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Quo vadis "Doping-Sünder" ? - Druckversion

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RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 23.03.2014

Man kann nicht in die Köpfe reingucken, klar. Aber wohl kaum einer wird sich auf Dauer ernsthaft mit der Spekulation beruhigen und legitimieren, dass alle in gleicher Weise wie er betrogen haben Huh und im Falle des Nicht-Dopens aller die Medaille wieder verdient wäre.Huh

Wenn die 'Delinquenten' nicht darüber reflektieren, um nicht an ihrem EGO zu kratzen, umso schlimmer


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - Mockauer - 26.03.2014

(23.03.2014, 21:33)MZPTLK schrieb:
(23.03.2014, 21:18)Atanvarno schrieb: Wenn's ja so wäre, aber (um bei einem spanischen Beispiel zu bleiben), eine Marta Dominguez erfreut sich in jeglicher Hinsicht bester Gesundheit Sad

Vorsicht! Ich wünsche JEDEM Doping-Delinquenten beste Gesundheit und ein langes Leben. Die Sünder, wenn sie einigermassen reflektiert durchs Leben gehen, sind mit sich selbst genug bestraft. Das Wissen, dass ich ohne Doping statt 3. höchstens 13. der WM hätte werden können, schleppe ich zeitlebens mit mir herum. Sad
Darf man fragen, ob du es dennoch bereust?!


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 26.03.2014

@Mockauer: Ich meinte nicht mich, die ich-Form habe ich gewählt, weil die entsprechenden Personen so unmittellbarer angesprochen werden. Kleiner Kunstkniff.


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - Mockauer - 01.04.2014

Achso okay.


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - Javeling - 07.04.2014

Nur vier Jahre Sperre für Nadzeya Ostapchuk

Der Grund: Die Weißrussin hatte zur selben Zeit von beiden positiven Dopingproben erfahren.
Achso, sie wußte ja nix davon, dass sie sich anders 'ernährt' hatte. Dann ist ja alles nicht so schlimm. Und vier Jahre.....die sitzt sie bestimmt in der Kantine locker ab.

Heinz Engels, Mainz


edit mod: Komplett übernommenen Artikel entfernt - aus Gründen des Urheberrechtsschutzes ist es nicht zulässig, komplette Artikel einer fremden Webseite in einem Forum zu posten. Bitte nur einen Link (ggfls. mit ein paar Zeilen als "Appetizer") posten


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 10.06.2014

Manfred Ommer, mehrfacher Deutscher Meister und Rekordhalter über 100 + 200 m sowie Vize-Europameister über 200 m am 5.8.2013 in WDR Sport:

'Für mich hat damals nur der Erfolg gezählt.
Wenn man gehört hat, der Kollege nimmt fünf rote Pillen, dann hat man vorsichtshalber lieber sechs genommen.
Ich habe auch gedopt, weil ich wusste, die sieben Läufer neben mir sind auch nicht clean.
Es liegt in der menschlichen Natur, dass keiner hinterherlaufen will.

Vor den EM in Helsinki 1971 hat Professor Josef Keul im Rahmen der Leichtathletik-Nationalmannschaft gesagt:
Passt auf, wenn dann und dann Wettkampf ist, dann müsst ihr dann und dann die Anabolika absetzen.
Krasser geht es doch nicht.
Ich habe ja auch keinen Hörfehler.

Ich weiss noch, wer da sass und wer 1971 meine Mannschaftskameraden waren.
Wenn die jetzt alle sagen, sie wissen nichts, ist das deren Thema
(Anmerkung MZPTLK: Ommer ist Millionär, er muss nicht wie viele andere als Pädagoge oder Vorgesetzter Image- und Autoritätsverluste befürchten).

Es gab damals eine Beratung. Ein Kugelstosser hat ja etwas anderes gebraucht als ein Sprinter. Die Gedopten sollten ja nicht geschnappt werden. Ohne diese Beratungen wären die Athleten ja reihenweise aus dem Verkehr gezogen worden.

Das muss man sich mal vorstellen: der grosse Dopingfahnder Manfred Donike versuchte, sie zu überführen. Er sass im gleichen Gremium wie Professor Keul, der den Athleten gesagt hat: passt auf, der Donike kann acht Wochen zurückverfolgen, Das heisst, du musst neun Wochen vorher absetzen, sonst schnappt er dich.

Ich habe auch damals schon gesagt, Professor Klümper war der grösste Doper dieses Planeten. Freiburg war das Paradies für Athleten, wenn sie gesagt haben: Doc, mach mich schneller, lass  mich weiter springen, lass mich höher springen.

Der Kugelstosser Ralf Reichenbach, der tot ist, hat am gleichen Tag wie ich in Rom die Silbermedaille gewonnen, der hat klipp und klar die Meinung vertreten: ich sterbe lieber zehn Jahre früher, wenn ich dafür Olympiasieger werde.'


In dem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, wie die 'Kräfte'-Verhältnisse bei den Europameisterschaften 1974 waren:

DDR 1. 10xGold 12xSilber 5xBronze
BRD 7.   1         5          6


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 17.07.2014

Der Ruhm der Menschen sollte stets an den Mitteln gemessen werden,
mit denen sie ihn erworben haben.

(La Rochefoucault)


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 12.08.2014

Süddeutsche vom 11.8.2014:

'Der Weltverband IAAF hat ein paar Massnahmen ergriffen,
um die Leichtathletik wieder glaubwürdiger zu machen.
Er führte bereits vor Jahren den biologischen Pass ein,
mir dem anormale Werte festgestellt werden können.
Auch die Zahl der Tests wird ständig erhöht.
2814 Urin- und 1568 Bluttests führte die IAAF 2012 durch,
hinzu kommen Hunderte weitere Proben bei den Spielen in London..

Laut einer WADA-Studie gaben 29 % der Leichtathleten, die bei der WM 2011 starteten,
zu, in den 12 Monaten davor gedopt zu haben(es dürften mehr sein/MZPTLK),
doch nur knapp 2 % der Tests waren positiv.
Die Dosierungen sind heute niedriger. überschreiten aber die verbotene Schwelle nicht.

(Der Molekularbiologe/MZPTLK)Werner Franke sagt:
''Seit einem Jahrzehnt weiss man, dass auch Kurzleister wie Sprinter ständig auf erhöhtem Hämatokrit -auch im Training- arbeiten.
Doping mit humanidentischem tierischem Testosteron
oder mit dem Anabolikum IGF-1 wird seit 25 Jahren intensiv betrieben, aber nicht entdeckt.''


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - dominikk85 - 12.08.2014

(23.03.2014, 21:45)Atanvarno schrieb:
(23.03.2014, 21:33)MZPTLK schrieb: Vorsicht! Ich wünsche JEDEM Doping-Delinquenten beste Gesundheit und ein langes Leben.

Ich auch, ich bezog mich auf die metaphorischen Tode, die Samaranch ansprach.

Ob ein unentdeckter Dopingsünder aber wirklich ein Leben lang an seinem schlechten Gewissen leidet? Ich glaube es nicht. Er kann sich doch in der Anerkennung seiner Mitmensch sonnen und gemäß der allgemeinen Übereinkunft, die unter Athleten zu herrschen scheint, damit beruhigen, nur getan zu haben, was alle taten.

viele doper haben da glaube ich so ne Einstellung wie "die anderen machen das doch auch (ob das nun stimmt oder nicht sei mal dahingestellt), wenn es alle machen gibt es auch keinen Nachteil".


RE: Quo vadis "Doping-Sünder" ? - MZPTLK - 19.08.2014

(12.08.2014, 10:25)dominikk85 schrieb: viele doper haben da glaube ich so ne Einstellung wie "die anderen machen das doch auch (ob das nun stimmt oder nicht sei mal dahingestellt), wenn es alle machen gibt es auch keinen Nachteil".
Ein paar Nachteile gibt es schon:
Herzrhythmusstörungen,
Hormonstörungen,
Leberschäden,
Gefässverengungen,
Herzschrittmacher,
Bypässe,
'Wohnung' 1,5 m unter der Erde

Aber naja, wenn die anderen das auch machen,
wird es schon nicht so schlimm sein...