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US Präsidentschaftswahl 2020 - Druckversion

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RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - lor-olli - 09.11.2020

Das "knappe" Ergebnis liegt aber eben auch an der Besonderheit des amerikanischen Wahlsystems, in der Summe hat Biden landesweit 4,2 Stimmen mehr bekommen - das ist nun nicht gerade knapp…

Aber es ist wie es und die das politische Establishment in den USA hat wenig Interesse das System auf ein moderneres oder gerechteres (Every Vote counts) umzustellen. Auch die Verteilung der Wahlmänner nach Bundestaaten und Wählermenge des Staates weisen ein Missverhältnis auf, exakt gerechnet ist z.B. in den bevölkerungsreichen Staaten eine Stimme eben nur 0,81 Stimmen wert oder in den kleinen Neuenglandstaaten der Ostküste eben entsprechend 1,19 Stimmen (habe ich aus einem blog übernommen und nicht selbst nachgerechnet).

Das Missverhältnis ist aber schon bei kurzen Augenschein auffällig und war ursprünglich bewusst gewählt, auch weil es das Übergewicht der östlichen Staaten (die Bevölkerung war noch sehr ungleichmäßig verteilt) abgemildert werden sollte. Auch durften Schwarze die längste Zeit sowieso nicht wählen…

Das ist nach bisheriger Lage aber auch nicht zu ändern, dazu müssten sich Republikaner und Demkraten zu einer 75% Mehrheit zusammenraufen UND die Bevölkerung müsste dem zustimmen > man sich aber nicht einmal in den Parteien über Kleinigkeiten einig… (Partei ist in den USA eher eine lockere Zweckgemeinschaft, "Left", "Right", "Liberal" sind eher politische Kampfbegriffe denn tatsächliche thematische Ausrichtung…)


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - Atanvarno - 09.11.2020

(09.11.2020, 09:33)lor-olli schrieb: Das ist nach bisheriger Lage aber auch nicht zu ändern, dazu müssten sich Republikaner und Demkraten zu einer 75% Mehrheit zusammenraufen UND die Bevölkerung müsste dem zustimmen > man sich aber nicht einmal in den Parteien über Kleinigkeiten einig… (Partei ist in den USA eher eine lockere Zweckgemeinschaft, "Left", "Right", "Liberal" sind eher politische Kampfbegriffe denn tatsächliche thematische Ausrichtung…)

Im Kongress reicht eine 2/3-Mehrheit. Danach müssen 75% der Bundesstaaten die Änderung ratifizieren. Aber auch das ist unwahrscheinlich.
Eine Idee die hohen Anforderungen an eine Verfassungsänderung zu umgehen ist der National Popular Vote Interstate Compact: https://en.wikipedia.org/wiki/National_Popular_Vote_Interstate_Compact


RE: US Präsidentschaftswahl 2020 - Atanvarno - 18.11.2020

(05.11.2020, 00:31)tobitobs schrieb: Die Mobilisierung war enorm auf beiden Seiten. Biden wohl mit mehr Stimmen im "popular Vote"als Obama 2008. Trump muss aber auch mindestens 4 Millionen Wähler bei den Nichtwählern von 2016 gewonnen haben. Vermutlich ist das die massgebliche Gruppe , die von den Demoskopen nicht richtig eingeschätzt wurde. Was deren Intention für Trump gewesen ist , darüber kann man nur spekulieren. Das könnte auch durchaus mit Covid-19 zusammenhängen und der Angst vor erneuten Lockdown-Maßnahmen. Obwohl dies ja letztlich bundesstaatliche Entscheidungen sind.

Nach neuesten Zahlen der New York Times hat Trump 10 Millionen Stimmen mehr bekommen als 2016. Bidens Zuwachs gegenüber Hillary Clinton 2016 lag bei 12 Millionen Stimmen. Interessanterweise hatte Trump bei Schwarzen und Hispanics stärkere Zuwächse als Biden. Verloren hat er die Wahl anscheinend bei der weißen Mittel- und Oberschicht, wo sich auch traditionell republikanische Wähler von ihm abgewendet haben.