Leichtathletikforum.com
Sterben russischer Hammerwerfer - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Sterben russischer Hammerwerfer (/showthread.php?tid=4590)

Seiten: 1 2 3 4 5


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - MZPTLK - 30.11.2021

(14.11.2021, 15:24)Delta schrieb: Mich würde eher interessieren wo die gewohnt habe im September 2021. Covid macht nicht halt vor Hammerwerfer.

Sedych hatte seine Zelte schon lange in Frankreich aufgeschlagen.
Die anderen verblieben im Bereich der ehemaligen SU, wobei Litvinov eine Zeitlang in Deutschland gewohnt hat.


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - aj_runner - 01.12.2021

(30.11.2021, 14:25)Diskusmann schrieb: Vielleicht passt die Meldung zum Thema, vielleicht auch nicht: Ich habe meine Meinung dazu...

Der Kugelstoßweltmeister von 1999, C.J. Hunter, ist gestern im Alter von nicht ganz 53 Jahren verstorben. Im Jahre 2000 wurde er des Dopings überführt. Hunter war eine Zeit lang mit Marion Jones verheiratet, die später zugegeben hatte, ebenfalls jahrelang gedopt zu haben...

Bei Querverbindungen sollte man immer vorsichtig sein, wenn man keine Hintergründe kennt. Ich bin CJ 1997 bei der WM in Athen auf der Tribüne begegnet, gefühlt > 3 Zentner, konnte kaum die Treppen rauf gehen. Ist er später wieder auf ein gesundes Maß geschrumpft? Klar ist Doping nicht gesundheitsförderlich. Es gibt aber noch andere Ursachen für einen frühen Tod.Ein Freund hat zu mir über seinen älteren Bruder (Ringerfamilie) gesagt, „er hat gelebt“. Mein Jugendtrainer ist mit nicht einmal 60 gestorben, mein späterer Trainer (Sub 3:40-Läufer) mit knapp über 60. Beim letzteren war der Lebenswandel zumindest mit eine Ursache.


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - Diskusmann - 01.12.2021

Es wird wohl immer Spekulation beiben, ob die frühen Tode im Zusammenhang mit Doping stehen, genauso wie die Verwunderung darüber, warum gerade (allerdings nicht nur) viele ehemalige Werfer diesen frühen Tod sterben...
Die bekannt werdenden Tode von Weltklassewerfern sind nur die Spitze des Eisberges. MZ... hat es ja bereits angedeutet; es sterben viele ehemalige Werfer früh und unter dem Radar, die es nie in die Weltklasse und damit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geschafft haben. Da kenne ich eine ganze Reihe, und ich weiß - da spekuliere ich eben nicht -, dass sie mit ALLEN Mitteln versucht haben, nach oben zu kommen.
Wer mal ein extremes Beispiel für den Umgang mit UM sehen will (und eine Ahnung bekommen möchte, wie UM nicht nur auf die Physis, sondern auch die Psyche wirken können), dem sei diese Dokumentation über den schwedischen Diskuswerfer Ricky Bruch empfohlen. Ricky war zwar ein ganz spezieller Charakter und hat es in Vielem auf die Spitze getrieben, steht dennoch sinnbildlich für die Einstellung vieler Werfer in den 70er bis 90er Jahren. Er ist nicht der Einzige, den ich kenne, der Flugzeugreihen, Wände, Türen oder Möbel auseinandergenommen hat...


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - Küstenkrebs - 01.12.2021

Zu dem Thema Mortalität von Sportlern gibt es in Bezug auf D noch eine relativ neue Studie vom letzten Jahr:

"Jung stirbt, wen die Götter lieben? Zur Mortalität deutscher Olympiateilnehmer 1956 bis 2016"

https://www.researchgate.net/publication/341034522_Jung_stirbt_wen_die_Gotter_liebenWhom_the_gods_love_die_young_Zur_Mortalitat_deutscher_Olympiateilnehmer_1956_bis_2016The_mortality_of_German_Olympic_participants_from_1956_to_2016

"Es zeigt sich, dass die Mitglieder der deutschen Olympiamannschaften bislang eine im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung höhere Mortalitätsrate aufweisen, es keine höheren Überlebensraten für die Mitglieder der Olympiamannschaften der alten Bundesrepublik gibt, sich keine Differenzen zwischen Sportarten finden lassen, aber steigende olympische Erfolge zu höheren Mortalitätsraten führen."

Ich habe es nur teilweise gelesen. Es wird auch auf andere Studien eingegangen.
Z.B. auf eine für schwedische für Kraftsportler aus Hochdopingzeiten: "Sie beobachten keine ge-
stiegene Mortalität im gesamten Beob-
achtungszeitraum gegenüber der männ-
lichen Gesamtbevölkerung, jedoch eine
deutlich höhere Mortalität im Lebensal-
ter von 20 bis 50 Jahren. Auch die Selbst-
mordrate der Athleten war im Alter von
30 bis 50 Jahren spürbar erhöht."


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - Atanvarno - 01.12.2021

Unsere Diskussion der Probleme mit dieser Studie hatte ich weiter oben im Thread schonmal verlinkt

Leistungssport- Altar der Selbstoptimierung ?!


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - dominikk85 - 02.12.2021

Bei werfern kommt halt auch oft noch das körpergewicht als risikofaktor dazu, denn top Werfer wiegen nun mal 110-150 Kilo (außer speerwerfer) und das ist für das Herz Kreislauf system nicht gesund.

Es gibt natürlich auch Werfer die nach ihrer Karriere abnehmen (der gewichtheber Steiner hat das richtig gemacht - auch wenn er kein Werfer ist, das Prinzip ist ja bei "Schwerathleten" das gleiche ), aber es gibt eben auch den umgekehrten Fall "hat immer schon gerne gegessen und hört jetzt auch noch auf sich zu bewegen".


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - MZPTLK - 02.12.2021

(02.12.2021, 02:09)dominikk85 schrieb: Bei werfern kommt halt auch oft noch das körpergewicht als risikofaktor dazu, denn top Werfer wiegen nun mal 110-150 Kilo (außer speerwerfer) und das ist für das Herz Kreislauf system nicht gesund.

Es gibt natürlich auch Werfer die nach ihrer Karriere abnehmen (der gewichtheber Steiner hat das richtig gemacht - auch wenn er kein Werfer ist, das Prinzip ist ja bei "Schwerathleten" das gleiche ), aber es gibt eben auch den umgekehrten Fall "hat immer schon gerne gegessen und hört jetzt auch noch auf sich zu bewegen".

Die meisten Topwerfer waren nicht dick, haben sich davon nicht stark gefühlt und sind nicht zum Werfen gegangen,
weil sie zum Laufen und Springen zu fett waren.
Sondern weil sie Talent zum Werfen hatten.
Viele, nicht alle, haben nach ihrer Karriere vernünftig abtrainiert, also kein Fett, Wasser und Gifte verloren, sondern Muskelmasse.
Austrainierte 110 bis 130 Kilo sind bei 2 Meter Leuten keineswegs ungesund.

Die Denke, dass Werfer plautzige Brocken sein müssen, ist nicht auszurotten, auch bei manchen Übungsleitern nicht.


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - dominikk85 - 02.12.2021

Klar sind nicht alle Werfer dick, aber es gibt schon einige. Walsh, Stahl und crouser haben schon auch schon einigen Speck über ihren Muskeln. Werfer müssen nicht dick sein, aber sie können es halt und um so eine Masse selbst wenn man nicht dick ist halten zu können muss man schon sehr viel essen was bedeutet das man nach seiner Karriere seinen Lebenswandel umstellen muss. 

Es gibt ja auch viele Bodybuilder die eine "massephase" machen wo sie sehr viel essen und anschließend eine sehr harte Diät für den Wettkampf, ich denke es ist schon kein Zufall das viele Schwergewicht gewichtheber, strongman, powerlifter und eben auch Werfer recht viel Speck haben weil 120 Kilo "trockene" Masse aufbauen eben nicht leicht ist. 

Es gab aber natürlich auch immer Leute wie storl oder riedel die eine sehr gute Figur hatten

Ich will nicht sagen das das die einzige Ursache ist, aber ich glaube es spielt schon eine Rolle.


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - RalfM - 02.12.2021

(02.12.2021, 14:49)dominikk85 schrieb: Klar sind nicht alle Werfer dick, aber es gibt schon einige. Walsh, Stahl und crouser haben schon auch schon einigen Speck über ihren Muskeln. Werfer müssen nicht dick sein, aber sie können es halt und um so eine Masse selbst wenn man nicht dick ist halten zu können muss man schon sehr viel essen was bedeutet das man nach seiner Karriere seinen Lebenswandel umstellen muss. 

Ich will nicht sagen das das die einzige Ursache ist, aber ich glaube es spielt schon eine Rolle.

Anekdote: Als ich jung war waren wir in einem Trainingslager. Das waren Vierertische. Weil es sich so ergeben hatte, saßen drei junge Mittelstreckler mit einem Kugelstoßer zum Mittagstisch.

Die Schüsseln wurden gebracht, und er hat sich alles im Haufen auf seinen Teller geleert: "Ihr könnt euch ja Nachschlag holen!" Der war damals 16, glaube ich, und sehr talentiert im Kugelstoßen.


RE: Sterben russischer Hammerwerfer - lor-olli - 02.12.2021

Medizinisch lässt sich eine Korrelation zwischen höherer Sterblichkeit und Adipositas Grad 2 (BMI 35+) feststellen.

Konkret: bei 1,85m und 120 kg beträgt der BMI 35,06… (KG/ Größe in m zum Quadrat) Das dürften doch so einige schaffen Wink
Daneben gelten natürlich auch mehrere andere Faktoren (Ernährung, Bewegung, Bluthochdruck, Asthma, generelle Lebensweise z.B mit viel Stress, u.a.). Auch Untergewicht unterhalb 18,5 gilt als Lebenszeit verkürzend.

Übrigens: die vielen Pandemietoten in den USA haben die durchschnittliche Lebenserwartung der Amerikaner um 1,8 Jahre gesenkt… (in D sind es zu "wenige" für eine nennenswerte Senkung)
Solche zusätzlichen Faktoren machen es schwieriger eine genaue Festlegung für ein früheres Ableben festzulegen. Für eine Sicherheit diesbezüglich müsste man eigentlich jeden Toten obduzieren…