lor-olli - 04.11.2020

2016 wurde in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania die Neuauszählung untersagt (richterliche Anordnung / Bundesbezirksgericht), eine Maßnahme um die Stimmen die durch die schlecht funktionierenden Wahlautomaten zu ungunsten von Clinton NICHT anerkannt wurden nicht nachträglich der Kandidatin zusprechen zu müssen/können, Trump gewann Wisconsin .
Neu gezählt wurden dagegen in den Staaten in denen Clinton gewonnen hatte, es gab aber keine signifikanten Änderungen, auch weil dort die fehlerhaften Wahlautomaten nicht verwendet wurden… Diesml sollte es eigentlich keinen Grund für eine Neuauszählung geben, die alten Automaten von damals (teilweise 50 Jahre alt) durften nicht wieder verwendet werden.

Bei einem knappen Stimmenunterschied von weniger als 1% wird üblicherweise aber noch einmal auf Antrag nachgezählt. (Setzen sie sich wieder hin und betrachten jeden Wahlschein mit der Lupe?…)


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - tobitobs - 05.11.2020

Die Mobilisierung war enorm auf beiden Seiten. Biden wohl mit mehr Stimmen im "popular Vote"als Obama 2008. Trump muss aber auch mindestens 4 Millionen Wähler bei den Nichtwählern von 2016 gewonnen haben. Vermutlich ist das die massgebliche Gruppe , die von den Demoskopen nicht richtig eingeschätzt wurde. Was deren Intention für Trump gewesen ist , darüber kann man nur spekulieren. Das könnte auch durchaus mit Covid-19 zusammenhängen und der Angst vor erneuten Lockdown-Maßnahmen. Obwohl dies ja letztlich bundesstaatliche Entscheidungen sind.